Benno von Bormann - Das Hospital

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>>Was ist der Unterschied zwischen Gott und einem Arzt?<<
>> Gott bildet sich nicht ein, Arzt zu sein!<<
Peter Bekker, Arzt aus Leidenschaft, unterwirft sich keinerlei Konventionen. Als sein bester Freund Opfer eines schweren Kunstfehlers wird, klagt er den verantwortlichen Leiter der bedeutenden Klinik an und verliert im Laufe der Verhandlungen alles, was ihm wichtig ist. Als der Hauptbelastungszeuge vor seiner entscheidenden Aussage den Freitod wählt, hat Peter Bekker keine Hoffnung mehr auf einen positiven Ausgang des Gerichtsprozesses. Die Gefahr des sozialen Abstiegs und des Scheiterns in der Gesellschaft ist allgegenwärtig. Wut, Liebe, Hilflosigkeit – Bekker erlebt ein Wechselbad der Gefühle, das ihn an seine Grenzen bringt.
Erst durch die Faszination eines Märchens, das eine Mutter für ihr sterbendes Kind spontan zu schreiben beginnt, findet Bekker seinen emotionalen Frieden.

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Für die meisten Angehörigen war der erste Eindruck wichtig, und fast jeder erwartete etwas Mystisches, wenn’s auch nur ein grüner Baumwollkittel war. Sie stellten sich vor. Frau Lein war eine hübsche blonde Frau mit blauen Augen und einem klassischen Gesicht mit kleiner gerader Nase. Sie trug ein schlichtes beiges Kostüm, das teuer aussah. Sie hatte offensichtlich geweint. Ihre Augen waren rot gerändert. Sie mochte Ende dreißig sein, keinesfalls älter. Ihr Mann hingegen war sicherlich bereits in den Sechzigern. Er war groß mit grauen Schläfen und streng gescheiteltem kurzen Haar. Beide sprachen nicht viel, sahen Bekker nur an.

„Ich schau’ eben nach, dass alles soweit in Ordnung ist, für Besucher“, sagte Bekker etwas lahm und ging hinein, die beiden zurücklassend. Bevor sie sich unterhielten, benötigte er einen aktuellen Überblick, zusätzlich zu den Informationen, die er schon hatte. Er betrat die Patientenbox und wandte sich an die Schwester, die gerade eine Infusion auswechselte. Über einen der venösen Zugänge lief eine Blutkonserve.

„Sagen Sie bitte der Oberärztin Bescheid, dass ich hier bin.“ Die Schwester nickte. Bekker trat ans Bett. Das Kind war bleich wie das Laken. Die Augen waren geschlossen. Zwischen den Lidern trat etwas von der weißen Salbe hervor, mit der eine Austrocknung der Schleimhäute verhindert werden sollte. Der Beatmungstubus ragte aus dem rechten Mundwinkel. Der Respirator seufzte kaum hörbar die immer gleiche Melodie, und der Brustkorb des Kindes hob und senkte sich in dem von ihm vorgegebenen Rhythmus. Bekker zog die Decke und das weiße Hemdchen, vollständig zurück. Friederike Lein war ein hübsches Kind. Die Ähnlichkeit mit ihrer Mutter konnte man kaum übersehen. In ihrem Schoß sprießte der erste zarte Flaum. Der Blasenkatheter aus gelbem Kunststoff dazwischen wirkte martialisch und verletzend. Wenn es ihm schon so vorkam, wie mochten die Eltern diesen Anblick empfinden, kam es Bekker in den Sinn. Und der Blasenkatheter war nicht alles. Der Beatmungstubus, die Kanülen in den Armen, der zentrale Venenkatheter am Hals, die Magensonde aus der Nase.

Das alles war für Laien schwer zu ertragen, besonders wenn es sich um das eigene Kind handelte. Das war so. Bei Kindern waren alle, auch die Therapeuten, betroffener, sensibler, angespannter. Bekker setzte sich schräg auf die Bettkante, um systematisch zu untersuchen. Er tastete nach Resistenzen, beklopfte akribisch Areal um Areal, um Dämpfungen aufzuspüren, wo sie nicht hingehörten. Ein Brustkorb, in dem sich Flüssigkeit sammelte, hatte einen anderen Klopfschall als der mit der normalen luftgefüllten Lunge. Die linke Seite war deformiert mit bläulich verfärbten Prellmarken. Bekker konnte die Frakturen tasten. Dass Rippen gebrochen waren, ließ sich auch ohne Röntgenbild feststellen. Er stand schließlich auf und trat einen Schritt zurück, um sich noch einmal ein Bild vom gesamten Brustkorb zu machen. Die Asymmetrie durch die Deformation der linken Seite war unübersehbar.

Er schüttelte leise den Kopf und deckte das Kind wieder zu. Regina Seelmann war inzwischen neben ihn getreten und hatte zugesehen, bis er fertig war. Sie wusste, dass ihr Chef allergrößten Wert auf eine sorgfältige körperliche Untersuchung legte. Mit den Augen, der Nase, den Ohren und den Händen. Ganz gleich, welche apparativen Daten vorlagen, sie wurden stets durch die körperliche Untersuchung ergänzt, wofür der Therapeut als einziges Instrument sein Hörrohr und ansonsten seine Sinne benötigte.

„Nicht so gut, oder?“ Sie machte ein sorgenvolles Gesicht. Bekker starrte nachdenklich vor sich hin.

„Übel“, sagte er nur, „ziemlich übel. Das Kind sieht aus, als wäre das Auto drübergefahren. Da werden wir uns ziemlich anstrengen müssen. Ich hoffe, die Unfallchirurgen und Chirurgen ziehen mit uns an einem Strang. Sie wissen ja, Operabilität, Strategie, Termine und so weiter. Es gibt nichts, worüber der deutsche Arzt keine Kontroverse vom Zaun bricht.“ Regina Seelmann sah ihn überrascht an. Er wirkte plötzlich so bitter, ganz ungewohnt für den Sonnyboy, als den ihn alle kannten.

„Ich denke, dass dieses Kind auf der Intensivstation gerettet wird und nicht im OP“, sagte die Ärztin bestimmt. Das klang nicht überheblich und hatte nichts mit Wettkampfmentalität zu tun. Tatsächlich stellte Friederike Lein keine chirurgische Herausforderung dar, zumal der knöcherne Brustkorb nicht operiert werden konnte. Die Rippen mussten so verheilen, und wenn das ein bisschen schief geschah, war es für das funktionelle Ergebnis unbedeutend.

„Auch wenn die Intensivmedizin von uns gemacht wird, werden die Unfallchirurgen alle unsere Maßnahmen argwöhnisch beäugen“, fuhr sie fort. „Ein bisschen was wissen die schließlich auch, die beiden Oberärzte sogar eine ganze Menge. Allerdings sind sie mit ihren Vorstellungen ziemlich konventionell gestrickt. Die linke Lunge ist bei dem Unfall maximal zusammengequetscht worden. Wenn wir Pech haben, wird das eine Schocklunge mit allem Drum und Dran. Wir müssen uns vor allem darauf konzentrieren, dass die andere Seite nicht nach ein paar Tagen mitzieht. Der Shunt, die Infektion, na ja, und so weiter. Die Integrität der guten Seite ist die einzige Chance für die kranke, sich langfristig zu erholen. Und nur dann überlebt das Kind, Herr Professor.“ Bekker sah sie scharf an. Sie war ungewöhnlich förmlich. Ein Zeichen für hohe Anspannung und Anteilnahme, in Bekkers Augen nicht die besten Voraussetzungen für einen erfolgreichen Therapeuten. Der Patient profitierte mehr von einem distanzierten Arzt als einem, der sich persönlich verstrickte, und dabei Gefahr lief die naheliegenden Dinge zu übersehen. Allerdings hätte Bekker niemals eingestanden, dass er selbst dieser Kategorie angehörte. Sie schien seinen Blick nicht zu bemerken und fuhr fort, indem sie jedes Wort betonte.

„Wir sollten uns schnellstmöglich über eine seitengetrennte Beatmung klarwerden. Gleich, wenn wir mit den Eltern gesprochen haben. Auch braucht sie eine thorakale PD und am besten tracheotomieren wir sie direkt.“ Bekker nickte, wenn auch etwas zögerlich, was ihr diesmal nicht entging.

„Die Eltern“, sagte sie. „Wir brauchen das Einverständnis. Das Kind muß in den OP. Die Chirurgen sind schon vor Ort.“ Sie zögerte einen Moment.

„Sprechen Sie mit Ihnen? Ich meine grundsätzlich.“ Bekker nickte und wandte sich der Tür zu, drehte sich dann aber noch einmal um.

„Ich denke, das sollten wir zusammen tun. Sie werden ja in der nächsten Zeit der erste Ansprechpartner sein. Ich hole die Leute jetzt erst mal ans Bett ihrer Tochter, und dann setzen wir uns im Arztzimmer kurz zusammen.“ Bekker kehrte in den Vorraum der Intensivstation zurück, wo das Ehepaar Lein geduldig wartete. Sie sahen ihn erwartungsvoll an. Bekker fühlte sich nicht wohl in seiner Haut, und als sein Blick den der Mutter traf, gab es ihm einen Stich ins Herz.

„Wir gehen jetzt zu Ihrer Tochter. Bitte erschrecken Sie nicht über die vielen Schläuche und Infusionen und die Beatmung. Das Mädchen befindet sich in einem künstlichen Koma. Nicht so tief, dass alle Reflexe ausgeschaltet wären, aber tief genug, um Stressreaktionen und Schmerzen zu vermeiden. Ich bin sicher, dass sie Ihre Anwesenheit irgendwo tief im Unterbewusstsein wahrnimmt, und das ist wichtig. Für uns alle. Ich gebe zu, für Laien sieht das alles trotzdem ziemlich heftig aus.“ Ihm fiel kein anderes Wort ein.

„Aber glauben Sie mir, Ihre Tochter ist zur Zeit vollkommen stabil. Kreislauf und Lungenfunktion sind unproblematisch. Ich geh’ voran.“ Er öffnete die Tür zur Station und ließ die Eltern hinein. Er nahm wie selbstverständlich den Arm der Frau und dirigierte sie in die richtige Patientenbox. Seine Geste war Tröstung und Vorsorge zugleich. Frau Lein wäre nicht die erste Mutter, die am Bett ihres Kindes zusammenbrach. Es fehlte noch, dass sie sich verletzte. Die junge Patientin war mit einem weißen Laken zugedeckt. Nur der Kopf schaute über das obere Ende hinaus. Aus dem Mund ragte der transparente Beatmungstubus, dessen Innenseite sich im Rhythmus des Atemzyklus wechselnd beschlug und dann wieder klar wurde.

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