Robert Korn
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© 2017 Robert Korn
Erschienen bei www.epubli.de, ein Service der neopubli GmbH, Berlin
Cover: Erik Kinting | www.buchlektorat.netKonvertierung: Sabine Abels | www.e-book-erstellung.de
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Tagebucheintragungen (9.12.2012 - 1.3.2013)
Dies Dies Tagebucheintragungen (9.12.2012 - 1.3.2013) „Warum erschrecken wir, wenn wir uns umsehen und unsere Spuren im frischen Schnee erblicken?“ (Abram Terz)
9.12.12 9.12.12 Selbst hier bei uns viel Schnee. Die Stadt erhält dadurch ein geradezu ländliches Aussehen. An manchen Stellen jedoch fängt er schon wieder an zu schmelzen. „Kabale und „Liebe“ zu Ende gelesen. Darin die folgende Textstelle: „Machen Sie ihm das Mädchen verdächtig – Wahrscheinlich oder nicht. Ein Gran Hefe reicht hin, die ganze Masse in eine zerstörende Gärung zu jagen.“ Woran liegt das? Vielleicht daran, dass er sich selbst mehr liebt als seine Geliebte. Ein „Gran“ Zweifel an ihrer Integrität reicht dann schon aus, seine Eitelkeit so sehr zu verletzen, dass „eine zerstörende Gärung“ entsteht. Diesmal mehr als sonst bei der Lektüre eines Dramas auf die Regieanweisungen geachtet. Sie können einem helfen, genauer in Worte zu fassen, was einem am Verhalten anderer oder auch an dem eigenen auffällt. Werde später einmal weitere Stücke Schillers auf ihre Regieanweisungen hin durchsehen und mir davon die eine oder andere herausschreiben. Gestern einige philosophische Reflexionen aus dem Buch „Denkstücke“ von Thomas Vašek gelesen. Darin setzt er sich in mehr oder weniger kurzen Texten mit einer Vielzahl philosophischer Themen bzw. Probleme auseinander. Sie alle sind in der Tat „lehrreich und anregend“ geschrieben. Zwei von Vašek in seinem Buch zitierte Sätze sollte ich mir besonders merken: - „Wem wenig nicht genügt, dem genügt nichts.“ Im Internet fand ich eine bessere Version dieses Satzes von Epikur. Sie lautet so: „Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug.“ - „Der Anfang ist die Hälfte vom Ganzen.“ (Aristoteles) Mir vor kurzem bei „Jokers“ zwei schön gestaltete Hardcover-Bände mit den Tagebüchern von Sándor Márai gekauft, die er in den Jahren 1941-1945 geführt hat. Bin erst heute dazu gekommen, einmal eine kurze Zeitlang in ihnen zu blättern. Hier zwei Zitate daraus: - „Wir müssen alle Einfälle, Gedankensplitter notieren, denn niemand ist so vergesslich wie ein denkender Mensch. Aber wir dürfen nichts, was noch Einfall ist, vor seiner Zeit in ein Werk verwandeln.“ - „Das Gedicht ist nicht nur eine Gnade, sondern auch Praxis, Bastelei, wenn ihr wollt Kunsthandwerk, sorgsame Aufmerksamkeit und Geschick.“ Auf dem zum Fenster hin gelegen Teil unseres Esstischs steht ein Adventskranz. Zwei seiner vier weißen Kerzen haben heute Abend gebrannt. Als ich sie gelöscht hatte, empfand ich ihren Anblick plötzlich als traurig. Mir war, als wüssten sie schon von Golgatha.
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Tagebucheintragungen (9.12.2012 - 1.3.2013)
„Warum erschrecken wir, wenn wir uns umsehen und unsere Spuren im frischen Schnee erblicken?“ (Abram Terz)
Selbst hier bei uns viel Schnee. Die Stadt erhält dadurch ein geradezu ländliches Aussehen. An manchen Stellen jedoch fängt er schon wieder an zu schmelzen.
„Kabale und „Liebe“ zu Ende gelesen. Darin die folgende Textstelle:
„Machen Sie ihm das Mädchen verdächtig – Wahrscheinlich oder nicht. Ein Gran Hefe reicht hin, die ganze Masse in eine zerstörende Gärung zu jagen.“
Woran liegt das? Vielleicht daran, dass er sich selbst mehr liebt als seine Geliebte. Ein „Gran“ Zweifel an ihrer Integrität reicht dann schon aus, seine Eitelkeit so sehr zu verletzen, dass „eine zerstörende Gärung“ entsteht.
Diesmal mehr als sonst bei der Lektüre eines Dramas auf die Regieanweisungen geachtet. Sie können einem helfen, genauer in Worte zu fassen, was einem am Verhalten anderer oder auch an dem eigenen auffällt. Werde später einmal weitere Stücke Schillers auf ihre Regieanweisungen hin durchsehen und mir davon die eine oder andere herausschreiben.
Gestern einige philosophische Reflexionen aus dem Buch „Denkstücke“ von Thomas Vašek gelesen. Darin setzt er sich in mehr oder weniger kurzen Texten mit einer Vielzahl philosophischer Themen bzw. Probleme auseinander. Sie alle sind in der Tat „lehrreich und anregend“ geschrieben. Zwei von Vašek in seinem Buch zitierte Sätze sollte ich mir besonders merken:
- „Wem wenig nicht genügt, dem genügt nichts.“ Im Internet fand ich eine bessere Version dieses Satzes von Epikur. Sie lautet so: „Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug.“
- „Der Anfang ist die Hälfte vom Ganzen.“ (Aristoteles)
Mir vor kurzem bei „Jokers“ zwei schön gestaltete Hardcover-Bände mit den Tagebüchern von Sándor Márai gekauft, die er in den Jahren 1941-1945 geführt hat. Bin erst heute dazu gekommen, einmal eine kurze Zeitlang in ihnen zu blättern. Hier zwei Zitate daraus:
- „Wir müssen alle Einfälle, Gedankensplitter notieren, denn niemand ist so vergesslich wie ein denkender Mensch. Aber wir dürfen nichts, was noch Einfall ist, vor seiner Zeit in ein Werk verwandeln.“
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