Gianna machte mit ihren Schilderungen gleich weiter „Musst du aber. Bei der nächsten Vorstellung wollen sich angeblich vier Mädchen und Frauen von den alten Schweinen schwängern lassen, natürlich nur gegen deftiges Bares, wenn sie an dem Termin heiß sind. Außerdem soll es für die Töchter von Nutten, alle vielleicht gerade einmal acht oder neun, den ersten Stich geben. Und eine geschlechtsreife Elfjährige wollen sie anonym schwängern. Der werden die Augen verbunden, sie wird mit Rauschgift sediert, damit sie schön willig mitmacht und nicht zu viel mitbekommt, und zwei halten sie fest. Wer das höchste Gebot abgegeben hat, darf sie schließlich schwängern.
Bei einer 30-jährigen haben neulich zehn Männer eine Massenzwangsbesamung gemacht. Sie wollten wissen, wer den stärksten Samen hat. Der beste Samen sollte siegen. Die Mädchen und Frauen machen das angeblich sehr gerne, weil damit für Jahre ihr Auskommen gesichert ist. Außerdem darf sie bis zur Geburt nicht mehr vögeln. Der Herr möchte sich ja schließlich nach neun Monaten den Erfolg seiner Bemühungen ansehen können. Und wenn ihm der gefällt, wird er dem Mädchen einfach weggenommen und als ‚armes Waisenkind’ adoptiert. Wenn eines der Mädchen widerspricht oder gar plaudert, hat es blitzschnell einen Unfall. Meistens lässt sie die Organisation bei Problemen sowieso verschwinden, wirft sie auf einer Baustelle nachts in den Beton oder verwendet sie für einen ultimativen Kick. Das ist für viele Grausamkeiten an Frauen Folter fast bis zum Tod. Die Mädchen wissen das. Man hat es ihnen ausführlich erzählt. Niemals würden sie etwas aussagen, sich davor eher die Zunge abbeißen. Ein Plaudern wäre ihr Todesurteil, auch mit neuer Identität, geheimem Wohnort. Die finden jeden, weil sie auch bei der Polizei im In- und Ausland ihre Informanten haben. Außerdem wird den Mädchen und Männern angeblich sofort auf dem Schiff ein Peilsender eingepflanzt. Haut jemand unerlaubt ab, braucht man nur in Ruhe abzuwarten und schickt schließlich jemand von der Organisation aus diesem Bereich dort hin. Der Boss der Organisation und seine führenden Leute sollen übrigens hoch angesehene Bürger, bis hinauf in die höchsten Etagen, sein. Vom Rauschgifthandel bis zum Menschen- und Kinderhandel betreiben die alles, sind sie die führenden Köpfe. Und niemand kennt sie, hat sie jemals gesehen. Die sind schlau. Bis zu Dreiviertel der Gewinne, ein weltweit organisiertes, gigantisches Millionengeschäft, dürfen die Verantwortlichen auf allen Ebenen einstreichen. Am meisten verdienen sie ja mit Drogen- und Waffenhandel, natürlich auch der Kinder- und Frauenhandel und die Prostitution mit Pornomarkt ist fest in deren Hand.
Ja, das ist Rom und Italien vom Brenner bis Palermo wie es keiner kennt, wie es aber ab einer bestimmten Ebene schon immer war. Oder glaubst du, dass das Rom der Cäsaren sehr viel anders war, eben, eher noch sehr viel schlimmer. Heute verwenden sie ja auch noch die ganzen technischen Möglichkeiten."
"Nein, nein, Ornella, die waren noch viel, viel schlimmer, weil damals ein Menschenleben nichts wert war. Dann sind halt bei ihren perversen Spielen ein paar Sklaven und Sklavinnen krepiert. Davon hatte man ja schließlich jede Menge. Ein Highlight sollen demnächst auch Vernehmungen nach Naziart sein. Da wollen sie so ein Gerät einsetzen, wie man es auf Weiden verwendet. Die Intensität der Stromschläge soll nur noch etwas härter sein. Zuerst wollen sie angeblich den Frauen und Männern die Kabel nur auf der Haut ankleben. Wenn die sich etwas an die Schläge gewöhnt und vermutlich von den Schmerzen eingebrüllt haben, schieben sie sie ihnen in den Po und in die Muschi. Und zum Schluss darf jeder mal die Frauen besteigen, wenn sie hinten so ein Kabel drinnen hat. Sie versprechen sich von dem Strom, den sie den Frauen selbst mit Knöpfchendruck verpassen können, eine besondere Stimulanz in der Muschi. Die Frauen würden bei jedem Schlag, den die Männer selbst per Knöpfchen auslösen können, logischerweise heftig entgegen stoßen und besonders leidenschaftlich reagieren. Von wegen ‚leidenschaftlich’. Und der Strom wäre bestimmt für die Männer selbst prickelnd, anregend, meinen sie. Bei den Männern, die sie benutzen wollen, soll es natürlich ähnlich laufen. Denen wollen sie einen Draht in den Hintern und einen in die Harnröhre schieben. Deren Schwänze werden alle mit besonders hohen Dosen von einem speziellen Mittel immer wieder stahlhart gespritzt, damit sie die drei Stunden voll durchhalten. Zusätzlich geben sie ihnen - natürlich mit besonders hoher Dosis - Tabletten, du weißt schon? Das ist doch nahe am Mord? Passiert etwas, war das einfach ein Betriebsunfall, der von Gehilfen blitzschnell beseitigt wird. Vermisst werden solche Menschen sowieso von niemand, weil die gequälten Frauen und Mädchen und erst recht die Männer alle illegal im Land sind. Die werden alle von einer internationalen Bande mit Schiffen eingeschleust und schon auf den Schiffen grauenhaft 'angelernt'. Die Idee dazu soll eine der alten Weiber entwickelt und sogar ein Drehbuch geschrieben haben. Rom, alt, fromm, Weltstadt mit Herz, von wegen. Rom, pervers, grausam und brutal, stimmt besser.
Das Schärfste soll allerdings erst noch kommen. Da wollen sie die Mädchen von Affen, einem Gorilla, einem Esel, von Junghengsten und großen Hunden irgendwo auf dem Land besteigen und decken lassen. Das Ganze läuft dann vermutlich unter dem Vortragsthema ‚Die Domestizierung von Tieren.’ Die Esel und die Hengste sollen der Höhepunkt sein. Da sind bestimmt nicht nur die Schwulen auch sehr gerne diejenigen, die mal etwas Besonderes ausprobieren und sich von einem Esel oder Junghengst hinten verwöhnen lassen wollen. Das ist alles unglaublich. Bei den Gästen sollen sogar geistliche Würdenträger, richtige Prälaten, ständig dabei sein. Wen wundert das, sind doch tausende davon in der heiligen Stadt.“
Damit war das Gespräch der beiden Frauen, die sich immer schon die besten Freundinnen waren, beendet. Ornella hatte nahezu alles von ihr Herausgesuchte einfach in eine große Tüte packen lassen und Gianna damit zur Kasse geschickt, weil die ja nicht unbedingt sehen mussten, wer hier was für Sachen einkaufte.
11.
Ornella sehr mangelhafte Erfahrung
Bis auf eine belanglose, kurze Beziehung in jüngeren Jahren, in denen sie aber nur einmal über etwas längere Zeit während des Studiums im Bett gelandet war, gab es in ihrem Leben bisher keine Männer. Ihr Vater hatte die Beziehungen meist abrupt schon in der Anfangsphase beendet, weil die Männer nicht standesgemäß oder unvermögend waren. Das ‚Phänomen Mann’ hatte damit für Ornella viele Jahre keine Rolle gespielt. Wie schon angeklungen, mangelte es ihr auch an den geeigneten Gelegenheiten, weil sie sich nahezu ausschließlich auf ihrem Gestüt in den Albaner Bergen aufhielt. Das gesellschaftliche Leben in Rom und die Verkuppelungsbemühungen ihrer Eltern lehnte sie kategorisch ab. Das wäre vermutlich alles nach dem Tod ihres Vaters auch so geblieben, wenn sie bei dessen Beerdigung nicht auf Silvio getroffen wäre. Ab dieser Begegnung begann für Ornella eine völlig neue Zeitrechnung und damit grundlegende Änderungen in ihrem Lebensstil und gesamten Verhalten. Wie sie es allerdings anstellen musste, um näher an ihn heranzukommen und für sich zu gewinnen, wusste sie nicht. Außerdem wurde sie öfters das Opfer ihrer riesengroßen Eifersucht. Zwangsläufig machte und sagte sie immer das Falsche.
Ornella wollte Silvio einfach nur ständig provozieren. Es kostete sie große Überwindung, unter dem Kleid nur noch einen Tangaslips, halterlose Strümpfe oder Straps anzuziehen. Sie machte lauter Sachen, von denen sie glaubte, dass sie ihn anmachen würden. Ein Beispiel dafür ist nachfolgend kurz geschildert. Weil sie bei seinen logischen Reaktionen aber nie wusste, wie es weitergehen sollte, ergab sich jedes Mal für Silvio eine kalte Dusche und für sie selbst das große Heulen und Jammern ob ihrer Unfähigkeiten im Umgang mit Männern und falschen Reaktionen. Silvio hatte seine Wohnung zur Parkseite und konnte, wie schon erwähnt, von seinen Schreibtisch aus, der direkt vor dem Fenster stand, weit in den Park hinein alle Wege und Flächen überblicken. Als sie kurz nach dem Besuch bei Gianna an einem Abend im Garten durch den Park spazierte, trug sie nur ein hübsches Sommerkleidchen, keine Strümpfe, einen besonders knappen weißen Stringtanga und keinen BH, dazu hochhakige Sandalen.
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