Norbert Dinter - Der ganz 'normale' Alltag

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Der ganz 'normale' Alltag erweist sich in bestimmten Situationen als interessanter als erwartet. Hier in diesem Buch begegnen wir Menschen, die diese Erfahrung machen. Sei es die kolumbianische Mutter, die in einem fremden Land das Geld für ihre Familie verdient, oder die ostdeutsche Witwe, die nach dem Tod ihres Mannes in den Westen flieht. Aber auch das zufällige Treffen des jungen Mannes mit seiner ehemaligen Freundin oder der Alltag des Verkäufers im Bahnhofskiosk finden ihren Weg hier in die Seiten. Haben Sie Mut und begeben Sie sich auf die Suche nach dem Ungewöhnlichen im Alltäglichen. Vielleicht haben Sie auch schon einmal dem einen oder anderem Gedanken nachgehangen. Oder ist Ihnen das Zusammentreffen mit dem nächtlichen Anhalter gar nicht so fremd wie erwartet?

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Und wie der Zufall es will, traf sie hier einen Menschen, der ein ähnlich unruhiges und zerrissenes Leben führte wie sie. Jemanden, der sich auch nach einem Ort der Ruhe und der Ordnung eines friedlichen Heimes sehnte. Nach langem Zögern nahm sie seinen Antrag an und schuf mit ihm das Nest für ihre vier Kinder, das sie selbst immer entbehren musste. Sicher, auch in ihrer Ehe gab es die kleinen und großen Krisen, die eine Partnerschaft im Laufe der Jahre mit sich bringt, doch sie beide waren stark genug, ihre Gemeinschaft aufrecht zu erhalten und nicht bei den ersten Schwierigkeiten das Handtuch zu werfen.

Aber mit den Kindern wuchsen auch die Probleme. Nicht alle entwickelten sich so, wie Margarethe es sich für sie erhofft hatte. Plötzlich hieß es für sie, ihre eigenen Ansichten und Vorurteile zu überwinden oder sich gegen eines ihrer Kinder zu entscheiden, denn ihr ältester Sohn war schwul. Doch ihre Instinkte waren stärker als ihr Verstand. Es war doch ihr Fleisch und Blut, von ihr geboren. Und so kämpfte sie sich durch, selbst auf die Gefahr hin, ihren Mann zu verlieren. Erfreulicherweise brach ihre Entschlossenheit seinen Stolz, und sie fanden alle drei wieder zueinander.

Zu ihrer Beruhigung entwickelten sich die Freundschaften ihrer beiden Töchter weniger kompliziert und führten sie schon bald vor den Traualtar. Margarethes Familie wurde größer, ohne dass sie etwas tun musste. Inzwischen ist sie dreifache Großmutter, und ein weiteres Enkelkind befindet sich bereits auf dem Weg in diese Welt.

Nur ihr Jüngster lebt zurzeit noch mit ihr und ihrem Mann zusammen, doch auch er beginnt sich allmählich von ihnen zu lösen. Seit dem vergangenen Jahr durchläuft er eine handwerkliche Ausbildung, und hat bereits nebenbei seinen Führerschein gemacht.

Das Husten ihres Mannes, der vor dem Fernseher im Wohnzimmer sitzt, reißt Margarethe aus ihren Gedanken. Rasch fährt sie sich mit den Fingerspitzen der rechten Hand über die tränenfeuchten Augen, ehe sie zu ihm geht.

'So ist halt das Leben.', schießt es ihr durch den Kopf, während sie auf der Armlehne seines Sessels Platz nimmt und ihren Arm um seine Schulter legt. Verwundert sieht er zu ihr auf. Schweigend streicht Margarethe ihm mit den Fingern durch sein grau gewordenes Haar.

'Ja,' denkt sie. 'Das ist wohl so, nicht wahr.'

Leb wohl, Heimat

Hanni stand am Fenster und sah hinunter auf die Straße. Das erste Mal seit Langem nahm sie sich die Zeit, die Siedlung genauer anzusehen. Das erste und zugleich letzte Mal. Denn morgen würde Hanni sie verlassen. Für immer? Wer wusste das genau. Das lag nicht in Hannis Hand. Das war Sache einer unmenschlichen Politik.

Hanni setzte sich an den Wohnzimmertisch. Um diesen Tisch hatte sich jahrelang ihr Leben abgespielt. Hier, diese Wohnung, war ihr und ihrem Mann kurz nach der Hochzeit zugeteilt worden. Hier hatte sie ihre beiden Söhne geboren. Hier waren ihre Kinder aufgewachsen. Und hier starb ihr Mann nach langer schwerer Krankheit.

Hanni erinnerte sich an die vielen schönen Jahre, die sie zusammen mit ihm verbracht hatte. Nächstes Jahr hätten sie ihre Silberhochzeit gefeiert, doch der Tod kannte keine Gnade. Nicht einmal diese kleine Freude gönnte er ihnen beiden. Wenigstens starb ihr Mann mit einem Lächeln auf den Lippen, während sie sich ausmalten, wie alles ablaufen würde. Sogar ihre Schwester Doris aus dem Westen hatte sich für die Feier angesagt gehabt. Aber leider verloren sie den Wettlauf mit der Zeit, und nun war Hanni allein.

Obwohl ihre Söhne sie tatkräftig unterstützten, wollte es ihr nicht mehr gelingen, ihr Leben ohne ihren Mann ins Gleichgewicht zu bringen.

Und dann kam die Einladung von ihrer Schwester. Plötzlich war es Hanni klar. Sie wollte weg! Weg von hier, wo ihr Leben so voller Erinnerungen war. Erinnerungen an die erste Liebe, die Verlobung, die Hochzeit, die Geburten ihrer Kinder, deren Kinder- und Jugendzeit, die ersten Freundinnen der Söhne, deren Hochzeiten, die ersten Enkel, die Krankheit ihres Mannes und sein Tod. Freud und Leid in ständigem Wechsel, wobei jedoch die schönen Stunden schwerer wogen. Schade, das sie nun vorbei waren.

Hanni knipste das Licht im Wohnzimmer aus und ging ins Schlafzimmer. Vor dem Bett stand ihr Gepäck. Zwei Koffer und eine Reisetasche waren alles, was ihr von 24 Jahren Ehe blieben. Mehr hätte sie auch nicht mitnehmen können, ohne aufzufallen. Allein das dicke Paket Dokumente auf dem Boden der Reisetasche bereitete ihr Angst. Was wäre, wenn man sie an der Grenze kontrollieren würde, wenn sie ihre Sachen auspacken müsste?

Hanni starrte an die Zimmerdecke, an die das Licht der Straßenlaterne die Schatten der Bäume warf. Sie fuhr mit der flachen Hand über das Laken des leeren Bettes neben ihr. Tränen stiegen ihr in die Augen. Ach, Hans, wenn Du noch da wärst. Nie vorher wäre sie auf den Gedanken gekommen, alles hier zu verlassen. Aber so allein kam ihr alles grau und kalt vor. Wie schön hatte es doch da ihre Schwester im Westen.

'Komm, komm!' hallte es in die Leere hinein, die der Tod ihres Mannes in Hanni zurückgelassen hatte. Wie ein unaufhörliches Rufen durchdrang es alle Gedanken, die Hanni durch den Kopf gingen.

Und erst, als sie am nächsten Morgen neben ihrem Sohn im Auto saß, wurde es langsam schwächer. Aber jetzt war es zu spät, um die Reise abzublasen. Man erwartete sie im Westen, und Hanni war fest entschlossen zu gehen.

Frank, ihr Sohn, weinte, als er sich von ihr verabschiedete. Ein letztes Mal nahm sie ihn in den Arm.

"Mach's gut, Mutti." flüsterte er.

Sie gab ihm einen herzlichen Kuss auf die Wange. "Leb wohl, Frank."

Langsam rollte der Zug aus dem Bahnhof von Ilmenau. Hinter ihr blieb ihre Heimatstadt zurück, dann der gesamte Thüringer Wald.

Der Beamte an der Grenze kontrollierte freundlich aber genau ihre Papiere. Hannis Herz schlug bis hinauf in den Hals und das Luftholen fiel ihr schwer. Eigentlich hätte der Grenzer es klopfen hören müssen, so dröhnte es in ihren Ohren.

Dann setzte der Zug sich wieder in Bewegung und durchquerte die sichtbare Barriere, die die beiden deutschen Staaten trennt. Eine Zentnerlast fiel von Hanni ab, und sie atmete tief durch.

Gott sei Dank, endlich im Westen, endlich geschafft!

Einsamkeit

Weißt Du was das heißt: Einsamkeit?

Einsamkeit, das ist der Moment, wo Du Dich in das Foto einer Person verliebst. Du liebst ihr Haar, die Augen dieses Menschen, seinen Schnäuzer, ihren Busen. Du liebst die gebräunte Haut. Du möchtest die Lippen dieses Menschen küssen und stellst fest, dass es nur Papier ist, was Du liebst.

Einsamkeit, das ist der Moment, wo Du in einem Raum mit zehn, zwanzig, dreißig, vierzig, fünfzig oder - vielleicht - einhundert Menschen stehst und Du niemanden kennst. Niemand fragt nach Dir und Deinem Namen. Und Du weißt nicht, wie Du mit ihnen reden sollst. Niemand fragt Dich, ob Du mit ihm tanzen willst.

Einsamkeit, das ist der Moment, wo Du neben einer Person bist, die Du nicht kennst. Und Du möchtest mit ihr oder ihm reden, aber Du fürchtest, er oder sie antwortet nicht. Du möchtest die Lippen der Person küssen, aber Du fürchtest, sie oder er mag das nicht. Du möchtest diese Person berühren, aber Du fürchtest, sie oder er könnte gehen.

Einsamkeit, das ist der Moment, wo Du durch die Stadt gehst und niemanden triffst. Du siehst all die Liebespärchen und fühlst Dich unnütz. Du siehst all die netten Sachen in den Fenstern der Geschäfte und weißt nicht, wem Du etwas davon schenken könntest. Du gehst durch die Straßen und weißt nicht, wen Du besuchen könntest.

Einsamkeit, das ist der Moment, wo Dein bester Freund, vielleicht eine Person oder Dein Haustier, stirbt. Du verlierst einen Freund, dem Du all Deine Liebe gegeben hast. Du verlierst einen Freund, der alle Deine Probleme kannte. Du verlierst einen Freund, dem Du alle Deine Gefühle anvertrauen konntest.

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