Andreas Nolte - Zeitlos

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Lia wacht im Wald auf; sie weiß nicht, wie sie dort hingekommen ist. Die letzten 30 Jahre ihres Lebens sind aus ihrem Gedächtnis getilgt; sie denkt, sie ist noch 20 und Studentin. Ein Mann kommt, sagt, er ist ihr Mann; ein Sohn, ein Haus, ein Beruf. Wie ist es, wenn man nur zu Gast in seinem eigenen Leben ist?
Drei kurze Geschichten über Zeit.
Am Meer sucht Lena nach dem Vater ihres Sohnes; aber zu viele Jahre liegen zwischen ihr und dem Mann.
Auf einem verwilderten Grundstück entdecken die Geschwister Fargo und Nico ein Museum, gefüllt mit den Polaroids eines Lebens. Der Versuch, alle Augenblicke einzufangen. «So bleibt ihr jetzt für immer stehen», sagte der alte Mann zu ihnen, nachdem sie ein Foto gemacht hatten, «in 100 Jahren, wenn wir alle tot sind, können die Leute sagen: Sieh an, die waren damals genauso jung und schön wie wir.»

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Zeitlos

Andreas Nolte

Drei kurze Geschichten…..

© 2016 Andreas Nolte

andreasnolte.ac@web.de

Zeitlos

(1)

Sie wusste nicht, wo sie war oder wie sie dort hingekommen wäre. Sie lag im Wald, das Moos war feucht. Die Sonne schien durch die kahlen Äste, hier und da sah man Knospen an den Zweigen. Die Vögel waren schon zurück, die Luft lau, doch jeder Windstoß erinnerte an den vergangenen Winter.

Beim Aufstehen musste sie sich an einem Ast festhalten. Ihr Kopf tat weh, an der Stirn hatte sie eine Schürfwunde; es blutete aber nicht. Als sie ging, spürte sie ihre Hüfte. Nur: Die Kleidung, die sie trug, war nicht ihre. In der Jackentasche fand sie ein flaches Metallstück mit einer Glasscheibe darauf; es war ziemlich handlich, aber sie wusste nicht wozu das gut sein sollte.

Ich heiße Lia. Ja, das wusste sie, und auch, dass sie zwanzig Jahre alt ist und was sie studiert: Germanistik und Soziologie. Sie war mehr verwundert als beunruhigt über die Umstände, in denen sie sich hier wiederfand.

Wo sie gelegen hatte, war kein Weg. Sie stakste durchs Unterholz und versuchte mithilfe der Sonne die Richtung zu halten. Bald traf sie auf einen Weg, dem sie folgte. Zwischen den Bäumen sah sie im Tal die Stadt. Ja, das ist meine Stadt: Der Dom, das Rathaus, das Klinikum; alles, wie es sein sollte. Aber sie konnte sich nicht erinnern, wie sie in den Wald gekommen war, oder welcher Wochentag überhaupt war.

Sie ging weiter, an den ersten Häusern vorbei. Jetzt wusste sie, wo sie war. Sie mag diese Gegend ihrer Stadt. Als sie zur Kastanienallee kam, erschrak sie: All die alten Bäume waren gefällt, und nicht erst gestern; man hatte neue gepflanzt, und auch die standen schon einige Jahre dort, so groß wie sie waren; es waren auch keine Kastanien mehr. Ist das wirklich–? Sie schaute sich nach einem Straßenschild um. Ja, dort konnte sie es lesen. Es war, als wäre– Lia versuchte, ein passendes Bild für ihr Gefühl zu finden. Aber wenn sie sich zu stark konzentrierte, pochte wieder ihr Kopf.

Sie ging weiter. Sie erkannte die Straßen, doch wo sie auch hinkam, gab es Veränderungen: Gebäude, wo vorher Brache war, neue Geschäfte, alte nicht mehr da, eine andere Verkehrsführung, und die Autos an den Straßenrändern unterschieden sich nur noch in den Farben, nicht mehr in den Formen. Sie war müde und wollte nach Hause.

Schließlich erreichte sie ihre Wohnung. Sie war nicht wirklich überrascht, dass auch das Haus verändert war: Der bröckelnde Putz erneuert, gelb gestrichen, die Fenster neu– aber was heißt schon neu? Definiere: NEU! Sie versuchte, sich an die Wörter zu halten, doch die Gedanken verschwammen.

In ihrer Jackentasche fand sie Geld und einen Schlüsselbund; beides kannte sie nicht. Sie probierte alle vier Schlüssel, keiner passte. Und der Name an ihrer Klingel: Natürlich auch NEU. Sie spürte, wie ihre Hand zu zittern begann; deshalb steckte sie sie in die Jackentasche. Klingeln? Bei fremden Leuten?

Sie schaute sich um: Die Leute, die auf der Straße an ihr vorbei gingen oder in ihren Autos fuhren, von der Arbeit, zum Einkaufen; sie alle schienen ganz selbstverständlich zu wissen, was sie machen, wo sie hingehören, wer sie sind. Nur ich–!

Sie setzte sich auf eine Bank in den Park gegenüber. Sie sah den Kindern beim Spielen zu, den Müttern, die nach ihnen riefen, um ihnen etwas zu trinken zu geben, eine Mütze aufzuziehen –ES IST NOCH NICHT SOMMER!– und die Kinder liefen schnell wieder zum Spielen, natürlich ohne Mütze. Alles wie immer. Geschieht dies nur in meiner Phantasie? Dass ich denke, ich sei aus der Zeit gefallen? Als sie zu ihrem Haus hinüberblickte, sah sie wieder die Veränderungen daran.

„Hallo Lia!“ rief jemand, so nah, dass sie erschrak. „Bist du`s wirklich?“

Ein älterer Mann stand vor ihrer Bank, und er freute sich, sie zu sehen. Sie kannte ihn nicht– oder doch? Karol? Karol, der ihr immer aus seinen unvollendeten Romanen vorlas? Mit dem sie vor ein paar Monaten einige Mal geschlafen hatte? Und der sich seither nicht mehr hat blicken lassen? Aber er sieht so alt aus!

„Darf ich mich setzen?“ Er setzte sich neben sie, ohne ihre Antwort abzuwarten.

„Du hast dich gar nicht mehr gemeldet“, sagte sie, „seit– du weißt schon.“

Er war überrascht. Dann lachte er: „Du meinst– wegen damals?“ Sein Gesicht wurde undurchdringlich. Ja, das war ihr gleich am Anfang an ihm aufgefallen: Immer wird sein Gesicht undurchdringlich, wenn ihn etwas verletzt hat– hatte, wurde– in welcher Zeit muss ich denken? Sie spürte ihre Hände in den Taschen, wie sie wieder begannen zu zittern. „Karol, ich habe mal eine Frage.“

„Ja? Frag doch.“

„Du darfst mich aber nicht für verrückt halten, oder so. Versprochen?“

„Ja, was ist denn? Brauchst du vielleicht Geld?“ Er lachte: „Ja, damals hast du mir ja öfters ausgeholfen. Warte.“ Er wollte seine Geldbörse herausholen, aber sie sagte: „Kein Geld, nein. Ich möchte wissen, welches Jahr wir haben?“

Sein Lachen hörte abrupt auf: „Das meinst du– ernst? 2015, wieso?“

„Nicht–?!“

„Was dachtest du denn?“

1985. Sie sagte: „Ach, nur so.“

„Wieso schließt du denn die Augen dabei?“

„Mir ist ein wenig schwindelig.“

„Geht`s dir gut– ich meine: Ist alles in Ordnung bei dir?“

„Ja, es ist alles okay.“

Er überlegte. Schließlich stand er auf: „Ich muss dann mal weiter.“

„Warte!“ rief sie und sprang auch auf. Auf einmal wurde ihr klar, dass er die einzige Verbindung zu ihrem Leben war. Sie zeigte ihm das Geld, das sie in der Jacke gefunden hatte: „Kann man damit bezahlen?“

„Ja, natürlich. Das sind ganz normale Euroscheine.“ Er schaute sie an, mit einem misstrauischen Lächeln, als wäre sie irre.

„Ich möchte dich zu einem Kaffee einladen.“ Als er zögerte, packte sie ihn am Arm: „Bitte!“

„Wo möchtest du hin?“

„Such du aus. Vielleicht irgendwo, wo man auch etwas essen kann.“

„Ja. Du siehst dünn aus. Na ja, du warst ja nie dick gewesen. Komm, hier gleich die nächste Straße.“

Lia kannte das Café nicht. Sie setzten sich in eine Ecke. Die Jacke zog sie nicht aus, ihr war kalt. Ich muss reden, sonst geht er! Schreibst du noch? Bist du verheiratet? Wieso hast du dich nicht mehr gemeldet? Alles Fragen, die sie stellen könnte. Sie fragte: „Wieso raucht hier keiner?“

„Ist verboten.“

„Ach! So was.“

„Ja, leider“, sagte er, „du bist nicht ganz auf dem Laufenden, scheint`s.“

„Nein, nicht ganz.“

Als sie nicht weitersprach, fragte er: „Und? Wieso?“

„Ich weiß es nicht. Schreibst du noch?“

„Du stellst ja Fragen.“ Nein, er habe es aufgegeben, einen Verlag finden zu wollen. Zu viele Regeln, die er nicht beachte: Mangelnde Konzentration auf ein Thema, plötzliche Perspektivwechsel, und zu all dem die fixen Ansichten, die sie über die rechte Zeitform haben. „Aber sie geben dir einfach auch keine Antwort.“

„Schade. Es hat mir gefallen, was du mir vorgelesen hast. Damals.“

„Ja? Dafür bin ich jetzt professioneller Sprücheklopfer. Du kannst mich mieten, wenn du willst.“

„Ich verstehe nicht.“

„Ich habe eine Werbeagentur. Wir arbeiten international. Und du?“

„Ich?“ Schnell eine Geschichte erfinden: Sie erzählte, dass sie Klavier spielt. In Wirklichkeit war es nur ein Traum gewesen, den sie als Kind hatte. Sie hat es nie gelernt.

„Kann man denn davon leben?“ fragte er.

„Alle– alle wollen immer wissen, ob man leben kann von dem, was man macht!“

„Deshalb brauchst du ja nicht gleich so laut zu werden.“

„Entschuldigung.“

„Du hast dich ja gar nicht verändert.“ Er lachte wieder: „Immer noch den Kopf voller Ideen.“ – aber die Füße nicht fest genug auf dem Boden. Karol hatte diese Frau noch nie verstanden; so verliebt er auch war damals, hatte er doch gespürt, dass sie ihm nicht gut tat. Deshalb hatte er sich nicht mehr gemeldet. „Es tut mir Leid.“

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