Paul Sandmann - Tristan

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Tauche ein in die Finanzmetropole Europas – London – kurz vor Ausbruch der Finanzkrise und lerne Tristan kennen: Investmentbanker und gefeierter Dandy der Stadt. Jung, erfolgreich und wunderschön erhebt sich mit Tristan einer der größten Verführer unserer Zeit und bricht auf, König der City zu werden.

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„Und für Sie, mein Herr?“, fragte der klassisch gekleidete Ober.

„Einen Rum Cola. Kubanischen Rum bitte.“

„Sehr wohl”, sagte der indische Junge und drehte ab. Wie auf Schienen glitt er an weiteren Gästen vorbei und verschwand in Richtung Bar. Marcus begann sich mit dem anderen, Cirrus Baker, zu unterhalten. Cirrus arbeitete nicht in der City, Marcus kannte ihn noch aus der Schule. Er war freischaffender Künstler, hatte im Dachgeschoss eines alten Backsteingebäudes an der Carnaby Street sein Atelier und verdiente für einen Künstler nicht schlecht. Dies hatte er nicht zuletzt seiner Überspanntheit zu verdanken, die er immer zur Schau stellte, wobei unerheblich war, ob er sich in einem Golfclub oder an einer Fast-Food-Theke befand. Gerade erzählte ihm Marcus gestenreich die Geschichte des Vormittags.

„Vorzüglich!“, keuchte der Geck, „das bringt mich auf eine Idee.“

Tristan winkte ab, als sich Marcus und Cirrus kurz auf die Toilette verabschiedeten. Er griff nach seinem Getränk, das ihm der Ober soeben hingestellt hatte, tat einen Schluck und richtete seine Aufmerksamkeit auf die Gäste, die diese Dachterrasse trotz der frühen Abendstunde bereits bevölkerten.

Im silbrig glänzenden Licht des Mondes tummelten sich vielleicht hundert Leute von der unterschiedlichsten Couleur. Hier, keine drei Meter von Tristans Tisch entfernt, standen zwei dicke Geschäftsmänner, zumindest waren sie dies, wenn man ihren ausladenden Gesten nach urteilten konnte. Der eine legte dem anderen gerade in einem falschen Anflug von Nähe die Hand auf die Schulter und redete eindringlich auf ihn ein. Dabei schwenkte er sein Martini-Glas gefährlich über den Köpfen eines Pärchens, das auf einem tiefen, roten Schaumstoffkissen saß. Jeden Moment drohte das Getränk überzuschwappen und auf dem weißen Kleid des Mädchens ein kleines Malheur anzurichten.

Weiter entfernt stand eine Gruppe Models um einen schlaksigen, offensichtlich homosexuellen jüngeren Mann herum. Er trug einen seltsam gebogenen Hut, den er aller Voraussicht nach wohl selber entworfen hatte. Doch Erfolg schien er zu haben, so musste es sein. Tristan ließ seinen Blick einen Moment lang auf dem Kreis der Schönheiten ruhen. Dann blickte er sich weiter um und wunderte sich ob der Menge dieser Geschöpfe, die heute hier waren. Mit einem Mal sah er sie überall: Dort an der Bar stand ein alternder Mittfünfziger und hielt eine hoch aufgeschossene Rothaarige im Arm. Nicht weit davon vergnügten sich gleich vier Blondinen mit zwei breitschultrigen Herren auf einer Sitzreihe. Auch diese beiden schienen nicht schlecht für sich gesorgt zu haben, ihre blinkenden Uhren verrieten es ebenso wie das übersteigert laute Lachen der vier, und zwar jedes Mal wenn einer der Herren auch nur seinen Mund öffnete.

Tristan strich sich seinen Sakkoärmel glatt und nahm die Szene etwas genauer in Augenschein. Die Männer interessierten ihn dabei kaum. Die Models hingegen, die sich um sie scharten, riefen ein zartes Lächeln in ihm hervor. Models, so dachte er bei sich, sind in unserer Zeit das, was zu Casanovas Zeiten die Figurinen der französischen Oper waren. Das war jene Gruppe Mädchen von ausgesuchter Schönheit, welche die zweifelhafte Ehre hatten, von den Reichen ihrer Zeit zu deren Mätressen gemacht zu werden. Als Casanova lebte, gingen die Adligen in die Oper, um zu hören, dass das Publikum ihre Namen beim Auftritt der Ballerinas auf der Bühne nennt. Als Angehörige der königlichen Musikakademie gehörten die Ballerinas damals alle dem Hofe an. Trotzdem füllten sich ihre Reihen aus den zugleich schönsten und ärmsten Mädchen des Landes, die für ihre Auftritte noch nicht einmal entlohnt wurden. Sie nahmen diese Stellung aber von Herzen gerne an, denn dadurch konnten sie von dem französischen Adel gesehen und von ihren Männern zur Mätresse erhoben werden. Auch heute scharen sich die Reichen und Einflussreichen um die Laufsteg-Modelle, wie ihre europäischen Vorgänger einst um die Bühnen-Figurinen. In allen Ländern der Welt schmücken sie sich mit der erlesenen Schönheit der Mädchen. Und das, überlegte er, obwohl ihre Schönheit sich heutzutage nur noch auf ihre hohe Statur und die gleichmäßige Form ihres Gesichts bezieht, nicht aber auf die Weiblichkeit ihrer Formen. Damit entspricht der Geschmack des heutigen Industrie- und Finanzadels scheinbar eher dem der Künstler, welche, so sagt Balzac, die Skizze dem fertigen Gemälde vorziehen.

Tristan musste leise lachen und gestand sich ein, heute selber auf mehr Weiblichkeit verzichten zu wollen. Natürlich bot es keinen schönen Anblick, sobald man das hübsche Gesichtchen von seinen Kleidern befreit hatte. Nicht umsonst baten die meisten dieser traurigen Spezies darum, das Licht fast vollständig zu dimmen, damit die Kerze keine Schatten zwischen die Rippen warf. Die Brüste indes erschienen an diesen nackten, hungernden Kinderkörpern viel größer, als sie tatsächlich waren. Doch wie schrecklich hart waren diese Becken! Man hatte Angst sie zu zerbrechen, wenn man sich mit den Mädchen der Liebe hingab. Tristan nahm keinem dieser Männer ab, dass sie im Bett wirklich zufrieden waren - mit dem, was sie hatten. Aber darüber trösteten sie sich offensichtlich mit den neidischen Blicken hinweg, die sie empfingen, wenn sie in Gesellschaft dieser Mädchen auftraten. Dann waren ihre Körper von der neuesten Mode verhüllt, die nur - und auch wirklich nur - für sie geschnitten war und ihrem feenhaften Äußeren einen wirklich überirdischen Anblick verlieh.

Wie groß ihre Augen immer wirkten, dachte sich Tristan und empfand etwas Mitleid mit diesen Wesen. Sie strebten nach einem Ideal, das sie in den Medien vermittelt bekamen. Es ließ sie ihr Leben lang hungern. Hungern nach Essen und zuletzt wohl auch hungern nach Liebe. Denn so sehr sie den Zustand dieser hungernden Welt verkörperten, so wenig konnten sie darauf hoffen, damit wirklich jemals geliebt zu werden, weder von den Männern, die sie aus Eitelkeit erwählten, noch von sich selbst. Denn, daran bestand für Tristan kein Zweifel, um so federleicht zu werden wie diese Mädchen, darf man sich nicht lieben. Und so wird auch jedes Kompliment über ihre Schönheit wertlos für sie.

Sie dursten nach etwas anderem, das tiefer war. Doch was hatten sie schon zu bieten, um darauf hoffen zu dürfen? Viele Modelle hatte Tristan in seinem Leben bereits kennen gelernt. Aber mit keiner hatte er sich länger als einen Abend auf interessante Weise die Zeit vertreiben können. Und selbst diesen einen Abend hatte Tristan größtenteils selbst mit seinen Worten füllen müssen, hatte ihre gespielte Eitelkeit etwas reizen müssen, um ihnen dann Komplimente über ihren Intellekt zu machen. Selbstverständlich waren all dies Lügen. Sein Ideal einer schönen Frau bestand in etwas ganz anderem. Aber, was sollte es schon? Man lebt nun einmal in der Zeit, in die man hineingeboren wird. Die Fünfziger wären zwar eher nach seinem Geschmack gewesen, aber in diesem Leben musste er wohl oder übel mit dem arbeiten, was gerade en vogue war. Und, so leid es ihm tat, in diesem Jahrzehnt liebte die Welt Gesichter der Einsamkeit und des Hungers.

„Tristan!“, gellte jäh eine Stimme durch die Menge - und Cirrus, der Künstler, erschien. Er hatte die Arme theatralisch geöffnet, als er die zwei Stufen zu ihrem Tisch hinaufstieg. Sein Gesicht zierte das offenste nur denkbare Lachen, das selbst den Mond erbleichen ließ. Dunkel schienen Tristan die Pupillen seines Gegenübers entgegen, und er fürchtete bereits, von ihnen verschluckt zu werden, als endlich Marcus herantrat, den anderen Stuhl heranzog und Tristan den Arm auf die Schulter legte.

„Das war großartig!“, grinste er offenherzig. „Und? Schon irgendwas gesichtet?“

„Ich weiß nicht”, antwortete Tristan und griff nach seinem Glas, rief dann aber den Ober und bedeutete ihm, dass er noch eines haben wolle.

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