Else Ury - Nesthäkchen im weißen Haar

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Nesthäkchen im weißen Haar: краткое содержание, описание и аннотация

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Die bekannte Kinderbuchreihe 'Nesthäkchen' von Else Ury. Annemarie Braun, genannt Nesthäkchen, war ein pfiffiges, aufgewecktes und durchaus nicht immer braves Mädchen. Inzwischen ist sie alt geworden und hat selber Kinder und Enkelkinder.
Band 10: Nesthäkchen im weißen Haar:
Nesthäkchen kümmert sich liebevoll um ihre Enkelin Marietta, die Tochter ihrer Jüngsten Ursel. Als auch Marietta schließlich das Nest verlässt, blicken Nesthäkchen und ihr Mann Rudolf Hartenstein selig zurück auf ein erfülltes und glückliches Leben. Und dann kündigt sich auch noch das erste Urenkel an!

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»Die Stütze deines Alters« – es gab Marietta einen Stich durchs Herz. Ihr war in der frischen Herbstluft so leicht und frei zumute geworden; alles Beschwerende war von ihr abgefallen. Aber jetzt war es plötzlich wieder da.

»Du darfst auch an der Stütze unseres Alters teilhaben, Rudi«, ging Frau Annemarie auf den Scherz ein. »Wenn du nur nicht immer als Schnelläufer vorangaloppieren möchtest.«

»Komm, Großpapa, ich habe noch einen Arm frei«, meldete sich nun auch Marietta.

»Nein, nein, ich stütze mich lieber auf meinen Stock. Auf euch junges Volk ist kein Verlaß. Eines schönen Tages geht ihr auf und davon, und wir Alten haben das Nachsehen«, neckte der Großpapa.

»Unsere Jetta geht nicht auf und davon, die bleibt bei uns«, sagte die Großmama zuversichtlich und drückte liebevoll den Arm der Enkelin.

»Und wenn sie uns irgendeiner fortkapert, wie dann, Fraule? Alles schon mal dagewesen.«

»Ja dann – wenn's der richtige ist – dann hätte ich ganz gewiß nichts dagegen einzuwenden«, bekräftigte die Großmama.

»Mich kapert keiner fort – höchstens meine Arbeit.« Wie dumm – Marietta biß sich auf die Lippen, durch die sich gegen ihren Willen ein schwerer Seufzer Bahn gebrochen.

Großmamas Ohr war zwar nicht mehr so fein wie früher, aber sie verstand dafür mit dem Herzen zu hören. Sie blieb atemschöpfend stehen und ließ ihrem Mann wieder ›seine fünf Schritt‹ Vortrab.

»Jetta, Seelchen, was ist es mit deiner Arbeit? Irgend etwas ist da nicht in Ordnung. Du bist verstimmt und bedrückt. Willst du dich nicht wie sonst aussprechen? Zu zweien trägt man jede Last leichter.«

»Ich darf dich nicht damit beschweren, Großmuttchen.« Marietta war zu ehrlich, um Ausflüchte zu machen.

»Hat mein Kind kein Vertrauen mehr zu seiner alten Großmutter?« Es klang traurig.

Dagegen war die weichherzige Marietta nicht gewappnet. Noch einen Augenblick schwankte sie, dann brach es sich Bahn. »Ich wollte dich damit verschonen, Großmuttchen, aber wenn du es denn wissen willst – ich muß mich entscheiden, ob ich in die Tropen zurückgehe oder hier bleibe.« Mariettas Stimme klang vor Erregung belegt.

Lachen – innerlich befreites Lachen antwortete. Was – die Großmama konnte darüber lachen – sie nahm es nicht ernst? Nun, um so besser.

»Seelchen, weiter ist es nichts – – – nun, darüber brauchen wir uns doch heute noch nicht den Kopf zu zerbrechen. Kommt Zeit, kommt Rat.«

»Heute nicht – aber doch in nächster Zeit. Es handelt sich um die praktische soziale Tätigkeit. Wir müssen uns für ein Spezialgebiet entschließen. Wenn ich mich für die Arbeiterfürsorge entscheide, tue ich es nur, um in Brasilien den Plantagenarbeitern gesündere und menschenwürdigere Lebensbedingungen zu erringen. Aber dann müßte ich euch verlassen, euch und Deutschland – ich fürchte mich davor, wieder in den Tropen zu leben. Ich stehe am Scheidewege und weiß nicht, wo meine Pflicht liegt, bei euch oder drüben.« So, nun war's heraus.

Frau Annemarie lachte nicht mehr. Kein selbstsüchtiger Gedanke kam ihr. Sie sah nur, daß Marietta in einem seelischen Zwiespalt war, daß ihr Liebling darunter litt. Es dauerte eine ganze Weile, bis sie wieder sprach.

»Wo deine Pflicht liegt, Kind? Uns, dem Großpapa und mir gegenüber hast du keine Pflicht, höchstens Herzenspflichten. Wir beide sind alt, wir werden nicht ewig leben. Du darfst dein Leben nicht mit Rücksicht auf uns gestalten. Aber auch drüben bei den brasilianischen Arbeitern liegt deine Pflicht nicht. Du bist nicht der Mensch, um den Kampf gegen eingewurzelte soziale Missverhältnisse aufzunehmen und durchzuführen. Du bist körperlich und seelisch viel zu zart. Dazu bedarf es robusterer Nerven, amerikanischer Rücksichtslosigkeit, um sich dort drüben durchzusetzen. Du würdest bald flügellahm werden. Ganz abgesehen davon, daß du dich niemals bei der lähmenden Tropenhitze wohl gefühlt hast und sicher nicht imstande wärst, dabei ernsthaft zu arbeiten. Hast du mir nicht selbst erzählt, wie ihr in den heißen Monaten bei verdunkelten, gegen die Sonne fest versperrten Jalousien, matt und zu jeder Tätigkeit unlustig, vegetiert habt? Wie ihr euch um den ein wenig Kühlung spendenden Rieseneisschrank geschart habt und nur nachts ins Freie konntet? Glaubst du, dabei etwas schaffen zu können? Nein, Seelchen, du hast nur eine Pflicht, die, welche jeder Mensch hat, gegen sich selbst. Du bist für die Tropen ungeeignet. Auch deine Eltern sind bereits zu dieser Erkenntnis gekommen. Der Hauptzug deines Wesens ist deine Liebe und Fürsorge für die Kinder. Denen gehört deine Arbeit. Deine Pflicht ist es, für den Kreis zu wirken, für den du berufen bist, den du auszufüllen vermagst. Ob das nun in Amerika oder in Europa geschieht – wo du etwas leistest, wo du Gutes schaffst, da liegt deine Pflicht.«

Still war's, nachdem die Großmama gesprochen. Der warme, eindringliche Ton ihrer Worte schwang noch lange durch den verdämmernden Tagesglanz. Lange hing er Marietta noch im Ohr. Sie vermochte nicht gleich zu antworten. Immer dichter wurden die dunklen Schleier, welche Strauchwerk, Bäume und Häuser umwanden. Hier und da blitzten am Bahnkörper gelblich blinzelnde Lichter auf. Vom Grunewald her kam es feucht herangekrochen. Schon kam man wieder in bewohnte Gegend.

Da blieb Marietta stehen und schmiegte ihr Gesicht fest an den lieben, weißhaarigen Kopf der Großmama. »Heute hast du mir das Beste für mein Leben gegeben, Großmuttchen. Deine Worte sollen mir ein Wegweiser sein.«

3. Kapitel

Kinderhort

Kleine Näschen drückten sich gegen die regenbespritzten Fensterscheiben. Sieben an der Zahl. Die dazu gehörenden Kleinen, Mädel und Jungen zwischen drei und sechs Jahren, standen auf Kinderstühlchen und Bänken und spähten angelegentlich hinaus. Da gab's eigentlich wenig zu sehen in dem grauen, verregneten Hofgarten. Ein entlaubter Kastanienbaum, der seine triefenden Zweige schüttelte, ein nasser Fliederbusch. Drüben am Gesims des roten Backsteingebäudes ein paar frierende Spatzen, zu einem nassen Federknäuel zusammengerollt.

»Tante Jetta kommt noch immer nicht«, stellte ein kleines Mädchen mit einem gelben, in semmelblonde Zöpfchen eingeflochtenen Zigarrenbändchen seufzend fest.

»Tante Jetta soll aber nu endlich kommen und mit uns spielen«, verlangte ein kleiner Hosenmatz energisch.

»Nee, lieber wieder von'n Weihnachtsmann erzählen, das is viel scheener«, rief Paulchen mit dem ständigen Schmutznäschen.

»Und zu Weihnachten wünsch' ich ma von'n Weihnachtsmann 'ne Puppe, so' ne jroße –«, rief das niedliche Käthchen. »Nee, lieber für Vatern 'n Paar neue Stiebel. Er hat jesagt, er kiekt schon mit de Hühneraugen aus seine alten raus.« Das war der etwas ältere, schon verständigere Bruder.

»Weihnachten is nich – wir haben kein Jeld für sowas. Weihnachten is man bloß was für die reichen Leute, hat meine Mutter jesagt«, meinte Ingeborg mit dem spitzen, altklugen Gesicht. Sie war die Älteste der Abteilung, schon neun Jahre alt, und beteiligte sich nicht an dem Hinausspähen. Sie saß auf einer Bank und strickte an einem Strumpf wie eine Alte.

»Haach – is ja gar nicht wahr. Tante Jetta hat uns erzählt, der Weihnachtsmann bringt allen Kindern was, wenn sie artig sind. Nicht bloß den reichen. Und meine Muttel sagt das auch«, rief Lenchen mit dem gelben Zigarrenzopfband.

»Die wissen das ja gar nicht – – –«

»Was – die Muttel und Tante Jetta wissen alles. Die Tante Jetta ist so klug und so gut ach, wenn sie doch bloß erst käme!« rief ihre eifrigste kleine Verehrerin.

»Wenn sie doch bloß erst käme!« echote der Kinderchor sehnsüchtig hinterdrein und preßte aufs neue die Näschen gegen das Fensterglas, bis Tante Martha mit den Frühstücksbechern erschien.

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