Wilma Burk - Tauziehen am Myrtenkranz

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Tauziehen am Myrtenkranz: краткое содержание, описание и аннотация

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Drei Frauen, drei Bücher, in drei Generationen von 1948 bis 1996.
Hier, in diesem ersten Buch berichtet die Ich-Erzählerin aller Bücher aus ihrem eigenen Leben von 1948 bis 1955. Sie tut das nicht, ohne die Ereignisse auch selbstkritisch zu betrachten.
Es spielt in West-Berlin in einer Zeit zwischen Angst und Hoffnung um diese Stadt.
Jung und verliebt heiraten sie 1948 während der Blockade West-Berlins. Nun muss sich ihre überschäumende Liebe im Alltag bewähren. Jeder bringt dabei seine eigenen Erwartungen an den andern, an ihr Zusammenleben mit ein. So können Kleinigkeiten bereits zu Enttäuschungen werden. Das Tauziehen beginnt. Wer setzt sich durch?
Wie werden sie mit größeren Problemen fertig, wie mit einem Schicksalsschlag?
Und bei allem gibt es noch die Sorgen um das Zeitgeschehen. Da ist aber auch noch ein Freund, der es fast zu gut mit ihnen meint, eine Mutter, die sagt, was sie denkt, und eine Familie, die sich mit all ihren eigenen Problemen um sie schart.

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Onkel Anton bezeichnete Tante Emmy stets als typische alte Jungfer. „Wenn man nicht wüsste, dass sie einmal verheiratet war“, setzte er jedoch augenzwinkernd hinzu. Im Männerkreis konnte man ihn vieldeutig flüstern hören: „Armer Emil, der wäre ich auch davongerannt.“

Welche Reaktion auf unsere Verlobung und baldige Hochzeit war von diesen beiden zu erwarten?

Onkel Anton lachte, schlug sich auf seine fetten Schenkel und rief: „Wieder ein Unglücklicher ins Netz gegangen!“

Beinahe hätte ich mich darüber geärgert. Aber Onkel Anton nahm man seine Worte nicht so leicht übel. Meistens zwinkerte er dabei mit einem Auge, so dass man nie genau wusste, ob er es scherzhaft oder ernst meinte.

Wie anders dagegen Tante Emmy. „Sssst!“, schnalzte sie ungehalten mit der Zunge. „Wie kann man nach so kurzer Zeit schon heiraten. Das wird ein Jammern geben, wenn ihr merkt, dass ihr nicht zusammenpasst.“ Nie fand sich auch nur eine Spur von Humor in ihren Worten, beinahe bissig stieß sie die heraus. Wir Kinder waren ihr gern aus dem Weg gegangen.

Nur Mama hatte Nachsicht mit ihr. „Das müsst ihr verstehen, das Leben hat es eben nicht gut mit ihr gemeint“, verteidigte sie ihre Schwester.

*

Was konnte mich das alles verdrießen. Die nächsten Wochen waren für mich voller Erwartung und Seligkeit. Traudel wurde nicht müde, mich forschend anzusehen und zu fragen: „Wie fühlt man sich als Braut?“

Konrad gab bald meinem Betteln nach und war einverstanden mit einer Hochzeit mit Kranz, Schleier und Kirche. „Wenn dir so viel daran liegt“, sagte er. Ich spürte, er wollte mir eine Freude machen.

Damit begannen die umfangreichen Vorbereitungen zur Hochzeit. Mama stellte lange Listen all dessen zusammen, von dem sie meinte, dass es zur Feier unverzichtbar sei. Sie bombardierte Onkel Anton mit ihren Wünschen. Lachend hielt er sich schon die Ohren zu. Doch was tat er nicht gern für seine Schwägerin. Es war schon vorgekommen, dass er in besonders vergnügter Stimmung zu ihr gesagt hatte: „Du wärst die Einzige gewesen, die mich zur Ehe hätte bekehren können.“ Doch er zwinkerte mit einem Auge dabei.

Konrad und ich machten uns auf den Weg zum Standesamt, um das Aufgebot zu bestellen. Die vorgeschriebene Wartezeit danach reichte gerade aus bis zu dem Termin, an dem wir heiraten wollten. Mit klopfendem Herzen ging ich neben ihm auf das alte Rathaus aus roten Backsteinen zu. Wir suchten hier das Standesamt vergebens. Auch das Rathaus war so vom Krieg beschädigt, dass nur noch wenige Räume genutzt werden konnten. In einem grauen unansehnlichen Anbau war es behelfsmäßig untergebracht. Ein kleiner hagerer Mann mit schneeweißem Haar nahm unsere Anmeldung entgegen. Er war sicher so alt, dass er eigentlich pensioniert sein müsste. Er musterte uns kurz durch seine dicke Brille, kontrollierte sorgfältig unsere Papiere und entließ uns wieder mit einem Kopfnicken.

„Das war aber ziemlich ernüchternd“, sagte ich, als wir wieder draußen waren.

„Was hast du erwartet?“, fragte Konrad. „Wir heiraten doch erst später.“

Hatte ich wirklich erwartet, alles, was jetzt mit unserer Heirat zusammenhängt, könne nur noch feierlich sein? Nicht einmal der Pfarrer brachte das fertig. In einem unscheinbaren dunklen Raum neben der gewaltigen Kirche, die zum Glück vom Krieg verschont geblieben war, empfing er uns. Ich saß auf der Stuhlkante und hielt mich an Konrad fest, als der Pfarrer begann uns mahnend zu predigen, wir würden nun mit der Eheschließung füreinander Verantwortung übernehmen und sollten sie in gegenseitiger Treue und Achtung führen, im Sinne Gottes. Von Gott sprach er in jedem Satz, er war eben ein Pfarrer.

Wir waren Protestanten. Bei uns Zuhause wurde nicht viel von Gott gesprochen, aber er war immer irgendwie gegenwärtig. Man ging zur Taufe, zur Einsegnung, zur Hochzeit in die Kirche, sonst kaum. Zur Beerdigung, da holte man auch noch einmal einen Pfarrer. Mama sagte stets: „Wenn du Gott im Herzen hast, so musst du ihn nicht auf der Zunge tragen.“

Dann ging es daran zu überlegen, wer alles zur Hochzeitsfeier eingeladen werden sollte. Da gab es Tanten und Onkel, Cousinen und Cousins, die man nur selten sah. Doch zum Fest gehörten sie dazu, natürlich auch meine Freundin Brigitte.

„Wen willst du einladen?“, fragte ich Konrad.

„Ich weiß niemanden“, antwortete er. Doch dann verbesserte er sich: „Natürlich meine Wirtin.“

Ich wollte es kaum glauben, Konrad hatte niemand, weder in den Westsektoren, noch im Ostsektor von Berlin, auch nicht in der Ostzone. Nur seine Wirtin, in deren Wohnung er ein möbliertes Zimmer gemietet hatte, wollte er dabei haben.

Wir hatten beschlossen zu heiraten, aber wir wussten wirklich wenig voneinander. Auf meine Frage, ob es denn nicht irgendwo noch Verwandte geben würde, erklärte er: „Doch, im Allgäu, in Bayern lebt noch eine Großmutter und eine Tante von mir mit ihrer Familie. Das sind Mutter und Schwester meiner Mutter. Ich habe sie nur einmal in meinem Leben gesehen, als ich noch sehr klein war. Wir hatten nur wenig Kontakt miteinander. Meine Großmutter war gegen die Heirat meiner Eltern gewesen. Dass meine Mutter es dennoch tat, vergaß sie ihr nie.“

„Das kann ich nicht begreifen. Wie können sich Mutter und Tochter so zerstreiten?“ Ich konnte mir nicht vorstellen, dass ich mich jemals so mit Mama zanken würde.

„Bei euch ist das anders. Ihr seid ein richtiger Familienclan, da haben viele an eurem Tisch Platz. Bei uns war das nicht so. Mutter und Vater waren gern für sich. Sie pflegten auch nicht besonders Freundschaften. Mein Bruder und ich kannten das nicht anders und fühlten uns wohl dabei. Wir hatten unsere Schulfreunde, das genügte“, erklärte Konrad.

Es ging immer unruhiger bei uns zu. Stoff für das Brautkleid musste beschafft werden, der Schleier, der Myrtenkranz. Wo bekam man das alles her? Onkel Anton war auch hier die Rettung. Durch seine Beziehungen zum Schwarzmarkt konnte er alles besorgen. Aber es kostete viel Geld. Das machte Papa nachdenklich.

„Ist es wirklich richtig, in einer Zeit, wo alles knapp ist, so eine Hochzeitsfeier zu planen? Soll ich euch nicht lieber das Geld geben, damit ihr euch etwas für euern jungen Hausstand anschaffen könnt?“, fragte er eines Tages.

Konrad wird ihm gleich beipflichten, befürchtete ich.

Doch da war ja noch Mama. Sie protestierte sofort. „Und wenn die Zeiten noch schlechter wären, Heinrich, so müssten wir tun, was wir können, um Katrina diesen Tag so schön wie möglich zu machen. In der Regel heiratet man nur einmal im Leben. Hast du das vergessen?“

„Schon gut, schon gut!“, wehrte er lachend ab. „Machen wir also das Beste daraus.“

Sicher hatte Mama ihn an ihre eigene Hochzeit erinnert. Es gab ein ganzes Album voller Bilder davon. Es muss damals ein schönes Fest gewesen sein.

Ich atmete auf. Die Feier war gerettet. Ich versuchte Papa noch zu beruhigen. Wir hätten doch beide Arbeit und mit dem jungen Hausstand würde sich das finden, erklärte ich ihm. Ich glaubte wirklich daran.

Als Onkel Anton von Papas Bedenken hörte, lachte er schallend: „Das Wichtigste, was sie brauchen, ist ein Bett.“ Mir schoss wieder einmal die Röte ins Gesicht, was ihn noch heftiger lachen ließ, bis seine Haushälterin ihm mahnend in die Rippen stieß.

Tante Emmy war schockiert, als sie erfuhr, dass wir unsere Ehe in Konrads möbliertem Zimmer bei der Witwe Willinger beginnen wollten. „Als Emil und ich geheiratet haben, war auch keine besonders gute Zeit. Doch mir wäre es nicht in den Sinn gekommen, ohne ein Mindestmaß an Aussteuer, ohne einen eigenen kleinen Hausstand zu heiraten. Die Liebe allein genügt nun einmal nicht. Kein Wunder, wenn Ehen heute so schnell zerbrechen. Klug wäre es, zu warten und später zu heiraten. Aber euch geht es ja nicht schnell genug.“

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