Phil Lister - Karriere und Liebe
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Felix schwirrte der Kopf. Erst mal sortieren. Erst mal Ruhe. Das könnte die Chance sein, ein Weg in eine höhere Laufbahn, bei der er gestalten könnte. Und eine interessante Aufgabe. Sell verlangte sicher viel, aber er setzte auch Maßstäbe, an denen er wachsen konnte. Er wollte gefordert werden. Und nun hatte einer erkannt, dass man ihn fördern müsse.
An diesem Sommertag rannte Felix abends nicht zur Straßenbahn, um in aller Eile auf den Anschlusszug am Hauptbahnhof aufzuspringen. Er brauchte Zeit zum Nachdenken, zum Verdauen. Ein Sommer mit blauem Himmel lag heiß über Frankfurt. Menschen hetzten durch die Straßen, Feierabendstimmung. In den Geschäften Menschenschlangen, nicht, weil es zu wenig zu kaufen gab, sondern weil die Leute endlich wieder alles kaufen konnten. Und was da alles über den Ladentisch ging: Bananen und Buttercremetorten, Ananas und Apfelsinen, Eisbein und Eierlikör. Kurz vor Geschäftsschluss hasteten die Menschen durch die Straße. Frauen mit luftigen Kleidern schwebten vorbei. Manche heftete ihren Blick auf Felix, der sie mit seinen 190 Zentimeter weit überragte. Schöne Frauen, junge Frauen. Eine sinnliche Atmosphäre schien die Stadt aufgeladen zu haben. Felix setzte sich in ein Cafe an die Zeil, leistete sich den Luxus eines Fruchteisbechers mit frischen Erdbeeren und atmete tief durch.
Durch Frankfurts Straßen flanierten die seltsamsten Geschöpfe: Schlank ja grazil mit dunklen Wuschelköpfen und ärmellosen Kleidern. Reizende Blondinen mit aufregendem Augenaufschlag, Rothaarige mit engen Röcken. Wieso war ihm das noch nie aufgefallen? Eine Sinnestäuschung, weil er in Hochstimmung war? Ja und nein – erkannte er, langsam nüchtern werdend. Frauen standen nicht auf seinem Programm. Noch nicht. Die Frauen in der Bank erschienen ihm geschlechtslos, die Mädchen im Dorf hatten keinen Reiz. Sicher, er hatte eine Wirkung auf die dummen Gänse. Warum kicherten die immer, wenn er vorbei kam? Aber sie hatten nur Stroh im Kopf. Nichts war reizvoller als seine Zukunft in der Bank! Trotzdem tat es gut zu wissen, dass die Chancen bei den Frauen nicht schlecht waren. Und ein kleiner Flirt war sicher nicht zu verachten.
Wie peinlich. Schon kleckerte Erdbeer-Eissoße über sein weißes Hemd.
„Oh, Entschuldigung, das wollte ich nicht. Das tut mir schrecklich leid. Ist der Platz noch frei?“ Sie war blond, sie war grazil mit großen grünen Augen und Sommersprossen auf der Stupsnase. Soll ich Ihr Hemd in die Wäscherei bringen?“, fragt sie gespielt harmlos.
„Nein, das kann ich schon selbst besorgen. Aber mit diesem Hemd kann ich Sie nicht ins Kino begleiten!“
„Oh wie schade, wo wir doch verabredet waren. Dann holen wir das nach. Haben Sie Sonntag Zeit? Und es muss ja nicht immer Kino sein. Wie wäre es mit Theater? Ich habe noch Freikarten zu Molières Eingebildetem Kranken.“
„Da sag ich doch nicht nein. Ernsthaft? Zur Premiere? Das ist ein Angebot!“ „Ich mache immer ernsthafte Angebote. Hier eine Freikarte! Ich spiele eine winzige, aber tragende Rolle. Und vergessen Sie nicht, ein sauberes Hemd anzuziehen.“
Nicht zu fassen! Das muss die sinnliche Stimmung sein, dachte Felix und drehte die Karte in der Hand. Sie schwebte davon, ohne sich umzudrehen. War auch der Erdbeerfleck inszeniert? Frauen waren ein Rätsel. Was für ein Tag! Felix war noch ganz benommen von den seltsamen Wendungen an diesem Sommertag.
Bald kehrten seine Gedanken zur Bank zurück. Es gab noch ein Problem. Wenn er Sells Vorschläge aufgriff, dann musste er mit der Mutter kämpfen. Felix spürte, wie sich sein Magen zusammenzog. Wie sollte er ihr klar machen, dass er noch Fremdsprachenkurse und ein Diplom als Bilanzbuchhalter brauchte, um seine berufliche Laufbahn zu festigen? Seine Mutter ließ sich sicher auch nicht von dem Lob des Direktors Sell beeindrucken. Seine Argumente waren ihr schnuppe. Sie war der personifizierte Vorwurf: In den Augen seiner Mutter war er der undankbare Sohn. Er hatte die zusätzliche Chance, die sie ihm in den unsicheren Zeiten eröffnen wollte, gegen sie und den Hof gewandt. Sie war mit der Schufterei auf dem Hof allein.
„Es würde ja schon helfen, wenn du nur ein Drittel deiner Zeit auf dem Hof verbringst. Aber du lässt uns im Stich!“ Felix hatte zurückgebrüllt: „Ich bin nicht mit dem Hof verheiratet. Auf mich kannst du nicht zählen. Ich tue was ich kann, aber mehr kann ich nicht!“
Gleich danach bedauerte er seine Worte.
„Ich muss mich sachlich und ruhig mit ihr auseinandersetzen“, dachte er, zahlte sein Eis. Dann kaufte er für Mutter eine große Flasche Eierlikör. Morgen, nach dem Schultag wollte er eine Offensive des Charmes eröffnen.
„Es tut mir leid, Mutter.“
„Hast du die Tiere versorgt?“
„Ja, Mutter ich habe auch ausgemistet und Stroh geholt. Du hast wieder einen Vorrat. Und auf dem Kartoffelfeld war ich auch.“
„Großvater ist nicht mehr so gut auf den Beinen, hast du das schon gemerkt? Manchmal schläft er bei Tisch ein, hat dicke Füße.“
„Hast du gehört, was ich dir gesagt habe?, dass es mir leid tut. Wir sollten nicht mehr so miteinander streiten.“
„Ich habe schon gehört. Es ist schon gut, Felix. Ich bin halt manchmal verzweifelt. Und du denkst, ich gönne dir dein Vorwärtskommen nicht. Ich will dir ja nicht im Weg stehen. Aber der Hof, die Arbeit, und dann noch der kranke Großvater.“
„Was ist es, was denkst du?“
„Er sagt ja nichts. Aber er atmet so kurz, wenn er sich anstrengt. Und die Füße, das ist Wasser in den Beinen, eine Alterserscheinung. Ich habe schon Brennnesseltee gebrüht, aber den trinkt er nicht. Es ist halt alles zuviel für ihn.“ „Meinst du, dass er einen Eierlikör trinkt? Der soll ja herzstärkend sein!“
„Wo hast du denn den her?“
„Ich habe ihn für euch gekauft.“ Es wurde ein friedlicher Abend. Wie schon lange nicht mehr. Sie saßen um den großen runden Holztisch in der Küche. Großvater auf der Bank mit einem Kissen im Kreuz, Mutter mit ihrem Stopfzeug. Der Eierlikör machte die Runde. Dorftratsch wurde erzählt. Die Maria habe einen „von drüben“ geheiratet. Seine Schulfreundin Eva bekomme ein uneheliches Kind und man wisse nicht, wer der Vater ist. Irgendjemand habe die neue Telefonzelle am Markt beschmiert. Und Ernst August sei schon wieder im Krankenhaus. Der 30. Splitter musste heraus operiert werden. Adenauer hielt sich in Moskau auf und verhandelte um die Freilassung der Kriegsgefangenen. Noch gab es Hoffnung für einige Familien im Dorf. Der Gedanke an Vater kam auf. Vater saß mit am Tisch. Das Gestern war im Heute noch gegenwärtig.
Die Flüchtlinge waren vom Waldlager in feste Häuser gezogen. Ihre schmucken, kleinen Häuser sahen alle gleich aus: Flur, zwei Zimmer, Küche und Innenklo, darüber ein Spitzdach. Davor die Straße, dahinter der Gemüsegarten. Die Straßen in der neuen Siedlung wurden nach den verlorenen Ostgebieten genannt. Wie in tausend anderen Orten auch gab es jetzt eine Pommern-, Schlesien- und Ostpreußenstraße im Dorf. Und die Flüchtlinge waren immer noch fremd, waren die „anderen“, die besonders kritisch beäugt, deren Kinder in der Schule gehänselt wurden.
„Dass die Häuser mit so günstigen Krediten gebaut wurden, das gibt böses Blut“, sagte die Mutter. Viele von den Eingeborenen haben noch die Toilette im Hof, und die Häuser sehen schäbig aus.
„Aber diese Häuschen sind doch wirklich keine Paläste“, wandte Felix ein, der sich morgens im Zug jetzt mit Christoph Helbig unterhielt – auch einer von „denen“, die er früher geschnitten hatte, weil man nicht mit ihnen verkehrte. Aber von den Amis, egal ob schwarz oder weiß, hatten sie Geschenke genommen, ohne auf die Hautfarbe zu achten, dachte Felix, dem die dörfliche Beschränktheit erst allmählich zum Bewusstsein kam. Aber gab es nicht auch Beschränktheit in der Großstadt? War nicht der Neid der Städter auf die wohlhabenden Bauern auch eine Form der Beschränktheit? Und gab es nicht schon wieder Neid zwischen den Nationen, die der jungen Bundesrepublik das „Wirtschaftswunder“ missgönnten? Auch die Bosse eines so modernen Unternehmens, wie es seine Bank war, schienen von neiddurchtränkten Urinstinkten nicht frei zu sein. Wie redeten sie über Direktor Rupp, der jetzt auf Capri den Lebensabend genoss. Voller Neid!
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