Phil Lister - Karriere und Liebe

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Das aufregende Leben eines jungen Mannes in der Nachkriegszeit. Früh erkennt er die Möglichkeiten der Datenverarbeitung und setzt sich an die Spitze dieser Entwicklung. Mit einem unbändigen Willen und einer charismatischen Ausstrahlung bringt er es vom Lehrling bis zum Generaldirektor einer großen Bank. Neid und Intrigen begleiten seinen Weg. Sein Privatleben gleicht einer Achterbahn. Erst spät, fast zu spät findet er sein persönliches Glück.

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Frankfurt-Hauptbahnhof! Aussteigen und umsteigen in die Straßenbahn. Jeden Tag staunte Felix, wie sich die Stadt veränderte. Der Verkehr schwoll an, Baustellen ohne Ende, aus den Ruinen schälten sich neue Wände. Große Kaufhäuser mit riesigen Glaswänden wurden hochgezogen. Straßen wurden verbreitert und neue gebaut. Heute erhielt die Große Eschenheimer Landstraße eine neue Asphaltdecke. Felix' Straßenbahn stockte, und er beobachtete durch eine Rauchwand die Arbeit der Asphaltkocher. Schwarzbehandschuhte Männer standen auf drei Wagen und rührten mit großen Stangen in großen Kesseln mit einer gärenden Masse. Dann stellten sie Eimer unter die Kocher, öffneten die Ventile. Die schwarze Pampe wurde auf die Straße verteilt und mit Brettern glatt gestrichen. Wie bei einem Bierseidel wurde der überflüssige Asphalt abgestrichen.

„Es gibt noch schlimmere Schufterei als die auf einem Bauernhof“, dachte Felix und stieg in einer beißenden Rauchwolke aus der Straßenbahn. Vor dem Bankgebäude parkte ein grell rotes VW Cabrio. Ein ungewöhnliches Auto, in einer Zeit, in der sich kaum ein Durchschnittsbürger ein Auto leisten konnte. Es zog neugierige Blick an und behinderte den Busverkehr. Aber das schien den Fahrer nicht zu stören. Felix erkannte ihn sofort. Es war Ernst Lux. Etwas schwerfällig, aber mit einem selbstgefälligen Lächeln um den schmalen Mund kroch er aus den schwarzen Lederpolstern.

Lux war wie Felix ein Lehrling im 2. Lehrjahr. Damit waren aber auch schon die Gemeinsamkeiten erschöpft. Der 23-jährige Lux hatte nach zweimaligem Anlauf und trotz massiver Unterstützung privater Lehrer das Abitur nicht geschafft. Unregelmäßige Verben, der richtige Gebrauch des Konjunktivs oder der pythagoreische Lehrsatz blieben ihm ein Brief mit sieben Siegeln. Beim dritten Versuch in einem Internat hatte er dann aufgegeben, „weil mich das anödete“, wie er jeden wissen ließ. Er war einer aus jener Gruppe von Söhnen der Bankmanager und Großindustriellen, die entweder keine Lust oder keine Befähigung zu einem Studium hatten. Bei EL, wie er sich nennen ließ, weil er seine teuren und edlen Güter immer mit seinen Initialen versah, schien beides zuzutreffen. Sein Auftreten korrespondierte mit einer gewissen Arroganz, die wiederum die Folge einer dumpfen Leere im Kopf zu sein schien.

Elf von den 15 Lehrlingen seines Jahrganges kamen aus dieser ersten Reihe des Establishments. Felix war über diese Zusammensetzung mehr als verwundert. Er hatte gehofft, jenen Männern wieder zu begegnen, mit denen er die Eignungsprüfung abgelegt hatte. Stattdessen musste er sich mit EL und seiner Clique messen, die keinerlei Initiative und Interesse an ihrem Beruf zeigten, sogar noch auf diejenigen, die in der Banklehre eine Herausforderung sahen, herabschauten. EL gab ganz offen zu, dass er die Lehre als eine unverbindliche Beschäftigungstherapie begriff. Sein Ehrgeiz war gleich Null. Auf das Bestehen der Abschlussprüfung hatte er es gar nicht abgesehen.

„Das Einzige, was ich wirklich aus dem Effeff können muss, ist eine Bilanz zu lesen“, verkündete er großspurig. Das neue VW Cabrio, sein herablassendes Kopfnicken, als er jetzt vor Felix an den Pförtnern vorbei stolzierte und sein unverschämtes Grinsen, mit dem er eine junge Sekretärin taxierte – all dies markierte eine Sorte Herrenmenschen, die Felix anwiderte.

Felix Arbeitstag in der Registratur war heute kurz. Es war Dienstag, und an jedem ersten Dienstag im Monat lud Dr. Vogt, der Leiter des Bildungswesens und der Verantwortliche für die Fortbildungsseminare, die Lehrlinge aller Jahrgänge nach der Mittagspause zu einem Treffen ein. Die Zusammenkünfte waren Teil eines Bildungskonzeptes, das neben einer gründlichen Fachausbildung Wert auf eine breite Allgemeinbildung legte. Unvergessen blieb Felix der erste Vortrag vor vier Wochen über den „Goldenen Schnitt“. Ihn faszinierte das Prinzip, das als ästhetische Maxime in der Kunst angestrebt wurde und dem Betrachter neue Perspektiven eröffnete, das aber auch als stetige Teilung in einem Proportionsverhältnis zu verstehen war und auf jeden Organismus, auch auf einen so künstlichen, wie es die Bank darstellte, angewandt werden konnte.

Heute referierte der Ausbildungsleiter Dr. Vogt persönlich über komplizierte weltwirtschaftliche Zusammenhänge. Es ging um das Bretton-Wood-System und seine Auswirkungen auf den Devisenhandel, um die finanzpolitische Bewertung der Kapitalverkehrskontrollen. Schließlich stellte Dr. Vogt das GATT – das gemeinsame Handelsregime westlicher Industriestaaten – dar, das sich um eine Absenkung der Zölle bemüht.

Während sich Dr. Vogt in der Kunst übte, eine trockene Materie einsichtig und lebendig darzustellen, quasselte EL ununterbrochen mit seinem Nachbarn. Selbst Felix, der am anderen Endes des großen Raumes saß, konnte mithören, welche ungeahnten Qualitäten das neue VW-Cabrio des EL besaß und, dass es ein Geschenk seiner Großmutter war.

„Meine Herren“, sagte Dr. Vogt nach einer Weile mit leicht erhobener Stimme und blickte EL mit seinen stechenden blauen Augen lange an. „Meine Herren, ich bin die ununterbrochene Störung des Herrn Lux leid. Herr Lux, von Ihnen hören wir in vier Wochen einen Vortrag über die deutsche Sozialversicherung. Verstanden?“

War EL beeindruckt? Er verzog jedenfalls keine Miene. Aber immerhin schwieg er bis zum Ende des Vortrages.

Nach dem Referat hatte Felix noch seinen Termin bei Dr. Vogt. Er selbst hatte darum gebeten. Vogts Sekretärin hatte offenbar schon Feierabend, denn Vogt nahm ein Telefonat entgegen, als Felix hereinkam. Vogt war ein Mann, der ihm Respekt abnötigte. Er wirkte kompetent, sachbetont, aber nicht kalt und emotionslos. Er war ein Mann mit liberalen Ansichten, der gut zuhören kann und bedenkenswerte Argumente aufnahm. Obwohl er erst auf Anfang 40 geschätzt wurde, hatte er schneeweißes, dichtes Haar, das seinem Aussehen einen intellektuellen Anstrich verlieh. In der Tat verfügte er über ein breites Allgemeinwissen und ein feines Gespür für seine Arbeit, die Menschenkenntnis und psychologische Fähigkeiten voraussetzte.

„Nehmen Sie Platz, Herr Admont, Was kann ich für Sie tun?“

„Ich will wissen, ob es in Ihrem Fortbildungsseminar 'Bilanzen erstellen und lesen' noch einen Platz für mich gibt.“

„Ist Ihnen bekannt, dass dies ein Abendseminar ist, es beginnt erst um 20.00 Uhr.“ „Ja, ich weiß. Ich bekomme dann noch einen Abendzug.“

„Gut, ich unterstütze natürlich Ihre Initiative. Wie gefällt es Ihnen in der Registratur? Ich will eine ehrliche Meinung.“

„Es ist nicht das, was ich mir unter meiner beruflichen Laufbahn vorstelle. Aber es ist eine gute Erfahrung.“

,Was stellen Sie sich denn beruflich vor?“

„Ich möchte weiterkommen. Die Registratur ist wichtig, aber sie wirkt auch wie eine Endstation. Für mich ist das keine Herausforderung, wenn ich das so sagen darf. Ich möchte meine Wissenslücken auffüllen, Fremdsprachen lernen und eben auch die Bilanzen lesen und beurteilen können.“

„Ihre nächste Ausbildungsstation ist ja auch die Buchhaltung und dann die Abteilung Großkredite, wenn ich mich recht erinnere. Da kann so ein Abendkurs zur Vorbereitung schon sehr nützlich sein.“

Als Felix im Zug saß um nach Hause zu fahren, grübelte er über der Frage: Wie sag ich's meiner Mutter? Der Abendkurs wurde an zwei Tagen angeboten, er würde zweimal in der Woche erst mit dem Spätzug nach Hause kommen. Diesmal würde es offenen Streit mit Mutter geben, vermutete er.

Großvater so schien es ihm, war müder geworden. Lange hatte er nicht mehr gemosert, weil Felix jetzt nach Frankfurt fuhr. Felix wusste das nicht genau zu deuten. Wie Mehltau legte sich Schwermut auf seine kleine Familie. Großvater schien zu resignieren. Sein Gesicht war verwittert und runzelig wie eine alte Baumrinde geworden, die Nase wurde ganz spitz. Die Schultern krümmten sich, an breiten Arbeitshänden traten die Adern hervor, und die Haut wurde fleckig. Mürrisch und wortkarg ging er im Geschirr. Einmal klagte er über Herzbeschwerden und Einschlafstörungen. Seitdem brühte Mutter täglich einen Weißdorntee, den er zum Frühstück schlürfte und abends stand ein Glas Wermuttee neben seinem Teller. Es kam jetzt vor, dass Großvater nicht mehr der Erste am Morgen war. Die Last auf Mutters Schultern wurde noch drückender, das erkannte auch Felix. Aber sie litt nicht stumm wie Großvater, sie wurde aggressiv.

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