Heute ist mein Todestag. Ich habe nur den richtigen Zeitpunkt abgewartet. Keiner war da. Mein Stiefvater hatte die Familie wegen einer anderen Frau verlassen. Meine Mutter lebte in einem anderen Ortsteil und war dabei, das Haus zu verkaufen, in dem ich mittlerweile als einziger wohnte. Meinen jüngsten Bruder W. hatte sie mitgenommen. Mein anderer Bruder M. war in der Woche beim Bund und am Wochenende bei seiner Freundin. Meine Schwester C. lebte bei ihrem Freund und dessen Familie ein paar Straßen weiter. Sie stand kurz vor Vollendung ihres 18. Lebensjahres, ihrem Realschulabschluss und wollte ihre Schule kurzfristig nicht wechseln. Ich hatte mich geweigert mit meiner Mutter zu ziehen. Nach Beendigung des dritten Ausbildungsjahres wollte ich eigentlich nach Australien auswandern und Deutschland ein für allemal den Rücken kehren. Mein bester Freund Uwe lebte seit Jahren in Australien und erwartete mich im nächsten Sommer. Mich und meine Yamaha! Ich hasste meinen Ausbildungsjob, dennoch gab ich mir Mühe. Ohne einen gelernten Beruf würde man mich in Australien nicht aufnehmen können. Durch ein klitzekleines Malheur, eine kleine Dummheit wurde daraus nun nichts. Nie würde ich ein Visum für Australien bekommen! Deshalb entschloss ich mich, diesen Weg zu gehen! Ende der Leseprobe
Leseprobe … wenn Liebe weh tut! Leseprobe … wenn Liebe weh tut! Sie hörte ihn! Dabei hatte sie endlich schlafen wollen. Ein Geräusch an der Tür ließ sie die Augen vorsichtig einen klitzekleinen Spalt öffnen. Sie sah ihn! Seine große, sehnige Gestalt lehnte am Türrahmen und sah zu ihr hinüber in die Dunkelheit. Ihr ganzer Körper spannte sich vor Furcht. Jeder Muskel schien aus Stein zu sein. Übelkeit breitete sich in ihr aus. Bitte nicht, dachte sie, bitte nicht schon wieder. Sie versuchte ruhig weiter zu atmen. Tief ein, tief aus, tief ein, tief aus... Der Abend war wieder so fürchterlich gewesen. Er suchte Streit und sie war das vollkommene Opfer. Mal wieder! Sie hatte sich schon vor langer Zeit aufgegeben. Wehren? Das war nicht mehr möglich. Was hatte ihre Schwiegermutter doch gleich gesagt? >> Kind, dann reiz ihn doch nicht immer so! Du weißt doch, wie unbeherrscht er ist! Du kannst ihn doch sonst auch um den kleinen Finger wickeln.<< Nie wieder würde sie versuchen, sich zu beschweren. Es war nur ein Ausrutscher gewesen! Wenn er nicht getrunken hat, ist er eigentlich ganz nett. Ein Traum von einem Mann! Na ja. Damals vielleicht, als sie ihn kennen lernte. War das romantisch! Sie, diese kleine, dünne, schmächtige Frau konnte ihr Glück kaum fassen. Und dann „Er“! Groß, blond, blauäugig, schlank, sehnig und schön! Einfach schön! So ein großer, schöner Mann verliebte sich Hals über Kopf in „Sie“: Klein, schmächtig und viel zu dünn. Leicht schiefe Zähne, braune Augen und in ihren Bewegungen immer verhalten und eingeschüchtert. Sie war so zart, dass man sie mager nannte. Andere ärgerten sie damit, machten verletzende Sprüche. Sie ging nie schwimmen, traute sich nicht zum Sportunterricht und zog auch im Sommer mehrere Schichten Kleidung an, nur um dicker auszusehen. Nur, um nicht immer verspottet zu werden. Ende der Leseprobe
Leseprobe … Manuela kommt nie wieder! Leseprobe … Manuela kommt nie wieder! Hallo, ich heiße Tinchen und bin vier Jahre alt. Fast fünf. Na ja, im Februar habe ich Geburtstag, da werde ich fünf. Jetzt bin ich erst einmal noch vier und es ist ja auch August. Ich bin also halb-fünf! Heute ist es schön draußen. So warm und ich bin doch eben erst aufgestanden. Mutti macht gerade Frühstück für uns. Ich habe Hunger. Aber erst müssen meine beiden großen Brüder in die Schule. Dann bin ich dran. So ist das immer morgens. Aber bald gehe ich auch in die Schule, wenn ich größer bin. Heute möchte ich meinen neuen Rock anziehen. Er ist rot-weiß-schwarz kariert. Der Rock hat Träger, die sich hinten an meinem Rücken überkreuzen. Deshalb rutscht er nicht weg. Ich kann prima darin spielen.. Schottenröckchen nennt die Mutti das. Neu ist er doch nicht. Ich habe ihn geschenkt bekommen. Mutti hat eine Freundin und die hat auch Kinder. Die wachsen aber schneller als ich. Immer, wenn die schon gewachsen sind und ich nicht, dann bekomme ich ihre Kleider. Das finde ich schön. Wenn Mutti nichts für mich geschenkt bekommt, dann muss ich immer die Hosen von meinen Brüdern anziehen. Dann sehe ich aus wie ein Junge. Das mag ich gar nicht. Ich bin doch ein Mädchen! Jetzt habe ich die weiße Bluse gefunden. Die hatte ich gestern schon an. Aber ich mache mich ja nicht schmutzig. Das tun nur Jungs. So wie meine Brüder. Die müssen immer toben und jagen. Ich hab ja meine Puppen. Damit spiele ich am liebsten. Ich nehme immer eine kleine Decke mit und dann sitze ich mit meiner Freundin draußen auf dem Rasen und spiele Mutter und Kind. Wir suchen dann irgendwo draußen Blumen und Zapfen und Gräser und dann kochen wir. Und dann füttern wir unsere Babys. Also ich meine natürlich unsere Puppen. Meine Brüder spielen anders. Sie haben Murmeln und machen Wettbewerbe. Und der Beste freut sich dann über seine gewonnenen Murmeln. Der Verlierer heult dann. Oder fängt Streit an und sofort toben sie wieder. Weil sie raufen. So werden sie schmutzig. Selber Schuld. Ich nicht. Ich mache so was nicht, deshalb ist meine weiße Bluse auch noch sauber. Jetzt sehe ich chic aus! Söckchen ziehe ich nicht an, auch nicht die roten Sandalen. Die sind nur für gut! Schuhe ziehen wir nur an, wenn wir mit Mutti einkaufen gehen oder zum Doktor oder Besuche machen. Oder wenn Winter ist. Aber jetzt ist August. Draußen ist es schon ganz doll heiß. Und trocken, wir können den ganzen Tag spielen. Nun bekomme ich Frühstück, denn meine Brüder sind jetzt in der Schule. Ende der Leseprobe
Beginn der ganzen Kurzgeschichten Beginn der ganzen Kurzgeschichten Ab hier beginnen die Kurzgeschichten in voller Länge!
… und dann frisst er dich auf! Chrissi Winterfeld Anarchie im Herzen Dieses ebook wurde erstellt bei
… schwer schwanger! Chrissi Winterfeld Anarchie im Herzen Dieses ebook wurde erstellt bei
… und dann ging ich zu den Apfelbäumen! Chrissi Winterfeld Anarchie im Herzen Dieses ebook wurde erstellt bei
… wenn Liebe weh tut! Chrissi Winterfeld Anarchie im Herzen Dieses ebook wurde erstellt bei
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Nachwort Chrissi Winterfeld Anarchie im Herzen Dieses ebook wurde erstellt bei
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Keine Mandarinen für Lucy - Neurodermitis, ein leidvoller Weg zur gesunden Haut Chrissi Winterfeld Anarchie im Herzen Dieses ebook wurde erstellt bei
1. Leseprobe: Chrissi Winterfeld Anarchie im Herzen Dieses ebook wurde erstellt bei
Space Belly Buttons / Abenteuer im Traumland / Eine Fantasiegeschichte für Mädchen und Jungen Chrissi Winterfeld Anarchie im Herzen Dieses ebook wurde erstellt bei
2. Leseprobe: Chrissi Winterfeld Anarchie im Herzen Dieses ebook wurde erstellt bei
Impressum neobooks Chrissi Winterfeld Anarchie im Herzen Dieses ebook wurde erstellt bei
Anarchie im Herzen
Vorwort zum Inhalt und Namen des Titels:
In diesem Buch finden Sie fünf sehr nachdenkliche und zum Teil brutale Geschichten, die das Leben notierte. Die beschriebenen Ereignisse sind wirklich passiert, nur die Namen der Personen wurden zum Schutz der Privatsphäre verändert. Eine herzbewegende und stellenweise unmenschliche Mischung aus verschiedenen Kurzgeschichten, die allerdings durch mindestens eine Person, miteinander verbunden sind.
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