Roland Künzel - Blaue Reiter vor Verdun

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Erster Weltkrieg. Vier Männer.
Einer flieht vor der drohenden Internierung. Die drei anderen ziehen nach Frankreich in den Kampf.
Nur einer kehrt von den Schlachtfeldern zurück.
Die Männer heißen Wassily Kandinsky, Franz Marc, August Macke und Paul Klee.
Der Blaue Reiter ist tot.
Das ist das Ende einer Geschichte, die mit einem unbekümmerten Jungen beginnt, der Indianer nicht nur spielt, sondern auch malt: August Macke.
Vor allem aus seinem Blickwinkel, später auch dem Franz Marcs und Paul Klees, erlebt der Leser die spannenden Aufbrüche am Beginn des 20. Jahrhunderts, zu denen auch der Blaue Reiter gehört. Ob Münter, Kandinsky, Marc, Werefkin, Klee oder Macke: Alle sind sie auf der Suche nach der Befreiung der Kunst aus den erstarrten Konventionen der Kaiserzeit.
Während Macke mit Marc in seinem Atelier das Paradies malt und mit Paul Klee auf die Tunisreise geht, verfinstert sich der Himmel über Europa. Nach den Schüssen von Sarajevo werden auch diese drei Maler in den Strudel des Kriegs hineingerissen.
Plötzlich stehen die paradiesischen Ideale des Blauen Reiters der grausamen Wirklichkeit von Verdun gegenüber.

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"Meine kleine Carmen", sagt August. Er bleibt mitten auf einem Feldweg stehen, "ich sehe was, was Sie nicht sehen."

"Und das wäre?"

"Carabis violaceus."

"Wie bitte?"

"Carabis violaceus."

Sie legt die Stirn in Falten. Sie grübelt. Sie kennt ihren Freund und seine Einfälle. Carabis... Latein? Griechische Sagenwelt? Ein Gott, den August gerade eben erfunden hat und von dem sie nichts weiß? Er lässt sich nichts anmerken. Er starrt auf den staubigen Boden; dorthin, wo sich ein kleines, dunkles Tier bewegt. Es schleppt eine Raupe mit sich.

"Carabis violaceus. Der violette Laufkäfer", sagt August schließlich und lacht seine Carmen an. Sie ist tausendmal schöner als die schwarzhaarige Carmen in der Oper...

Er deutet nach oben:

"Hören Sie den Jubel in der Luft? Der Gesang der Feldlerche... nicht zu verwechseln."

"Jetzt haben Sie mich neugierig gemacht. Erzählen Sie mir noch mehr!"

August lässt sich nicht lange bitten. Während sie durch die Felder streifen, entdeckt er eine Blattschneiderbiene, die sich an einer Heckenrose zu schaffen macht, eine winzige Tapezierspinne und einen grünschillernden Moschusbock. Er nimmt den Käfer auf die Hand, sagt "Aromia moschata", und beide blicken sie fasziniert auf die überlangen Fühler des geheimnisvollen Tieres, die wie ein Geweih von seinem Kopf abstehen.

"Früher hat man Moschusböcke benutzt, um Pfeifentabak zu parfümieren."

Lisbeth verzieht das Gesicht. Ihre Blicke wandern zwischen dem reglos dasitzenden, unirdisch bizarr aussehenden Käfer und Augusts Gesicht hin und her. Wie er sich in Begeisterung geredet hat über das kleine grüne Fabelwesen in seiner Hand... Wie seine Augen dabei glänzen und der Atem schneller geht, als ginge es um die wichtigste Sache der Welt... Mit welcher Zärtlichkeit, Freude und Melancholie er sich mit diesem Stückchen Natur beschäftigt...

Und als sie weitergehen und der Wind in den Feldrainen des Tannenbuschs singt und raschelt, erzählt er von geheimnisvollen Kobolden und sie von anmutigen Elfen, die in den Tiefen der Natur wohnen und sie beflügeln und beleben - Wesen aus Licht, Leichtigkeit... und Freude.

Sie fassen sich an den Händen und tanzen und träumen Sommernachtsträume.

"Ach, wenn man das alles einmal malen könnte", seufzt August und dreht sich im Kreis. Dabei hat er bereits damit angefangen. Ein Bild zeigt den Bahndamm am Tannenbusch: Ein Zug fährt vorbei; an seiner Spitze ein schwarzes, stählernes Ungetüm unter weißem Rauch. Darüber wölbt sich ein unvergleichlicher Abendhimmel; voller Wärme, voller Farbe, voller Sehnsucht, voller Zukunft.

Er ist jetzt siebzehn Jahre alt.

+ + +

Das Zittern, Brodeln und Leuchten der Natur wird im Gymnasium zu: Ordnung, Familie, Gattung, Spezies, Bauplan. Das Sonnenlicht löst sich auf in Spektrallinien. Aus Kobolden werden Vokabeln. Das, was August braucht, fehlt. Er spürt es von Tag zu Tag deutlicher.

Immer lustloser sitzt er seine Stunden ab, schaut aus dem Fenster oder kritzelt etwas auf seinen allgegenwärtigen Skizzenblock. Das einzige, was ihn an der Schule noch reizt, sind die Kameraden, mit denen er sich nachmittags zur Hausaufgabenbörse trifft; Lothar Erdmann etwa oder Lisbeths Bruder, dem er viel verdankt und der schon in Abiturvorbereitungen steckt.

Staubige Bücher, staubige Professoren, stickige Luft. Tafeln, die beschrieben und gesäubert, Wandkarten, die aus- und eingerollt werden. August leidet. Seine Unruhe wächst, wenn er an die Zeit denkt, die er verliert. Wenn die Frühlingssonne ins Klassenzimmer scheint, stellt er sich vor, die Bauern bei der Aussaat zu malen und im Herbst bei der Ernte (auch wenn gerade der Wiener Kongress besprochen wird). Sogar im Winter zieht es ihn aus grauer Städte Mauern hinaus in die Natur, weg von Kathedern und Koeffizienten - dorthin, wo das Licht, wo das Leben wartet.

An einem Märztag trifft er sich mit Lisbeth und geht mit ihr durch Felder, die über Nacht vom Schnee zugedeckt worden sind, bis nach Meßdorf. Klaglos schleppt er seine Staffelei, den großen Malkasten samt Zubehör sowie einen Klappstuhl mit sich. Voll freudiger Erwartung schreitet er aus, so dass Lisbeth Mühe hat, mitzukommen.

"Bitteschön, gnädiges Fräulein", sagt er galant, als sie die Stadt hinter sich gelassen haben. Er stellt den Stuhl in den Schnee und bietet Lisbeth mit einladender Handbewegung den einzigen Sitzplatz an. So kann sie ihn in Ruhe beobachten, wie er im dicken Wintermantel an der Staffelei steht und in seinen behandschuhten Fingern einen zerbrechlichen Pinsel hält, der ganz feine Linien und ganz zarte Pastelltöne auf die Leinwand zaubert.

Die Sonne kommt durch und hüllt die Landschaft in einen silbrigen Lichtschein, der schon den Frühling ahnen lässt. Ein Bauer arbeitet mit Pferd und Pflug auf dem Feld, das vor ihnen liegt. Das scharfe, glänzende Metall reißt dunkle Furchen in die weiße Schneedecke.

"Wie ein Zebra", sagt Lisbeth, während August unverdrossen mit klammen Fingern malt. Es scheint eine seltsame Verständigung zu geben zwischen dem Mann auf dem Feld und dem Mann an der Staffelei. Die Linien, die der eine zieht, zieht auch der andere. Die schweren Schritte des Pferdes verwandeln sich in die Bewegung dünner, flüchtiger Bleistiftstriche, die später dem farbgetränkten Pinsel Halt und Orientierung verleihen werden.

Lisbeth hält es auf ihrem Stuhl nicht lange aus. Als das Bild in seinen Grundzügen fertig ist - "den Rest mache ich zuhause!" - stehen zwei junge Menschen, Freund und Freundin, ganz eng nebeneinander und haben vor Eifer und Kälte rote Wangen bekommen. Der Bauer ist weg. Das Feld ist leer bis auf die Furchen, die der Pflug hinterlassen hat. Die Sonne ist wieder im Dunst verschwunden und die Landschaft in eintöniges Grau getaucht. Aber von der Leinwand leuchtet ihnen das silbrige Licht, das gar nicht mehr da ist, entgegen wie aus einem Spiegel.

Später sitzen sie in einem kleinen Wirtshaus und genießen die Rotglut des Kanonenofens, der neben ihrem Tisch steht. Sie haben ihre dicken Mäntel ausgezogen, die Handschuhe auch, reiben ihre rotgefrorenen Finger, essen Eierkuchen mit Schinken und trinken dazu Kaffee und Glühwein. Immer, wenn August den Arm um Lisbeths Schulter legen will, kommt der Dackel des Wirts angelaufen, fletscht drohend die Zähne und bellt laut.

"Ein Anstandswauwau", sagt August und nimmt den Arm gehorsam wieder herunter. "Aber ich werde ihn in Versuchung führen."

Der Arm findet wieder die richtige Schulter und der Hund kläfft drohend. Aber nun wirft August ihm nach und nach alle Zuckerstückchen zu, die eigentlich für die Kaffeegäste der nächsten Tage bestimmt sind. Das Kläffen wird zum Knurren, das Zähnefletschen zum Zuckerlecken...

August lächelt zufrieden und rückt noch näher an Lisbeth heran..

"Ostern ist Schluss", sagt er.

Lisbeth weiß sofort, was er damit meint:

"Sie haben es also geschafft? Ihr Vater hat wirklich eingewilligt?"

August holt tief Luft.

"Ja. Ich habe selbst nicht mehr daran geglaubt. Ein Freund meines Vaters hat den Ausschlag gegeben. Er war kürzlich zu Besuch und hat meine Arbeiten gesehen. Und sie gleich einem Professor gezeigt. Der war so angetan, dass er meinem Vater gesagt hat: 'Schicken Sie den Jungen auf die Kunstakademie! Und zwar bald! Dort ist er richtig aufgehoben!'

Da konnte er nicht länger 'nein' sagen. Aber am liebsten wäre es ihm immer noch, wenn ich auf dem Gymnasium bliebe, Abitur machen und was Anständiges studieren würde. Aber doch nicht Malerei..."

August hat Lisbeths Hand genommen. Sie schaut ihn an. Sie weiß, worum es geht. Er genehmigt sich ein großes Stück Eierkuchen.

"Wo?"

"Düsseldorf", sagt August mit vollem Mund. In diesem Moment vermeidet er, Lisbeth anzusehen. Er guckt lieber auf die Eierkuchen, auf denen kleine Schinkenstückchen wie Eisschollen liegen. Sie wissen beide, dass Düsseldorf Abschied bedeutet. Er kann es sich nicht leisten, ständig nach Bonn zu fahren. Er zieht sie ganz nah an sich heran und spürt den Widerstand, den er dabei überwinden muss. Lisbeth sagt nichts. Der Hund knurrt wieder. Neben der Eingangstür zur Gaststube lehnt ein Bild, dessen silbrige Farben langsam eintrocknen.

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