Navis - Im Namen meines Vaters

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Im Namen meines Vaters: краткое содержание, описание и аннотация

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"Im Namen meines Vaters" ist eine in drei Teile gegliederte Ich-Erzählung. Im ersten Teil erzählt der Protagonist von seiner deutschen Herkunft, seinem Vater, seiner Mutter und seinen zwei älteren Brüdern. Der zweite Teil beschreibt die Begegnung mit einer afghanischen Frau, die ihren Sohn im Krieg verloren hat, einem türkischen Muslim und einen jungen identitätssuchenden Mann, der selbst marokkanische Wurzel hat. Der dritte Teil ist ganz der tragischen Liebesgeschichte gewidmet, die der Protagonist mit einer Italienerin hat; ihre Liebe geht durch den Einsturz der New Yorker Zwillingstürme ebenfalls in die Brüche.

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Wie ich da nur weg wollte und wie froh ich nur war, da weg zu sein, aber nicht weil ich ihn hasste. Ich wollte endlich ungebremst leben. Ohne Kommentare. Habe ich ihn gefragt, warum dies, warum jenes, hielt er mir gleich einen Vortrag. Dabei wollte ich nur Konversation betreiben, ich wollte, dass er sich mir widmet, mich ansieht, nicht dem, was ich für ihn darstelle: Ein fragender, nerviger Junge. Nein, verdammt, dein Sohn. Ein Mensch aus Fleisch und Blut, ein Verstand, eine Seele. Ein Leben. Nicht Masse, die Materie braucht, um die Lebensfunktionen zu erhalten. Nicht eine Aufgabe, die erst bewältigt werden muss, bevor sie zu den Akten gelegt werden kann. Ein Mensch mit seinem eigenen Willen, seinen eigenen Wünschen und Vorstellungen. Ganz anderen Vorstellungen.

In der Jugend habe ich ihm das alles noch an den Kopf geworfen, aber irgendwann musste ich aufgeben, es brachte nichts. Ein Kind kann seine Eltern nicht erreichen. Es ist ihnen ausgeliefert. Egal in welchem Alter. Das ist die erste Lebenserfahrung. Der erste Rückzug.

Wann hat er wohl diesen gehabt? Als sein Vater starb?

Von wegen. Für ihn ist er ein Held. Meine Großmutter erzählt heute noch stolz, wie ihr Mann für seine Ideologien gefallen ist. Für ihre wäre es richtiger. Jeder wusste, dass sie ihn nur geheiratet hatte, weil er aus einer wohlhabenden Familie kam. Sie, eine reinrassige Ausfertigung eines deutschen stubenreinen Mädchens, nahm ihre Gelegenheit wahr, dem Industriellensohn schöne Augen beim sonntäglichen Brötchenkauf zu machen. Er war dumm genug auf die Extrasüßigkeiten einzusteigen, davon zu probieren und nicht davon zu laufen.

Ich lache heute noch, wenn ich mich daran erinnere wie ihr angetrunkener Bruder, sie vor der ganzen Familie als Hure beschimpfte. Es war das erste und letzte Weihnachtsessen zu welchem er eingeladen war. Da saß die ganze Familie zu Tisch, aß und trank wie jedes Jahr schweigend, während meine Großmutter mit funkelnden Augen die alten Abenteuer erzählte. Jeder wusste, dass es irgendwelche BdM-Geschichten gewesen sind, die sie von sich gab, aber niemand traute sich einzugreifen oder bloß irgendwie zu kommentieren. Am Tisch durfte immer nur sie reden. Als sie wieder auf den Großvater zu sprechen kam, und wie stramm er in seiner Uniform aussah, da geriet ihr Bruder außer sich und beschimpfte sie aufs Übelste, sie habe ihn auch in einen SS-Anzug stecken wollen, erschießen wollten sie ihn, als er ablehnte. Auf der Flucht habe er zwei Zehen verloren und beinahe auch sein linkes Bein. Nur mit unendlich viel Glück habe er es irgendwie geschafft, nicht umzukommen, zu überleben. Irgendwann packte ihn mein Vater, nur ein Blick von meiner Mutter reichte und der Soldat warf den alten gebrechlichen Mann auf die Straße. Alles war still. Für einen Moment. Dann stand meine Großmutter auf und ohne sich aufzuregen, zu weinen (oder was man sonst für eine Gefühlsregung erwartet hatte), nahm sie etwas von der Gans und tat es meiner Mutter auf den Teller. Dann fing sie an über die Nachkriegszeit zu erzählen und wie schwer sie es damals hatten, weil ja alles zerstört war.

Das stimmte nicht. Mein Vater hatte es nie schwer gehabt. Obwohl er als Halb-Waise aufwuchs, war meine Großmutter Mann genug, um auch die Vaterrolle zu übernehmen. Geld dafür war genug da. Sein toter Vater hatte genug hinterlassen. Schwer hatten es nur die anderen, die auch vorher nicht so viel hatten. Er hingegen konnte ohne großartige Probleme zu einem anständigen Bürger heranwachsen, zu einem, der seinen Pflichten nachkommt, der immer wählen geht, einen anständigen Beruf hat, pünktlich seine Steuern bezahlt. Ohne großartige Schwierigkeit hat er eine eigene Familie mit einer anständigen, gebildeten, deutschen Frau gründen können, obwohl sein Aussehen nicht gerade besonders ansprechend war. Sein Leben war nie von großartigen Eskapaden gezeichnet, das ließ die Erziehung einfach nicht zu. Er lernte zu gehorchen. Es machte für ihn keinen Unterschied, wer die Befehle erteilte, seine Knechtschaft wurde ihm in die Wiege gelegt. Selbst diese revolutionistische Zeit, die wir heute als die Studentenbewegung der 60er Jahre kennenlernen und uns Bilder ansehen, wie selbst angesehene Politiker diesem Massenphänenomen folgten, so war das durch die Augen meines Vaters betrachtet, nichts weiter als eine Sache, der er sich gefügt hat. Es war halt einfach die Zeit, antwortete er immer, wenn er nach seiner wilden Phase gefragt wurde. Für ihn war das überhaupt nicht wild, sondern einfach eine Modefrage, wie etwa, was man für ein Auto fährt oder bei welcher Bank man ist.

Natürlich ist er ein Kunde der Deutschen Bank. Er fährt ein deutsches Premiumfahrzeug und hat einen alten Käfer in der Garage, den er nur sonntags spazieren fährt, damit der Motor nicht einrostet. Mein Vater hat einen Vornamen, den tausende Menschen tragen – mir hat er ebenfalls einen solchen Massennamen verpasst. Mein Vater ist derartig ersetzbar, ihn kann man in abertausend Haushalten Deutschlands vorfinden. Das einzige, was ihn von etlichen anderen Menschen unterscheidet, bin ich. Das ungewollte Unfallkind. Nur weil einmal die Pille vergessen wurde und Alkohol die Hemmungen überdeckt hat, bin ich entstanden. Ich habe seine kleine zusammengebastelte Welt durcheinander gebracht und bin niemals über eine Duldung hinausgekommen. Die Pflicht rief ihn dazu auf, für mich zu sorgen, mir das Sprechen beizubringen, bei den Hausaufgaben zu helfen. Es war nichts weiter als die formale Pflicht, die uns beide verband. Sehr früh musste ich erkennen, dass kein Platz für mich vorgesehen war, dass seine Pläne immer nur für meine Brüder galten. Nichts habe ich unternehmen können, nichts hätte passieren können, um irgendetwas daran zu ändern. Ich war auf der Welt, ich existierte und lebte, das war das Haupthindernis zwischen uns. Jedes Mal wenn er mich ansah, konnte er nur seine Makel erkennen. Bei jedem Anblick erinnerte ihn meine Anwesenheit daran, dass auch er schwach ist, tief im Inneren auch bei ihm Chaos herrscht. Das wollte er nicht wahrhaben. Deswegen suchte er jede Gelegenheit, um mich zu verstoßen, mich abzuschieben. Er wollte vergessen, dass auch er fehlerhaft und vergänglich ist, nichts Heiliges, Vollkommenes an sich hat, dass er einfach nicht anders ist als der stinkende und fette Metzger um die Ecke. Nicht anders als ich.

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