Es waren nicht die Frauen, welche um die Männer buhlten, hier waren es die Geschäftsleute, welche versuchen einer der Damen zu erobern.
Automatisch schüttelte ich meinen Kopf. Warum gingen sie nicht einfach zwei Straßen weiter, bezahlen einen Bruchteil und bekamen alles für viel weniger Stress.
Mein Verstand begann zu schwirren, als ich auf die erste Dame zu schritt, die immer noch am Whiskey nippte. Ihr Sieg stand ihr ins Gesicht geschrieben, als ich mich neben ihr fallen ließ.
»Okay, du hast gewonnen. Was ist das hier?«
»Hier werden Wünsche erfüllt«, hauchte sie vielsagend in ihr Glas.
»Das wird anderswo auch, aber wo ist der Unterschied?«
Jetzt erst blickte sie mich an.
»Dieser Ort ist nur etwas für diejenigen, die etwas verloren haben. Für Leute mit Wünschen und einem Verlangen, was sonst nirgendwo gestillt werden kann.« Sie nippte erneut, kam nun so nahe, dass ich die Wärme ihrer Haut spüren konnte.
Etwas an ihr faszinierte mich, so sehr, dass ich jede Silbe in mich aufsog. »Hier suchen sich nicht die Männer die Frauen aus, hier ist es andersherum. Wenn du der Dame nicht gefällst, wird sie nicht mit dir schlafen. Wenn du allerdings ausgesucht wirst, wird sie dich in Welten entführen, die du nicht für möglich gehalten hast.«
Ihre Verheißung alleine ließ mein Blut zum Rauschen bringen.
»Was meinst du damit? Warum ist dieser Ort so besonders?«
»Wir arbeiten mit speziellen Mitteln, die … nun sagen wir mal so … nicht ganz der Norm entsprechen, um den Männern das zu geben, was sie selbst nicht zu träumen wagen.«
Ich beobachtete die vollen Lippen und ihren schlanken Hals, als sie die Worte sprach.
»Du meinst Drogen?«
Sie schüttelte mit dem Kopf, ihr schwarzer Zopf bewegte sich mit.
»Nicht auf diese Weise, die du meinst.« Ruhig funkelte sie mich an. In diesem Moment hatte ich das Gefühl, dass alle Lichter dieser Welt in ihren Augen versammelt seien.
Dann hatte mein Verstand mich wieder.
»Ich bin Geschäftsmann«, entgegnete ich härter als vorgesehen. »Ich schließe keinen Deal ab, ohne zu wissen, was ich bekomme und vor allem, wie viel es kostet.«
»Vielleicht denkst du nicht, dass du hier richtig bist, aber glaub mir, du bist es.« Sie kam noch näher. Süßliches Parfüm drang mir in die Nase, als sie mit ihrer Wange die Meine berührte. »Ich sehe es in deinen Augen. Und wenn du gehen möchtest, New York hat für jeden etwas … besonders für den schnellen Druckabbau, doch den wirst du hier nicht finden.«
Das war genug. Rasch erhob ich mich, richtete meinen Mantel und lächelte die Frau an.
»Nun, dann vielen Dank für das Gespräch.«
Sie erhob ihr Glas. »Das Vergnügen war auf meiner Seite. Wie ist dein Name?«
Ich stutzte einen Moment. Eigentlich war diese Frage nun unwesentlich. Ich würde sie schließlich nie wieder sehen.
»Thomas«, antwortete ich wahrheitsgemäß.
»Und wie lange bist du hier, Thomas?«
Warum nicht die Wahrheit sagen - es war ohne Belang.
»Am Donnerstag nehme ich den Nachtflug zurück.«
Sie nickte verstehend, nippte weiter an ihrem Drink.
»Mein Name ist Faith. Bis morgen, Thomas«, sagte sie zum Abschied.
Bis morgen? Ich lächelte.
Bestimmt nicht.
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