Jörg Müller
Meier im Quadrat
Ein Unternehmermärchen
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Inhaltsverzeichnis
Titel Jörg Müller Meier im Quadrat Ein Unternehmermärchen Dieses ebook wurde erstellt bei
Widmung Widmung Meier im Quadrat Ein Unternehmermärchen Für alle Frauen und Männer, die in unserem Land trotz aller Widrigkeiten Tag für Tag den Mut, den Willen und die Energie aufbringen, als Unternehmer(in) zum Wohlstand unseres wunderschönen Landes beizutragen.
Vorwort
Meier und Meier
Neue Geschäftskontakte
Vaterliebe
Der Unternehmer Hans Meier
Alle schlechten Dinge sind drei
Turbulente Wochen – Teil 1
Turbulente Wochen – Teil 2
Jung Siegfried
Meier²
Schluss
Namensverzeichnis
Impressum neobooks
Meier im Quadrat
Ein Unternehmermärchen
Für alle Frauen und Männer, die in unserem Land trotz aller Widrigkeiten Tag für Tag den Mut, den Willen und die Energie aufbringen, als Unternehmer(in) zum Wohlstand unseres wunderschönen Landes beizutragen.
Stellen Sie sich vor, Sie sind 55 Jahre alt und haben es durch eine erfolgreiche und gut dotierte berufliche Laufbahn als leitende(r) Angestellte(r) zu Ansehen und zu einem bescheidenen Wohlstand gebracht. Und dann, quasi über Nacht, sind sie 55 Jahre alt und arbeitslos.
Variante 1: Sie lassen den Kopf hängen, hadern mit sich und Ihrer Umwelt, ergeben sich Ihrem Schicksal, fallen in ein tiefes Loch und Ihrer Umgebung zur Last.
Variante 2: Sie rechnen sich aus, wie lange Sie mit Ihrem Ersparten hinkommen, lassen den lieben Gott einen guten Mann sein, und genießen das Leben, solange das ersparte Geld reicht. Und dann wird man weitersehen.
Variante 3: Sie nutzen Ihre freie Zeit, um
erstens: mit sich ins Reine zu kommen und
zweitens: Ihre persönliche und berufliche Vergangenheit aufzuarbeiten und
drittens: sich mit einem klaren Kopf und neuen Ideen einer neuen beruflichen Zukunft zu öffnen.
Für welche Variante würden Sie sich nach ausführlicher Prüfung entscheiden?
Sie werden sich natürlich für Variante 3 entscheiden.
Allen Leserinnen und Lesern, die sich unverständlicherweise für die Varianten 1 oder 2 entscheiden oder sich nicht vorstellen können, 55 Jahre alt und arbeitslos zu sein, empfehle ich, das vorliegende Buch zu verschenken, am besten an den „Variante 3-Typ“, mindestens 55 und voller Tatendrang.
192 Tage später
Es war jetzt 22.00 Uhr. In zwei Stunden würden die Menschen im finnischen Teil Lapplands und eine Stunde später in Deutschland das neue Jahr begrüßen. Die beiden 55 Jahre alten Freunde Hans und Heinz Meier hatten sich für eine kurze Zeit von den anderen Silvestergästen getrennt, waren hinaus an die klare, kalte und erfrischende Luft gegangen und blickten hinauf in den ebenso beeindruckenden wie wunderschönen Sternenhimmel. Sie spürten die unendliche Weite des Universums und wie klein und unwichtig dagegen der einzelne Mensch war.
„Heinz, wie fühlst du dich in diesem Augenblick?“
Heinz löste seinen Blick von den Sternen und sah seinen Freund an.
„Ich bin einfach nur glücklich. Und wie sieht es bei dir aus, Hans?“
„Mir geht es genauso. In zwei Stunden beginnt ein neues Jahr und wir sollten die Stille um uns herum nutzen, um gemeinsam einmal kurz über die letzten zwölf Monate nachzudenken. Ich kann unser persönliches Glück und unseren unglaublichen unternehmerischen Erfolg immer noch nicht richtig fassen. Schon seit Monaten kneife ich mich mehrmals täglich, um sicher zu sein, dass ich nicht träume und wir beide nur die Hauptrollen in einem Märchen spielen.“
„Und wenn es doch alles nur ein Traum ist und du morgen früh aufwachst und dich als Angestellter der Maschbau GmbH auf den Weg zur Arbeit machst? Wie würdest du dann deinen Traum nennen?“
Heinz überlegte kurz.
„Ich würde ihn Meier plus Meier gleich Meier im Quadrat, ein Unternehmermärchen, nennen.“
Hans Meier erblickte an einem 1. April in einem Krankenhaus im mittleren Ruhrgebiet das Licht der Welt. Seine Eltern hatten sich seit langem ein Kind gewünscht und die Hoffnung schon fast aufgegeben. So wuchs Hans Meier als Einzelkind wohlbehütet auf. Sein Vater arbeitete als Ingenieur auf einem großen Werk in der Nachbarstadt und seine Mutter gab ihren Beruf als Kindergärtnerin nach seiner Geburt auf. Hans war ein normales Schultalent und wechselte nach dem vierten Schuljahr zur Realschule, die er mit der sogenannten „mittleren Reife“ verließ.
Genau wie sein Vater war Hans sehr stark an allen technischen Zusammenhängen interessiert. Deshalb bewarb er sich bei der in seiner Heimatstadt ansässigen Maschinenbaufabrik Maschbau GmbH um einen Ausbildungsplatz als technischer Zeichner. Hans war groß, schlank, hatte dunkles Haar und blaue Augen. Die Mädchen mochten ihn gut leiden. Während seiner Schulzeit begeisterte er sich für den an der Realschule geförderten Handballsport, dem er lange erfolgreich verbunden blieb. Nach seiner Ausbildung ging er wieder zur Schule und schloss seine Schullaufbahn mit dem Fachabitur ab. Der alleinige Gesellschafter und Geschäftsführer der Maschbau GmbH, Harry Menzel, bot Hans an, sein Maschinenbaustudium zu finanzieren, wenn er sich verpflichtete, sowohl in den Semesterferien als auch mindestens fünf Jahre nach der erfolgreichen Beendigung seines Studiums für die Maschbau GmbH zu arbeiten. Hans willigte gern ein und nach dreieinhalbjähriger Studienzeit begann er dort seine Laufbahn als Ingenieur.
Während eines Tanzkurses lernte er seine spätere Frau Birgit kennen. Sie hatte sich sofort in Hans verliebt und ließ nicht locker. Sie war blond, ein bisschen mollig, 1,60 m groß und genauso alt wie Hans. Und Gegensätze ziehen sich bekanntlich an. Im Alter von 22 Jahren gab Hans ihrem Drängen nach und die beiden heirateten. Birgit arbeitete in einem Krankenhaus als Nachtschwester. Für ihn hatten erst das Studium und dann sein Beruf absoluten Vorrang. So kam es häufig vor, dass sich die beiden unter der Woche gar nicht sahen, denn wenn Hans spät von der Arbeit nach Hause kam, hatte Birgit schon ihren Dienst angetreten . Zwei Jahre nach der Hochzeit stellte sich endgültig heraus, dass Birgit keine Kinder bekommen konnte. Sie schlug Hans vor, ein Kind zu adoptieren. Das lehnte Hans kategorisch ab, denn er hatte ganz einfach Angst davor, die Verantwortung für ein „fremdes Kind“ zu übernehmen. Die Ehe der beiden bekam daraufhin den ersten Knacks. Birgit legte sich ein halbes Jahr später als „Ersatzkind“ zwei Hunde der Rasse Pekinese zu. Diese Hunde, die früher einmal im alten China als Palasthunde Karriere machten, zeichneten sich vor allen Dingen durch Faulheit und Bequemlichkeit aus. Hans konnte die beiden Köter vom ersten Tag an nicht ausstehen. Diese Liebe beruhte auf Gegenseitigkeit. Sobald Hans abends nach einem langen Berufsalltag die kleine Wohnung betrat, kläfften die beiden Köter, bis sie müde wurden und einschliefen. Hans war verzweifelt.
Da kam die Rettung in Gestalt seines Schwagers Lothar Wind. Birgit hatte eine vier Jahre jüngere Schwester, die genau das Gegenteil von ihr war. Britta war fast zwanzig Zentimeter größer als Birgit, schlank und dunkelhaarig. Sie hatte schon im Alter von zwanzig Jahren einen zwanzig Jahre älteren selbstständigen Schreinermeister geheiratet und wurde nach zwei Ehejahren schwanger. Als der kleine Lothar das Licht der Welt erblickte, genügte die Wohnung der Winds nicht mehr den räumlichen Ansprüchen einer kleinen Familie. Da Lothar sehr gut mit seinem Schwager harmonierte, machte er Hans den Vorschlag, gemeinsam ein Doppelhaus zu bauen. Das passende Grundstück dazu hatte er von seinen Eltern geerbt. Da das Grundstück ziemlich genau zwischen dem Krankenhaus, in dem Birgit arbeitete, und dem Firmensitz der Firma Maschbau GmbH lag, stimmten Hans und Birgit sofort zu. Hans kaufte Lothar die Hälfte des Grundstücks ab und dann wurde umgehend der Bau der beiden Haushälften in Angriff genommen. Dabei hatte Birgit einen Hintergedanken. Sie kannte ihre jüngere Schwester ganz genau. Britta würde ziemlich schnell das Interesse an der Erziehung des kleinen Lothar verlieren. Und dann würde sie den Jungen großziehen. Ein Jahr später war das Doppelhaus bezugsfertig und die beiden Familien zogen ein. Für die Hunde hatte Lothar auf Bitten von Hans eine große Hütte im Garten gebaut, die die beiden Pekinesen allerdings mit Nichtbeachtung straften und jetzt auch Lothar als Erbauer bei jeder sich bietenden Möglichkeit anbellten.
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