Ellen G. Reinke - In den Fängen der Stasi

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Ellen hätte als Ärztin in der DDR ein relativ ruhiges Leben führen können, wenn da nicht die Liebe gewesen wäre. Sie heiratete Jo, dessen Schwester Gerda Jahre zuvor der DDR den Rücken gekehrt hatte und inzwischen in Washington DC. wohnte. Sie war in der Bundesdeutschen Botschaft und deren Ehemann im Finanzministerium der USA tätig. Ein Bruder lebte in Ungarn.
Diese Familienkonstellation wollte die Stasi nutzen und sie versuchte nun, mittels Jo, Gerda zu «Kundschafterdiensten» zu gewinnen. Dank Jos Standhaftigkeit war die Aktion zunächst zum Scheitern verurteilt, aber Ellen und Jo waren in die Fänge der Stasi geraten…

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Er war also ein Spitzel! Jetzt konnte ich meine Erregung nur schwer verbergen und teilte diese Feststellung meiner Clique mit. Nun begriffen wir auch, warum er nur die Vorlesung bestimmter Dozenten besuchte. Wir überlegten, wie wir ihn überführen könnten. So sprach ich ihn allein an, ob er ein neuer Student sei. Er verneinte und ich fragte ihn, wieso er es sich leisten könne, im Hörsaal zu sitzen, obwohl er arbeitete. In der DDR gab es nämlich nicht nur ein Recht auf Arbeit, sondern auch eine Pflicht zur Arbeit. Er erklärte mir, dass sich seine Tätigkeit mit seinem Interesse an Medizin-Vorlesungen vereinbare und ich erwiderte, dass ich so eine Arbeit interessant fände. Meine Interessengebiete seien aber eher Oper oder Konzert. „Darüber lässt sich reden“, antwortete er mir spontan und ich wusste, dass ich zu weit gegangen war. Ab sofort schirmten mich die Jungs meiner Clique ihm gegenüber komplett ab. Es gelang ihm jedoch, mich direkt vor der Damentoilette abzupassen und mir einen Zettel zuzustecken. Im Befehlston sagte er noch kurz: „Reden Sie mit niemandem darüber!“ Auf dem Zettel stand: „Freitag 16 Uhr Normaluhr Schillerplatz!“ Die Clique beriet und wir hatten alle möglichen Ideen, unter anderem auch, dass ich hingehe und die Jungs im Hintergrund warten und ihn angreifen würden, wenn er aufdringlich werden sollte. Ich müsse ja nicht wissen, von welcher „Firma“ er sei. Natürlich erzählte ich das auch Jo. „Bist du wahnsinnig?“ So wütend hatte ich ihn noch nicht gesehen. Er erklärte mir, dass die Stasi mir schon beweisen würde, dass ich gewusst haben müsse, woher der Typ komme und ich unweigerlich als Berichterstatter in deren Fängen landen müsse. Die Bezeichnung IM kannte damals sicher noch niemand. Am Montag kam der ekelige Typ trotz dessen, dass die Jungs der Clique mich abschirmten, auf mich zu und fragte, wo ich am Freitag gewesen sei. Ich sei nicht erschienen. Doch Janosch, ein Junge aus unserer Clique, baute sich mit seiner Statur wie Arnold Schwarzenegger vor ihm auf und sagte: „Lass die Finger von der, die ist in festen Händen und ihr Freund ist Boxer.“ Dann legte er seinen Arm um mich und schob mich weg. Ich bin heute noch heilfroh, dass es so glimpflich ausgegangen ist, denn das war meine letzte Begegnung mit dem Stasimann.

Der September war glücklicherweise zu Ende und im Oktober verlobte ich mich mit Jo. Leider verstarb sein Vater, den ich sehr mochte, bereits im Dezember mit nur 64 Jahren. Aus diesem Anlass kam auch Jos älteste Schwester Gerda aus der Schweiz zu Besuch. Probleme traten dabei nicht auf.

Mein Studium ging langsam zur Neige. Wir hatten beschlossen, zu heiraten, sobald ich meine letzte Prüfung hinter mich gebracht hätte.

Jo arbeitete in Freital, einer mit der Straßenbahn zu erreichenden Kleinstadt vor den Toren Dresdens. Zur Facharztausbildung wollte ich mich auch in Freital bewerben. Jedoch die Ausbildungsstellen für den „Hochschuleinzugsbereich“, zu dem diese Stadt gehörte, waren sehr gefragt und wurden nur über eine Kommission an der Medizinischen Akademie vergeben. Es war allgemein bekannt, dass die Parteizugehörigkeit das wichtigste Kriterium für die Vergabe war. Ich wollte besonders schlau sein und trat beizeiten in die Liberal Demokratische Partei Deutschlands (LDPD), eine so genannte Blockpartei, ein. Dass dies nicht schlau, sondern naiv war, erkannte ich leider erst viel später. Ich war überglücklich, als ich erfuhr, dass meine Bewerbung erfolgreich gewesen sei und ich meine Facharztausbildung im Freitaler Krankenhaus beginnen könne. Sechs Bewerber waren auf eine Stelle gekommen.

Wir heirateten am 13. Juli 1968 und traten danach unseren „Hochzeitsurlaub“ an. Heutzutage sind die Ziele Hawaii, Mauritius, Dominikanische Republik etc. Unsere Reise ging mit dem Motorroller in ein von Dresden ca. 80 km entferntes Kaff in der Oberlausitz, wo wir einen FDGB-Urlaubsplatz (Freier Deutscher Gewerkschaftsbund) hatten. Wir waren privat untergebracht und hatten lediglich ein einziges kleines, nicht beheizbares Zimmer mit notwendigstem Mobiliar. Es gab weder Bad noch Dusche. Zum Waschen stand uns eine Porzellanwaschschüssel, wie ich sie aus zu Omas Zeiten kannte, mit einem dazu passenden Krug zum Wasserholen zur Verfügung. Kaltes Wasser gab es in der Waschküche. Das Dorf verfügte glücklicherweise über ein kleines Lädchen, in dem wir sogar einen Tauchsieder erstehen konnten. So hatten wir wenigstens warmes Wasser zum Waschen. Als wir abfuhren, wies der Krug zwar einen Riss auf, doch das interessierte uns absolut nicht. Die Mahlzeiten nahmen wir im ca. 500 Meter entfernten Dorfgasthof ein.

Der Juli 1968 war regnerisch und kalt. Und die Hochzeitsreise wird uns in ewiger, wenn auch nicht gerade angenehmer Erinnerung bleiben, nicht zuletzt auch deshalb, weil wir bei unseren Wanderungen täglich frische Panzerspuren entdeckten. Unser Wissensdurst war so groß, dass wir den Spuren nachgehen mussten. Aber die Militärposten hinderten uns daran, einen Blick ins Sperrgebiet zu werfen. Glücklicherweise hatten wir uns ein kleines Kofferradio mitgenommen. So erfuhren wir von irgendeinem westlichen Sender, ich nehme an, es wird der RIAS gewesen sein, dass an der tschechischen Grenze Militär stationiert worden sei und nur noch darauf wartete, in die CSSR einzumarschieren, was bekanntlich kurz danach passierte. Dubcek wäre auch für uns eine Hoffnung gewesen. Man hatte gehört, dass die Grenzen zur BRD in seiner Ära nicht so streng bewacht worden seien.

Nun schwand die Hoffnung, unser Leben auf der anderen, der freien Seite Deutschlands fortsetzen zu können, zusehends. Wie unzähligen unserer Mitmenschen war es auch uns keinesfalls möglich, sich mit dem DDR-Staat zu identifizieren. Wir verachteten die Praktiken dieses Regimes und spielten mit dem Gedanken, diesem verlogenen System den Rücken zu kehren, um ein einigermaßen menschliches Leben führen zu können. Darüber gesprochen hatten wir bereits des Öfteren, jedoch noch keine konkreten Pläne geschmiedet. Ich hatte wohl längst sämtliche Prüfungen bestanden, aber die Exmatrikulation war erst im Herbst und bis dahin musste ich auf die Aushändigung des Examenszeugnisses und der Approbationsurkunde warten. Ohne diese Papiere hätte ich im Westen natürlich nicht arbeiten können.

Also war Warten angesagt.

4. Eine eigene Wohnung

Eigentlich hatten wir kaum eine Chance, als frisch Verheiratete ohne Kind eine Wohnung zu bekommen, zumindest nicht in Dresden. Doch das Schicksal war uns hold. Jo wohnte zusammen mit seiner Mutter und seiner Schwester in einer großen Vierzimmerwohnung. Zufällig heiratete ein Kollege von Jo eine verwitwete Frau mit eigener Wohnung, die nun frei wurde. Mit viel Charme und Überredungskunst gelang es Jo, die Damen auf dem Wohnungsamt davon zu überzeugen, dass es ein Gewinn für sie sei, wenn wir die große Wohnung der Schwiegermutter gegen die ja sowieso frei werdende kleinere der Frau seines Kollegen und eine ebenso kleine für seine Mutter tauschen könnten. Damit würde das Wohnungsamt Pluspunkte sammeln, denn so konnte einer kinderreichen Familie, die schon damals vom Staat gefördert wurde, geholfen werden. Also bezogen wir gleich nach meinem bestandenen Staatsexamen eine hübsche kleine Zweizimmerwohnung. Wenn sie auch nur Ofenheizung hatte, verfügte sie aber doch wenigstens über ein Bad und das war damals in der DDR noch nicht unbedingt Standard.

Wir arbeiteten fleißig und zwecks Selbsterhalts versuchten wir, nach außen hin als brave und politisch engagierte Bürger zu erscheinen. Sicher war das nicht einfach. Und ich muss wohl auch mal eine Äußerung gemacht haben, die der Kaderleiter, so hieß in der DDR der Personalchef, gehört hat. Diese Spezies waren in der Regel für die Stasi tätig. Wir Ärzte hatten für unsere Hausbesuche Fahrer und eben dieser Kaderleiter hat manchmal an den Wochenenden Chauffeur gespielt, sei es, um Personalengpässe auszugleichen, sich Geld dazu zu verdienen oder aber um Mitarbeiter auszuhorchen. Letzteres hielt ich für das Wahrscheinlichste. Dass ich ihn nicht leiden konnte, hat er sicherlich gespürt. Auch er mochte mich nicht. Ein Mal kam er als mein Fahrer zu spät und ich habe für einen dringenden Hausbesuch kurzerhand ein Taxi auf seine Kosten bestellt. War das der Grund dafür, dass er immer, wenn ich für eine Prämie vorgeschlagen wurde, dagegen stimmte? Oder hatte ich mal in seiner Gegenwart eine unbedachte Äußerung von mir gegeben? Sicher weiß das nur er.

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