Jetzt haben wir bereits über die Batterie, den Motor sowie die Reifen gesprochen. Nun kommen wir zu einem weiteren essenziellen Bauteil: Die Bremse. Ohne diese könnten wir unsere Geschwindigkeit nämlich nicht reduzieren oder gänzlich anhalten. Auf den folgenden Seiten werden wir über die verschiedenen Bremsarten, sowie ihre Besonderheiten, sprechen.
Es ist laut StVO-Verordnung Pflicht und teilweise lebenswichtig, dass dein E-Scooter zwei, voneinander unabhängige, Bremsen besitzt. Nur so kannst du sicher sein, dass du im Notfall immer mindestens eine Bremse hast, die noch greift, falls die andere plötzlich nicht mehr funktioniert. Die erlaubten 20 km/h, mit denen dein Roller fahren darf, solltest du nämlich nicht unterschätzen. Du bist damit schneller als mit einem Fahrrad unterwegs und hast zusätzlich, aufgrund der kleineren Räder, ein erhöhtes Unfallrisiko.
Welche Arten von Bremssystemen gibt es?
Die verschiedenen Systeme variieren in ihrer Funktion. Am häufigsten wird eine Kombination aus einer elektrischen Vorderradbremse und einer mechanischen Hinterradbremse, verbaut. Hier kommen meistens Scheiben- oder Trommelbremsen zum Einsatz. Alternativ werden noch einfach Tretbremsen, mit einer Hinterradabdeckung, montiert. Bei den teureren E‑Scooter Modellen, wirst du gegebenenfalls sogenannte Rekuperationsbremsen vorfinden. Diese führen bei jedem Bremsvorgang Energie zur Batterie zurück. Um einen detaillierten Eindruck von den verschiedenen Bremsarten zu bekommen, stelle ich dir die wichtigsten vor.
Die Elektrische Bremse: Diese stellt eine Art Softwarelösung dar. Beim Betätigen des Hebels an der Lenkstange, wird deine Geschwindigkeit automatisch verlangsamt. Moderne „Autoguard“- Technologie gewährleistet, dass beim Abbremsen, der Motor vollständig abgeschaltet wird.
Die Fußbremse: Dieses „primitive“ Bremssystem ist vom einfachen Tretroller bekannt. Eine Abdeckung über dem Hinterrad wird mit dem Fuß nach unten gedrückt. Das Problem hierbei ist, dass du bei voller Fahrt aufpassen musst, dass dein Fuß nicht zwischen Bremse und Reifen kommt. Ebenfalls ist die Bremsleistung eher schwach und von deiner Fußstärke abhängig.
Die Scheibenbremse: Die Scheibenbremse ist eine Reibungsbremse. Es gibt sie in zwei Ausführungen. Der Teilscheibenausführung und der Vollscheiben- bzw. Lamellenbremse. In der Teilscheibenausführung wird Mithilfe von einer Bremsscheibe, Bremsklötzen mit Bremsbelägen, sowie einem Bremssattel, Reibung erzeugt, was zur Geschwindigkeitsreduktion führt. Bei der Vollscheibenbremse findet die Abbremsung durch gegenseitigen Druck der Bremsscheiben, aufeinander, statt.
Der Nachteil dieses Bremssystems ist, dass beim Abbremsen die Geschwindigkeit deines Scooters in Reibung und somit Wärme umgewandelt wird. Dementsprechend reibt sich Bremsstaub an den Reifen, sichtbar ab.
Die Trommelbremse: Die Trommelbremse ist fest mit dem Rad verbundenen und folgt damit seiner Bewegung. Betätigst du den Bremshebel, dann werden feststehende Bremsbacken, durch den Radzylinder gespreizt. Dadurch werden diese schließlich gegen die Bremstrommel gepresst und dein Roller abgebremst. Früher wurde dieses Bremssystem auch in Autos verbaut, jedoch wurde es inzwischen durch Scheibenbremsen ersetzt. Dies hat einen guten Grund: Trommelbremsen verlängern bei nasser Fahrbahn nämlich den Bremsweg. Dies geht so weit, dass Hersteller davor warnen den Roller bei nasser und rutschiger Fahrbahn in Betrieb zu nehmen.
Die Rekuperationsbremse: Bremsen und gleichzeitig die Batterie aufladen, das ist das Prinzip dieses Bremssystems. Sobald du die Bremse betätigst, schaltet der Elektromotor deines Scooters in einen Generator-Modus, wobei die kinetische Energie, also die Bewegungsenergie der Räder, den Generator zum Drehen bringt. Dadurch wird Strom generiert, welcher der Batterie zugeführt wird und diese auflädt. Dadurch wird die Reichweite deines E-Scooters enorm verlängert.
Ein Nachteil dieses Systems ist der sehr teure Preis. Deshalb findest du solche Bremsen auch nur in hochwertigen E-Scooter Modellen.
Bremsencheck: Was solltest du beachten?
Nachdem wir uns intensiv mit den verschiedenen Bremssystemen beschäftigt haben, will ich dir schlussendlich noch ein paar Tipps mit auf dem Weg geben, wie du die Funktionsweise deiner Bremsen regelmäßig überprüfen kannst:
Vor jeder Tour mit deinem Roller solltest du erst einmal deine Bremsen im Stand überprüfen. Betätige dafür die Bremsen mehrmals und schaue, ob sie sich auch wirklich bewegen. Achte hierbei auf sichtbaren Verschleiß. Wenn alles in Ordnung ist, solltest du bei geringer Geschwindigkeit überprüfen, ob du eine ausreichende Bremskraft erhältst.
Ab und zu solltest du auch eine Vollbremsung auf gesicherter Strecke und mit niedriger Geschwindigkeit ausprobieren, um die Maximalleistung deiner Bremsen zu überprüfen und sicherzustellen, dass du für den Notfall vorbereitet bist. Um das Unfallrisiko zu minimieren, solltest du auf einen festen und stabilen Stand auf dem Rollbrett achten. Sei aber vorsichtig mit der Vorderradbremse.
Verteile dein Gewicht beim Abbremsen zusätzlich leicht nach hinten, um dein Gleichgewicht zu verbessern. Bei starkem Regen und rutschiger Strecke solltest du deinen Roller gegebenenfalls lieber schieben.
Ein zugelassener E-Scooter besitzt eine Beleuchtung, die aus einem Vorder‑ und einem Rücklicht besteht. Die Beleuchtung kann auch abnehmbar sein. Es gibt auch Modelle, bei denen die Rückleuchten als Bremslicht fungieren. Die Beleuchtung sollte spätestens beim Einsetzen der Dunkelheit eingeschalten werden.
Welche weiteren Voraussetzungen ein E-Scooter noch für eine Zulassung mitbringen muss und auf was du achten solltest, erfährst du im Kapitel „Gesetze und Wissenswertes“.
Innerhalb kurzer Zeit, nach dem offiziellen Start des E-Scooters Verkauf, eroberten die elektrischen Roller den deutschen Markt.
E-Scooter im Alltag nutzen
Der E-Scooter war ursprünglich als Überbrückungsgerät und Alternative zum Auto für kurze Strecken zur Arbeit oder zum Bahnhof gedacht. Da jedoch viele E-Scooter über eine gute Reichweite verfügen, ist der Einsatzzweck um einige Möglichkeiten gestiegen. Welche das sind, erfährst du jetzt.
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