Ole R. Börgdahl - Ströme meines Ozeans

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Die junge Yvette folgt ihrem Mann Victor vom aufstrebenden Paris der Belle Époque ins koloniale Tahiti. Glückliche Jahre unter südlicher Sonne münden in einer Katastrophe, die das weitere Schicksal von Yvette und ihren Töchtern bestimmt.
Die Lebensgeschichte der Familie Jasoline spielt eine zentrale Rolle in dem Roman «Fälschung», dennoch erfährt der Leser nur wenig davon, was sich im Leben der Protagonisten ereignet hat. In diesem Roman begegnen dem Leser alle noch offenen Fragen, die im historischen Umfeld der noch nicht allzu fernen Vergangenheit beantwortet werden. Es wird die Geschichte der Familie Jasoline in den Jahren zwischen 1890 bis 1961 erzählt.

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Sydney, 9. Juni 1895

Wenn ich nicht an der Reling stehe, widme ich mich wieder meinen Büchern. Mit Melvilles »Moby Dick« habe ich keine gute Wahl getroffen. Ich überspringe viele Seiten, weil ich immer auf den Kampf mit dem Wal warte, der einfach nicht kommen will, denn Melville erzählt alles, nur nichts über den Kampf mit der Bestie. Die Geschichte wird gebremst, wenn Melville über die Riten der Walfänger oder über die Anatomie der Wale berichtet. Das Buch ist an manchen Stellen schon wie ein Lexikon, ein Philosophiebuch. Ich musste mich bereits mit der Farbe Weiß als Symbol für das Böse auseinandersetzen. Ich überlege schon den »Moby Dick« wieder beiseitezulegen und mir ein anderes Werk zu nehmen, aber ich glaube, dafür bin ich zu stur, denn was ich einmal zu lesen begonnen habe, will ich um jeden Preis zu Ende bringen. Ich habe jetzt auch endlich meine Reiseroute wieder nachgezeichnet. Ich habe den letzten Punkt direkt mit der Stadt Perth als eine gerade Linie verbunden. Ich weiß nicht, ob der Kapitän tatsächlich dieser Linie gefolgt ist, ich nehme es aber an, da es ja keine Hindernisse zu umschiffen gab. Mrs. Bly hat auf ihrer Reise weitaus mehr Orte besucht. Wir haben erst wieder hier in Perth Kohle aufgenommen und haben daher seit Port Said keinen weiteren Stopp mehr benötigt. Vom Kapitän wissen wir, dass dies gut sechstausendfünfhundert Seemeilen oder zwölftausend Kilometer sind, ohne dass wir einen Hafen gesehen haben oder gar sonst irgendwelches Land. Mrs. Bly konnte in Aden, Colombo, Singapur, Hongkong, Yokohama und wo nicht alles noch, Station machen. Sie hat auf ihrer Reise Theater besucht, die Städte kennengelernt, die Landschaften und Menschen der fremden Länder und vieles mehr. Ihren Weihnachtsausflug von Hongkong nach Canton fand ich allerdings nicht sehr angenehm und hätte ich an Mrs. Blys Stelle vorher gewusst, dass mich an diesem Ort Geschichten von Hinrichtungen und der Besuch einer Leprakolonie erwarten, wäre ich nicht dorthin gereist. Aber Mrs. Bly ist ja Journalistin und muss auch solche Dinge sehen und erleben. Ich fand es schon sehr unangenehm nur davon zu lesen. Insgesamt haben die Schiffe, mit denen Mrs. Bly gefahren ist, siebenmal in Häfen geankert und jedes Mal konnte sie von Bord gehen. Unser Stopp in Perth war dagegen ein Nichts. Bei all diesem sehe ich für mich nur einen Vorteil gegenüber der Reise von Mrs. Bly, ich verliere nicht unnütz Zeit, denn mein Ziel ist ja nicht, eine Weltreise zu unternehmen, sondern, so schnell wie möglich wieder mit Victor zusammen zu sein.

Sydney, 13. Juni 1895

Nach fünf Tagen seit Perth haben wir die Tasmanische See durchquert und nach weiteren drei Tagen Sydney erreicht. Der Kapitän hat sich von uns verabschiedet. Die Fahrt mit der New South Wales endet hier in Sydney. Wir werden unsere Reise jetzt auf einem anderen Schiff fortsetzen. Ich begreife nun auch die Eile unseres Kapitäns. Das Dampfschiff Queensland liegt schon im Hafen von Sydney. Die Queensland bedient die Route über Auckland nach Nouméa auf Neukaledonien, unserer nächsten Station auf dieser langen Reise. Ich habe Europa im Frühling verlassen, mir wurde gesagt, dass in Australien jetzt der Winter beginnt, es ist kaum zu spüren, denn es ist warm hier in Sydney, beinahe um die zwanzig Grad. In Sydney habe ich schnell noch einen Brief aufgegeben und hoffe, dass er die Eltern bis zum August erreicht, denn es sind auch Geburtstagsglückwünsche für Vater und Mutter dabei. Dann habe ich mich von Aliette Templier verabschiedet. Sie hat von Sydney aus eine direkte Passage nach Samoa erhalten und wird sich schon heute Abend einschiffen. Wir wollen uns auf jeden Fall schreiben. Ich weiß noch gar nicht, wo wir auf Tahiti wohnen werden, ich habe einfach die Adresse auf Victors letztem Brief abgeschrieben. Aliette wird auf der Insel Tutuila in einem Ort namens Pago Pago leben. An diese exotischen Namen muss ich mich erst noch gewöhnen, Aliette aus Pago Pago und Yvette aus Papeete.

Nouméa, 29. Juni 1895

Am 14. Juni haben wir Sydney verlassen und schon am 17. Auckland erreicht. Einige Passagiere gingen von Bord, einige Neuankömmlinge wurden aufgenommen. Weitere drei Tage später hat die Queensland schließlich Nouméa angelaufen. Neukaledonien ist eine riesige Insel im Vergleich zu dem Flecken, zu dem ich unterwegs bin. Mein Wissen stammt natürlich von den Karten, die ich mir von einem Offizier der Queensland habe zeigen lassen. Mein Atlas zeigt Tahiti nur als kleinen Fleck und vermittelt nicht den rechten Eindruck. Neukaledonien ist eine langgestreckte schmale Insel, die eigentlich nicht auf dem Kurs nach Tahiti liegt. Der Umweg muss aber in Kauf genommen werden, weil es neben den Cook-Inseln in den Weiten des Pazifiks nicht viele Handelsstützpunkte gibt, die einen Liniendienst ertragreich machen. Wir hatten aber noch Glück und mussten nicht einmal auf unser Schiff warten. Die Cormoran lag bei unserer Ankunft bereits eine Woche in Nouméa auf Reede. Wir mussten dann noch einen Tag warten, bis wir an Bord gehen konnten, um unsere Reise fortzusetzen. Wir hatten also ein wenig Zeit, um uns Nouméa anzusehen. Dieses Nouméa ist eine geschäftige kleine Stadt und es bedeutete für mich den Vorgeschmack auf die Tropen. Der Juni ist dort noch Trockenzeit, wofür ich auch dankbar war. Tagsüber waren es aber trotzdem schon deutlich über zwanzig Grad. In der Regenzeit sollen die Temperaturen aber noch weiter ansteigen, genauso wie die allgegenwärtige Luftfeuchtigkeit, an die ich mich wohl nur schwer gewöhnen werde. Seit etwas mehr als einer Woche fahren wir nun aber schon auf der Cormoran, einem nicht sehr eleganten, kleinen Dampfschiff. Wir haben bereits die Cook-Inseln hinter uns gelassen und sind mit einigem Abstand am Bora-Bora-Atoll vorbeigefahren. Gesehen habe ich die Inseln allerdings nicht. Alles ist schon auf dem Transparentpapier eingetragen, von Perth nach Sydney, von Sydney über Auckland im Zickzackkurs durch den Pazifik. Es ist nicht mehr weit im Verhältnis zu dem, was die gestrichelte Linie an Weg schon zurückgelegt hat. Ich bin sehr aufgeregt, noch zwölf Stunden und wir laufen in den Hafen von Papeete ein. Es wird in der Nacht sein. Wir können dann erst am nächsten Morgen von Bord. Ich betrachte mich im Spiegel. Ich habe Victor mehr als ein halbes Jahr nicht gesehen. Schwester Jolanta soll mir noch ein wenig die Haare schneiden. Mein gutes Kleid habe ich vor zwei Tagen waschen können. Ich will mich hübsch machen, wir werden uns hübsch machen. Wir wollen für Victor gut aussehen, Thérèse, Julie und ich, seine drei Frauen, seine kleine Familie. Ich denke jetzt über die Zukunft nach. Ich bedauere es, dass Schwester Jolanta uns verlassen wird, um ihrem Gott zu dienen. Ich hätte sie gerne auch weiterhin als Kindermädchen. Ich weiß schließlich nicht, was mich auf Tahiti erwartet, ich weiß nur, dass ich jemanden brauche, der mir mit den Kindern zur Hand geht, dieser Jemand soll Französisch sprechen und keinen Wildendialekt, ich will, dass die Mädchen Französisch, ja wenigstens europäisch erzogen werden. Ich habe komische Gedanken, fürchte ich. Das ist die Aufregung. Oh Victor, wie sehr ich dich vermisst habe, begreife ich erst jetzt, wo wir uns doch bald in den Armen halten werden.

Papeete, 5. Juli 1895

Es ist leicht hier auf Tahiti Fuß zu fassen, weil ich eine Familie habe. Voller Ungeduld habe ich die Cormoran verlassen. Ich habe Victor sofort gesehen. Er kam auf mich zugerannt, er trug eine weiße Uniform, so hatte ich ihn noch nie gesehen. Er war frisch rasiert, ich habe es an einem Schnitt auf seiner Wange gesehen. Er stellte sich vor mich, beugte sich nach vorne und küsste mich. Natürlich haben wir bei unserer Begrüßung die Form gewahrt, wir waren schließlich nicht allein auf dem Quai. Victor hat meine Hand gehalten und hat mich so die Kraft seiner Liebe spüren lassen. Dann hat er Thérèse angesehen. Ich hatte Thérèse auf dem Arm. Julie war bei Schwester Jolanta, die einige Meter hinter mir stand. Victor sah sich sofort um, er hat nicht lange nach seiner zweiten Tochter suchen müssen und er hat sie Schwester Jolanta abgenommen, er sah so glücklich aus, wir waren endlich vereint, so glücklich vereint. Dann nahm Victor beide Kinder auf den Arm, küsste sie, seine beiden Mädchen. Seither ist er ganz vernarrt in sie und er ist stolz, dass es Zwillinge sind. Als wir an diesem Tage alleine waren, endlich ohne Publikum, habe ich lange mit Victor gesprochen, ihm von allem erzählt, ihm die Monate zurückgegeben, die in unserem gemeinsamen Leben fehlen. Aber auch ich habe erfahren, wie es Victor ergangen ist. Er hat unser Nest bereitet. Nach meiner Ankunft, nach dem Wiedersehen, nach dem ersten Tag, dessen Aufmerksamkeit ausschließlich Victor galt, habe ich mich in meinem neuen Heim umgesehen. Wir leben in einer Kolonie in der Kolonie. Es ist ein wunderschönes Steinhaus, in einem Viertel Papeetes, in dem außer Franzosen auch andere Europäer leben. An Papeete hat mich gewundert, dass es hier Elektrizität gibt. Diesen Luxus hatte ich nicht erwartet. Ich habe vieles nicht erwartet. Papeete ist eine belebte Stadt, es gibt alles zu kaufen, vor allem gibt es viele chinesische Händler, die Stoffe und Seide, Haushaltswaren und einfach alles verkaufen. Dann gibt es Märkte, an denen Obst und Gemüse angeboten werden. Viele der Früchte kannte ich noch nicht, die Guave war mir neu oder die Brotfrucht und es gibt haufenweise Kokosnüsse. All dies wächst auf Tahiti und die Brotfruchtbäume und die Kokospalmen sind überall zu sehen. Am ersten Sonntag nach meiner Ankunft hat Victor mir die Landschaft um Papeete herum gezeigt. In der ersten Woche war ich noch recht abgeschottet, besonders von den Einheimischen. Während unseres Ausfluges hatte ich aber mehr Gelegenheit auch die richtigen Tahitianer kennenzulernen. Es sind natürlich keine Wilden, nicht alle. Die Frauen sind hübsch, auch die älteren. Die Männer sind mitunter die Wilden oder sehen wild aus, besonders wenn sie keine der typischen Umhänge, wie Pareos oder Tapas tragen und daher ihre Bemalungen zu sehen sind. Erst später erfuhr ich, dass es Tätowierungen sind. Ich kannte so etwas nur von einigen der Seeleute, auf der New South Wales und der Cormoran. Während die Seeleute nur wenig verziert waren, haben es die Tahitianer zur Perfektion gebracht. Bei den Älteren gibt es kaum eine Stelle des Körpers, die keine dieser Linien und Symbole trägt. Auch die Frauen haben Tätowierungen, die aber viel dezenter sind. Die Kirche auf Tahiti lehnt das Tätowieren gänzlich ab und will die Menschen dazu erziehen, es zu unterlassen. Bei den jüngeren Tahitianern soll die Kirche damit schon erfolgreich sein.

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