Thomas Stange - Leyendecker

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Deutschland, Ende des 18. Jahrhunderts; die Gebiete entlang des Rheins stehen seit dem ersten Koalitionskrieg Napoleons unter französischem Generalgouvernement. Darunter leiden am meisten all diejenigen, die sowieso nichts haben: die kleinen Handwerker, Bauern, Tagelöhner.
Diebesbanden formieren sich, ziehen raubend durch die Lande, ständig gejagt von der Gendarmerie. Ihre Anführer werden von den Opfern gefürchtet; für die, die nichts mehr zu verlieren haben, sind sie jedoch Helden.
Einer dieser Bandenführer war Johannes Bückler, auch bekannt als «Schinderhannes». Er war kaum schlechter und keinesfalls besser als die anderen Anführer, die zu dieser Zeit im Hunsrück ihr Unwesen trieben, und er spielt in diesem Buch auch nur eine etwas größere Nebenrolle. Trotzdem ist er von Bedeutung, denn in seinem Umfeld taucht eines Tages ein Phantom auf. Ein hinkender Schuster, der plötzlich an der Seite des Schinderhannes erscheint, schnell zu dessen «Rechter Hand» wird, und der, als mehrere Verhaftungswellen aufeinander folgen, der Schinderhannes dabei ins Rechtsrheinische fliehen muss und schließlich doch verhaftet wird, spurlos verschwindet.
Von diesem Mann ist kaum etwas bekannt. Doch sein Name ist überliefert: Johann Leyendecker.

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10. Kapitel

Man schrieb das Jahr 1799. Ein heißer Juli war zu Ende gegangen und hatte einem noch heißeren August Platz gemacht. Zumindest schien es Leyendecker damals so, als ihn seine Wanderschaft durch den Hunsrück in das Städtchen Simmern führte. Offiziell bezeichnete Leyendecker das, worauf er sich befand, immer noch als „Wanderschaft“; wenn er jedoch ehrlich zu sich selbst war, musste er sich eingestehen, dass es eigentlich mehr einer Flucht glich. In verschiedenen Bezirken wurde bereits steckbrieflich nach ihm gesucht, allerdings nur anhand seiner Beschreibung, nicht dem Namen nach. In die Gegend von Simmern war Leyendecker bisher jedoch noch nicht gekommen, so dass er es als ein nur geringes Risiko ansah, seinen Weg dorthin zu lenken. Immerhin war Simmern groß genug, um Aussicht auf ein paar zu verdienende Kreuzer zu geben. Denn wenn Leyendecker die Wahl hatte, sich das, was er zum Leben brauchte, zu erarbeiten oder zu erstehlen, dann wählte er stets die Arbeit. Nur hatte er eben schon zu lange nicht mehr vor dieser Wahl gestanden. Vielleicht aber eröffneten sich ihm in Simmern neue Möglichkeiten. Allerdings, ein gewisses Risiko bestand in Simmern schon, war es nicht nur Hauptstadt des Arrondissements, sondern beherbergte damit auch gleichzeitig das Bezirksgefängnis, in dem schon so mancher „Wanderer“ auf Nimmerwiedersehen verschwunden sein sollte, wie man sich in einschlägigen Kreisen zu erzählen wusste.

Bereits kurze Zeit nach Leyendeckers Einzug in die Stadt hatte sich erwiesen, dass sich Simmern zwielichtigen Wanderern gegenüber äußerst abweisend verhielt. Seinen Ruf „Der Schuster ist da!“ hatte sich Leyendecker damals längst abgewöhnt. Erstens hatte eine Stadt wie Simmern bereits einen, wenn nicht sogar mehrere Schuster, davon war auszugehen. Zweitens gab es für einen reisenden Schuster sowieso praktisch keine Aufträge mehr. Dies hatte Leyendecker leidvoll erfahren müssen. Und drittens war anderenorts auf einem Fahndungsblatt der Vermutung Ausdruck gegeben worden, dass die Ankunft eines fahrenden Flickschusters im Dorfe und der Diebstahl von vier frisch geschossenen Rebhühnern aus einem Forsthaus in der Nähe in direktem Zusammenhang stehen könnten. Also hielt sich Leyendecker fortan in dieser Hinsicht zurück. Außerdem war Leyendecker in der Zwischenzeit bereit, jede Arbeit, die ob seines lädierten Beins zu verrichten ihm möglich war, anzunehmen, Hauptsache, sie brachte Geld.

In diesem Sinne zog Leyendecker also durch Simmern. Die Not ist in den Städten groß, aber auf dem Lande ist sie wohl noch größer, musste er erkennen. Die Knute Napoleons hatte alle getroffen, die Bevölkerung auf dem Lande allerdings früher und härter als die in der Stadt. So hatten viele Arbeitskräfte, Knechte und Mägde, auf der Suche nach mehr Glück das Land verlassen und waren dorthin gezogen, wo es mehr Menschen gab, mehr Verkehr, mehr Arbeit, mehr Geld. Die Bauern indes saßen plötzlich allein auf ihrer Scholle, wussten die Arbeit nicht mehr zu schaffen und waren für einen des Wegs kommenden Gehilfen dankbar. In den Städten jedoch kehrte sich diese Situation um. Zu viele waren es, die arbeiten wollten, zu wenige waren es, die Arbeit anzubieten hatten. Diejenigen, die Arbeit fanden, freuten sich diebisch und rieben sich die Hände. Diejenigen jedoch, die leer ausgegangen waren, blieben in der Stadt oder in deren Nähe, versuchten ihr Glück in Gelegenheitsarbeiten oder ließen sich vom Militär anwerben. Den Weg zurück aufs Land hingegen fand kaum einer, schien das Einschlagen dieses Wegs doch gleichbedeutend zu sein mit Scheitern und Zukunftslosigkeit.

Dies bekam auch Leyendecker schnell zu spüren. Gab es Arbeit für ihn? Nein, es gab keine Arbeit. Für einen Krüppel schon gar nicht, rief ihm ein alter Stellmacher nach, den Leyendecker gewagt hatte anzusprechen. Was also tun? Ein Plan musste her, und zwar schnell! Leyendecker überlegte. Wäre das Militär nicht etwas für dich? Nein, das ist kein guter Plan, Leyendecker. Außerdem wird dir dieser Weg von deinem steifen Bein versperrt. Welche Möglichkeiten hast du noch? Du kannst einfach weiterziehen. Oder auch nicht. Wie lange reichen deine Vorräte noch? Zwei Tage? Vielleicht drei, wenn du sparsam bist. Wo wirst du schlafen? Da findet sich schon etwas, du musst nur danach suchen. Und dann? Dann wirst du weitersehen. Mit dem neuen Tag kommen auch neue Ideen. Das war schon immer so. Also auf, Leyendecker, der Tag geht zur Neige. Die erste Nacht in Simmern wartet auf dich. Mach dich auf die Suche nach einem freien Logis.

Tatsächlich hat Leyendecker im unverschlossenen Schuppen einer Schmiede Unterschlupf gefunden. Die Nacht war ohnehin schon warm genug, neben der Schmiede aber war es brütend heiß, und auch der festgestampfte Lehmboden erwies sich zum Nachtlagern als nicht besonders komfortabel. Trotzdem hat Leyendecker recht gut geschlafen und blinzelt nun aus der Tür seiner Unterkunft in den frühen Morgen hinein. Die Luft ist noch frisch, der Dunst, den Leyendecker zwischen den Dächern hindurch über den umliegenden Hügeln erkennen kann, verspricht jedoch wieder einen heißen Tag. Die Uhrzeit schätzt Leyendecker auf knapp die sechste Stunde. Aus dem Anbau der Schmiede, in dem der Schmied mit seiner Familie wohnt, dringen noch keine Geräusche. Dort scheint man also noch nicht wach zu sein. Mit wenigen Handgriffen hat Leyendecker seine Siebensachen zusammen gepackt und sich auf den Weg gemacht. Frühstücken wird er woanders, etwas außerhalb der Stadt vielleicht. Er hat Glück gehabt, auf eine Schmiede mit einem so verschlafenen Schmied zu stoßen. Vielleicht würde ihm Leyendecker die nächste Nacht wieder einen Besuch abstatten. Mal sehen. Denn man soll sein Glück bekanntlich niemals zu sehr beanspruchen.....

Zwei Stunden später ist Leyendecker zurück in Simmern. Vorher hat er vor den Toren der Stadt etwas abseits im Schatten einer Linde sein Frühstück verzehrt. Vielleicht ist`s ausgerechnet die frühere Gerichtslinde, hat Leyendecker gedacht und sich von dem Gedanken nicht weiter stören lassen. Er hat ein wenig von dem kalten, gepökelten Fleisch genascht, dazu eine dicke Scheibe Brot (Butter, hat er sich gedacht, ich muss mir endlich einmal wieder Butter besorgen....), hat ein paar Schlucke Wasser genommen und fühlte sich dann ausreichend gestärkt und zuversichtlich für den bevorstehenden Tag. Dann ist er wieder nach Simmern hinein marschiert, wo er nun recht ziellos, doch zufrieden durch die Gassen streicht. Leyendecker fühlt sich wohl. Er hat noch genug Vorräte, eine Adresse für die Nacht, er kann sich frei bewegen, denn hier wird er nicht gesucht, niemand ist hinter ihm her, und er ist der Überzeugung, dass sich ihm heute ein guter Plan eröffnen wird. Deswegen lässt er sich auch Zeit, schaut sich dieses und jenes an, bleibt bei einem Händler stehen, der Eisenwaren feilbietet, kauft natürlich nichts, sondern geht weiter, wieder stehen bleiben, ein paar Worte wechseln, weitergehen, den ganzen Vormittag hindurch.

Der anbrechende Mittag hielt dann mit seiner Hitze alles das, was der dunstige Morgen einstmals versprochen hatte und brachte Leyendecker dazu, sich eiligst nach Schatten umzusehen. Unter einer Kastanie nahe dem Dorfbrunnen verbrachte er daraufhin die heißesten Stunden des Tages, nun hat die Sonne zu sinken begonnen und Leyendecker den Entschluss fassen lassen, sich einmal die alte Stadtbefestigung näher anzusehen.

Warum hat Leyendecker diesen Entschluss gefasst? Warum gerade diesen? Warum hat er sich die alte Stadtbefestigung ansehen wollen, in der zudem das Bezirksgefängnis für Schwerverbrecher untergebracht war, und nicht etwa das Gebäude der französischen Militärverwaltung von Simmern? Was bringt einen Menschen dazu, grundlos etwas Bestimmtes zu tun, wo er mit dem gleichen Grund auch etwas ganz anderes hätte tun können? Hat sich sein Gewissen gemeldet? Oder sein Unterbewusstsein?

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