Deike Hinrichs - Slopentied

Здесь есть возможность читать онлайн «Deike Hinrichs - Slopentied» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Slopentied: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Slopentied»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Trauer über eine abhanden gekommene Liebe, Frustschieben im ach so spannenden TV-Job, bei Hund und Katz' Glücksmomente abstauben, schale Befriedigung durch Internetpornos, Zusehen beim Verfall des Vaters und eine halbherzige Affäre mit der Ex-Kollegin – Moritz Montag stolpert durchs Berliner Großstadt-Leben. Geprägt durch eine Kindheit und Jugend in der DDR fällt es ihm oft schwer, mit der schnellen Gangart der neuen Zeit Schritt zu halten.
Ausgestattet mit hohen moralischen Ansprüchen an sich und seine Umgebung kämpft er sich durch den Hindernisparcours des Alltags. Funktionieren ohne nachzudenken, oder nachdenken und nicht mehr funktionieren – in diesem Dilemma steckt Moritz, 43 Jahre alt, ein Mann im sogenannten besten Alter.
Für alle pessimistischen, introvertierten und nachdenklichen Charaktere, denen das Lachen noch nicht vergangen ist: Eine launige und kompromisslose Betrachtung darüber, dass vielleicht doch nicht ein Jeder seines eigenen Glückes Schmied ist.

Slopentied — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Slopentied», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Die drei blickten sich versonnen an, als sie an das Hochgefühl vor einigen Wochen zurückdachten. Der Nachrichtenticker hatte Ende Februar nüchtern den Sieg der DDR-Eiskunstläuferin bei den Olympischen Winterspielen ausgedruckt und die komplette Redaktion hatte sich augenblicklich wie der Nabel der Welt gefühlt. Moritz hatte ein Bild von Katharina Witt im Carmen-Kostüm herausgesucht und sie dann von der Grafik auf ein Sieger-Treppchen setzen lassen Um den Hals hatten ihr die Kollegen von der Paintbox eine riesengroße Medaille mit dem Schriftzug: DDR und Eins gehängt . Alle in der Redaktion liebten diese Art von Nachrichten, die auch über die Grenzen der sozialistischen Republik hinaus einen echten Nachrichtenwert besaßen. Parteitage, inklusive der jeweiligen Parteiprogramme der SED, gehörten nicht dazu. An dem Kati-Nachmittag hatten sie die fast in Vergessenheit geratene Flasche Rotkäppchen-Sekt aus dem Kühlschrank geholt und auf die Sportlerin angestoßen. Ines und Moritz waren zur Kantine geflitzt, um belegte halbe Brötchen und Salzstangen zu holen und es war ein richtig netter Abend geworden.

Für die bildliche Umsetzung des Wetters geistere Moritz schon seit dem Morgen eine Vorstellung im Kopf herum. Eine Schafherde, die unter wolkenverhangenem, tief liegendem Himmel grast, eine Gruppe brauner oder schwarzer Fohlen im Frühnebel auf der Koppel oder etwas ähnlich Harmonisches, was Tier und Natur in Verbundenheit zeigt. Es passte zum Wetter, zu seiner Stimmung und die Zuschauer mochten Tiere ohnehin. Falls er sich nicht entscheiden konnte, würde er Ines aus drei Motiven auswählen lassen. Das Redaktionsküken mochte es, wenn Moritz sie nach ihrer Meinung fragte und ihr damit das Gefühl vermittelte, wichtig zu sein. Mit Bestimmtheit tippte Ines auf das jeweils favorisierte Foto und sagte dabei stets: „Auf jeden Fall das hier. Ganz klar, Moritz.“

Schmunzelnd nahm sich Moritz in Ruhe die Meldungen vor und versah eine nach der anderem mit Notizen für die Bebilderung. Ines spannte das Formular in die Schreibmaschine ein und ließ den Bügel auf das Blatt Papier zurückklappen. „Du grinst ja heute wie ein Honigkuchenpferd“, stellte sie dabei belustigt fest.

„Na wenn schon, was dagegen?“ Durch eine Verbindungstür schlüpfte Moritz ins Nachbarzimmer, ein wunderbar sortiertes Bildarchiv. Im Laufe der letzten Jahre hatten er und eine Kollegin akribisch hunderte Zeitschriften und Magazine durchforstet, immer auf der Suche nach Motiven, die man einmal gebrauchen könnte. So sammelten sich in den Ablagekästen und Schüben eine Unzahl von Autobildern und Staus, Fotos von Menschenansammlungen und Demonstranten, Porträts sämtlicher Regierungsoberhäupter, Wahrzeichen von Städten, Tiere jeglicher Art und Rasse, symbolträchtige Aufnahmen wie Kreuze, Banknoten, Engel, Ketten oder Friedenstauben. Dafür durften sie auch West-Illustrierte plündern, was für das Wachsen des Bildarchivs eine Unabdingbarkeit darstellte. Allein mit Eulenspiegel , Sibylle , dem Magazin und der Melodie & Rhythmus kamen sie nicht weit. Die Mehrzahl der Printerzeugnisse im eigenen Land war einfach von zu schlechter Papierqualität für eine Verwendung im Fernsehen.

Moritz bereitete es Freude, ein nicht sofort naheliegendes Motiv oder eine Fotomontage für das Bild zu einer Meldung zu suchen und zu finden. Oft musste ihn Achim dann bremsen, weil er meinte, dem Zuschauer bliebe viel zu wenig Zeit, um über die Bedeutung des Fotos im Hintergrund des Sprechers zu grübeln und damit hatte er wohl recht. So wurde es dann letzten Endes doch oft plakativ, statt raffiniert.

Ödipus von Loriot feiert gleichzeitig Premiere in Ost- und Westberlin. Nicht undankbar die Nachricht fand Moritz, dafür könnte man eine nette Bildcollage von den Grafikern in der Paintbox bauen lassen. Alle von Achim vorsortierten Nachrichten mit Vorschlägen für die bildliche Umsetzung versehen, ging Moritz vom Archiv durch die Verbindungstür ins Nebenzimmer zurück, zum Nachrichtenchef. Moritz legte den Schwung Papier ab, goss sich eine zweite Tasse Kaffee ein und suchte im Kühlschrank nach einem Rest H-Milch.

„Mensch, das war ja klar! Es ist immer derselbe Mist. Und ich probiere es dennoch immer wieder aufs Neue, ich Blödkopf“, ärgerte sich Achim neben ihm, wobei er seinen Kugelschreiber bei jedem Wort in seine linke Handfläche klopfte.

Selbst aus einigen Metern Abstand erkannte Moritz das Malheur. „Mach die Kulimine wenigstens vorher rein, Achim.“

„Was?“ Aus dem Konzept gebracht, unterbrach der Nachrichtenchef die Attacke auf seinen Handteller.

„Drück die Mine rein, hab ich gesagt. Muss eine Meldung runter? Welche? Warte, lass mich raten!“ Moritz schaute rasch die verbleibenden Tickerausdrucke auf Achims Schreibtisch durch und wurde umgehend fündig. Entstehung der ersten nicht kommunistischen Partei in der UdSSR bahnt sich an. Dass sie diese Schlagzeile nicht durchbekamen, fand er wenig verwunderlich. Aber egal, die Leute schauten schließlich nicht nur die Aktuelle Kamera , sondern informierten sich klugerweise auch auf anderen Fernseh- und Radiokanälen. Mittlerweile war es für einen Großteil der Ostdeutschen, wenn sie denn zu den Glücklichen gehörten, die Westmedien empfangen konnten, eine Art spannendes Spiel geworden, nach der heute-Sendung um 19 Uhr die Aktuelle Kamera zu schauen. Oder erst die Hauptausgabe der Aktuellen Kamera um 19:30 Uhr und im Anschluss die Tagesschau . Welche Meldung fiel komplett unter den Tisch, welche wurde den Bürgern des Landes in abgewandelter Form überbracht, welche ging nahezu 1:1 über den Sender? Das Ganze hatte was von Fußball-Toto.

Er hielt Achim die Nachricht unter die Nase und wie nicht anders erwartet, bestätigte der mit einem Nicken und zog Moritz den Ausdruck aus der Hand. Der Nachrichtenchef hörte nicht auf, den Bogen in der Mitte durchzureißen, bis die Meldung, auf Briefmarken große Schnipsel geschrumpft, im Papierkorb landete.

„Nun is’ gut, oder willste Konfetti machen?“ Aus den Tiefen ihres Schreibtisches kramte Ines eine angefangene Tafel Schokolade, die sie Achim vor die Nase hielt.

Kurz nach halb 12 hatten sie dann alles für die Mittagsausgabe komplett. Achim las noch einmal sämtliche Meldungen Korrektur und legte danach die Blätter nebst Durchschlägen feinsäuberlich aufeinander in das Fach am Eingang des Büros. Niemals waren die Blätter weiß. Beim Lesen im Studio unter dem gleißenden Scheinwerferlicht barg das reine Weiß das Risiko, den Sprecher beim Lesen zu blenden. Dieses Wagnis wollte niemand eingehen — die Meldungen ohne Versprecher und Verhaspler vorzutragen, war auch so Herausforderung genug. Also existierten die Bögen mit den abzulesenden Nachrichten in Zartgrün, Zartgelb und Zartblau; Zartrosa gab es aus unbekannten Gründen nicht. Eventuell zu unmännlich, mutmaßte Moritz nach dem Kommentar seiner Kollegen zu seinem gepunkteten Schal.

Gegen Viertel vor 12 trat der korpulente Aufnahmeleiter Erik Stopske schwungvoll und leicht außer Atem ins Zimmer, um sich die Nachrichten in dreifacher Ausfertigung abzuholen und zu verteilen. Obwohl er in seiner Position als Aufnahmeleiter mit Sicherheit die meisten Wege während des Arbeitstages zurücklegte, ließen sich der Speck in den Hüften und der Wohlstandsbauch nicht vertreiben. Seinen durchschnittlichen Zigarettenverbrauch von ein bis zwei Schachteln pro Tag sah man Stopske deutlich an — er wirkte immer leicht schmuddelig. Besonders unangenehm stießen Moritz neben dem Geruch nach kaltem Rauch, der Stopske wie ein Mantel umwehte, die gelblich-braunen Fingernägel auf. Obwohl Erik Stopske ein umgänglicher Kollege war, blieb Moritz lieber auf Abstand — sowohl körperlich als auch kommunikativ. Es kursierte das Gerücht, Stopske verpfeife gerne und regelmäßig nicht ganz linientreue Kollegen an die Kaderabteilung. Meist war an diesen Gerüchten etwas dran.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Slopentied»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Slopentied» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Anette Hinrichs - Das Sandmann-Projekt
Anette Hinrichs
Anette Hinrichs - Die fünfte Jahreszeit
Anette Hinrichs
Отзывы о книге «Slopentied»

Обсуждение, отзывы о книге «Slopentied» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x