Robert Lorenz - Oskar Lafontaine

Здесь есть возможность читать онлайн «Robert Lorenz - Oskar Lafontaine» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Oskar Lafontaine: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Oskar Lafontaine»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Oskar Lafontaine gehört zu den Politikern, die in den letzten dreißig Jahren am stärksten überraschten, polarisierten und faszinierten. Am 16. September 2013 feiert der Saarländer seinen 70. Geburtstag. Aus diesem Anlass blickt der Politologe Robert Lorenz auf ein turbulentes Leben in der Politik zurück: In den 1980er Jahren avancierte Lafontaine zum «Sonnenkönig» von der Saar, scheiterte 1990 als Kanzlerkandidat der SPD, führte 1998 den Machtwechsel und das Ende der Ära Kohl herbei, unterlag jedoch im Clinch mit Gerhard Schröder und verließ 2005 nach fast vierzig Jahren die SPD, um anschließend Fraktions- und Parteichef der LINKEN zu werden. Dieses Buch ist keine klassische Biografie, sondern beleuchtet unterschiedliche Facetten dieser rätselhaften Persönlichkeit in einem prägnanten Portrait. So wird deutlich, dass Lafontaine kein gewöhnlicher Politiker ist – und warum es so schnell keinen zweiten wie ihn geben wird.

Oskar Lafontaine — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Oskar Lafontaine», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Für Lafontaine ist 1990 ein knallhartes Jahr: Am Abend des 25. April sticht ihn in der Köln-Mühlheimer Stadthalle die psychisch kranke Adelheid Streidel – eine 43-jährige Arzthelferin, die nach eigener Aussage von Jesus den Auftrag erhalten habe, einen Politiker zu töten87 – mit einem Messer in den Hals. Das lebensbedrohliche Attentat und die missglückte Kanzlerkandidatur markieren den Beginn einer Pechsträhne in Lafontaines bis dahin weitgehend im kontinuierlichen Aufstieg begriffener Karriere. Einen weiteren Rückschlag erleidet er dann 1992: Im Mai thematisiert ein Spiegel- Bericht die Pensionsregelungen saarländischer Politiker – am Beispiel Lafontaines. Der Ministerpräsident, obwohl aktiver Politiker, beziehe bereits Pensionszahlungen aus seiner Amtszeit als Saarbrücker Oberbürgermeister. Dem Anschein nach ein unerhörter Vorgang. Lafontaine sieht sich hingegen im Recht, argumentiert, langfristig würden ihn die Regularien mitnichten begünstigen.88 Nicht wenige Beobachter des politischen Geschehens dürfte diese Angelegenheit indes empört haben, bestätigt sie doch ein allgemeines Unbehagen gegenüber der politischen Elite und deren Umgang mit vermeintlichen Privilegien. Lafontaine ist jedenfalls Gegenstand öffentlicher Kritik, Bundestagspräsidentin Rita Süßmuth anberaumt eine Parlamentssitzung, in der Abgeordnetenbezugsregelungen überprüft und hinterfragt werden sollen.

Im Januar 1993 ist es erneut der Spiegel , der Lafontaine in die Bredouille bringt: Diesmal werden Lafontaine, und seinem politischen Kompagnon Reinhard Klimmt, Kontakte in die Unterwelt nachgesagt.89 Ein im französischen Metz wegen Mordverdachts einsitzender Nachtclubbetreiber soll Lafontaine und Klimmt um Hilfe gebeten haben, ansonsten würde er kompromittierende Fotos in der Öffentlichkeit lancieren. Und Klimmt, der den Delinquenten persönlich kennt, soll mit diesem tatsächlich korrespondiert und Hilfe geleistet haben. Für Lafontaine ist das ein Desaster. Nun steht neben der noch frischen „Pensions-“ mit der „Rotlichtaffäre“ abermals ein Imagekiller im Raum. Obendrein übt der saarländische Ministerpräsident mit der Bundesratspräsidentschaft gerade ein höchst respektables und repräsentatives Amt aus, was den Rücktrittsdruck verstärkt. Aber Lafontaine tritt nicht zurück. Erst zwei Jahre später, im Januar 1995, stellt sich heraus, dass es offenbar gar keine delikaten Bilder des saarländischen Regierungschefs gibt. Aber die fiktiven Bilder der „Milieu-Affäre von Saalermo“90 sind in der Welt: Demnach sahnt Lafontaine Staatsgelder zum privaten Vergnügen ab und unterhält Beziehungen zu gemeingefährlichen Ganoven; der saarländische Ministerpräsident und Ex-Kanzlerkandidat – ein zwielichtiger Typ, gierig und erpressbar, aber von der Justiz unbehelligt.

Plötzlich ist aus dem Reformer Lafontaine, zumindest was die Klischeevorstellung der politischen Elitenmoral anbelangt, ein Politiker wie jeder andere geworden.91 Die Skandalserie blamiert und entzaubert die politische Figur Lafontaine und bedeutet einen der seltenen Tiefpunkte in seinem Leben. Die politische Presse fügt den jahrelangen Aufsteiger sogleich in das Muster gescheiterter Spitzenpolitiker ein: „Hohe Sterne fallen tief.“92 Es ist das einzige Mal bis zu seinem Rücktritt im März 1999, dass Lafontaine nicht mehr als Hoffnungsträger und Wunderheiler gesehen, sondern zweifelsfrei als Belastung für die SPD empfunden wird. Keiner der sozialdemokratischen Ministerpräsidenten nimmt ihn in Schutz, die wenigen Solidaritätserklärungen aus der Parteispitze wirken wie diplomatische Pflichtübungen ohne eigentliche Aussagekraft.93 Unter Demografen macht die Rede vom „Lafontaine-Effekt“94 die Runde, der die SPD in Meinungsumfragen einige Prozentpunkte koste.

Zwischen Bonn und Unterwelt

Nach den schwerwiegenden Verfehlungen, die im Hinblick auf seine früheren Sottisen auf die „Sesselfurzer“ der öffentlichen Verwaltung umso schwerer wiegen, scheint der einstige Politstar nun vor dem Karriereaus zu stehen. Was, in August Bebels Namen, hat sich dieser vorgebliche Sozialdemokrat da geleistest? Muss er jetzt nicht den Hut nehmen, ist Rücktritt nicht die einzig gebotene Reaktion, sind Renommee und Integrität nicht auf ewig ruiniert? Diese – zweifelsohne naheliegenden und nicht ungerechtfertigten – Fragen stehen damals jedenfalls im Raum. Umso mehr muss der Ausgang dieser politischen Episode verblüffen. Denn in Lafontaines politischem Leben bleibt dieser Vorgang tatsächlich nur eine Episode, seine Karriere geht vergleichsweise unvermindert weiter. Ja, sie soll sogar noch auf einen Höhepunkt zusteuern, auf den Parteivorsitz und den Wahlsieg 1998, ganz abgesehen von seiner maßgeblichen Beteiligung an der Parteigründung der LINKEN in den Jahren 2005 bis 2010. Denn ganz ehrlich: Wer hat sich denn noch erinnert an jene Fehltritte der frühen 1990er Jahre, als Lafontaine – Populist und Wunderkind der Politik – 2005 seine Rückkehr in die Tagespolitik antrat und sich einem kühnen Projekt, der Gründung einer neuen Linkspartei, verschrieb?

Die Halbwertszeit des politischen Skandals um Lafontaine ist sogar gering genug, um das Ganze nur ein Jahr später bereits vergessen zu machen. Denn da handeln die politischen Deutungseliten den Delinquenten bereits wieder für höchste Führungsämter in der SPD.95 Mit der Barschel-Affäre und Björn Engholms Verwicklung darin hat nämlich längst ein anderer, weitaus größerer und demnach sensationeller Skandal den Lafontaine’schen überdeckt. Außerdem rückt die öffentliche Meinung wieder auf die Seite des Saarländers, nachdem sich neuerliche Skandalvorwürfe des Spiegels als offensichtliches Resultat übermütiger Schlussfolgerungen in tendenziösen Berichten herausstellen.96 Dass z.B. der Ministerpräsident mit dem ehemaligen Rocker-Kneipier Totila Schott einen vorbestraften Schläger in die Staatskanzlei geholt und seinen „Kumpel aus dem Rocker- und Zockermilieu mit einer großkalibrigen Schusswaffe ausgerüstet“97 habe, erweist sich als übertriebene Schilderung, da Schotts Straffälligkeit aus Jugendjahren datiert und dieser sich inzwischen, zumindest in Saarbrücken und der Staatskanzlei, offenbar den Ruf eines ehrbaren Bürgers und tüchtigen Arbeitnehmers, nicht jedenfalls den eines offensichtlichen Schurken erworben hat. Damit hat der Spiegel letztlich dem angeschlagenen Lafontaine einen erholsamen Rollenwechsel ermöglicht, vom Täter zum Opfer. Und außerdem: Denkbar ist ebenfalls, dass Lafontaine einen Sympathiebonus erhielt – denn eindeutig kriminell und damit untragbar ist er ganz offenbar nicht; aber seine vermeintlichen Eskapaden, der Umgang mit Knastbrüdern, leichten Mädchen und Whisky-getränkte Nächte, verleihen ihm einen verwegenen Zug, der den ein oder anderen Saarlandbewohner vielleicht sogar ein wenig stolz macht; stolz darauf, dass da in der Staatskanzlei kein Langweiler hockt, sondern ein Mensch aus Fleisch und Blut, ein Draufgänger, der zugleich seine Amtsgeschäfte ganz ordentlich verrichtet. Zumal, die Geschichte wurde nie dominant genug, um das Lafontaine-Image zu bestimmen, sondern ergänzte eine Vielzahl anderer Facetten, sodass der Politiker Lafontaine dadurch noch schillernder, bunter wurde. Zwingend geschadet haben muss die Affären-Serie ihm also nicht.

In den folgenden Jahren wandelt sich die politische Situation wieder zugunsten Lafontaines. Unter ihrem Vorsitzenden Rudolf Scharping stürzt die SPD nach der neuerlich verlorenen Bundestagswahl 1994 in eine Parteikrise. Während Scharping mit dem Stigma der Niederlage behaftet ist, verteidigt Lafontaine bei der Landtagswahl 1994 mit 49,4 Prozent seinen Machtstatus an der Saar; sein eigenes Scheitern 1990 ist da längst Bestandteil einer weit zurückliegenden Epoche der SPD-Geschichte. Und so erhört Lafontaine die Rufe vieler Genossen, tritt überraschend gegen Scharping in einer Kampkandidatur an und wird auf dem erst dadurch legendären Mannheimer Parteitag im November 1995 doch noch SPD-Parteivorsitzender – ein Amt, das er auch schon in den 1980er Jahren hätte haben können, das er jedoch mehrmals ausschlug.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Oskar Lafontaine»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Oskar Lafontaine» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Oskar Lafontaine»

Обсуждение, отзывы о книге «Oskar Lafontaine» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x