Ich mache Sie mit den Fakten bekannt, will aber auch nicht endlos lamentieren, sondern zeige Ihnen den Weg auf zu einer Rente in vernünftiger Höhe, die Sie beeinflussen können. Es handelt sich um die einzig sichere Rente, denn Sie haben es selbst in der Hand, sich diese Rente aufzubauen. Doch auch hier gilt: Ohne Fleiß keinen Preis! Es wird Entbehrungen kosten, Verzicht voraussetzen, um im Alter auf ein nettes finanzielles Polster blicken zu können. Wer dazu nicht bereit ist, hat schlechte Karten.
H. Willbright
Was bedeutet eigentlich Rente?
Die Rente ist ein Einkommen, das auf Besitz, Versicherungs- oder Versorgungsansprüchen beruht.
Was heißt das?
In der Regel werden Renten in immer gleichen Beträgen regelmäßig (z. B. monatlich) ausbezahlt. Bevor es jedoch zu einer Auszahlung kommt, müssen erst einmal Anwartschaften (bei der gesetzlichen Rente), Versicherungsansprüche oder ein Kapitalstock gebildet werden.
Abhängig Beschäftigte sind Mitglieder in der gesetzlichen Rentenversicherung. Diese erhebt Beiträge von Arbeitgeber und Arbeitnehmer, die der Arbeitgeber an die Rentenkasse abführt. Aus diesen Beiträgen (plus zusätzlichen Zahlungen, auf die wir später noch eingehen) werden die aktuellen Renten finanziert.
Die meisten Freiberufler und Unternehmer können sich privat versichern, oder nutzen jeweils Versorgungswerke ihres Berufsstandes.
Auf diese Weise (Ansparen von Kapital, Prämien einer privaten Versicherung oder Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung) bilden die zukünftigen Rentenempfänger Ansprüche für eine spätere Auszahlung der Rente.
Rufen wir uns noch einmal die Grundbestandteile der Rente in Erinnerung:
1. Besitz
2. Versicherungsansprüche
3. Versorgungsansprüche
Genau in dieser Reihenfolge kann die Sicherheit einer Rente beschrieben werden. Die These dürfte zwar einen Aufschrei bei den etablierten Rentenexperten verursachen, aber wir sind hier ja nicht Institutionen, Arbeitgebern oder Behörden und deren Vertretern verpflichtet und können „ungeschminkt“ berichten. Das Beste ist immer noch Besitz, den Sie wie gewünscht verwerten können.
1. Besitz
Konkret: Kapital, Sachwerte, Immobilien, Wertpapiere
Angespartes Kapital, Sachwerte, Wertpapiere gehören Ihnen, werden zwar durch Steuern belastet, aber deren Wert ist klar zu ermitteln. Kapital vermehrt sich in der Regel durch Erträge, Zinsen und sorgt somit unabhängig von sonstigen Aktivitäten für Einkommen.
Wenn keine anderen Ansprüche gegen Sie durchgesetzt werden (z. B. Ausgleichszahlungen bei einer Scheidung), bleibt dieses Kapital erhalten, über das Sie und niemand anders verfügen. Besitz in jeglicher Form ist ohne Zweifel die beste Voraussetzung, um im Alter noch gut leben zu können.
Warum? Besitz kann in der Regel rasch in liquide Mittel umgewandelt werden und stellt dann eine Konsummöglichkeit dar, die man jederzeit, weitgehend unabhängig von externen Bedingungen, zur Verfügung hat.
2. Versicherungsansprüche
Konkret: Rechte aufgrund eines Versicherungsvertrages mit einem oder mehreren Anbietern (Rentenversicherung, Lebensversicherung).
Die Versicherungsunternehmen garantieren eine Mindestauszahlung (begründet durch eine jährliche Mindestverzinsung des Kapitals). Nach Ablauf der Prämienzahlungen zum Laufzeitende beginnt die Auszahlung (in der Regel in monatlichen Raten bei Rentenversicherungen und Einmalzahlungen bei Lebensversicherungen).
Die Versicherungsunternehmen sind verpflichtet, die Leistungen zu gewähren. Falls ein Unternehmen insolvent wird, übernimmt ein Sicherungsfonds diese Zahlungen für die Kunden des jeweiligen Versicherers. Der Kunde bekommt also auf jeden Fall seine Leistungen. Es ist jedoch äußerst unwahrscheinlich, dass auf Renten- und Lebensversicherungen spezialisierte Unternehmen Pleite gehen, denn die Prämien der Kunden werden stets anteilig hauptsächlich in Anleihen (festverzinsliche Wertpapiere) mit gutem Rating (Qualität des Papiers und des Herausgebers) investiert, so dass Ausfälle auf breiter Front eigentlich nicht möglich sind.
3. Versorgungsansprüche
Konkret: Anwartschaften aufgrund der Zugehörigkeit zur gesetzlichen Rentenversicherung und entsprechender Beitragszahlungen.
Die Anwartschaften sind formell sicher und hinterlegt. Die wahre Höhe der Auszahlung einer gesetzlichen Rente hängt jedoch immer von den derzeitig aktiven Beitragszahlern und dem steuerlichen Aufkommen der Nation ab. Gleichzeitig sind diese formellen Ansprüche durch die Politik beeinflussbar. Solange das Verhältnis von Beitragszahlern zu Empfängern bei ansprechender wirtschaftlicher Leistungskraft des Landes noch stimmt, sind die Renten sicher. Sollten jedoch ernsthafte Störungen folgen, gibt es mit Sicherheit Probleme für die Rentner (dazu später mehr).
Umlagefinanzierung
Was wird hier eigentlich umgelegt?
Ganz einfach: Zahlungen der gesetzlich Versicherten und der Arbeitgeber finanzieren die derzeitige Rente der Rentenempfänger. Dabei haben die Rentenkassen einen Sicherheitspuffer von einigen Monaten, der zum Teil auch mal genutzt wird. Gleichzeitig werden aus Steuergeldern regelmäßig Zuschüsse für die Rentenkassen geleistet, damit alle Rentenempfänger versorgt werden können. Die Beitragszahler allein wären dazu nicht in der Lage.
Die Rentenkassen werden von vielen Volksvertretern als Solidarkasse gesehen, d. h. auch Empfänger ohne vorherige Beitragszahlungen erhalten Leistungen aus der gesetzlichen Rentenversicherung. Dies kann man auch als faktische Enteignung der Beitragszahler bezeichnen, doch Politiker zeigen sich großzügig, wenn es nicht um die eigene Apanage geht.
Zahlungen werden also zeitnah „umgelegt“ und sichern den Rentenempfängern ihr Einkommen. Dies zeigt auch gleich den großen Irrtum der meisten Beitragszahler:
„Ich habe doch viel Geld eingezahlt, also möchte ich dieses Geld auch wieder haben“
Solche Statements verdeutlichen, dass der Grundsatz der Umlage-Finanzierung nicht verstanden wurde. Das Geld der Beitragszahler wird umgehend für die derzeit aktiven Rentner verwendet. Es „verschwindet“ also für deren Lebenshaltung und wird nicht angespart. Jede Generation zahlt für die Eltern und älteren Mitbürger.
Sollte der Beitragszahler irgendwann einmal sein Rentenalter erreichen, wird die dann arbeitsaktive Generation der Beitragszahler für seine Rente sorgen müssen. Jeder mag selbst entscheiden, wie sicher dieses Modell ist. Zu Zeiten der niedrigen Renten während, zwischen und nach den beiden Weltkriegen hatte man natürlich keine Probleme mit der Rente. Auch in der Nachkriegszeit und in der Zeit des wirtschaftlichen Aufschwungs bis in die 70er Jahre lief noch alles problemlos.
Schwierigkeiten entstehen aber auf jeden Fall in den kommenden Jahren aufgrund der sinkenden Anzahl der Beitragszahler und der stetig wachsenden Zahl der Rentenempfänger. Gleichzeitig dürfte noch eine Menge wirtschaftlicher Probleme auf uns zukommen, die alle ihren Teil zum wachsenden Rentenproblem beitragen.
Zusätzlich kamen viele Rentenempfänger in das System, die keinen einzigen Cent eingezahlt haben, aber jetzt genauso wie die vormaligen Beitragszahler bedient werden müssen.
Noch großzügiger zeigten sich Politiker, indem angebliche Deutsche aus fernen Ländern nur durch ein paar simple Angaben höchste Renten und weitere Geschenke versprochen wurden. Hier zeigt sich der wahre Hintergrund, wie Volksvertreter mit öffentlichen Kassen umgehen. Diese werden immer notleidend sein, weil eben fast schon willkürlich damit agiert wird. Mit Volkseigentum lässt sich allerhand anstellen, wenn sich dieses Volk nicht wehrt.
So schafften es gut bezahlte Personen mit hohem Pensionsanspruch, die Rentenkassen mit immer neuen Problemen zu versorgen, so dass schon heute die aktiven Erwerbstätigen durch ihre Beiträge die Rentnergeneration nicht mehr versorgen kann.
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