Zeit kann nicht fehlen, aber nicht investiertes Geld, um Personal zu bezahlen, das kann fehlen. Zeit kann verplant sein mit anderen Dingen oder zu vielen Aufgaben - mehr nicht. Was wirklich fehlt ist Moral. Es fehlen Entscheidungen für Mensch und Menschlichkeit: Entweder muss mehr Personal und damit mehr Geld investiert werden - oder, weniger Patienten aufgenommen werden. Dann ist genügend Personal für Patientenbetreuung da. Der Profit wird geringer. So einfach ist. Und das, genau DAS will man nicht. Dafür gibt es dann Theateraufführungen und rhetorische Künste zu bestaunen, die verschleiern, was tatsächlich vor sich geht.
Ich sage Ihnen, diese offizielle Darstellung, die lapidar auf Fehler verweist, ist mal die schlechteste Erklärung, die es geben kann.
In einer Dortmunder Chirurgie Ambulanz eines großen und renommierten Krankenhauses habe ich persönlich im Oktober 2015 erlebt, dass man die Hände nicht desinfizierte, keine Handschuhe anzog, weder diese tausendfach vorhandenen dünnen Gummihandschuhe, noch sterile Handschuhe überstreifte, noch an einer offenen Wunde mit Mundschutz arbeitete. Und ich schwöre auf die Bibel, es gab keine Zeitnot! Nein, mein quatschte und stellte sich da, als sei man bei einer Abendvorstellung eines Theaters. Aber man schnitt bei einer KMT-Patientin (!!!) alte Wundpartikel mit der Schere ohne Betäubung heraus. Denn in der Chirurgie haben Ärzte und Wundpfleger ja keine Krankheiten und keine natürlichen Tröpfcheninfektionen, die man übertragen könnte. Viren natürlich auch nicht. Und die Patienten hatte schließlich wunderbare Leukozyten Werte, die mal sofort abwehren, was dem Körper fernbleiben soll. Eben: Die männliche Logik versagt da und zeigt kommunikativ nach Machoart, inwiefern sie nicht gebildet ist. Denn: die besagte Patientin hatte genau von so einer Spezies Mann im Helfenden Beruf eine Infektion mit diesen guten Leukos eine Woche vorher bei einer Massage verpasst bekommen, und der hatte sich ganz offenbar nicht die Hände gewaschen. Er trug auch keine Handschuhe. Nein, warum auch? Die Patientin musste sich zwei Tage später mit einer irrsinnig schnell gewachsenen Entzündung, die nun knallhart geworden in einem Entenei großen Atherom mündete und sie sich nicht mehr anlehnen, noch darauf schlafen konnte, zur Operation im Krankenhaus aufnehmen lassen. Alles hatte sich entzündet trotz wunderbar hoher Leukos! Was sagt man denn als pflegerischer Wund-Naseweis und asiatischer Elitearzt dazu? Verstehe. Man behauptet das Gegenteil! Man ist von Natur aus steril und täglich frisch geduscht sterilisiert und abgeschrubbt, noch bevor man die Station betritt! Nützt aber nichts: Jeder Handgriff ist zu unterscheiden und jedes Mal zu desinfizieren!
Genau diese Vorgänge mit den oben genannten Todesfällen behandelte gestern Abend, am 5. November 2015, Frau Illner. Vermutlich nahm sie dieses Thema deshalb, weil es so lapidar ist und man ja mal vergessen kann, die Hände zu desinfizieren, Handschuhe zu tragen, ach und der dämliche Mundschutz, das Zeugs ist doch so lästig. Lassen sie mich doch in Ruhe damit. Ist doch alles Quatsch ... Wir sind doch in Deutschland! Das ist doch alles an sich schon sauber, oder?
„15.000 Tote jährlich in Deutschland, weil man vergisst, sich zu desinfizieren?“, dürfen diese Ärzte, Pfleger, Krankenschwester und Masseure fragen, oder?
Glauben Sie, liebe Leser, dass die ihr Verhalten ändern?
Glauben Sie, dass mit all‘ den Beispielen, die Sie nun zuvor gelesen haben, wie rücksichtslos und auf Profit aus, Menschen in der Wirtschaft handeln, sie sich freiwillig ändern würden? Glauben Sie, dass, wenn die Wirtschaft in Kauf nähme, vielleicht ein bisschen weniger zu verdienen, die Welt aber dafür mehr in Balance käme und Menschen bessere Lebenschancen bekämen? Glauben Sie, liebe Leser und Leserinnen, dass es durch eine gemässigtere Wirtschaft, die nicht so exzessiv auf Profit und Konkurrenz bis aufs Blut, bis es den Kopf kostet wie zum Beispiel VW gegenwärtig, friedlicher in der Welt zuginge? Glauben Sie, dass das Leben dann freundlicher und sicherer würde? Arbeit sicherer und Menschen gesünder?
LIFE-WORK-BALANCE - EIN BIOPHILES KONSTRUKT
Kommen wir nun also zu LIFE-WORK-BALANCEals eher biophiles Konstrukt aufgefasst, das die große Bewegung des Ganzes aus der Perspektive des LEBENS betrachtet, meint und vorantreibt. Egal wie, der oben angedeutete Platz zeigt ein folgerichtiges, logisches und wesensmäßiges Komplement an.
Konzipiert.
Strukturiert.
Kultiviert.
Denn Überlegungen, was denn Balance sein könnte, bieten und erhalten könnte, lässt zwei Geister aus dem Reich der guten Ideen aufsteigen: Einmal ökonomisch und einmal evolutionär. Im herkömmlichen Sinne ökonomisch gedacht, drückt sich Balance in Angeboten und Gewinn für Unternehmen aus. Argumentiert wird nach Außen, man schaffe Arbeitsplätze. Stimmt. In der Waage, falls angemessen honoriert, Entwicklung und dem menschlichen Leben verpflichtet, drücken sich Möglichkeiten des Erwerbs neuer Fähigkeiten - wie sie sich immer im Laufe der Jahrtausende entwickelt haben - heraus.
Wir entwickeln als Menschen ständig neue Fähigkeiten!
Wir entwickeln als Menschen ständig Neues! In allen Bereichen.
Wir revolutionieren - was bislang als lebenswert und akzeptabel galt, bekommt wieder ein neues Gesicht und wird nach Gesichtspunkten, die vorher nicht vorhanden waren, auf- und ausgebaut.
Wir evolutionieren, in dem wir nachweislich wissenschaftlich bestätigt, Erfahrungen in Genen für die Ewigkeit konservieren. Wir entwickeln uns trotz unveränderlicher Grundlagen -Funktion der Sinnesorgane und anderer, relativ konstanter Merkmale - weiter.
Wir und unsere Welt erneuern sich - ständig.
Ob in unserem Leib die Zellen, oder in unserer Psyche die Verarbeitung der täglichen News und die Analyse von Problemen oder schlechten Träumen - oder auch guten! Unsere Welt ist zart, auch wenn sie robust erscheint und wir so tun, als seien wir es auch. Sie ist es nicht. Eine Katastrophe und alle Menschen sind wieder dabei, diese Erfahrung zu integrieren: Emotional, mental, denkend, genetisch und organisch.
Unsere Welt ist nicht nur die Erde, die Mutter Erde, der Boden, der Stein, die Meere und der Himmel als Dach über allem, die Elemente, die uns prägen und die wir immer noch versuchen zu zähmen, sondern auch das Wahrnehmen und Denken über alle Vorgänge, die täglich passieren. Und auf dieser Bewusstseinsebene ist ,Welt‘ ein äußerst flexibles und anpassungsfähiges Organ, das in ständiger Bewegung in immer neuen Formen in Materialien fließt und in Erscheinung tritt. Dieses Organ ist filigran und extrem wetterbeständig. Es ergibt sich wie Schilf biegsam dem Wind. Aber genau deshalb steht es auch wieder senkrecht, wenn der starke Wind oder Sturm vorüber ist. Stets fließt das Äußere dieser Welt durch uns hindurch, äußert sich in Denken, Fühlen, Erregung oder Lähmung durch fühlen, sprechen, singen und hören und verbindet sich mit unserer inneren Welt, oder eben auch nicht. Unsere Membran ,Organismus‘ ist permeabel für ,Welt‘ und unsere Filter lassen Dinge zu uns eindringen und andere werden direkt zurückgewiesen. Es ist ein ständiges Kommen und Gehen in uns und wieder hinausschicken, wie in den Abwehrkräften, die sich gegen Eindringlinge wehren, damit wir gesund bleiben. Wie heiße Lava durch Adern und feine Haargefäße fließt, was uns unter den Fingernägeln brennt oder uns ein Sommerwind sanft in einem wogenden Lavendelfeld in Südfrankreich streift, uns gerade berührt, und wir empfänglich über unsere Sinne sind, denen wir immer bemüht sind, eine Richtung zu geben - wir sind im Kontakt mit dieser Welt. Wer Gefühle nicht mehr spürt, fühlt sich sofort krank. Fühlt sich unnatürlich, abgeschnitten und ist bemüht, sofort wieder das Band zwischen sich und der Welt zu aktivieren: Mancher bewerkstelligt dies durch Schmerz, den er sich selbst zufügt. Alle Menschen kennen bisweilen das Gefühl, alles ist zu viel und man will nur noch seine Ruhe haben: Da sind noch viele Gefühle mit im Spiel. Aber nichts mehr zu fühlen, ist grausam und setzt eine unendliche Einsamkeit und grausames Gefühl des Getrenntseins frei, die unerträglich für die befallenen Menschen ist. Wir schließen die Augen und nehmen den Lavendelgeruch wahr und sind verwandelt. Wir sind anderen Sinnes. Riechen die Sonne. Spüren die Wärme. Sehen die Welt neu - wenn wir wollen. Menschen, die nichts mehr fühlen, können das nicht mehr. Es ist, als setze auch die Erinnerung, Suggestionskraft und Vorstellungskraft aus. Oder sie erinnern sich und können keine emotionale Verbindung herstellt. Insofern freuen wir uns, dass dies alles bei uns funktioniert. Auch wenn es manchmal nerven kann, was man alles so fühlt und dann vielleicht in Situationen, wo man es überhaupt nicht gebrauchen kann. Denken wir besser:
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