Wolfgang Brylla - Der späte Besucher

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Es ist schon spät, als es an Türe der Coaching-Praxis läutet. Draußen steht ein Mann und bittet um Einlass. So beginnt eine ungewöhnliche Geschichte über das Suchen und Versuchen, das Verlieren und Wiederfinden, über die Liebe, Vergänglichkeit und Quantenphysik. Sie erzählt vom Leben, vom Sterben und einer Reise zu sich selbst, die Albert, den neurotischen Romanhelden, von Düsseldorf über Lissabon an die Ostalgarve zu den Menschen im «gelben Café» führt. Auf seinen langen Spaziergängen durch das herbstkalte Düsseldorf verschwimmen dabei die Grenzen zwischen Fantasie und Wirklichkeit. Erinnerungen an seine Kindheit und deren traumatisierende Erlebnisse mischen sich mit denen seiner Jugend in Düsseldorf, wo er in den Kneipen der Ratinger Straße zwischen Punks und Künstlern mit seinem ersten Ausbruchsversuch scheiterte. In dem kleinen Städtchen Tavira an der Ostalgarve beginnt er, zu sich selbst zu finden. Dort trifft er im «Gelben Café» Menschen, durch die er erfährt, was es heißt, sich selbst anzunehmen. Sie lehren ihn auf ganz unterschiedliche Weise, hinter die Wand seiner eigenen Fassade zu schauen und diese gleichzeitig als notwendiges Schutzschild anzuerkennen. Dabei macht er teils schmerzhafte Erfahrungen, die ihm helfen, von seinem Weg aus Angst und Hoffnungslosigkeit in ein neues Leben der Selbstachtung zu finden.

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Ob er noch mehr geträumt hatte, wusste Albert nicht. Er erwachte noch vor dem Läuten des Weckers. Erstaunt erwartete er, einen Skarabäus in seiner Hand zu finden. Doch die Hand war leer.

Kapitel 3

"Mitten im Winter habe ich schließlich gelernt,

dass es in mir einen unbesiegbaren Sommer gibt."

Albert Camus

Albert packte seinen Koffer, denn er wollte allein sein. Als die anderen aufgestanden waren, um in den Seminarraum zu gehen, holte er sich einen Kaffee und ein Brötchen vom Buffet. Er saß im Wintergarten, der zum Frühstücksraum gehörte und schaute in die Wintersonne, die von einem blauen Himmel strahlte. In der Nacht hatte es weiter geschneit und über den Wiesen lag eine dicke Schicht weißen Schnees. An einen Baum gelehnt schien er den Jungen aus dem Traum zu erkennen. Natürlich war es nur eine Täuschung. Aber was für ein seltsam surrealistischer Traum war das gewesen, der ihn bis hierhin in sein Bewusstsein verfolgte. Das Gefühl, welches er bei den Tempeln von Karnak gehabt hatte, war frei von jeder Angst gewesen. Es war, als könne ihm nichts etwas anhaben, nicht einmal die Giftschlange am Boden. Es war, als hätte der Junge - oder war es der Skarabäus – eine große Zauberkraft, die ihn vor allen Gefahren bewahren konnte.

Nachdem er den Kaffee getrunken und das Brötchen gegessen hatte, zahlte er an der Rezeption sein Zimmer und ging zum Auto. Die junge Frau am Empfang hatte ihn erstaunt angesehen, als er die Rechnung verlangte, aber nichts gefragt. Das war gut so, auch wenn er sich, bereits in Gedanken, so als müsse er sich rechtfertigen, eine Begründung für seine vorzeitige Abreise ausgedacht hatte. Erleichtert, aber nicht überzeugt, das Richtige zu tun, trat er ins Freie.

Albert wusste, dass er noch nicht nach Hause fahren wollte. Er hatte hin und her überlegt und schließlich einen Entschluss gefasst. Nicht weit von hier lag der Bodensee und erfand, dass es eine gute Idee wäre, dort in das Neue Jahr hinüber zu feiern. Nicht ohne Wehmut steuerte er sein Auto vom Parkplatz. „Schade", sagte er laut. „Schade", wiederholte er und dachte an die Frau und an all die anderen Menschen, die jetzt in dem Raum bei weißen Kerzen und schöner Musik zusammensaßen und darauf warteten, was der Seminarleiter heute für sie bereithielt. „Noch kann ich zurück", schoss es ihm durch den Kopf, während sein Fuß auf das Gaspedal trat und das Auto auf der schneeglatten Fahrbahn ins Schleudern brachte. „Konzentriere dich und fahr los", sagte er sich. Hinter ihm verlor sich das große Haus im wieder einsetzenden Schneegestöber.

Immer dichter fielen die Flocken und behinderten die Sicht. Sie rasten auf sein Gesichtsfeld zu und erzeugten eine Art Trancezustand, aus dem er sich mehrfach wecken musste. Die Scheibenwischer leisteten Schwerstarbeit und nur langsam kam er seinem Ziel näher. Er war vor Jahren einmal in Lindau gewesen und das Städtchen auf der Halbinsel im Bodensee hatte ihm gut gefallen. Daher hatte er, einer Eingebung folgend, beschlossen, dort den Jahreswechsel zu verbringen. Nach doppelter Fahrtzeit erreichte er schließlich einen Vorort von Lindau. Ein Schild mit der Aufschrift „Grandhotel Georg" wies in Richtung Seeufer. Er folgte der Ausschilderung, ohne nachzudenken. Sie lenkte ihn eine kleine Allee entlang, die zu einem sonderbaren Gebäude führte. Wie ein Märchenschloss mit Erkern und einem Spitzturm lag da das „Grandhotel Georg". Sein Blick am Haus vorbei erkannte die graue Wasserfläche des Bodensees. Es sah romantisch und verwunschen aus. Der Schnee bedeckte wie Zuckerguss das Dach des Türmchens. Vier Autos standen vor dem Eingang und Albert überschlug kurz in Gedanken die mögliche Anzahl von Zimmern und seine Chance, dass eines für ihn frei war. Zu seiner Überraschung wurde ihm auf sein Fragen hin mitgeteilt, dass er ein Zimmer haben könne. Es hatte Seeblick und dadurch bedingt einen Aufpreis. Ein Gast hatte kurzfristig abgesagt. Albert hatte nicht erwartet, so einfach und schnell ein Zimmer zu finden, zumal solch ein schönes. Zwar hatte er nicht daran gezweifelt, aber er hatte auch nicht damit gerechnet. Eigentlich hatte er gar nichts erwartet. Er war einfach gefahren und hatte sich auf Silvester am See gefreut. Von außen betrachtet war das naiv und für Albert unüblich gewesen. Aber das war jetzt gleichgültig.

Es war fantastisch. Von seinem Zimmer aus hatte er einen Ausblick direkt auf den größten See Deutschlands, der von dicken weißen Schneeflocken berieselt wurde. Das Hotel war im viktorianischen Stil erbaut. Die Inneneinrichtung hatten die Besitzer, ein schwules Paar, welches aus München hierher gefunden hatte, stilistisch geschmackvoll dem Äußeren nachempfunden. Einer der beiden, Georg, hatte dem Hotel seinen Namen gegeben. Alles war harmonisch aufeinander abgestimmt. Es war wirklich ein Raum zum Wohlfühlen.

Der einzige Supermarkt in dem Vorort hatte glücklicherweise noch geöffnet. Albert kaufte Wein und Bier und Knabberzeug und für die Silvesternacht eine Flasche Sekt. Mit diesen Dingen beladen kehrte er in das Hotel zurück. Einer der Besitzer, ein schlanker, groß gewachsener Mann mit sehr gepflegtem Äußeren, empfing ihn mit einem freundlichen Lächeln. „Wollen Sie eine Party auf Ihrem Zimmer veranstalten", fragte er mit einer weichen, melodiösen Stimme und lächelte fast verlegen. Dabei zog er die Schultern ein wenig an und neigte den Kopf zur Seite, so als wisse er nicht, ob er so was fragen dürfe. In seinen Augen wiederum meinte Albert zu lesen: „Was soll das?" Albert war die Sache peinlich und er fühlte sich ertappt. Wie immer in solchen Situationen wurde sein Gesicht rot. „Nein, nur mit mir selber ein wenig feiern", antwortete er. Eine Stimme in seinem Inneren fügte hinzu: „Und mit meinem inneren Kind", was ihm ein unbeabsichtigtes Lächeln ins Gesicht spülte. Der Mann schien das Lächeln als Freundlichkeit zu deuten, denn er ließ wieder seine feine, singende Stimme ertönen und sagte augenzwinkernd. „Wenn Sie Silvester noch nichts vorhaben, lade ich Sie ein, hier im Hotel mit den anderen Gästen zu feiern. Im Foyer gibt es einen Umtrunk, sicherlich wird auch getanzt. Und um zwölf gehen immer alle runter zum See. Man sieht von dort aus das Feuerwerk in Lindau und bei klarer Sicht auch das auf der österreichischen Seite."

Albert verunsicherte, wie der Mann zu ihm sprach, und wusste nicht, ob der Hauch von Erotik, welcher in dieser Stimme lag, Einbildung war, oder ob er ihn anmachen wollte. Brav bedankte er sich für die Einladung und fragte noch, ob er sich für die Party anmelden müsse. Der Mann lächelte und sagte: „Wenn Sie da sind, sind Sie da."

Albert verabschiedete sich und eilte auf sein Zimmer. Dort drehte er den Schlüssel herum und vergewisserte sich noch, ob die Türe auch gewiss verschlossen war. Wieso war er auf einmal in diese Panik geraten, als wäre jemand hinter ihm her? Der Mann machte ihn nervös, ja, aber was machte ihm Angst? Er hatte noch nie Probleme mit Schwulen gehabt, in seinem Bekanntenkreis waren immer auch Homos gewesen. Darin hatte er nie etwas Besonderes gesehen. Also was beunruhigte ihn nun an diesem Mann? War das etwa die Wirkung der zwei Seminartage? Er konnte sich keinen Reim darauf machen und er tat das, was er immer tat, wenn er nicht wusste oder nicht wissen wollte, was mit ihm los war. Er öffnete eine Dose Bier und trank erstmal. Das tat gut, beruhigte und gab ihm das Gefühl altbekannter Geborgenheit. Er leerte die erste Büchse mit einem Zug, nahm eine zweite und setzte sich an das Fenster, dessen Öffnung einen weiten Blick über den winterlich grauen Bodensee freigab. Der Schneefall hatte nachgelassen und man konnte vereinzelt Lichter am anderen Ufer sehen. Mit jedem Schluck fühlte er sich freier und unabhängiger. Selbst der Gedanke an den Mann im Foyer gab ihm jetzt ein angenehmes Gefühl. „Nur nicht daran denken, wie es ist, wenn ich zurück in Düsseldorf bin", schoss ihm durch den Kopf. Gleich ließ die Euphorie nach und machte dem gewohnten Gefühl der Sinnlosigkeit Platz. Nach dem Bier ging er zu Wein über. Wieder spürte er den Alkohol in seinem Körper. Schon wurde es besser. Jetzt war er angekommen und er freute sich auf das, was hier noch kommen sollte.

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