Tanja Flügel - Marthe

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Marthe – Das spannende Leben einer jungen Frau zu Zeiten des Dreissigjährigen Krieges.
Wie lebten Menschen um 16oo? Wie schafften sie es, bedroht von Feuer, Tod und Hunger, ihre Hoffnung zu bewahren, zu leben und zu lieben?
Marthe erzählt realistisch und doch poetisch, düster und doch ungeheuer farbig von ihrer Welt in dem kleinen Städtchen Wallensen im Weserbergland. Aus der heutigen Sicht eine Wirklichkeit voller Dramatik, Gefahr und Unsicherheit und doch ein ganz normales Leben im Deutschland des 17. Jahrhunderts.
Geboren als Müllerstochter und aufgewachsen in einer schwer von Pest und Feuersbrünsten heimgesuchten Stadt gehören Hunger und Entbehrungen zu Marthes frühesten Erfahrungen. Als junges Mädchen heiratet Marthe den Sohn des Pastors Vitus Ulrici . Während einer kurzen Phase des Aufschwungs können sie kleine Freuden des Alltags und wiederbelebte alte städtische Traditionen wie den prächtigen Martinimarkt genießen. Doch schon kurz darauf kommt der Krieg. Als Schwiegertochter eines protestantischen Geistlichen ist Marthe in besonderer Weise mitten im Geschehen um Gegenreformation und Glaubensfragen, Enteignungen und Plünderungen. Ihre Familie wird auseinandergerissen. Um das Liebste, was ihr geblieben ist nicht zu gefährden, entschließt sich sich zu einem verzweifelten Schritt.
Marthe Ulricis Geschichte berührt.Ihr Leben kann mit den Fingerspitzen berührt werden. Denn der Name ihrer Familie ist echt und überliefert. Er wurde auch auf eine Steintafel graviert, die noch heute in der Mauer der alten Sankt Martinskirche von Wallensen zu finden ist. Für Marthe war es ein ganz besonderer Augenblick der Hoffnung…

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Auch unsere Gärten, in denen das wenige, was wir hatten, üppig wuchs, begutachtete er, bewunderte unsere Sorgfalt und Pflege und erkannte, wie schlimm es um uns bestellt war.

Hatte uns unsere Freude über jeden kleinen Bohnen- und Linsenkeimling, der sich durch Zufall in unsere Gärten verirrt hatte und unsere unermüdliche Sorge um das Überleben eines jeden Sprosses in den letzten Wochen vor jedem weiteren Gedanken geschützt, so lasen wir diesen Gedanken jetzt überdeutlich in den Augen des Pastors Ulrici. Niemals würden wir mit der zu erwartenden bescheidenen Ernte genug haben, um auch nur den nächsten Herbst zu überstehen.

Schließlich zeigten sie ihm auch die windschiefen Verschläge an der Stadtmauer, in denen wir alle seit dem Brand hausten, ohne großen Unterschied, die Ackerbürger und die Kötner nebeneinander, der eine nicht geschützter als der andere.

Nach diesem Rundgang durch die Reste des Städtchens wären andere in Hoffnungslosigkeit versunken, der Vitus Ulrici aber war ein gläubiger Mann. Er glaubte an Gott, an die Menschen und an die eigene Tatkraft und daraus erwuchs ein fertiger Plan, den er uns nun verkündete.

„Gott hat mich zu euch gesandt und so werde ich bleiben, auch wenn es hier nicht einmal ein Pfarrhaus für mich gibt. Es gibt einen heilen Kirchturm, ein Kreuz und viele fleißige Hände, und so werden wir mit Gottes Hilfe das nächste Jahr überstehen. Ich werde weiterfahren auf das Amt Lauenstein und dort vorsprechen. Mein Hab und Gut lagere ich unterdessen in der Kirche, ich vertraue darauf, dass es dort sicher ist.

Und während ich fort bin, möchte ich, dass ihr mit dem Bau eines Pfarrhauses beginnt. Hier sind einige Taler als Gegenwert für das Holz und eure Arbeit.“

Dieser ungeheure Vertrauensbeweis, der jetzt silbern blinkend in die schwielige schmutzige Hand des Consule Bleibaum klimperte, war wohl das Ungewöhnlichste, was ich bis dahin in meinem Leben gesehen hatte. Münzgeld war selten in Wallensen der damaligen Zeit und wenn tatsächlich etwas davon zum Bezahlen genutzt wurde, dann höchstens die schweren, aber weit weniger wertvollen Groschen oder krukelige Pfennige.

Eine ganze Handvoll Silbertaler, alle seine Kleider und persönlichen Gegenstände ließ der Magister Ulrici bei uns, als Zeichen, dass er an uns und unser Städtchen glaubte, und als Versicherung, dass er wieder kehren würde. Staunend sahen wir ihm und seinem Sohn nach, als sie durch das Niedertor davon fuhren.

Wie eine seltsame Zauberei erschien uns die letzte Stunde, als Pferd und Wagen dann verschwunden waren. Nur das Geld und die Habseligkeiten in der Kirche ließen uns glauben, dass alles gerade wirklich hier auf dem Marktplatz in Wallensen passiert war.

Wir waren immer noch hungrig, aber niemanden fiel auf, dass wir jetzt mit den Talern in den Nachbarorten Hirse und Hafer, Linsen und Bohnen, Hühner und Ziegen und sogar eine Kuh würden kaufen können.

Alle sprachen von dem schönen Pfarrhaus, welches man diesem besonderen Mann errichten wollte. Und ich dachte an Conrad, seinen Sohn und mein neuer Freund.

Wallensen erwacht

Wie wenn ein Bader einen Sterbenskranken zur Ader lässt und dieser bald darauf, noch sehr schwach aber mit gereinigtem Blut und wieder glänzenden Augen, am Leben teilnimmt, so hatte der Eingriff des Vitus Ulrici unser sieches Städtchen zum neuen Leben erweckt.

Die Männer zogen mit aller Kraft, die sie noch aufbringen konnten, die Holzbalken zur Kirche und beratschlagten über den besten Platz für das neue Pfarrhaus. Sie einigten sich schließlich darauf, es in einiger Entfernung hinter der Apsis aufzubauen, so dass der Vitus Ulrici nur wenige Schritte zu seinem Arbeitsplatz zurücklegen musste.

Einzig der Bierbrauer Beinling meuterte. Sein Haus wäre als nächstes zu errichten gewesen und das sah er durch den Bau des Pfarrhauses nun stark gefährdet. Der Rat kam ihm entgegen, in dem beschlossen wurde, jeden zweiten Balken einige Meter über die Baustelle des Pfarrhauses hinaus zu ziehen und in seiner unmittelbaren Nachbarschaft mit dem Bau der Brauerei zu beginnen. So konnten die knappen Werkzeuge geteilt und die menschliche Arbeitskraft bei Bedarf auf Zuruf verdoppelt werden.

Damit war der Beinling zufrieden und alle anderen auch, denn von den Silbertalern hatte bereits eine Abordnung Wallenser Bürger in Duingen nicht nur eine Schar gackernder brauner Hühner, eine wohlgenährte trächtige Kuh und verheißungsvoll rasselnde Säcke mit Buchweizen, Erbsen und Bohnen erstanden. Zusätzlich hatten sie einige Säcke voll mit Gerste auf dem Handkarren gehabt, und das Geräusch weicher Nachgiebigkeit, mit der sie auf den Boden plumpsten, kitzelte die Erinnerung an süße Malz- und Gärgerüche in Nase und Gaumen wach. Ein Schluck Wallenser Breyhahn Bier schien ein fürwahr ebenso erstrebenswertes Ziel, wie ein schönes Pfarrhaus.

Bei der Mühle indessen waren nur noch einige Restarbeiten für ihren vollständigen Aufbau zu erledigen. Die Frauen und Kinder konnten beginnen, in die Fächer Reisig zu flechten und den Lehm darüber zu verschmieren, den sie seit Wochen mühsam aus den Kuhlen am Weenzer Bruch herbeigeschafft hatten.

Zunächst jedoch galt es, mit dem gekauften und gerecht unter den Wallensern aufgeteilten Saatgut, den Garten zu bestellen, um die Wachstumslust des Frühjahrs zu nutzen.

Mein Vater und mein Großvater bauten wie alle emsig am Pfarrhaus; mit den anderen Männern stemmten sie auch die schweren eichenen Stützbalken für die Brauerei in die Höhe. Darüberhinaus aber nutzten sie jeden Lichtstrahl der länger werdenden Tage, um mit viel Geschick und sparsamsten Holzverbrauch die Mühle wieder funktionsfähig zu machen. Wenn die Vögel noch ihr erstes Morgengähnen in den Himmel schickten, waren sie bereits dabei, Radkränze und Wellbalken zu fertigen und wenn mit hereinbrechender Dämmerung nur noch einige zänkisch zwitschernde Amseln in ihr Nest eilten, besserten sie die Holzrinne am Mühlengraben aus.

Und eines Abends war es soweit: das Wasserrad klapperte wieder. Knarrend setzten sich die Räder in der Mühle in Gang und der schwere Mühlstein knirschte. Es konnte wieder gemahlen werden in Wallensen.

Ich hielt meine Hand an das feuchte Mühlrad und spürte dankbar das kühle Wasser auf meiner Haut. Das Sonnenlicht glitzerte im Mühlengraben und mir schien es, als wollten die Wasser der Saale uns augenzwinkernd ihrer Unterstützung versichern.

Der nächste Morgen brachte weiteres Geklapper. Mit Sonnenaufgang wurden in der Mühle bereits die Gerstenkörner für das Bierbrauen geschrotet und gerade als das erledigt war, rumpelten zwei Gespanne durch das Niedertor bis zum Marktplatz.

Von dem vorderen der hoch beladenen Wagen sprang der Pastor Ulrici herunter und auf dem hinteren saß Conrad, der das Gefährt augenscheinlich ganz alleine bis nach Wallensen gelenkt hatte. Der Pastor rieb sich zufrieden die Hände.

„Der Amtsvogt hat sich überzeugen lassen, etwas von dem Zehnten des letzten Jahres wieder herauszugeben, damit ihr nicht alle verhungert und künftig euren Fron- und Spanndiensten nicht mehr nachkommen könnt.

Ich habe Saatgut mitgebracht, einige Gänse und Ziegen und die Zusicherung, euch in diesem Jahr ausnahmsweise von dem Zehnten zu befreien.“

„Ich habe versichert dafür zu sorgen, dass ihr künftig ohne Unterlass beten und einen vorbildlichen Lebenswandel pflegen werdet, um Gott nicht zu weiteren Feuerstrafen herauszufordern. Und nun ladet ab, ich werde die Güter gerecht verteilen.“

Und so kam es, dass wir im Jahr 1618 doch noch einige Felder bestellen konnten.

Arbeit und Ernte

Der Tod lauerte weiter siegesgewiss an jeder Ecke. Einige Wallenser waren bereits in andere Flecken gegangen, um sich dort als Tagelöhner zu verdingen und so dem Verhungern zu entkommen. Ein knappes Viertel von uns hatte jedoch den harten Winter nicht überstanden und auch wenn die Hoffnung uns antrieb, war die dauernde schwere Arbeit auf den Feldern, das Schleppen zentnerschwerer Holzlasten, das wenige Essen bei andauernder Erschöpfung zu viel für manch ausgemergelten Körper.

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