De Facendis
Regina und Giuseppe
Der sterbende Schwan
Roman
Text: Regina und Giuseppe De Facendis
Titelbild und Illustrationen: Giuseppe De Facendis
Copyright: © 2014 Name des Autors
Verlag: epubli GmbH, Berlin, www.epubli.deISBN: 978-3-7375-1313-5
Diejenige Einheit, die in Gott unzertrennlich ist, muss also im Menschen zertrennlich sein, - und dieses ist die Möglichkeit des Guten und Bösen.
Friedrich Schelling (geb. 1775 in Leonberg)
Über das Wesen der menschlichen Freiheit
Zusammenfassung des ersten Buches: Exel – Willensfreiheit:
Exel wurde von der Rasse der Sirianer auf die Erde gesandt ... wie bereits vor zweitausend Jahren sein bester Freund, dem ein Teil der Menschheit den Namen Jesus gegeben hat. Sein Gegenspieler, ein Satane, ist vor tausenden von Jahren aufgebrochen, um das Böse im Weltall zu verbreiten.
Beide versuchen mit einer Handvoll Gleichgesinnter ihre Ziele zu verteidigen und umzusetzen, der eine im Sinne des Guten, der andere im Sinne des Bösen. Exel hat dabei eine etwas extravagante Verteidigungsart gewählt: den Tanz des klassischen Balletts!
In unserem ersten Buch Willensfreiheit bringt Exel eine kleine Gruppe von Menschen auf seine Seite: den Chief Inspector Jeff Lucas und seine Partnerin die Journalistin Gina, drei Hacker, die den Außerirdischen mit ihren Kenntnissen in den digitalen Netzwerken unterstützen, General Willis, den Leiter der Area 51, Ginas Bruder Ralph Kidman, der mit einer Gruppe Gleichgesinnter gegen den von Satanas geplanten Weltkomplott ankämpft, und zu guter Letzt den Klon Paul Stjepanovic. Die Seite des Bösen dagegen wird von Lieutenant Dexter vertreten, dem zweiten Mann des Militärstützpunktes Area 51 und einigen Marins, die den bedeutendsten Geheimtrakt Amerikas bewachen, in dem sich die Grauen aufhalten, die Greys, die sechzig Jahre zuvor in der Nähe von Roswell mit einem Raumschiff notgelandet sind. Sie unterstützen Dexter und den Satanen nicht aus Überzeugung, sondern um so bald wie möglich auf ihren Heimatplaneten zurückkehren zu können. Exel kämpft gegen das Verbrechen, macht eine Anzahl von Klonen unschädlich, die den Grauen als Besatzungsmitglieder bei der Rückkehr ins All dienen sollten und vereitelt mit Hilfe seiner neuen irdischen Verbündeten die Lieferung der wichtigsten Teile für den vorzeitigen, geheimen Abflug der Grauen ins Weltall.
„Ja, Chief, alles ist vorbereitet, wie Sie es befohlen haben. Auftrag erfüllt! Morgen wird sich zeigen, ob Ihr Plan aufgeht!“
„Was wollen Sie damit sagen, Dexter? Zweifeln Sie etwa an meinen Entscheidungen?“ fragte die dunkle Stimme am anderen Ende der Leitung mit drohendem Unterton.
„Nein Sir, nein ….“, stotterte Lieutenant Dexter und die Reaktion des verärgerten Gesprächspartners ließ die ersten Schweißtropfen auf seiner Stirn erscheinen.
„Das will ich hoffen, Lieutenant! Sie sollten mehr Vertrauen in meine … nennen wir es … Intuition …. haben. Befolgen Sie exakt meine Anweisungen und alles wird genau nach unseren Vorstellungen ablaufen.“
„Sicher Chief, natürlich, ich habe vollstes Vertrauen!“ setzte Dexter bekräftigend hinzu und zog mit der freien Hand ein Taschentuch aus der Uniformjacke, um die immer zahlreicher auftretenden Schweißperlen aus seinem Gesicht zu entfernen.
„Dann bis morgen, Dexter. Und machen Sie keinen Fehler, das wäre fatal … besonders für Sie!“ sagte die Stimme und der Körper, aus dem sie ertönte, beendete das Telefonat, indem eine Hand den Hörer auf der alten, schmutzigen Gabel ablegte, die im hinteren Bereich einer heruntergekommenen Spielhölle an der Wand angebracht war. Dann trat der Körper durch eine Schwingtür zurück in den Saal voller Slot Machines und Glücksspielautomaten und bewegte sich in eleganten schwingenden Bewegungen zwischen den uralten Billardtischen auf den Ausgang zu.
„Mensch, Eddy, schau dir mal dieses rassige Pferdchen an. Das wäre doch einen Ritt wert. Was meinst du?“ sagte ein bulliger Riese in enganliegender Lederhose und schulterfreiem T-Shirt und legte seinen Billardstock auf der grünen samtenen Oberfläche des Tisches ab. Er ließ seinen Mitspieler stehen und ging auf die atemberaubende Blondine zu, die in ihrem engen türkisblauen Etuikleid, das sich wie eine zweite Haut um den kurvenreichen Körper schmiegte, und auf ihren gleichfarbigen High Heels selbstsicher den dunklen Raum durchquerte.
„Hey Lady, was treibt denn so 'ne kühle Blonde in dieses verlassene Loch am Ende der Welt? Vielleicht etwas Aufwärmung nötig? Ich geb Ihnen gerne etwas von meiner Hitze ab“, scherzte der Mann und zwinkerte Eddy grinsend zu. „Ich bin bereits am Kochen!“
Die Blondine schien den Kraftprotz nicht wahrzunehmen und setzte unbeeindruckt ihren Weg zum Ausgang fort. Zwei große Schritte und der Macho befand sich in der Mitte des Raumes, um der langhaarigen Schönheit den Weg zu versperren. Der tätowierte nackte Arm des Mannes griff nach ihrer Schulter, aber noch bevor die Hand den Körper der Frau berührten konnte, drehte ihr Kopf sich leicht zur Seite und ein glühender Blick traf den Störenfried, ein Blick, der den bulligen Körper nach hinten katapultierte und ihn ein paar Meter durch die Luft fliegen ließ, bis er rücklings mit solcher Gewalt auf den Billardtisch prallte, dass dieser vor den Augen des völlig verdutzten Spielpartners in tausend Stücke zerbarst.
Ohne sich noch einmal umzudrehen, trat die weibliche Figur durch die Schwingtür ins Freie, wo eine strahlend saubere schwarze Limousine direkt vor der Tür geparkt war. Sie ging an den beiden verstaubten, schweren Motorrädern vorbei, setzte sich ans Steuer ihres Wagens und startete den Motor. Eine riesige Staubwolke aufwirbelnd fuhr der Wagen auf die verlassene Straße, die durch die trockene, steinige Steppe schnurgerade Richtung Norden führte.
Als sie Fahrtgeschwindigkeit aufgenommen hatte, blickte die Fahrerin kurz auf den Rücksitz und ergriff mit der rechten Hand das Füßchen eines blonden kleinen Jungens, der - sicher angeschnallt - der Dame zufrieden, aber etwas müde zulächelte.
„Na Dämon, wie war die Eidechse? Hat dir der kleine Snack geschmeckt?“
Aber der Kleine hatte bereits die Augen geschlossen und war in die sanfte Art tiefer Bewusstlosigkeit gefallen, die den Schlaf unbekümmerter Kinder auszeichnet, um den sie so mancher Erwachsene beneidet.
Wieder schlängelte sich der kleine Konvoi der Firma Tecom – wie vor einigen Monaten – über die zahlreichen Serpentinen auf der engen Straße dem Pass entgegen, wieder wurde die Ladung von einer Sicherheitstruppe mit den modernsten Erkennungs- und Ortungssystemen eskortiert, wieder waren die Nerven aller Beteiligten bis zum Anschlag angespannt, nur wussten sie diesmal, dass sie mit der Annäherung einiger Fahrzeuge zu rechnen hatten. Wie viele Fahrzeuge es sein würden, war nicht bekannt, welchen Typs ebenfalls nicht, sicher war nur – zur Beruhigung aller Beteiligten - dass der Konvoi diesmal nicht durch mehrere heftige Explosionen in unauffindbar kleine Einzelteile zerlegt werden würde. Diesmal sollten sie sich den Aggressoren stellen, diesmal sollte die Ladung ohne Gegenwehr übergeben werden.
„Können Sie bereits ein Fahrzeug orten, Commander?“ fragte Murrey den Verantwortlichen des Sicherheitssystems.
„Nein, Sir, bis jetzt kein Objekt in Annäherung!“
Die beiden saßen im Laderaum des ersten LKWs vor einem der modernsten Ortungssysteme, das über Radar und GPS die Annäherung jeglichen größeren Objektes signalisierte.
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