Justine la Mour - Paradiesäpfel

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Wer hat sie im Fluss der Zeit unterbrochen, wer ihre Gedanken gestört und sie zu Handlungen gezwungen? Die Figuren im Erzählband «Paradiesäpfel» winden sich mit allen Kräften gegen die Mächte ihres Schicksals und sie entwischen ihm, zumindest für die Dauer einer Geschichte.
Sie brechen die Zeit auf und tauchen ein in Welten der Phantasie und der Veränderungen, die die Verhältnisse auf den Kopf stellen. Immer wieder reißen sie sich los aus Beschränkungen und Zwängen und steigen auf in weißblaue Himmel oder ab in schwarzblaue Höllen.
Die Realität ist ihnen zuwider, bestenfalls ein Spielelement, nichts weiter. Das Leben als Wille und Vorstellung. Ob in Berlin, Death Valley, Ghana, Venedig oder München – Aufbruch herrscht überall und rosarot sind die Verheißungen, die weit in die Zukunft hineinragen.
Eine Generation, die auch nach der Midlifecrisis noch ungeniert weiterträumt und vom Erwachsenwerden nichts wissen will, eine infantile Gesellschaft, in der Naivität die einzige Überlebenschance ist. Nur wer die Wirklichkeit als Fiktion begreift kann sie überwinden.
Weiter! Träumen! Weiter! Lesen!

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Wir klammern wir uns beide an dem eiskalten klammen Bügel fest als wir hinaufgezogen werden, ich schließe die Augen als die Fahrt beginnt, mir ist schon schwindlig beim ersten Kreisen in der Luft, und ich sehe dich unten stehen und lachen und winken, dann aber schließe ich die Augen. Kirchtürme und Ziegeldächer sind verschwunden und als ich sie endlich wieder öffne, sehe ich in die Augen deiner Tochter, die auch in diesem Moment wieder zu erwachen scheinen als wir langsam hinab gleiten, und da lächelt sie ganz kurz, vielleicht mag sie mich ja doch ein bisschen, jetzt, nachdem wir beide so gelitten haben. Mir ist schlecht Papa, sagt sie als sie in deine Arme fällt, du lachst, immer lachst du, immer nur lächeln und immer vergnügt, denke ich, will gerade weiter denken, da küsst du mich auf den Mund und sagst: Danke.

Jetzt will sie auf deinen Schultern getragen werden, Papa, Papa, bitte! Du musst dich von mir abwenden als du sie hochhebst aber es stört mich nicht. Hand in Hand mit den Kindern schieben wir uns durch die Menge, durch das glitzernde bunte Körpermeer und einen Augenblick lang steht die Zeit still.

In diesem Moment sehe ich den Fotografen, er schießt los, direkt auf uns ist seine Kamera gerichtet, ich will den Kopf wegdrehen, aber er hat uns schon, er will uns, weil wir eine Familie sind oder zumindest so aussehen als wären wir eine richtige Familie: Vater, Mutter, Kinder. Als ich am nächsten Tag das Bild in der Abendzeitung sehe, das Familienfoto, denke ich, da sind wir also, es gibt uns, wir sind eine Familie und haben drei Kinder, denn es steht hier gedruckt, auch wenn die Namen noch so falsch sind, auch wenn der schöne Schein noch so große Schatten wirft, wir sind es, wir stehen in der Abendzeitung, im Lokalteil auf der ersten Seite, die obere Hälfte des Blattes ist von uns bedeckt, und wir lachen in die Kamera: Hanna, Sophie und Maximilian mit Mama und Papa auf der Wiesn.

Sophie, die nicht Sophie heißt und auf deinen Schultern sitzt, blickt auf uns herab, ein süßsaures Lächeln ziert ihren Kindermund, an deinen Händen Hanna und Maximilian, die auch nicht so heißen. Nichts, nichts davon ist wahr, schreit es in mir, ich muss das klären, dieses unentwegte Lügen, es muss aufhören, die Leute glauben das doch, das dürfen wir nicht machen. Aber dann denke ich, wir sind Mama und Papa, und unsere Kinder sind unsere Kinder, nur nicht unsere gemeinsamen Kinder, aber das steht ja auch gar nicht unter dem Foto, und die Namen, wer weiß, wären es unsere gemeinsamen Kinder, dann hätten sie vielleicht genau diese Namen.

Der Fotograf hat uns verlassen und wir gehen weiter, einfach weiter, als wäre nichts geschehen. Obwohl es noch nicht dunkel ist, nicht einmal dämmert, glitzern die bunten Lichter jetzt heller, ich versuche, auf den Boden zu schauen, der schwankt, halte mich fest daran: Haferlschuhe, klobig und grob, Bergschuhe zu Dirndln, vereinzelt noch Sandalen und immer wieder bunte Papiere dazwischen, die aufwirbeln, Plastikflaschen, Eispapier, eine glitzernde Scheinwelt, dazwischen wir, aneinander geklammert, so fest, als wenn wir uns verlieren könnten, aber das ist unmöglich.

Für wenige Stunden sind wir eine Familie, und du wirst zu mir sagen, du liebst Kinder und hättest am liebsten noch zwei, aber schon im Moment des Abschieds nach unserem ersten Wiesntreffen weiß ich, das wird nichts mit uns, nicht mit diesen Kindern und auch nicht mit gemeinsamen Kindern, die wir erst machen müssen, aber ich sage nichts, ich will deine Träume nicht zerstören.

Auf der Wiesn, sagst du, da bist du glücklich gewesen, mit glänzenden Augen, mit roten Wangen, nur das Dirndl hat gefehlt, und ich denke, das wolltest du so gern, damals, dass ich auch noch dieses Wiesndirndl trage, aber jetzt hast du es geschafft, zuletzt doch noch geschafft.

Es ist unser drittes Wiesnjahr, und der Nachmittag ist schon weit vorangeschritten, die Dämmerung eingebrochen, das Licht des Himmels senkt sich, die Sonne strahlt noch einmal in einem pampelmusefarbenen Glanz, Ende September, fast schon verlöscht, der Spätsommer. Der Abschied ist doch anders als in meinen Träumen. Mein Wiesndirndl quetscht am Dekoltee, der Push-up-BH drückt darunter, an eine enganliegende glänzend schwarze Lederhose, einen kurzen Rolli und grell geschminkte rote Lippen habe ich schon lange nicht mehr gedacht.

Ich gehe nicht auf High Heels und erst recht schreite ich nicht durch die glitzernde Menge, nein, ich schleiche müde dahin und die Manolo Blahnik Stilettos, das einzige Symbol aus meinen Träumen, drücken schon zu lange. Ich trage sie in der Hand, mein Sohn hat sich die andere genommen und klammert sich daran fest, eine kleine klebrige Hand in meiner. Sein Paradiesapfel ist angebissen, er hält ihn noch immer fest, obwohl er sauer gewesen sein muss. Das Innere ist mehr grün als weiß, die rote Zuckerhülle großflächig abgeplatzt. Nur noch an ganz kleinen Stellen erinnern rote Lacksplitter daran, wie verführerisch der Apfel einmal geglänzt haben muss.

Glänzend ist jetzt nur noch die Cellophanumhüllung, in der das Herz aus braunem Lebkuchen steckt, grasgrün die Zuckerschrift „Ich liebe dich“, umrankt von rosaroten Blüten, zuckersüß unser Abschied von der Familie, ein Geschmack von Süße fließt durch meinen Mund während ich mich ermahne, nicht zurückzublicken, nicht zu dir und den Kindern. Ich schaue hinauf in den weißblauen Himmel, wo alle Antworten schon lange auf uns warten und in diesem Moment ist es, als müssten wir sie nur pflücken wie die rotgelackten Paradiesäpfel oder nicht einmal das, sie fielen uns einfach in den Schoß während wir alle zusammen Hand in Hand über die Wiesn schwebten.

Böse Männer kommen in den Himmel

Wenn er schreibt, lebt er, sein Herzschlag beruhigt sich, der Atem wird tiefer, das Flackern in den Augen nimmt ab. Er hält das Leben nicht aus, keine zwei Stunden mit demselben Menschen in einem Raum, nicht mehr als einige Tage am selben Ort, und er spürt wieder dieses Schwitzen, Zittern, Anfälle von Unruhe. Ihn rettet nur das Eintauchen in die Welt der Worte und Sätze, die sich wie selbstverständlich aneinanderreihen und einen Sinn ergeben.

Warum sprechen die anderen miteinander, warum schließen sie Freundschaften, warum gründen sie Familien? Er versteht sich nur aufs Schreiben, die Geschichten entstehen von selbst, er verleibt sie sich ein, verdaut und spuckt sie wieder aus. Aus den Worten und Sätzen entsteht eine Welt, in der er sich zurechtfinden kann, weil er sie selbst erschaffen hat.

Auch wenn seine Figuren ein Eigenleben entwickeln, so sind sie doch in seiner Hand, er kann den Verlauf ihres Schicksals bestimmen. Wenn er schreibt, ist er lebendig, die Stimme der lärmenden Welt schweigt, sein Körper hört auf zu rebellieren, das Zittern endet, der Schweiß strömt nicht mehr, das Summen im Ohr wird leiser, mündet in ein wohliges Gefühl von Stille, die ihn umhüllt und schützt.

Sie ist die einzige, die bei ihm sein darf. Sie liebt ihn und weil sie ihn liebt, liebt sie seine Texte, denn nur darin ist er, der er ist. Er schimmert hindurch, sie kann ihn erkennen wie sie ihn im Alltag nie erkennen würde. Jeder seiner Sätze erfasst ihr Unbewusstes, eine Woge, die sie fortreißt und wegschwemmt an unbekannte Ufer, an denen sie sitzt, nicht weiß, wie sie all das jemals wieder loswerden kann, was seine Texte in ihr anrichten.

Er schreibt, er lebt. Dann schluckt er wieder Medikamente gegen all das, was seinen Körper überfällt, turnusartig wie eine Quartalskrankheit, Wochen Ruhe, manchmal Monate, dann erneut ein heftiges Zucken, Herzrasen, sein Körper vibriert wie eine Waschmaschine, die in den Schleudergang versetzt wurde, es ist das Zucken, das manche Menschen kurz vor dem Einschlafen spüren, wie ein elektrischer Schlag, doch bei ihm geht die Bewegung weiter, sie durchläuft den ganzen Körper, seine Muskeln rebellieren so lange bis er die Medikamente schluckt. Winzige kugelrunde weiße Pillen, die nach Zuckerguss schmecken wie der Überzug auf dem Geburtstagskuchen seiner Kindheit.

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