Falls Sie nicht über lichtstarke Objektive verfügen, können Sie bei guten SLR's und SLR-Kameras der Mittelklasse aber bedenkenlos den ISO-Wert auf 400 oder notfalls auch auf 500 raufsetzen, um dennoch kurze Belichtungszeiten zu bekommen, die Sie für sich bewegende Motive benötigen.
Tipps speziell zu SLR-Kameras finden Sie nachfolgend in einem solchen Kasten im Text.
Allgemeines zu Kompakt- und Bridgekameras, sowie MFT-Kameras
Problematisch an allen Kameras, die keine Spiegelreflexkameras sind, ist der große Verlängerungsfaktor, der durch die kleine Sensorgröße bedingt ist. Er hat ein paar Folgen, die durchaus in bestimmten Bereichen der Fotografie von Vorteil ist, aber nicht gerade, wenn es um schöne Portraits oder Sportaufnahmen geht.
Abbildung 3: Zwei gute Bridge-Kamera von Panasonic
Bei kleinen Brennweiten haben Sie eine der Brennweite entsprechende Verzerrung im Nahbereich mit einer sehr großen Vergrößerung. So können Sie bspw. formatfüllende Portraits im Nahbereich machen, aber die wirken dann wenig natürlich, denn um im Nahbereich scharfstellen zu können, müssen Sie eine kleine Brennweite wählen.
Bei kleiner Brennweite ist die Schärfentiefe, das heißt der Bereich im Bild der ausgehend vom Schärfepunkt scharf dargestellt wird, ohnehin schon groß, durch den Verlängerungsfaktor ist er noch deutlich höher, so dass Sie bei kleiner Brennweite Schwierigkeiten mit der ansprechenden Gestaltung von Portrait-Hintergründen haben. Wenn Sie eine größere Brennweite wählen, müssen Sie in der Regel auch den Abstand zum Motiv erhöhen, um scharf stellen zu können. Darüber hinaus droht dann bei lichtschwachen Objektiven Verwacklungsgefahr, durch zu lange Belichtungszeiten. Dem können Sie nur durch Erhöhung des ISO-Wertes entgegen wirken. Aber auch das hat deutliche Nachteile, gerade bei Kompaktkameras.
Der ISO-Wert legt analog zum alten analogen Film die Lichtempfindlichkeit fest. Je höher der Wert ist, desto weniger Licht brauchen Sie bei gleicher Blende und Belichtungszeit, um ein korrekt belichtetes Bild zu erhalten. Anders als beim Film, wo das Filmmaterial bei lichtempfindlicheren Filmen grobkörniger war und daher auch eine andere Beschaffenheit hatte, ändert sich am Sensor der Kamera natürlich erst mal nichts. Die Kamera-Software sorgt aber bei höheren ISO-Werten für eine Verstärkung der Signale, die auf den Sensor treffen. Das führt zu digitalem Rauschen das sich ähnlich wie die Filmkörnung auf die Detailschärfe des Bildes negativ auswirkt. Sie sollten daher, wenn Sie Wert auf eine gute Bildqualität legen, unbedingt bei SLR-Kameras ISO-Werte über 400 vermeiden, bei allen übrigen Kameras maximal bis ISO 320 besser bis maximal ISO 200 verwenden.
Abbildung 4: Im Nahbereich bei kleiner Brennweite wirken Portraits unnatürlich und verzerrt - nicht wirklich schön.
Einfache Kompaktkameras ohne Kreativprogramme
Ganz einfache Kompaktkameras, die keine Kreativprogramme (Symbole "A", "S" und "M") auf dem Programmwählrad bieten, sind am problematischsten. Sie versuchen zwar, immer optimale Einstellungen selbst zu finden, aber nicht immer stimmen dabei die Ziele der Kamera mit Ihren Zielen und Vorstellungen für das Bild überein. Generell sollten Sie dabei folgendes beachten:
Wählen Sie gerade für Portraits und Bildern vom Hund in Ruhe, einen möglichst geringen ISO-Wert, sofern sich dieser einstellen lässt.
Verwenden Sie für Portraits von Ihrem Hund das Motivprogramm für Portraits. Sollte die Kamera aber über eine Gesichtserkennung versuchen scharf zustellen, wird das nicht funktionieren. Lässt sich der Autofokus nicht anders einstellen, wählen Sie statt des Portrait-Programms das Makro-Programm der Kamera.
Möchten Sie den Hund in Bewegung fotografieren, sollten Sie das Sport-Programm der Kamera verwenden. Falls das möglich ist, begrenzen Sie dabei aber den maximalen ISO-Wert auf ISO 400. Das zwingt die Kamera kurze Belichtungszeiten durch eine maximale Blendenöffnung zu realisieren und die Bilder enthalten weniger Rauschen, vor allem in den dunklen Bildbereichen.
Nachteilig an einfachen Kompaktkameras ist auch der oft sehr langsame und ungenaue Autofokus, der Ihnen gerade bei Action-Aufnahmen die Sachen sehr schwer macht.
Ein solcher Kasten enthält nachfolgend Tipps für die Verwendung einfacher Kompaktkameras.
Gute Kompakt- und Bridge-Kameras incl. MFT-Kameras
Gute Kompakt- und Bridge-Kameras verfügen über recht lichtstarke Objektive und zusätzlich über Kreativprogramme. Das sind Programme, bei denen Sie die Bild- und Belichtungsparameter alle oder teilweise einstellen können. Diese werden in der Regel durch die Symbole "A", "S" und "M" auf dem Programmwahlrad dargestellt.
Bei vielen Kameras kann auch die Programmautomatik "P" zu den Kreativprogrammen gerechnet werden, weil sie dennoch Einflussnahme auf Blende und Belichtungszeit oder zumindest auf den ISO-Wert und bestimmte Bildbearbeitungsfunktionen bietet.
Oftmals haben diese Kameras Objektive, die einen großen Brennweitenbereich abdecken und noch dazu recht lichtstark sind. Die Lichtstärke nimmt aber häufig mit der größeren Brennweite deutlich ab. Damit haben Sie zwar die Möglichkeit auch die Brennweite zu erhöhen und damit eine geringere Schärfentiefe zu erreichen. Sie müssen aber dann meist auch weiter vom Motiv weg um scharfstellen zu können und durch die weiter geschlossene Blende und durch die reduzierte Lichtstärke benötigen Sie eine längere Belichtungszeit, was bei sich bewegenden Motiven von Nachteil ist. Auch die optische Auflösung bei maximaler Brennweite ist bei vielen dieser Kameras nicht optimal. Hinzu kommen Qualitätseinbußen durch das Rauschen, dass die Sensoren dieser Kameras vor allem bei längeren Belichtungszeiten erzeugen.
Wie gut sich die Kamera für Action-Aufnahmen eignet ist in dieser Kameraklasse sehr von der eingesetzten Kamera abhängig. Einige haben einen wirklich schnellen und brauchbaren Autofokus andere einen zu langsamen. Die AF-Verfolgung hilft aber bei einigen Kameras vor allem bei Action-Aufnahmen bei denen der Hund auf Sie zu läuft, die Schärfe nachzustellen. Details sollten Sie daher unbedingt Ihrer Bedienungsanleitung entnehmen. Bei den allermeisten scheitert es aber weniger an der Geschwindigkeit des Autofokus als an der Auslösegeschwindigkeit. Bis die Kamera das Bild gemacht hat, ist der Hund leider wieder aus dem Schärfebereich heraus.
In einem solchen Kasten finden Sie nachfolgend Tipps zu Bridge- und MFT-Kameras sowie guten Kompaktkameras mit Kreativprogrammen.
Bei Kompakten und Bridge-Kameras müssen Sie sich in der Regel mit den mitgelieferten Objektiven abfinden. Da gibt es nichts zu diskutieren. Lediglich bei einigen Bridge-Kameras bieten die Hersteller ein paar alternative Optiken an. Allerdings sind die mitgelieferten Objektive in der Regel ausreichend gut. Bei Nutzung von SLR- und MFT-Kameras ist die Wahl der Objektive jedoch ganz wichtig. Die mit dem Gehäuse mitgelieferten, so genannten KIT-Objektive sind meist eher Mittelklasse. Wenn Sie eine akzeptable Lichtstärke von maximal F3,5 im Nahbereich bei Brennweiten von 60 bis 90mm haben, sind sie für Portraits jedoch durchaus brauchbar.
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