Nicolas Bjausch - Schwester.

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Schwester.: краткое содержание, описание и аннотация

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Die fürchterlichen Ereignisse, die sich vor langer Zeit in der kleinen Stadt Schwarzen am See zugetragen haben, waren längst vergessen. Doch allmählich dringt die finstere Vergangenheit wieder ans Licht – und bringt das Böse zurück nach Schwarzen…
Obwohl sie Zwillingsschwestern sind, sind Esther und Jenny wie Tag und Nacht: Jenny ist beliebt und erfolgreich, Esther bleibt hinter all dem zurück. Je stärker der Hass auf ihre Schwester wird, umso lauter wird die unheimliche Stimme, die in der Nacht nach Esther ruft.... Ein Mysteryroman für Leser ab 14 Jahren.

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Nicolas Bjausch

Schwester.

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Inhaltsverzeichnis Titel Nicolas Bjausch Schwester Dieses ebook wurde - фото 1

Inhaltsverzeichnis

Titel Nicolas Bjausch Schwester. Dieses ebook wurde erstellt bei

Stimme.

Letzter Schultag.

Trinken.

Kaufhaus.

Hausarrest.

Unfall.

Party.

Hexe.

Geschichte.

Antwort.

Wut.

Helfen.

Schwestern.

Erinnerung.

Jenny.

Lukas.

Danach.

Impressum neobooks

Stimme.

"Esther!"

Esther drehte sich um. Wo war sie? Wie war sie hier her geraten?

Es war kalt. Nebelfetzen hingen zwischen den Bäumen, die Esther nur im Zwielicht des Mondes erkennen konnte. Der Mond war von schwarzen Wolken am Nachthimmel umgeben.

"Esther!"

Die Stimme wehte aus der Dunkelheit an sie heran. Flüsternd. Krächzend. Als ob sie aus allen Seiten des dunklen Waldes dringen würde.

"Wer ist da?" fragte Esther angstvoll. Sie sah sich um. Bäume vor ihr, neben ihr, hinter ihr. Sie wollte loslaufen, wollte davonrennen. Erst jetzt bemerkte sie, dass sie barfuß war. Esther schaute an sich herab. Sie stand mit nackten Füßen im nassen, goldgelben Laub. Wie konnte sie hierher geraten? Mitten in der tiefsten Nacht, mitten im dunklen Wald.

"Esther!"

"Wer bist du? Zeig dich!" schrie Esther. Wieder versuchte sie zu rennen. Aber die bloße Angst hielt ihre Füße auf dem Boden gefesselt.

"Hierher! Komm, Esther!"

Die knorrigen Zweige der Bäume sahen im fahlen Mondlicht aus wie Hände mit knochigen Fingern. Sie bewegten sich im Wind, so dass Esther fast das Gefühl hatte, als ob die Hände ihr den Weg weisen wollten.

Es gelang ihr, einen Fuß vor den anderen zu setzen. Das Gefühl der feuchten Blätter unsere ihren Fußsohlen ekelte sie. Es tat weh, wenn sie auf einen Zweig oder ein Stück modriger Rinde trat.

"Hierher! Komm, Esther!"

Trotzdem sie nicht hören konnte, von wo die unheimliche Stimme genau zu ihr drang, wusste Esther, wohin sie gehen sollte. Wollte sie überhaupt gehen? Eben noch wollte sie fliehen, vor dieser unbekannten Stimme, hier im Wald. Aber jetzt schien es, als hätte sie gar keine andere Wahl, als der Stimme zu folgen.

Fast war es so, als täten sich die hängenden Äste auseinander, um ihr den Weg freizugeben. Vorsichtig tat Esther einen Schritt nach dem anderen. Da tauchte in der grauschwarzen Nacht etwas vor ihr auf. Es war ein Felsen.

Der runde Felsen war ringsherum mit Gras und Moos bewachsen. Esther konnte den feuchten Moderduft riechen.

"Komm hierher!" Jetzt war die Stimme deutlich näher. Gleichzeitig klang sie, als würde sie aus unendlicher Weite zu ihr dring. "Esther!"

"Ich komme!" rief Esther. Jetzt wurden ihre Schritte schneller. Sie kümmerte sich nicht mehr um dornige Sträucher oder Steine, die ihre Füße und ihre Unterschenkel streiften und hässliche rote Kratzer auf der Haut hinterließen.

Der Felsen vor ihr wurde größer, bis Esther direkt davor stand. Er ragte vor ihr empor, bestimmt zwei Meter hoch.

"Esther! Dreh dich um!"

Esther verstand nicht. Aber sie gehorchte und blickte zurück in den schwarzen Nachtwald, durch den sie gekommen war. Dort war nichts zu sehen. Die Dunkelheit erlaubte ihren Augen, nur ein paar wenige Meter zurückzublicken. "Wo bist du?" rief Esther in die Finsternis. " Wer bist du?"

Sie ließ ihren Blick durch die Nachtschwärze schweifen. Die Stimme antwortete nicht. Zu hören war nur das Knacken von Zweigen und über den Baumkronen ein leichter Nachtwind.

Esthers Blick schweifte über einen Strauch bis hin zu dem Felsen. Auf dem Felsen stand eine alte Frau mit langen weißen, fast leuchtenden Haaren. In ihren Augen funkelte es, das verzerrte Grinsen der Greisin ließ Esther noch mehr vor Schreck erbeben.

Die alte Frau streckte die abgemagerte Hand nach ihr aus. "Esther! Komm! Lass dir helfen, Liebes!"

Wie eine Schlange, die wie der Blitz zuschnappte, schnellte die Hand mit ausgestreckten Fingern auf sie zu - und umgriff Esthers Handgelenk!

Esther fuhr hoch und prallte zurück. Sie war schweißnass, ihr Mund war trocken. Um sie herum war es dunkel. Ihr war kalt. Sie tastete neben sich und spürte die Bettdecke, die sie offenbar von sich fort gestrampelt hatte. Sie hatte geträumt! Die Stimme, der Wald, die furchterregende alte Frau - es war nur ein Traum gewesen.

Erleichtert atmete Esther auf. Was für ein Albtraum! Langsam fand sie sich wieder und entdeckte, dass sie hier in ihrem Bett lag, in ihrem Kellerzimmer im Haus ihrer Eltern. Es war ein langer Tag gewesen. Jetzt erinnerte sie sich. Richtig, sie hatten heute den siebzigsten Geburtstag ihres Großvaters gefeiert. Dann waren sie nach Hause gefahren und Esther war wie erschlagen ins Bett gefallen. Und jetzt hatte dieser fürchterliche Alptraum ihren Schlaf durchkreuzt. Aber sie war aufgewacht und wusste, dass sie in Sicherheit war.

Letzter Schultag.

"Das ist der beste Schultag im ganzen Jahr", sagte Lukas und ließ seine Schultasche von der Schulter auf den Boden fallen.

"Logisch", stellte Bill fest. "Den Schuppen hier sechs Wochen lang nicht sehen zu müssen, ist das Höchste der Gefühle."

Lukas und Bill standen an diesem Junimorgen gemeinsam mit ihrem Freund Jonas neben dem Seiteneingang zum Fahrradkeller, der zwischen Lehrerparkplatz und dem Schulhof der Oberstufe lag. Hier waren sie meistens ungestört, denn den Seiteneingang nutzte ohnehin fast niemand. Außerdem war er von Büschen umwachsen, so dass er nicht einsehbar war. Dafür konnte man durch die Blätter bestens zum Lehrerparkplatz und zur Straße mit den Bushaltestellen sehen. Hier trafen sie sich häufig, um in der Pause oder in einer Freistunde miteinander abzuhängen.

Jonas öffnete seine Schultasche. Das Klirren, das herausdrang, verriet den Freunden, was er dabei hatte: "Jemand ein Bier?" Er hielt Lukas die braune Glasflasche unter die Nase.

"Lass mal", lehnte Lukas ab. "Vor der ersten Stunde fände ich das ziemlich ungeschickt."

"Am letzten Schultag, was sollen sie da machen?" entgegnete Jonas schnippisch. "Die Sommerferien müssen anständig begossen werden."

"Ich wäre auch für später", erwiderte Bill und schob Jonas' Hand mit der Flasche von sich. "Keinen Bock, bei Lamp mit einer Fahne zu sitzen."

"Trübe Tassen", grinste Jonas, öffnete die Flasche mit seinem Feuerzeug und setzte sie an.

"Leute, ich werde jeden Tag am See abhängen", sagte Bill. "Vielleicht nehmen wir uns auch mal ein Zelt mit und bleiben da mal ein paar Tage am Stück. Party machen, ein paar Bräute aufreißen..."

"Beim Aufreißen ist Lukas wohl weniger dabei", grinste Jonas mit Blick auf seinen Kumpel. "Oder?"

Lukas grinste gespielt dämlich zurück. "Ich bringe Esther mit zum See, wir gucken euch gerne beim Aufreißen zu."

"Wenn man von der Teufelin spricht", sagte Bill und deutete mit dem Blick zur Straße. "Da kommt deine Braut samt Schwester."

Sie sahen, wie der große dunkle Mercedes von Herrn Weber vor der Bushaltestelle hielt. Die hintere Tür öffnete sich. Esther stieg heraus. Sie trug eine schwarze verwaschene Jeans und ein bleiches T-Shirt. Ihr rotes Haar fiel offen über ihre Schulter herab. Jetzt öffnete sich auf die Beifahrertür. Esthers Schwester Jenny stieg aus. Sie trug einen Rock und ein helles Top. Obwohl sich die Schwestern an sich wie ein Ei dem anderen ähnelten, waren sie durch ihren Stil sofort voneinander zu unterscheiden.

"Wow", grinste Jonas, als er Jenny sah, wie sie vor Esther die Straße überquerte. Er wandte sich an Lukas. "Bist du dir eigentlich sicher, dass du dir nicht den falschen Zwilling ausgesucht hast?"

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