Walter Kranz - Bora oder Brüche zwischen zwei Schnitten

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Bora oder Brüche zwischen zwei Schnitten: краткое содержание, описание и аннотация

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Über Brüche dachte Bernard eigentlich noch nie nach. Schon gar nicht, wenn sie sich zwischen zwei Schnitten befinden sollen. Auch heute Morgen nicht. Noch nicht! Er sitzt am Frühstückstisch, blättert in der Tageszeitung und hört nebenbei Informationen, die schon am Morgen aus dem Fernsehgerät purzeln. Gelegentlich schaut er gelangweilt auf die Uhr, die die Zeit mehr verhindert, denn verstreichen lässt. Er ist müde und es dauert noch bis zum ersten Termin. Fast bedauert er, den Auftrag angenommen zu haben, Paul Schweyers Biografie zu verfassen.
Wer ist Paul Schweyer? – Wüsste Bernard, was ihn erwartet, Bernard käme nicht auf den Gedanken, die Annahme des Auftrags zu bedauern. Schon gar nicht, wenn er wüsste, dass er bald mitten drin und von der Vergangenheit überholt sein wird. Dass Brüche im eigenen Leben, in Paul Schweyers Leben und im Leben anderer, mehr oder weniger deutlich, sichtbar werden.
Noch bevor Bernard mit seinen Recherchen beginnen kann, verunfallt Paul Schweyer. Mord? Selbstmord' Unfall? – Bernard stößt auf Menschen, die ihn faszinieren, Menschen, denen er vor längerer Zeit schon begegnet ist. Das Biographie-schreiben tritt in den Hintergrund, seine eigene Vita beschäftigt ihn zu sehr. Wie, das erfahren Sie in «Bora» oder «Brüche zwischen zwei Schnitten.»

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Soviel Bernard durch die lichtbrechenden Scheiben des kleinen Portierhäuschens sehen kann, ist der Portier ernst geworden. Bernard fühlt, dass er von ihm gemustert wird. Dass der Portier ihn beobachtet. Dass er abwägt, prüft und zum Schluss kommt, dass Bernard gefragt werden soll. Darum verlässt er sein Kabäuschen.

Der Gang des Portiers ist schleppend. Er geht ein wenig eingeknickt. So, als hätte er eine Last zu tragen. Umständlich öffnet er die Autotür, stützt sein Gewicht darauf und fragt, „ist es wahr?“

Bernard nickt und murmelt: „ja.“

Erstmals spürt Bernard jene Bangigkeit, die einen überfällt, wenn man weiß, dass man mit einer Antwort einem Menschen Unangenehmes sagen muss. Er begreift die zu Boden gewandten Augen der Pflegerin, als sie Elisabeth sagen musste, dass Andreas tot sei.

Der Portier fragt nicht nach. Er will keine Details. Ist offenbar nicht von Sensationen abhängig. Er schlurft zurück und bleibt auch nicht stehen, als Elisabeth zurückkommt und an ihm vorübergeht.

Elisabeth hat die Personalakte unter den Arm geklemmt. Die blaue Jacke hat sie über die Schultern geworfen. Ihre Haare sind frisch gekämmt und mit dem Haarband aufgesteckt. Sie sieht nicht aus, als sei sie vor kurzem noch in einem Krankenhaus gestanden. Auch Andreas Tod scheint sie nicht zu belasten. Sie sieht aus, als käme sie ganz normal von der Arbeit. Als hätte sie einen ganz normalen Feierabend.

„Ich bringe Sie nach Hause“, sagt Elisabeth.

Auf der Fahrt riecht Bernard Elisabeths Parfüm. Es ist nicht aufreizend. Auch nicht aufdringlich. Aber verführerisch. Das Parfüm riecht gut an ihr und sie riecht gut in ihm. Irgendwie unterstreicht es ihre Persönlichkeit. Irgendwie wird Elisabeth Bernard noch sympathischer. Sie scheint es nicht zu bemerken.

„Es wird schwierig werden“, sagt Elisabeth, „Sie werden mit Urteilen und Vorurteilen zu Rande kommen müssen. Ich kann mir vorstellen, dass man Ihnen ärgrrlich sagen wird, Ihre Fragen seien schon Dutzende von Malen beantwortet worden.“

„Warum sagen Sie mir das?“

„Weil ich Ihnen nichts verheimlichen will. Weil Sie wissen müssen, dass neben der Verkehrspolizei sich auch die Terrorbekämpfung in die Untersuchung einschalten wird.“

„Terrorbekämpfung? Paul ... ?“

„Nein, nicht Paul“.

„Wer dann?“

„Andreas“, sagt Elisabeth.

„Es ist eine dumme Geschichte, in die er hinein gezogen worden ist. Doch damit hatte er nichts zu tun. Andreas tut so etwas nicht.“ Nach kurzer Pause korrigiert sie: „Andreas tat so etwas nicht.“

Bernard überlegt. Kombiniert. Versucht einzuordnen. Obwohl er es nicht will, entsteht so etwas wie ein Raster, der Andreas als gewaltbereit darstellt. Bernard spürt, dass er beginnt, ihn darauf zu fixieren und er ist froh, dass sie sich seinem Wohnort nähern.

„Da bin ich zu Hause.“ Bernard deutet in die Hofeinfahrt, die mit unzähligen, kleinen hauptsächlich schwarzgrauweißen Kieselsteinen bedeckt ist, die beim Befahren knirschen, knacken, rauschen, brechen und in unbeschreiblichen Konstellationen von unten auf das Autoblech trommeln. Dann ist Stille. Das Auto steht.

Jetzt müsste Bernard aussteigen. Sich bei Elisabeth bedanken. Grüßen. Das Auto verlassen. Aber er macht keine Anstalten es zu tun. Im Gegenteil. Er grübelt weiter und fragt:

„Andreas, der Chauffeur? Ein Fall für die Terrorbekämpfung?“

„Sie vermuteten es“, sagt Elisabeth, „auch das wollte ich Ihnen erzählen, bevor Sie es aus anderem Mund erfahren.“

„Aus wessen Mund?“ fragt Bernard, aber Elisabeth antwortet nicht.

Stattdessen fragt sie: „Darf ich reinkommen? Auf eine Tasse Kaffee und so?“

Bernard und Elisabeth gehen über die Kieselsteine. Lassen sie unter ihren Schuhen reiben und quietschen. Schweigsam. Das Schlüpfen des Haustürschlüssels, sowie die knarrende Drehbewegung und das leise Sausen der Türangeln unterbrechen die Stille.

Bernard führt Elisabeth ins Wohnzimmer. Dort herrscht eine gewisse Unordnung. Eine Unordnung, die bei Menschen vorgefunden werden kann, denen zwar nicht der Sinn für Reinlichkeit abhanden gekommen ist, die aber Genauigkeit oder Pedanterie nicht schätzen.

Er bittet Elisabeth auf dem Sofa Platz zu nehmen.

Während sich Elisabeth in die Sofaecke kuschelt, sich darin zu versenken droht und nach einer angenehmen Ruhestellung sucht, fragt Bernard, ob er eine Tasse Kaffee anbieten dürfe.

„Eigentlich nein“, sagt Elisabeth, die zwar das Indiewohnungkommen mit einer Tasse Kaffee und so begründete, nun aber doch eher dem Undso zuneigt.

„Machen Sie sich keine Umstände, “ sagt sie, „ich möchte Ihnen nur erzählen, wie das mit Andreas war.“

„Wenn schon keinen Kaffee, darf es dann vielleicht ein schönes Weinchen sein?“

„Ja, eher, bitte.“

„Rot? Weiß?“

„Rot. Aber machen Sie meinetwegen keine Umstände.“

Sie einigen sich auf einen leichten, süffigen Rotwein vom Lande, dessentwegen Bernard noch einmal in den Keller steigt. Als er von dort zurückkommt, steht Elisabeth vor dem Bücherregal und deutet auf die Werke namhafter und weniger namhafter Autoren.

„Sie lesen ?“

„Ja“, sagt Bernard und nickt.

Während Bernard die Rotweinflasche entkorkt, bettet sich Elisabeth wieder in die Sofaecke. Ihre Bewegungen sind weich und rund und befinden sich in deutlichem Gegensatz zu den gespreizten, starren Zuckungen, mit denen sie sich angesichts des Blutes am Unfallort langsam davon quälte, jenem Arzt zu, der ihr schnellwirkende Medikamente verabreichte.

Bernard serviert den Wein. Dann setzt er sich zu Elisabeth und sie trinken auf das gemeinsame Wohl. Elisabeth lächelt. Nein, nicht verlegen. Eher scheu. Aber lieb. Bernard meint dennoch zu spüren, dass sie, trotz allen Charmes und aller Nettigkeit, weiß was sie will.

„Wie war das mit Andreas und dem Terrorismus?“ fragt Bernard und schafft damit den scharfen und kantigen Bruch eines kontinuierlichen Schweigens. Elisabeth räuspert sich, presst die Schenkel zusammen, stemmt die Beine gegen den Boden und drückt die Schultern in die gepolsterte Lehne. Es ist kaum zu bemerken, aber es fällt ihr doch nicht so leicht, darüber zu reden.

Dann überwindet sie sich doch.

„Das war so: Andreas schlitterte in diese dumme Geschichte hinein, die ihn nicht mehr loslassen sollte. Sie hielt ihn umklammert. Hatte ihre spitzen Krallen fest in seinem Leben, obwohl nie nachgewiesen wurde, dass er je gewalttätig war. Er selbst hat Gewalt immer bekämpft. Sein Werdegang zeigte nicht in Richtung Gewalt. Ebenso wenig sein Bildungsweg. Von einigen forschen Demonstrationen abgesehen. Eigentlich deutete alles daraufhin, dass Andreas in jener Mehrheit verschwinden würde, aus der keiner kriminalistisch oder medial interessant werden könnte. Das war so bis zu dem Tag, an dem sie ihn in einem kleinen Restaurant vom Nachmittagskaffee weg verhafteten.

Es geschah ohne Aufsehen. Niemand im Lokal bemerkte die Verhaftung, die ohne Handschellen und ohne Kommandos vor sich ging. Im Gegenteil. Die Männer in Zivil kamen, setzten sich in der Nähe von Andreas an einen Tisch, wechselten dann an seinen Tisch, gaben sich als Polizeibeamte zu erkennen und baten ihn mitzukommen. Er sei verhaftet, sagten sie, und auf seine einzig mögliche Frage antworteten sie, das werde er schon rechtzeitig erfahren.

Andreas wollte bezahlen, aber die Beamten waren zuvorkommend. Die Zeche gehe zu Lasten des Steuerzahlers, lachten sie und forderten Andreas höflich aber bestimmt zum Gehen auf.

Auf dem Polizeiposten wurde Andreas nach seinen Personalien, seinem Leben, seinem Umfeld befragt. Teilweise drangen sie tief in seine Persönlichkeit ein. Und dann die quälenden Fragen! Von links. Von rechts. Von oben. Von unten. Von vorne. Von hinten. Manchmal quer diagonal aus der Schräge: Welchen Freundeskreis er habe. Ob er je einmal mit der oder jener oder sogar mit dem oder jenem. Wo er damals, an genau benanntem Datum , gewesen sei. Ob er ein Alibi habe. Warum er öfters dort sei wo er viel sei. Andreas gab Antwort, so gut er konnte, so viel er wusste, und dennoch wiederholten sie sich. Ständig. Stündlich. Immer wieder.“

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