epubli GmbH - Feldforschung

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Was passiert, wenn ein Protagonist systematisch das Alltagsleben anderer durchdringt, sie beobachtet und dabei selbst Teil des großen Ganzen wird? An welche Orte, Kulturen oder Randgebiete verschlägt es ihn? Was erfährt er über das eigene Leben?
Zahlreiche Autoren haben sich Gedanken zu diesen Fragen im Rahmen unseres Schreibwettbewerbs gemacht und die Ergebnisse sind ebenso unterschiedlich wie kreativ. Reisen in fremde Länder und unter Wasser, die Flucht aus Kriegsgebieten, schicksalhafte Briefe die zu spät kommen oder Telefonate mit fremden Menschen. Diese und noch viele weitere Themen sind Gegenstand der Vielfalt an Kurzgeschichten.

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Ahmed, guck mal, ist es dort nicht näher?“ Sie weist in die Richtung in der die Nachbarn laufen.

„Näher schon, aber dort gibt es kein Weiterkommen. Da sind doch nur Felder und dann das Zementwerk. Wir müssen zur Autobahn. Das ist weiter und den Berg hoch auch schwerer, aber nur dort haben wir eine Chance wirklich wegzukommen. Außerdem ist es mit dem Kinderwagen auf der Straße besser.“ Marwa nickt und geht weiter. Die Tasche drückt auf der Schulter. Jetzt gehen sie nebeneinander. Sie schiebt den Wagen. Ihr Mann schleppt den Rucksack und trägt Omar auf dem Arm. Dima, an seiner Hand, versucht tapfer Schritt zu halten. Am Straßenrand steht zurückgelassenes Gepäck. Sie müssen Schutt und Steinen ausweichen. Das Haus vor ihnen ist von einer Granate getroffen worden. Einige Männer suchen mit bloßen Händen in den Trümmern nach ihren Angehörigen. Marwa weiß, alle müssten helfen! Doch die Meisten senken den Blick und gehen vorbei. Wie sie! Sie hasst sich dafür.

Verstohlen blickt sie auf ihre Uhr. Nur noch 45 Minuten. Sie müssen es schaffen! Ein Krater mitten auf der Straße muss umgangen werden. Die Zerstörung ist groß. Keine Zeit sich umzusehen. Sie hetzen weiter. Vor ihnen läuft eine größere Familie. Sie kennen sich vom Sehen. Patienten von Ahmed, denkt Marwa. Die beiden Jugendlichen, die dazugehören, tragen abwechselnd ihre Großmutter auf dem Rücken.

„Jeder trägt das Wichtigste und das Liebste!“, sagt Marwa leise zu sich selbst. „Mama, ich kann nicht mehr! Meine Beine sind schon ganz kaputt.“, unterbricht Dima ihre Gedanken. Wie zur Bestätigung zeigt sie auf ihre staubigen Schuhe, die etwas abgestoßen sind. Sie stolpert nur noch vorwärts. Ahmed nimmt sie auf den Arm. Omar hat aber keine Lust zum Laufen. „Bei Papa auf dem Arm ist es schöner“, mault er ein bisschen herum.

„Komm Liebling, wir spielen Trippel- Trapp.“

Marwa versucht ihn zu ermuntern. Es klappt! Nach jedem „Trippel“ von ihr, folgt mit einem Hopser sein „Trapp“. Nun fängt er sogar mit dem Trippel an. Total erschöpft und mit wunden Füßen, erreichen sie endlich die Autobahn auf der Anhöhe. Sie verschnaufen kurz.

„Gut, dass du an Wasser und Milch gedacht hast. Ich hatte wirklich großen Durst.“, meint Ahmed, nachdem er die Wasserflasche abgesetzt hat.

Sie setzen sich wieder in Bewegung. Auf der Autobahn, jetzt in Richtung Hauptstadt, können sie besser laufen. Sehnsüchtig schauen sie den vorrüber fahrenden, vollbesetzten Fahrzeugen nach.

„Doktor Ahmed!“, ertönt eine laute Männerstimme hinter ihnen. Sie drehen sich zu dem Rufenden um. Ahmed geht ein paar Schritte in seine Richtung. „Wenn sie nach Damaskus wollen, kann ich sie mitnehmen. Es ist zwar verboten, doch sie haben mir so geholfen – damals.“

„Hab keine Angst Marwa, das ist ein Patient von mir.“, er zeigt auf den Soldaten, der am Kleintransporter steht. Sie zögern nicht lange.

„Das sind Lebensmittel, keine Munition!“, erklärt der Soldat auf ihren fragenden Blick hin. Ahmed reicht ihr die Decken und die Kinder. Er verstaut den Kinderwagen, den Rucksack und die Tasche. Dann klettert er hinterher. Es beginnt zu nieseln. Eng aneinandergeschmiegt schauen sie auf die verwüstete Stadt zurück, die sie gerade verlassen haben. An einigen Stellen steigt Rauch auf. Noch immer ziehen Flüchtlinge durch die Straßen. Weit entfernt glaubt Marwa ihr Viertel zu erkennen, in das schon wieder Raketen einschlagen.

Die Anspannung ist unerträglich! Sie entlädt sich mit einem langen Schrei aus ihrer Brust.

Marwa sitzt in ihrem Bett und schlägt die Augen auf. Die starken Arme ihres Mannes umfassen sie tröstend. Nacht für Nacht, seit 421 Tagen, durchlebt sie diesen Tag, der sich in ihre Seele eingebrannt hat, immer wieder. Wie in jener Nacht und jeder danach, springt sie auf und hastet panisch zu ihren schlafenden Kindern. Sie betrachtet sie lange. Eine große Freude durchströmt sie.

„Sie leben!“

Eine leise Zuversicht keimt in ihr auf, dass sie hier, im fernen, kalten Europa wieder ein bisschen Glück finden kann.

Gruppenbild

Julia Hagenkötter

Sie überprüfte jetzt abends vor dem Zubettgehen immer zwei Mal, ob ihre Wohnungstür tatsächlich verschlossen war.

Um den aufdringlichen Geruch von angebratenen Zwiebeln, Knoblauch und etwas, was sie nicht kannte, fernzuhalten, der mittags über das Treppenhaus in ihre Wohnung zog, hatte sie mit Türstoppern die Ritzen der Türen gestopft. Als dies nicht half, hatte sie ebenso vergeblich versucht, den deftigen Essensgeruch mit einem Raumspray zu übertünchen. Am schlimmsten war, dass man ihn nicht kommen sehen konnte, dass er ohne Vorankündigung plötzlich in der Nase war und dann war es auch schon zu spät, dann war er überall in der Wohnung.

Sie öffnete das Fenster und schloss es sogleich wieder, als sie spürte, wie sich von draußen aufgeheizte Luft in das angenehm kühle, dunkle Wohnzimmer drängen wollte. Als ihr nichts mehr einfiel, was sie sonst noch hätte tun können, ließ sie sich in den linken der beiden Ledersessel sinken. Sie besaßen zwei identische schwere Ledersessel, links stand ihrer, rechts seiner. Die Sessel hatten sie mit dem Rücken zum Fenster aufgestellt, damit sie beim Lesen oder Fernsehen nicht von der Sonne geblendet wurden. Was ohnehin kaum einmal vorkam, da ihr Wohnzimmer im Sommer einer Dunkelkammer glich. Die Rollläden vor dem Fenster waren dann auch tagsüber fast vollständig heruntergelassen, um die Hitze fernzuhalten, die jeden noch so kleinen Lichtschlitz fand und sich wie ein ungebetener Gast in die Wohnung einschlich, wenn man nicht aufpasste und sofort nach dem Lüften am Morgen alles verdunkelte. Ihr Mann neben ihr war eingenickt, sein Mund war leicht geöffnet, auf seinem Schoß lag ein zur Hälfte gelöstes Kreuzworträtsel.

Sie schlief schlecht in der letzten Zeit. Sobald sie abends die Augen schloss, schossen ihr im Sekundentakt Gedanken durch den Kopf, schnell wie Kugeln in einem Flipperautomaten. Ferngesteuerte Flipperarme schickten ihr unaufhörlich neue Stichworte, ohne dass sie wusste, wie sie dem Treiben Einhalt gebieten konnte. Sie war hellwach und ihre Sinne waren geschärft. Sie hörte jeden Schlüssel, der in einem Schlüsselloch umgedreht wurde, jeden Absatz, der auf dem Boden klackerte, und jede Tür, die ins Schloss fiel, im Treppenhaus und in der Wohnung über ihnen, dort ganz besonders.

Einmal war sie gerade dabei gewesen, am Spülbecken das Geschirr abzuwaschen, als plötzlich aus dem Nichts ihr Mann neben ihr stand, und sie hatte sich so erschrocken, dass sie sich mit der Küchenreibe in den Zeigefinger geschnitten hatte. Sie hatte ihn angeherrscht, was ihm einfiele, sich so anzuschleichen, und er hatte gesagt, er habe sich nicht angeschlichen, und er hatte gefragt, weshalb sie neuerdings immer so schnell aus der Haut fahre, und sie hatte gesagt, er komme doch sonst nie in die Küche, also habe sie ja wohl auch nicht mit ihm rechnen müssen, und dann hatte sie sich ein Pflaster gesucht und ihn in der Küche allein gelassen.

In diesem Augenblick setzte über ihr ein pferdehufartiges Gepolter ein. Es war ein dumpfes Getrampel, das kreisförmig an- und abschwoll. Sie vermutete, dass es der kleinere der beiden Jungs war. Sie hatte ihn auf fünf Jahre geschätzt, als sie ihm mit seinem älteren Bruder und seinen Eltern im Treppenhaus begegnet war. Sie hatte solche Begegnungen zunächst erfolgreich zu vermeiden gewusst, indem sie immer erst durch den Türspion sah, bevor sie die Tür öffnete, und lauschte, ob sie Geräusche von oben hörte. An diesem Tag aber war die Familie unerwartet zur Haustür im Erdgeschoss hereingekommen, als sie gerade hinausgehen wollten. Die Frau hatte als Erste etwas gesagt: „Hallo, ich heiße Jolanka!“ Dann hatte sie die Hand auf den Kopf des kleineren Jungen gelegt, der sie neugierig angesehen hatte, und gesagt: „Das ist Milan.“ Den älteren Jungen, der den Blick nicht vom Boden gehoben hatte, hatte sie als Alexander und ihren Mann als Stanko vorgestellt. Sie hatten die Geste erwidert und sich ebenfalls vorgestellt, mit dem Familiennamen natürlich, dann waren sie wieder in ihren Wohnungen verschwunden.

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