Sie ist verstaubt, verdreckt und einfach… falsch.
Von der Wortwahl her schon.
ALLES ok…
Wie kann je ALLES ok sein?
In einer Welt voller Gewalt,
Naturkatastrophen,
Schicksalsschlägen?
In einer Welt voller Lügen,
Intrigen,
Manipulationen?
Ich glaube, woran ich mich vor allem aufhänge
Ist dieses Schwarz-Weiß denken.
Es gibt keine Welt, in der ALLES GUT
oder ALLES SCHLECHT ist.
Das Streben danach, dass alles gut ist,
ist ein Streben nach Vollkommenheit,
Ein Streben nach Perfektion.
Eine Perfektion, die es nicht gibt.
Es gibt nun einmal keine perfekte Welt,
genauso wie es keine Welt gibt,
die durch und durch schlecht ist.
Wer im “Alles oder Nichts”,
“Gut oder schlecht”,
“Lieb oder böse” Modus verhaart,
lebt in einer Illusion,
in der Zwischentöne fehlen.
In einer Illusion,
in der feine Nuancen fehlen.
In einer Illusion, die… ja herrgott nochmal bequem ist.
Es ist leicht,
einfach mitzumachen.
So zu handeln und so zu reden wie die Anderen.
Ja, es so zu machen, wie alle es machen.
Wenn alle es so machen, wird es schon richtig sein.
Macht man halt so.
Mal abgesehen davon:
Wie sollen die armen Menschen denn sonst Kontakt aufnehmen?
Sie haben doch schon in ihrer Kindheit gelernt, dass jedes Gespräch mit einer Frage nach der Befindlichkeit beginnt.
Auch wenn ich mich hiermit wiederhole:
Ich mag die Frage nicht.
Echt nicht.
Kein bisschen.
Außer, wenn die Frage spürbar von Herzen kommt
und wahrhaftiges Interesse an einer ehrlichen Antwort besteht.
Dann ist es okay.
Aber auch nur dann.
Ich kann es nicht ausstehen, wenn Menschen Fragen stellen,
auf die sie eigentlich keine Antwort hören wollen.
Fragen aus Mündern zu hören
und gleichzeitig tief im Inneren zu spüren,
dass der andere kein Interesse an einer Antwort hat,
empfinde ich als sinnlos.
Die Botschaft: “Ich frage nach deinem Befinden,
aber antworte ja nicht,
was du wirklich denkst,
was du wirklich fühlst, “
ist für mich paradox.
Natürlich, man kann ja auch über das Wetter reden.
Ich finde sogar, das Wetter sich perfekt für Smalltalk eignet.
Aber der Gemütstszustand eines Menschen?
Sein inneres Befinden?
Seine Lebenssituation?
Wie zur Hölle ist diese Frage im Katallog der oberflächlichen Gespräche gelandet?
Das werde ich wohl nie verstehen.
Wobei, verstehen vielleicht schon ein bisschen,
aber ich werde es nie im Detail begreifen können.
Sinnlos.
Paradox.
Verschwendete Zeit.
Also noch einmal zum Mitschreiben:
Mich darf jeder fragen, was auch immer er fragen will.
aber dann soll er auch damit rechnen,
dass ich ehrliche Antworten gebe.
Lange, ausführliche, aber auch tiefer gehende Antworten.
Wenn Reden nichts mehr bringt
Wenn reden nichts mehr bringt
Reden, reden, reden.
Was ist, wenn denken und reden nichts mehr bringt?
Was ist, wenn die Werkzeuge Sprache und Kommunikation
nicht mehr zum erwünschten Ziel führen?
Was ist, wenn sie
keine Lösung,
keinen Weg,
keinen Ausweg
mehr aufzeigen können?
Der Weg ist das Ziel. DIE EINE Ankunft gibt es nicht.
Aber was ist, wenn reden einen nicht mehr weiterbringt?
Man trotzdem an einer Stelle stehen bleibt,
wie festgewachsen,
wie festgetackert,
wie mit Kleister fest geklebt?
Wenn verstehen nichts mehr bringt
Was macht man, wenn ein Mensch absolut verstummt,
gelähmt,
ohnmächtig ist?
Sich selbst kennen lernen.
Stärken, Schwächen, Mechanismen.
Mit sich selbst vertraut werden.
Ein besseres Verständnis über sich selbst entwickeln.
Ein Wissen erwerben über eigene Verhaltensweisen, Denkmuster, Gefühle und Motive.
Selbstreflexion.
Sich selbst verstehen,
Sich aber auch in das Umfeld hineinversetzen.
Empathie.
Akzeptanz.
Manchmal auch Verständnis.
Ja, verstehen, verstehen, verstehen.
Doch was ist, wenn Verstehen nichts mehr bringt?
Was ist, wenn aus Verstehen und Erkennen keine Fortschritte mehr resultieren,
sondern nur eine immer größer werdende Handlungsunfähigkeit?
Welchen Weg geht man,
wenn man bekannte und fremde Wege ausprobiert hat
und sich einfach keiner richtig anfühlt?
Wenn schreiben nichts mehr bringt
Schreiben bedeutet für mich sein.
Bedeutet für mich leben.
Bedeutet für mich Ausdruck.
Eine Darstellung meines Innenlebens.
Wie ein Foto,
ein Bild,
eine Zeichnung,
eine Momentaufnahme,
von dem, was IST.
Doch was ist, wenn sogar Schreiben nichts mehr bringt?
Schreiben, schreiben, schreiben
und sich trotzdem nicht mehr von der Stelle rühren.
Schreiben und weder zurück noch vorwärts gehen können.
Was tut man,
wenn denken nichts mehr bringt,
wenn reden nichts mehr bringt,
wenn verstehen nichts mehr bringt,
wenn schreiben nichts mehr bringt?
Was tut man, wenn man im Leben feststeckt?
Wie in einem Fahrstuhl, der weder hoch noch runter fährt?
Gibt man dann auf oder kämpft man weiter?
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