Nun stand er fast vor dem Hundebesitzer. Er rief ihm entschlossen zu: „Halten Sie sofort Ihren Hund fest! Ich komme zu Ihnen. Ich habe Ihnen etwas zu sagen!“ Es war gut, dass Andy direkt die offene Konfrontation suchte, denn der weiße Pitbull schien keineswegs gehorsam zu sein.
Er kläffte und zog an der Leine auf ihn zu, sodass der Hundebesitzer sichtlich Mühe hatte, ihn zu halten. Das Tier war offenbar auch ohne ersichtlichen Grund aggressiv.
Nun waren sie knapp zwei Meter voneinander entfernt und blieben sich dort gegenüber stehen, dann legte Andy los: „Wissen Sie, was sich letzte Woche dort im Wald zugetragen hat? Nein, ich verrate es Ihnen...“
Völlig außer sich erläuterte Andy den Vorfall und der Hundebesitzer versuchte verständnislos und ungläubig Andy einige Male zu unterbrechen, was dieser jedoch nicht zuließ und nur noch lauter und strenger im Tonfall wurde, aber stets nach dem Motto „Höfliche Härte hilft“.
Als Andy dann fertig war, sagte der Pitbullbesitzer unbeherzt: „Das tut mir leid, aber ich kann da ja auch nichts für und es ist ja nochmal alles gut gegangen, wie es scheint.“ So wollte er sich aus der Affäre ziehen und die Verantwortung für seine Fahrlässigkeit abstreiten. Doch Andy ließ das nicht zu und brach erneut los: „Es ist Ihre Pflicht! Solch ein Hund muss eigentlich einen Maulkorb tragen!
Wenn Ihre Bestie das nächste Mal frei hier herumläuft und außer Kontrolle ist, werde ich da sein und mein Messer auch!“ Der Hundebesitzer wollte sich wohl von einem 18 - jährigen nicht drohen lassen und geriet ebenfalls in Rage. Doch Andy lies das kalt. Er hatte seinen Standpunkt klar gemacht und drehte sich nun um und ging zurück zu Lexi. Dann gingen die beiden auf direktem Weg nach Hause.
Auf dem Rückweg war Andy von einem Gefühl der Gerechtigkeit durchströmt. Er war von seinem Auftreten eben selbst begeistert. Er hatte sein Gewissen etwas beruhigt, ganz im Sinne von Regel Nr. 10. Ein reines Gewissen ist ein sanftes Ruhekissen.
Am Abend, als die Familie gemeinsam fern sah, erzählte Andy, dass er den Pitbull-Besitzer erneut getroffen habe. Auf die verblüffte Fragen seines Vaters, was denn geschehen sei, antwortete er nur: „Ich habe das geklärt. So etwas wird nicht mehr passieren.“
Kate fiel aus allen Wolken und schrie hysterisch los: „Was hast du getan?! Frank, wenn ein Sohn in den jungen Jahren schon....“ „Jajaja“ unterbrach Andy seine Mutter rasch: „Ich habe nur mit dem Menschen geredet.“
„Siehst du“ prahlte Frank stolz „Unser Sohn ist ein sehr vernünftiger und erwachsener, junger Mann!“
Vernünftig und erwachsen, das waren zwei Dinge, mit denen sich Andy gerne identifizieren ließ, auch wenn er es niemals offen zugeben würde. In seinem Zimmer überlegte Andy erneut, was er sich als Regel fürs Leben aufschreiben könnte. Es fiel ihm schwer, denn um nun etwas zu finden, was ihm von Formulierung und Inhalt gefiel, musste er immer tiefgründiger nachdenken. Aber es kam noch etwas dabei heraus.
Regel Nr. 13 Keine Begeisterung sollte größer sein, als die nüchterne Leidenschaft zur praktischen Vernunft*
(* Zitat: Helmut Schmidt)
Das hatte ein Staatsmann gesagt, der zwar inzwischen sehr alt, aber auch sehr weise war, und den Andy immer schon sehr bewundert hatte. Und die vielleicht wichtigste Regel im praktischen Leben:
Regel Nr. 14 Glück ist das Ergebnis von Arbeit und Planung
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