Claudia Pöttgen - Prinzessin oder Räuber

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Prinzessin oder Räuber: краткое содержание, описание и аннотация

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Relativ spät entschloss ich mich zum Motorradführerschein und veränderte dadurch nicht nur mein Leben und meine Lebenseinstellung, sondern ebenso das meiner Familie.

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Den Führerschein bekam ich im August. Schon im darauf folgenden Winter entschuldigte ich mich bei Achim für mein jahrelanges Fahrverbot. Im Winter durften wir nicht fahren, da unsere Motorräder, wie so viele andere, von November bis März bei der Versicherung abgemeldet waren. Witterungsbedingt fährt man normalerweise nicht in dieser Zeit

Aber nicht fahren zu dürfen, wenn man möchte, kann einem ganz schön auf die Nerven gehen. Zumindest wenn man jemand ist, dem vieles, was man gerade nicht machen darf oder kann, ungemein begehrenswert erscheint.

Die erste Stunde

Toll! Es tröpfelte so leise stetig vor sich hin, während ich in voller Montur, Motorradhose und -jacke, Nierengurt, feste Schuhe, Handschuhe und Helm, zur Fahrschule wackelte.

„Und, schon mal gefahren?“ „Hm, nöö, eher nicht.“ „Ja dann fang' ma mal mit der 125er an, hinten auf'm großen Parkplatz beim Schwimmbad. Ich fahr schon mal vor, Sie kommen nach.“ „???“ „Jaha, die 125er müssen S' scho erst mal hin schieben, weil fahren können S' ja no net!“

Ich habe den Helm aufgesetzt, damit mich zumindest nur die Hälfte der Nachbarn erkannte. 'Müssen die eigentlich nix arbeiten um diese Zeit!?'

Und dann begann auf dem Parkplatz „The never ending story - Claudia und das Motorrad“.

Dieser Frühsommer 2002 war sonnig und warm, zumindest meistens während meiner Fahrstunden. Ich hatte mir einen günstigen, wasserdichten Textilanzug zugelegt, der allerdings auch von innen nach außen dicht war, und so schmorte ich meist schon nach ein paar Minuten im eigenen Saft.

Herr Schwägerl, ein ehemaliger Soldat und dabei bestimmt ein ehemaliger Spieß oder Feldwebel, machte es zu seiner persönlichen Mission, einer 39jährigen Mama das Fahren gründlich bei zu bringen. Er, in Kombination mit Motorradanzug und Witterung, kostete mich in diesen Wochen, fünf Kilogramm Körpergewicht.

Die Fahrübung Ausweichen mit und ohne Bremsen war kein Problem. Regen-, Nacht-, Überland- und Stadtfahrten machten ebenfalls kein Schwierigkeiten. Dabei gab Herr Schwägerl meist per Funk, aus einem Auto hinter mir seine Anweisungen. Gott sei Dank konnte er mich aber nicht hören. Ich neige nämlich dazu, besser gesagt, ich habe die unangenehme Macke, während des Motorradfahrens in bestimmten Situationen lauthals zu schimpfen, zu singen oder mit mir selbst zu sprechen.

Anhand von verschiedenen Parcours übte ich u.a. auch die wichtige Blickführung, was mir beim Slalom gut gelang. Hingegen waren kleine enge Kreise mein Lieblingsproblem. Sie sind es nach wie vor. Ich saß zu steif auf dem Motorrad und hatte immer das Gefühl, ich kippe mitsamt der Maschine um.

Diese Blickführungsübungen bzw. Parcours waren u.a. mit aufgestellten Pylonen gekennzeichnet, spitze Kegel ca. 30 - 50 cm hoch, wahlweise in uni oder gestreift. Sie standen IMMER falsch und somit im Weg. Sie zeigten mir wohin ich fahren sollte, was ich aber nicht konnte oder wollte. Sie waren nicht meine standhaften Freunde, denn bei der geringsten Bewegung fielen sie um, und ich musste noch mal alles von vorne machen. Bis mein Fahrlehrer zufrieden gestellt war. Dabei hörte ich sie kichern, diese missgünstigen, schadenfrohen Spitzhüte.

Nur einmal, es war die vierte oder fünfte Fahrstunde, hätte ich sie gerne gesehen, die Pylonen. Und sei es nur als Silberstreif am Horizont.

Ich saß endlich auf der „Großen“, sprich einer 600er Honda CB, vor der Fahrschule, genau gegenüber unseres griechischen Lieblingsrestaurants. Das gesamte Personal hielt sich noch vor dem Mittagsgeschäft draußen in der Sonne auf und amüsierte sich köstlich über meine verzweifelten Versuche diese verflixte Kiste zu starten.

Starten – abwürgen – starten – abwürgen – starten – abwürgen – schwitzen – Fahrlehrer aus den Augen verlieren – starten – abwürgen - noch mehr schwitzen – Fahrlehrer aus dem Funkbereich verlieren – starten – abwürgen …. Ich bin an diesem Tag doch noch ganze 20 Minuten richtig gefahren, mit laufendem Motor.

Durch die ungewohnte Beanspruchung beider Hände vom Kuppeln und Bremsen, einschließlich des verkrampften Anfängerfesthaltens am Lenker, schmerzten mir bald Unterarme und Handgelenke derart, dass ich oft kaum noch ein Glas festhalten konnte. Bald drängte sich die Frage auf, Warum tust du dir denn das alles überhaupt an, du dumme Nuss? Damals fühlte ich einfach nur das fiebrig-zittrige Erwarten der nächsten Fahrstunde. Der Klang einer Maschine ließ mich aufhorchen und die Aussicht, bald eigenständig fahren zu dürfen, machte mich schlicht froh. Mehr Gedanken machte ich mir nicht, brauchte ich auch nicht. Erst im Laufe der Jahre ergaben sich noch so einige Antworten mehr.

„Ja, ich weiß net, ich hätte da nur noch den Prüfungstermin am 01.08...“ „Den nehme ich.“ „Ja, aber da müssen'S beides zusammen machen, Theorie und Praxis.“ „Den nehme ich.“ „Ja aber wenn'S Theorie net schaffen, kost's dann doppelt.“ „Den nehme ich.“ „Und Sie sind wahrscheinlich die Letzte zum Fahren, weil vorher die Autoscheine dran kommen.“ „Herr Schwägerl, ich nehme den Prüfungstermin am 01. August!“

Theorie war kein Problem, und von ca. 08.45 Uhr an saß ich dann vor der Fahrschule und wartet.und wartete und wartete. Bis um 11.15 Uhr.

„Grüß Gott, grüß Gott, dann pack ma's gleich. Wir sind schon spät dran.“

Gleich an der ersten Ampel hätte ich fast eine Mutter mit Kinderwagen umgefahren. Sie wollte nur bei Grün über die Straße, in die ich abbiegen wollte. Eine miese kleine Pylone, was auch sonst, ließ sich beim Slalom absichtlich fallen. Und ich dachte, das war's! Alles verbockt!

Auf der längeren Rückfahrt hörte ich aus dem rückwärtigen Prüfungsauto, so gut wie keine Anweisungen mehr. Völlig frustriert und deprimiert, stellte ich mich der Erkenntnis, dass das große Weltgeschehen ohne mich als begnadete Bikerin stattfinden würde. Aber wer brauchte auch schon zum Überleben den A1 unbeschränkt?

Aus lauter enttäuschter Wut wuchtete ich die Honda an der Fahrschule auf den Hauptständer und stapfte am Fahrschulauto vorbei. Der Prüfer rief mich zu sich. 'Ich komme ja!' „Die umgefallene Pylone und die Mama beim Abbiegen und der geringe Abstand beim Überholen auf der Autobahn, … na dann geben Sie mir mal Ihren Führerschein!“

'Ok, dann geb ich ihn halt ab, meinen Führerschein und fahr nicht einmal mehr Auto. Ich geh jetzt nur noch zu Fuß, und somit jetzt sofort heim.' Und heulte.

Völlig irritiert wechselte der Prüfer meinen alten Führerschein gegen den neuen aus und gratulierte mir zur bestandenen Prüfung. Ich stand wie ein Mondkalb vor ihm und in der nächsten Minute sprang ich ihm an den Hals, und schmatzte ihm ein herzhaftes Bussi auf die Backe. Er war noch irritierter und murmelte, das müsse er jetzt wohl seiner Frau beichten. Völlig im Adrenalinrausch herzte ich noch kurz aber kräftig Herrn Schwägerl und flitzte heim.

An dieser Stelle möchte ich meinem Fahrlehrer Herrn Schwägerl nochmals ganz herzlich danken für seine Geduld und Mühen. Er war für mich der richtige Lehrer zum richtigen Zeitpunkt.

Zu Hause war einzig meine Tochter Verena, die mich schon ungeduldig erwartete. Und mit einem kleinen Likör feierten wir meinen Erfolg. Diese nette kleine Feier wiederholten wir dann auch noch zweimal, anlässlich ihrer bestandenen Fahrprüfungen.

Dann erst rief ich alle an: „Überraschung!“

Meine Mama reagierte erwartungsgemäß: „Ja, bist denn du mit fast 40 Jahr net g'scheider! Aber so was fällt von unseren vier Kindern ja nur Dir ein. Pass bloß auf Di auf!“

Bis heute melde ich mich nach jeder größeren Ausfahrt bei ihr wieder zurück und vermelde unser Wohlbefinden. Sie macht sich verständlicherweise Sorgen, dass uns etwas passieren könnte, auch wenn beide Eltern in früheren Jahren selbst mal auf Motorrädern saßen und auch sonst nicht unbedingt die Ofenbank gehütet haben. Mama bemerkte sogar meinen Umstieg, von einer 650 cm³ Maschine auf eine größere 1150 cm³. Das hätte ich ihr wirklich nicht zugetraut.

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