Anneliese Klumbies - Dienstmädchen und Leichtmatrose

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Dienstmädchen und Leichtmatrose: краткое содержание, описание и аннотация

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Anna und Hans sind kleine Leute, Dienstmädchen und Leichtmatrose, als sie sich 1930 kennenlernen. In ihrem Leben spiegeln sich die sozialen Verhältnisse der Epoche, die Zeitgeschichte greift brutal ein.
Anna wird als uneheliches Kind 1908 in Magdeburg geboren. Geliebt wird sie von ihren Tanten und Tieren. Das dramatische Ereignis ihrer frühen Jugend ist ein Gewaltexzess ihres Vaters. Als Hilfspolizist erschießt er 1923 zwei junge Männer.
Hans wird 1911 als drittes Kind einer Beamtenfamilie geboren. Die Mutter stirbt, als er vier Jahre alt ist. Mit achtzehn Jahren ist seine schulische Karriere ruhmlos beendet. Hans packt seinen Koffer, fährt nach Hamburg und als Moses zur See. Er ist häufig arbeitslos, wir haben die Zeit der Weltwirtschaftskrise. Endlich findet der verschlossen-melancholische Abenteurer nun Lebensmut und Halt in Anna. Die beiden hangeln sich durchs Leben, mit drei Kindern überleben sie Krieg und den Hunger der Nachkriegszeit. Hans stirbt als Kapitän den Seemannstod.

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* * * *

Annas Großvater lag mit seinem besten Anzug im Bett. Das hatte er sonst nie getan. Auch Anna durfte ihr schönstes Kleid anziehen. Sie sollte aber nicht mit ihm reden, denn Großvater schlafe und dürfe nicht gestört werden. Viele Nachbarn und Verwandte traten stumm in die Schlafkammer und gingen nach kurzer Zeit wieder. Es war anders als sonst, und allmählich wurde Anna bänglich zumute. Warum schlief ihr Großvater denn bloß so lange? Warum waren die Leute so feierlich? Sollte sie ihm nicht doch einmal die Nase zuhalten oder ihn kitzeln, wie sie es häufig tat, wenn er am Morgen noch schlief? Da holte Hermine sie raus und steckte sie in ihr eigenes Bett. Schlafen sollte sie, während in der Wohnküche schon mal dieser und jener Besucher einen Schnaps erhielt. Das leise Murmeln der Stimmen war angenehm und beruhigend

* * * *

Es war Sommer und sehr heiß. Anna besuchte ihren Opa. Es gelang ihr immer noch, ihn zu beschwören und für sich zurückzuholen. Aber heute wollte sie ihm noch näher sein. Und so legte sie sich vorsichtig zwischen die Blumen. Es war nicht einfach, sie heile zu lassen. Anna schloss die Augen und hatte dabei eine bestimmte Absicht.

Über den Friedhof schwankten Lichter, und Stimmen riefen verhalten. Richard war zuerst am Grabe, und da lag Anna, schlafend auf den schon welken Blumen. Er nahm sie vorsichtig auf den Arm und trug sie, immer noch schlafend, nach Hause, während er mit seinen Geschwistern beriet. Anna wollte nun einmal da schlafen, wo auch der Großvater schlief. Wie sollten sie ihr verständlich machen, dass das auf Dauer und auch vorübergehend keine Lösung war? Sie würden sie noch mehr im Auge behalten müssen.

* * * *

„Was weinst du denn?“

„Es ist so kalt und so nass. Und so dunkel.“

„Aber hier ist es doch schön warm.“

„Aber er ist doch so allein“, klagte Anna und ihre Stimme kippelte.

„Und da bist du traurig?“

„Ja. Bestimmt friert er“, schluchzte sie.

„Kind, er merkt ganz sicher, dass wir an ihn denken, und das wird ihn wärmen. Er will nicht, dass du traurig bist. Er schläft ganz tief, da spürt er die Kälte und Nässe nicht. Tief in der Erde ist es außerdem warm.“

* * * *

Anna erwachte. Es war dunkel draußen. Regnete es noch? Anna machte die Augen wieder zu und beschloss, sie ganz lange nicht zu öffnen. Das war ihre Art, den Großvater zurückzuholen. Sie sah, wie sie die Dorfstraße entlang wanderten. Mit ihren kurzen Beinen versuchte sie Schritt zu halten, indem sie sich an seinen Krücken festhielt. Genau wie ihr Großvater zog sie im selben Moment das rechte Bein nach. Humpeln war schön! Anna fand, dass sie es schon sehr gut konnte. Seine eisenbeschlagenen Absätze klickten im gleichbleibenden Rhythmus aufs Pflaster, und im selben Rhythmus schlurften ihre Holzschuhe, die sie nicht hochheben konnte, wollte sie sie nicht verlieren. Dann kam der Moment, wo er sie fragen würde: Welches Lied wollen wir denn singen, meine Kleine? Dabei wusste er doch genau, welches Lied sie immer sangen, weil sie es beide am schönsten fanden. Vorsichtig erhob sie ihr Stimmchen, und endlich fiel ihr Opa ein.

„Bumsvallera............“

Leise öffnete sich die Tür. „Modder, he woar allwedder dor!“ Ihre Tante Hermine zeigte sich erfreut. „Siehst du, meine Kleine. Er schläft nur, und wenn du ganz fest an ihn denkst, ist er plötzlich wieder da. Aber jetzt musst du aufstehen. In der Küche ist es schön warm und gemütlich.“

* * * *

Anna schloss die Augen wieder, doch jetzt zog Tante Hermine die Bettdecke zurück und hob sie hoch. Anna blinzelte und ließ sich tragen. Wenn Tante Hermine Zeit hatte, trug sie sie geduldig durch die Wohnung. Anna machte die Augen zu und ließ sich tragen, ließ sich forttragen im Rhythmus ihrer sanften Schritte, und manchmal sang die Tante dazu. Anna wollte, dass sie nie mehr aufhörte. Aber jetzt musste Tante Hermine zur Arbeit, aufs Feld, Rüben verziehen. Sie würde den ganzen Tag nicht wiederkommen. Anna dachte an den Abend, wenn sie von der Arbeit kommen und das Essen aus der Grude, der Warmhaltemulde im Herd, holen würde.

Und etwas später würde auch Onkel Richard kommen. Auch Tante Hermines Mann hieß Richard, genau wie ihr eigener Vater. Ihr Onkel Richard brachte bestimmt etwas für sie mit. Das tat er häufig. Heute war es wieder so weit, das spürte Anni ganz deutlich. Er arbeitete in Magdeburg auf dem Bau, genau wie ihr Vater, und war nicht heute Zahltag? Alle aus ihrer Familie arbeiteten auf dem Bau, waren Zimmerleute, Maurer, Poliere. Aber jetzt würde Tante Hermine sie bei der Nachbarin abgeben. Die hatte sieben Kinder, da war es nie langweilig. In der Vorfreude hob sich Annas Stimmung, hastig glitt sie von ihrem Kinderstuhl und ließ sich, weil’s schneller ging, von ihrer Tante ankleiden.

Heiße Pellkartoffeln wurden bei der Nachbarin auf den Tisch geschüttet, und alle standen drum herum, pellten sich die Kartoffeln, die älteren Geschwister auch für die Kleinsten, und jedes Kind durfte mit den Kartoffelbissen über die Salzheringe streifen, damit die Kartoffeln Geschmack bekamen. Zum Schluss schnitt die Nachbarin die Heringe in Stücke und teilte sie auf. So bekam jedes Kind zwei, drei Happen. Das alles wusste Anna im voraus, denn heute war Freitag. Das hatte ihre Tante gestern angekündigt.

* * * *

Die fremde Frau nahm sie an die Hand. Morgen würden Hermine und Selma vorbeikommen, das hatten sie versprochen! Anna drehte sich um und winkte, aber die fremde Frau ging schnell, Anna stolperte rückwärts und hing schleifend am Arm der „Mutter“, so sollte sie diese Frau nennen, die sie hastig wieder hochzog. Ihren Vater kannte sie schon, denn das war einer von den Richards, der heute Abend von der Arbeit in ihre neue Wohnung kommen würde. Anna liefen die Tränen herunter, während die Mutter fester griff, bis es schmerzte. Wann wurde es Abend?

* * * *

Tante Hermine

„Modder, ick koom“, rief Anni die Treppe hoch. Ihre Tante Hermine kam dann, um sie die Treppe hinaufzutragen. Anni hätte das schon alleine gekonnt, aber sie liebte es, von ihrer Tante auf den Arm genommen zu werden. Tante Hermine war die wahre Mutter für sie. Auch Tante Wally und Tante Selma spielten Ersatzmütter, gemeinsam mit Hermine hatten sie Anni während der ersten drei Lebensjahre, die sie bei ihrem Großvater verbrachte, versorgt. Der Großvater und seine noch im gleichen Haus lebenden erwachsenen Kinder bildeten für Anni die Familie. Die Großmutter war schon tot. Auch als Hermine geheiratet hatte, blieb sie für Anni die Mutter. Zu Lucie, Hermines Tochter, also zu ihrer Kusine, entwickelte Anni ein schwesterliches Verhältnis. Lucie starb als Jugendliche – waren es Masern oder Diphtherie oder Scharlach? Auch Masern konnten damals - und heute! - eine tödliche Krankheit sein. Diphtherie vermochte halbe Kindergenerationen auszulöschen, ebenso wie Scharlach. Auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof in Berlin gibt es ein sehr schön gestaltetes Grabmal aus der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts. Die Eltern beklagen das ungeheure Leid, dass sie getroffen hat. Innerhalb kürzester Zeit sind ihnen ihre fünf Kinder an Scharlach weggestorben.

Tante Hermine beschützte Anni während ihrer gesamten Kindheit und Jugend, am meisten gegen die eigene Mutter Pauline Jordan, genannt Paula. „Mein großer Gott und Vater, sie haben doch bloß diese eine Deern!“, regte sich Tante Hermine oft über Bruder und Schwägerin auf. Es machte sie wütend, dass die Eltern ihre einzige Tochter schon als Kind zur Kartoffelernte aufs Feld schickten. Die Arbeit war schwer und schmutzig und wurde niedrig entlohnt, häufig nur in Form von Naturalien. Den Eltern war ein zusätzlicher Sack Kartoffeln wichtiger als eine Tochter, die unbeschwert spielte. Für die Schule arbeiten war für ein Mädchen nicht so wichtig. Denn sie heiratet ja später doch. Einen ordentlichen „Pott vull Freten koken“ können, das war die Formel für eine ausreichende Qualifikation für Mädchen, jedenfalls in ihrem Elternhaus. Aber Hermine konnte nicht mehr tun, als dem Bruder und der Schwägerin ins Gewissen zu reden. „Nu hebbt ji nur de eene Dochter, un ji lot her so hart placken.“ Noch nicht einmal das Fahrradfahren durfte Anna erlernen, jedenfalls nicht auf dem Fahrrad der Mutter. Lieber ließ sie es ungenutzt im Schuppen stehen. Später wurde es verkauft. Anna kam erst wieder in die Nähe eines Damenfahrrads, als sie mir im Alter von zwölf Jahren eins schenkte. Da war sie selbst 48 Jahre alt und traute sich nicht mehr aufs Rad.

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