Maxi Hill - David - Die Grausamkeit des Unterlassens

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David - Die Grausamkeit des Unterlassens: краткое содержание, описание и аннотация

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Menschen verüben böse Taten. Für den kleinen David aber liegt die Grausamkeit am Nichtstun.
Als im Jahre 2004 in der Tiefkühltruhe der Eltern die ausgemergelte Leiche des kleinen Jungen D. gefunden wurde, ist die Stadt, ist die ganze Republik erschüttert. Wie konnte es soweit kommen? Warum hat niemand etwas bemerkt?
Dieses Buch spürt den möglichen Umständen nach und man bekommt eine Vorstellung davon, warum niemand einschritt.
Aufmerksame Nachbarn ahnen Schlimmes, weil sie das Kind lange nicht sehen, haben aber keine Handhabe. Die Mutter ist mit ihren vielen Kindern total überfordert. Der Vater mischt sich nicht ein. Die großen Brüder haben mit sich zu tun. Ämter glauben den Beteuerungen der Mutter: David leide unter einer «lebensbedrohliche Krankheit». Doch die Wahrheit ist viel grausamer.
Die Story ist der Aktenlage des wahren Gerichtsfalls nachempfunden. Figuren und alltägliche Handlungen sind zwangsläufig kreativ gestaltet, schließlich sagte sogar der zuständige Richter: Was wirklich geschehen ist, bleibt wohl ewig im Dunklen.

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Hinkebein und Brummbär nannte Oliver die Brocks schon, als sie beide damals hier eingezogen waren und sie noch keinen einzigen Namen ihrer Nachbarn kannten.

»Wo arbeitet er?«, fragt Ellen ehrlich interessiert.

»Arbeitsbeschaffung glaub ich. Viel fällt da nicht ab, aber er fällt damit aus der Statistik …«

»Genau das ist der Umstand, den man beklagen könnte, andererseits … Ein Intelligenzbolzen ist der schließlich nicht. «

»Zum Kinderzeugen reicht sein Grips«, sagt Oliver. »Wie viele Kinder haben die eigentlich? « Mit dieser Frage kommt er ihrer eigenen Neugier ziemlich nahe.

»Keine Ahnung. Frau Hedel sagte unlängst, drei wären in einem Heim, seit die Mutter den Unfall hatte. «

In der nächsten Minute denkt Ellen, man muss einfach über eine Sache reden, um sie endlich zu begreifen: Vielleicht ist der Kleine einer von denen aus dem Heim. Vielleicht kommen die Kinder ab und zu nach Hause? Aber würde die Mutter in diesem Fall so mit dem Kleinsten umgehen? Wenn sie ihn nicht liebt, muss sie ihn doch nicht nach Hause holen. Dieser David ist bestimmt das Nesthäkchen. So klein und zierlich wie er ist.

Als sie den Rechner schließt, weil das, was sie sieht und liest alles andere als sozial ist und eigentlich nur nervt, erzählt sie Oliver von dem Kind auf der Schwelle vor Brocks Tür. Er ist noch mit etwas befasst, was sie nicht erkennt, dennoch reagiert er – wohl mehr aus Anstand als aus ehrlicher Überzeugung: Halte dich da raus. Was diese Familie treibt, geht uns nichts an.

Seit einiger Zeit fühlt sich Oliver vom kinderreichen Mieter unter ihnen gestört. Allzu heftig geht es zuweilen in der Wohnung zu. Sie sagt dann mitunter, über Kinderlärm habe man sich nicht zu beschweren, dabei ist es längst nicht nur das. Die Alten brüllen lauter als die Kinder. Nur auf der Treppe oder im Aufzug sind die beiden stumm wie Fische. Zumindest die Frau ist nach Ellens Geschmack viel zu zurückhaltend, verängstigt gar, lässt sich auf kein Gespräch ein. Als ihre eigenen Kinder noch klein waren, ist sie, Ellen, mit beinahe allen Menschen ins Gespräch gekommen. Irgendein Wort ließ jeder fallen und es war ein Leichtes, in den Kanon einzustimmen. Frau Brock scheint aus anderem Holze zu sein. Als sie in dieses Mietshaus zogen, wusste Ellen, sie kannte diese Frau vom Sehen. In der kleinen Schlecker-Filiale hatte sie zeitweilig Waren in die Regale sortiert. Womöglich ist die Frau wegen der Schlecker-Pleite total verunsichert. Bei ihren vielen Kindern wird sie wohl einer Umschulung nicht zustimmen, vielleicht den Anforderungen auch gar nicht gewachsen sein. Wer weiß das schon. Vielleicht hat Oliver Recht – das geht die Nachbarn nichts an. Aber der Kleine tut ihr irgendwie leid … Einen Moment lang schließt sie die Augen und durchlebt den Moment im Treppenhaus noch einmal. Manchmal müssen Eltern den Kindern Grenzen setzen, das meint auch Oliver. Er war es schließlich, der mit den eigenen Kindern rigoros konsequent bleiben konnte. Sie hingegen hat sich an Pestalozzi orientiert: Erziehung ist Beispiel und Liebe, sonst nichts.

In den ganzen Jahren hatte sie sich darauf verlassen, dass Konsequenz nicht schaden kann, aber wenn sie allein war mit den Kindern, durchlebte sie das Glücksgefühl zwischen ihrer Großzügigkeit und der kindlichen Anhänglichkeit. Wie Oliver darüber denkt, weiß sie nicht. Großzügigkeit gilt für ihn eher als Schwäche. Wohl wegen seiner Konsequenz zollten die Kinder ihrem Vater zwar den nötigen Respekt, aber innig waren sie nur mit ihr. Freilich tobten sie gerne mit Oliver herum und unternahmen Dinge, für die eine berufstätige Mutter keine Zeit aufbringen kann. Doch wohl nur sie spürte die kindliche Enttäuschung, wenn er die beiden abrupt und für deren Geschmack grundlos wieder zur Räson brachte.

Zum ersten Mal stellt sie sich vor, wie es wäre, noch einmal ein so kleines Menschlein um sich herum zu haben. Sie würde vieles anders machen, jetzt, wo sie den nötigen Abstand zu allen Zweifeln hat.

Das Mietshaus, in dem sie wohnen, wurde vor drei Jahren restauriert und sie zogen gern hier ein. Die Drei-Zimmer-Wohnung bietet alles, was sie zum Leben brauchen. Bester Standard, beste Lage und ebensolche Aussicht. Nicht zu unterschätzen die kurzen Wege für allerlei Besorgungen und auch für die Freizeit. Theater, Kino, Ämter und diverse Konsumtempel – all das in der Nähe zu wissen ist von Vorteil, weil ihr der Beruf nicht viel Zeit lässt. Ein bisschen zu groß ist der Block für Ellens Geschmack. Sie hätte es anheimelnder gefunden, irgendwo zu wohnen, wo jeder jeden kennt, so, wie sie es von zu Hause gewöhnt war. Aber Oliver ist so zu wohnen gewöhnt, wie es hier ist, und sie hat der sachlichen Vorteile wegen nachgegeben.

Am Samstag muss Ellen das Treppenhaus putzen, noch immer. Oliver hat sich zwar bei der Wohnungsverwaltung darüber beschwert, dass in anderen Häusern eine Reinigungsfirma diese Arbeiten erledigt. Ihm ginge es nicht um die Arbeit, sondern um die Ordnung, weil gewisse Mieter eben davon nichts hielten. Die zuständige Mitarbeiterin hatte ihn aufgeklärt. Dass in ihrem Haus noch die Mieter selbst reinigen müssten, läge an den alten Mietverträgen. Nur die neuen billigten solche Art Entscheidungen einzig dem Vermieter zu, die alten Verträge wiesen dieses Recht nicht aus. In ihrem Hause wohnten aber noch viele Mieter mit alten Verträgen und die müssten der Kostenumlage für Reinigungsarbeiten nicht zwingend zustimmen. Als er nicht locker ließ, hatte man Oliver aufgetragen, dann doch bitte selbst das Einverständnis der Mieter einzuholen. Vollständig. Wenigstens rückte man damit raus, was finanziell auf die Mieter zukäme. Die anfallenden Kosten lägen so zwischen einem und einem Euro fünfzig pro Zimmer der Wohnung. Das ist wahrlich nicht viel, wenn man bedenkt, was zentral geregelt wird, kann nicht verwahrlosen. Ein Räuspern holt sie zurück in die Welt zwischen Wischeimer und Terrazzo. Oben auf dem Treppenabsatz türmt sich die Nachbarin Frau Hedel majestätisch auf und Ellen fragt sich still, ob sie der Eindruck vielleicht täuscht. Es sieht zumindest so aus, als breite die Frau ihre Arme aus wie Jesus Christus während er Bergpredigt. Dafür aber lächelte sie zu unschlüssig.

»Guten Morgen«, sagt Ellen einigermaßen freundlich, trotz der Anstrengung, die das Bücken in ihrem Alter schon mit sich bringt. Frau Hedel lächelt zurück, im Ton aber klingt ihre Frage nicht freundlich. »Was wird denn nun eigentlich. Ich denke, Ihr Mann wollte sich darum kümmern?«

»Das hat er. Aber es stimmen nicht alle Mieter zu. « Ellen will nicht deutlicher werden, Frau Hedel macht aus ihrem Herzen nur selten eine Mördergrube. Und prompt hat sie ihr Stichwort: »Das können doch nur diese …«, sie schiebt ihren Kopf in Richtung der Wohnung unten links, wo Familie Brock in einer Fünf-Zimmer-Sozialwohnung wohnt. Ihr Mund hatte schon das große A geformt, dann aber doch davon abgesehen, das schlimme Wort Assi außerhalb ihrer eigenen vier Wände laut werden zu lassen. Es gab schon einmal einen Knatsch und Frau Hedel musste sich geschlagen geben. Wenn sie seither etwas vermeiden will, dann Krach im diesem Haus. »Ich kann das schon verstehen, Frau Hedel. «

Ellen richtet sich auf, unterstützt ihren Rücken mit beiden Händen, die sie fest gegen die Lenden presst. »Es sind immerhin zwischen fünf und sieben Euro jeden Monat. Dafür kann man schon ordentlich was einkaufen oder Schulmaterial für die Kinder. Das muss man den Menschen zugestehen. «

»Schulmaterialien? Liebe Frau Herold …«

Die Hedel kommt vorsichtig über die noch feuchten Stufen näher zu Ellen herunter. So wie sie den Handlauf loslässt, fährt ihr Finger in eindeutiger Geste an die Gurgel: »Darum wird es wohl gehen! Oder um eine Schachtel Zigaretten mehr oder weniger. Mir muss man nichts erzählen. Erst gestern wieder …«

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