Frank Muller - Keine besonderen Vorkommnisse

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Wer ein «gewisses Alter» erreicht hat und zurückschauen kann auf ein Leben als Lehrer, Musiker und Autor, möchte den Gang dieses (scheinbar nicht besonderen) Lebens besser verstehen können:
Welche Rolle spielten darin Kindheit, Freunde, die Musik, die Literatur – und welche die Arbeit als Lehrer in der Schule?
Welche Rolle spielte die Liebe, und wie konnte es kommen, dass aus einem angepassten, intellektuell ambitionierten Junglehrer ein Mensch wurde, der bereit war, alles Erreichte aufzugeben und sich in das Chaos eines unvernünftigen Lebens zu stürzen? -
Der autobiografische Roman bleibt leichtfüßig und humorvoll im Ton, widmet sich den hier Porträtierten nicht bitter, sondern mit freundlicher Verträglichkeit. Wer ihn liest, erfährt vielleicht etwas Neues über sein Leben.

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Das Klassenfußballspiel war bereits im Gange und versprach aufregend zu werden (unsere spielstarke fünfte Klasse, die bereits zwei sechste Klassen besiegt hatte, wagte sich an eine Begegnung mit einer siebten Klasse des benachbarten Gymnasiums), als am Spielfeldrand ein blonder, schmächtiger Junge auftauchte, die Sportschuhe zusammengebunden in der Hand. Im Eifer des Gefechts fiel zunächst kaum auf, dass es sich um den Schüler handelte, der just am Vormittag dieses Tages als Neuzugang zu unserer Klasse gestoßen war (und wohl mitbekommen hatte, dass für den Nachmittag ein Fußballspiel geplant war). Seinen Namen hatte ich mir noch nicht gemerkt, aber als wir ihn erkannten, wurde ihm signalisiert, er solle gleich mitspielen, denn ein elfter Mann hatte uns noch gefehlt. Th. ließ sich nicht lange bitten, band seine Schuhe auseinander und legte auf der linken Außenbahn (er war Linksfuß) los. Es war nahezu Zauberei, mit welcher Selbstverständlichkeit er sich in das Spiel der ihm völlig unbekannten Mannschaft einfügte. Insbesondere mit mir (der ich die Rolle eines hauptsächlich im gegnerischen Strafraum herumstehenden Mittelstürmers innehatte) klappte die Abstimmung sofort. Laufwege wurden blind erahnt, kleine Doppelpässe gelangen, Th. setzte sich auf der linken Seite immer wieder wieselflink durch und bediente mich mit wunderbaren Flanken. Ein Tor oder gar Sieg gelang uns nicht, aber wir erwiesen uns für die Größeren als ebenbürtiger Gegner (ich glaube, das Spiel ging am Ende 0:1 verloren) – und ich hatte innerhalb eines Fußballspiels wortlos einen Freund für lange, lange Zeit gewonnen. Ich meine hiermit zunächst einen Zeitraum von etwa sechs Jahren, also die Zeit, die wir gemeinsam noch auf der Grundschule und anschließend dann in den Klassen 7-10 des Gymnasiums verbrachten (bis unsere Wege sich vorläufig trennten, als Th. gegen Ende der Pubertät von den „tausend Stimmen im Grund“ angesungen wurde). -

Diese frühen Jahre ließen eine Gemeinschaft und Freundschaft entstehen, wie ich sie in dieser unforciert-selbstverständlichen Weise, in dieser nie belastenden Dichte im Leben nicht mehr erfuhr. Das Gemeinsame, das mich mit Th. verband, lässt sich nicht leicht in Worte kleiden. Die Freundschaft entstand in einem Lebensalter, in dem man sich zwar der Freundeswahl bereits bewusst ist (anders als auf dem Holzdreirad), sie aber nicht umständlich begründet oder gar „ausdiskutiert“. Der Andere wird einem in gemeinsamen Gesprächen und Betätigungen vertrauter und vertrauter, bis man sich nicht mehr vorstellen kann einen Tag ohne ihn zu verbringen. So ging das mit Th. und mir. -

Es war uns sehr bald zur Gewohnheit geworden, die Nachmittage nach der Schule bei Th. zu verbringen. Er wohnte nicht allzu weit von mir entfernt, eine Viertelstunde Fußweg vielleicht. Es gibt ja die Eigentümlichkeit bei Freundschaften, dass man mit der einen Person stets bei sich zu Hause bleibt, mit der anderen hingegen (ohne offensichtlichen Grund) auswärts. Ich machte mich jedenfalls nahezu täglich nach nur kurzer Zwischenstation bei mir auf den Weg. Was genau taten wir dort eigentlich immer? Auch hier besteht ja die Gefahr, dass man nachträglich mehr hinzudichtet, als sich wirklich zugetragen hat. Th. besaß in seinem hellen Zimmer im Obergeschoss eines modernen Wohnblocks bereits Plattenspieler und Tonbandgerät und wir hatten gerade begonnen (vielleicht nicht mit 10, aber spätestens mit 12 Jahren) uns für die aktuelle Popmusik („Beat“ bzw. wie mein Vater spottete: „Kniet“) zu interessieren. Es war die Zeit der frühen Bee Gees („Massachusetts“ war eine Offenbarung) und wir stellten sehr bald fest, dass Th. hervorragend den näselnden Tonfall von Robin und ich die Stimme von Barry (nicht die Fistelstimme der späten Discohits) imitieren konnte. Allein damit konnten wir Stunden verbringen und es ergab sich, was sich bei jungen Leuten nicht selten ergibt: der Wunsch, eine eigene Band zu gründen. Die Voraussetzungen dafür waren nicht optimal, aber auch nicht ganz schlecht: Wir hatten uns beide das amateurhafte Schrammeln auf der Gitarre beigebracht (zunächst nur mit den Standardakkorden in Tonika, Subdominante und Dominante) und konnten, wie gesagt, einigermaßen tonsicher singen. Dazu kam, dass Th. ein sehr gutes Rhythmusgefühl besaß (übrigens auch beim Fußball von Vorteil), sehr gerne trommelte und sich bald von seinem Ersparten ein Schlagzeug anschaffte. Fehlte eigentlich nur noch ein richtiger Musiker, der das Ganze zusammenhalten würde. Den fanden wir in einem mürrischen, schrulligen Klassenkameraden, der prima vista vom Blatt auf der Sologitarre und sogar auch auf dem Fagott spielen konnte und der sich obendrein überreden ließ, eine richtige, bandgerechte Verstärkeranlage zu kaufen. Zu dritt gründeten wir die Band MONDAYS UNION, die sich innerhalb kurzer Zeit zu einer großen Attraktion an unserer Schule entwickelte. Auf jedem Schulfest, jeder größeren Party traten wir auf und wurden für unsere eher hölzerne, übersteuerte Darbietung bejubelt und von Mädchen wohlwollend angeblickt. Texttreffer waren eher Glückssache, denn mein Englisch als Leadsänger folgte eher dem Prinzip des weißen Negers Wumbaba . Soweit ich mich erinnere, hat sich daran nie jemand gestört. Sprache wird mitunter überbewertet. Wie sich denken lässt, verstärkte das Unternehmen meine Freundschaft zu Th. Nun hatten wir nicht nur eine undefinierte Neigung zueinander, sondern einen konkreten Handlungsrahmen, in dem sich unsere Freundschaft bewegte. Über Jahre hinweg traten wir auf wie Zwillinge und selten hörte man unsere Namen isoliert ausgesprochen, sondern meist in der Formel „F. und Th.“ -

Neben der Musik verband uns auch der Sport: weniger die weiteren Klassenfußballspiele als vielmehr der Handball. Wir waren nämlich beide in die Handballabteilung der Reinickendorfer Füchse eingetreten und spielten bis zur B-Jugend dort gemeinsam (bis mir der Sport, der dann auch nur noch auf Kleinfeld oder in der Halle ausgeübt wurde, einfach zu hart wurde – immer wieder hatte ich Prellungen, zweimal ein gebrochenes Nasenbein). Das Ende meiner Handballzeit fällt etwa zusammen mit Ths langsamem Abdriften in einen Freundeskreis, der nicht mehr der meine war und den ich hier nicht näher zu charakterisieren mir anmaße. Langsam, langsam verloren wir uns aus den Augen. Lediglich Ths spätere Mitgliedschaft in dem selbstgegründeten Fußballverein TRIFTPARK (wo er sportlich an seine hervorragenden Leistungen als Zehnjähriger anknüpfen konnte) führte uns noch manches Mal zusammen. Er erschien mir verändert, vor allem äußerlich (er hatte inzwischen seine schönen, blonden Haare völlig verloren), aber einmal blitzte die alte Verbundenheit noch auf: In einem Spiel gegen einen schwachen Gegner gelangen mir als (immer noch) Mittelstürmer zahlreiche Tore, obgleich ich mir mittlerweile einen stattlichen Bierbauch angetrunken hatte. Nach dem 7:0 etwa knuffte mich Th. (er hatte die Flanke geschlagen) in die Seite und merkte an: Na, geht doch noch trotz Wampe. Doch Ths Gastspiele im TRIFTPARK wurden seltener (auch meine) und wir haben uns späterhin nur noch in Riesenabständen gesehen und dann (wessen Schuld auch immer das gewesen sein mag) wenig zu sagen gewusst.-

Zeitsprung: etwa vierzig Jahre nach den Toren mit Wampe. Ort: Reformationsplatz in Berlin-Spandau. (Th. hatte mich unvermittelt zu meinem 63. Geburtstag angerufen, mir gratuliert und ein Treffen vorgeschlagen.) Ich überquere den Platz diagonal, laufe durch ein Gässchen, welches auf einen weiteren kleinen Platz mit Kino und Pizzeria führt. Th. kommt mir einige Schritte entgegen. Er ist alt geworden (ich für ihn gewiss auch). Er hat als Treffpunkt die Pizzeria ausgewählt. Gute Wahl, ruhiger Ort zum Reden. Wir sprechen miteinander, wir lachen miteinander, als hätte es die vierzig Jahre nicht gegeben. Als wir uns nach Stunden auf dem Platz verabschieden, umarmen wir uns zum ersten Mal im Leben. Dann geht jeder in seine Richtung, ohne sich noch einmal umzudrehen.-

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