Doris Wiedemann
Winterreise nach Alaska
Mit dem Motorrad von Florida
bis zur Eismeerküste

Impressum
Texte: © Copyright by Doris Wiedemann
Umschlag: © Copyright by Bea Schmucker
Verlag: Doris Wiedemann
Kapellenweg 10
86853 Schwabmühlhausen
www.doris-wiedemann.de
Druck: epubli ein Service der neopubli GmbH, Berlin
ISBN 978-3-****-***-*
Printed in Germany
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Inhalt
Prolog — über die Ausrüstung Prolog — über die Ausrüstung
Über die Tücken der Technik Sjaak kümmert sich in den Niederlanden um seine Kleidung. Die Firma Lookwell sponsert ihn bereits seit vielen Jahren und fertigt dieses Mal sogar einen Overall speziell für diese Reise: Ein Nachfolger des legendären Thermoboy, in leuchtendem Orange. Mein Freund Rainer hat noch das Original zu Hause, in einem durch die Jahre und den Gebrauch etwas gedeckteren Orange-Ton. Aber Sjaak bietet an, dass ich das zweite Exemplar bekomme, das Lookwell gefertigt hat. Natürlich ist es mir viel zu groß. Dank einiger Klettverschlüsse lässt sich der Overall jedoch an Armen und Beinen gut an die jeweilige Größe des Trägers anpassen. Sjaaks Schwester Gardie, die ein gutes Stück kleiner ist als ich, trägt den Anzug für mich Probe und meint, es ginge. Also lasse ich das etwas angegraute Exemplar von Rainer zu Hause.
Die Zeit läuft ... Aber die Motoren springen bei tiefen Temperaturen nur ungern an. Denn das Öl ist in kaltem Zustand zäh und dickflüssig. Damit erhöht sich die Reibung der bewegten Motorteile und der Anlasser braucht mehr Kraft, um die Kolben zu bewegen. Bei diesem Problem unterstützt uns ein weiterer Hersteller aus den Niederlanden: Putoline hat spezielles Polar-Öl für den Motor und die Gabel. Auch Hyperpro verwendet das Spezialöl für mein Federbein, nachdem sie im hauseigenen Klimaschrank mehrere verschiedene Öle getestet haben.
Von »Mainhattan« nach Manhattan Von »Mainhattan« nach Manhattan
Jeder Abschied ist eine Neuer Anfang Während Sjaak mit seiner kleinen digitalen Videokamera das Feuerwerk filmt, packe ich zwei Gläser und eine Flasche Sekt aus. Punkt zwölf lasse ich mit klammen Fingern vor laufender Kamera den Korken knallen und wir stoßen auf das neue Jahr und unsere gemeinsame Reise an. Mit kindlicher Freude betrachte ich die bunten Bilder der Raketen am dunklen Himmel, die der Main fröhlich glitzernd auf seiner Wasseroberfläche widerspiegelt, freue mich über das Hier und Jetzt — und auf Amerika.
Ene mene miste — ̶̶wo ist unsere Kiste? Eine weitere Stunde später schleppen Sjaak und ich unser Gepäck vom Taxi-Parkplatz am Newark Flughafen zur Haltestelle der Shuttle-Busse und steigen dort in einen Kleinbus, der uns zu unserem Hotel bringt. Unsere Motorräder stehen bereits in einer Lagerhalle in Newark. Aber wir sind erst um 14 Uhr gelandet und bis wir beim Hotel ankommen, ist es schon so spät, in der Spedition erreichen wir telefonisch niemanden mehr. Also fallen wir nach einer schnellen Dusche erst einmal müde ins Bett.
New York, New York Nachdem wir die Motorräder auf dem Hotelparkplatz abgestellt und das Gepäck in unserem Zimmer verstaut haben, fällt auch bei Sjaak langsam die Anspannung ab und wir gehen gut gelaunt in ein kleines russisches Lokal, um dort unsere Wiedervereinigung mit den Motorrädern zu feiern. Alternativ wäre nebenan ein Asiate gewesen. Einen landestypisch viel passenderen McDonalds gibt es rund um das Hotel überraschenderweise nicht, aber ich bin mir sicher, dass wir das irgendwo nachholen können.
Ich packe meinen Koffer und nehme mit ... Wir haben das passende Lokal gefunden, um unseren Tag in New York ausklingen zu lassen. Sjaak bestellt sich einen Hamburger, ich nehme Pommes mit Cola. Dann setzen wir uns auf der Empore an einen Tisch und überlassen es dem Rhythmus der Musik, unseren Kreislauf weiter anzutreiben – wir sind in Amerika.
Die Ostküste der USA Die Ostküste der USA
Schmuddelwetter Mein Notebook hätte eigentlich in einer der Alu-Boxen Platz finden sollen. Als sich jedoch herausstellt, dass die Reinblei-Batterie auf den Millimeter genau quer in die kleine Box passt, ist dort bereits kein Platz mehr für das flache, aber große MacBook. Auf der anderen Seite blockiert der Foto-Tankrucksack die obere Hälfte der Box. Ich könnte die Tasche selbstverständlich vor mir auf das Motorrad montieren. Aber ich fahre lieber ohne Tankrucksack, deshalb erbarmt sich Sjaak und packt das Notebook in seine Topbox.
Frühling in Virginia Für die grobe Orientierung hatte ich beim ADAC in Deutschland Übersichtskarten der USA besorgt. Wir werden wohl (leider!) die meiste Zeit auf großen Hauptstraßen unterwegs sein und brauchen deshalb keine Generalstabskarten. Aber in Virginia wollen wir Sjaaks Freund Rusty besuchen, und die Bundesstraße von Richmond nach Danville ist beispielsweise in der Ostküstenkarte des ADAC nicht eingezeichnet.
Sommer in Florida Zudem macht sich Sjaak auf dem Campingplatz Sorgen wegen seinem Gepäck. Er kann zwar den Deckel seiner Topbox mit Vorhängeschlössern abschließen, die Kiste selbst kann man aber theoretisch komplett mitnehmen, wenn man weiß, wie das geht. Und die Zega-Boxen haben gar keine Schlösser. Sie können jedoch nur dann geöffnet werden, wenn die Topbox abmontiert oder zumindest verschoben wird. Deshalb sehe ich das Ganze etwas gelassener. Wir sind auf einem Campingplatz in einer ländlichen Gegend in Nordamerika, also dort, wo die Leute zum Teil sogar die Türen ihrer Häuser unversperrt lassen. Unglücklicherweise bringt meine Gelassenheit Sjaak nur noch mehr in Rage, anstatt ihn zu beruhigen. Also versuche ich, den lauen Abend unter dem Sternenhimmel für mich alleine zu genießen. Die anderen Gäste des Campingplatzes leben in zwei großen Wohnmobilen und kommen erst, als wir bereits in unsere Schlafsäcke gekrochen sind. Schade. Ich hätte mich gerne noch ein bisschen nett unterhalten.
Der offizielle Start Es ist herrlich warm, die Sonne scheint und wir haben alles, was wir brauchen. Eigentlich könnte es Spaß machen, die Aufkleber auf den Motorrädern anzubringen. Aber ich habe langsam den Eindruck, dass sich für Sjaak Arbeit und Lachen ausschließen. Schade, denn ich habe lieber Freude an der Arbeit, dann geht sie mir leichter und schneller von der Hand. So aber wird gemault und gezickt und ich bin erleichtert, als wir endlich alles hinter uns haben.
Von Ost nach West Von Ost nach West
Sümpfe, Krokodile und Schildkröten
Sarasotas berühmte Strände
Houston bitte melden ...
Durch die Prärie
Der große Canyon
Der wilde, wilde Westen
Echt amerikanisch
Alles ist möglich
Besuch bei einer lebenden Legende
Der Dritte im Bunde
Technische Feinheiten
Der Norden
(Endlich) Winter in Kanada
Der ALCAN – Alaska Highway
Das Muskwa Kechika Gebirge
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