»Klar zum Schießen«, meldete Leutnant Landenberger.
»Geben Sie Zeichen, dass wir gleich anfangen«, befahl Sieber.
»Jawohl, Herr Kaleun!«
Petersen betätige selbst die Signallampe. Mit dem Klicken der Lamellen wurde die Warnung an den Minenräumer gegeben. Eine kurze Antwort folgte. Sieber drehte sich zum Wintergarten um. An der Dreisieben standen zwei Männer. Einer von ihnen war Matrose Kehl, der sich noch schnell einen Wattepfropfen in das rechte Ohr stopfte, dann einen Ladestreifen aus dem Munitionsbehälter nahm und sich bereithielt. Sieber überblickte noch einmal das Deck und wandte sich schließlich an Landenberger.
»Dann lassen Sie mal schießen, II WO.«
Landenberger blickte zu den Männern, die an der Flak standen, und gab den Befehl zum Feuern. Matrose Kehl setzte den Ladestreifen ein, sein Kamerad entsicherte und begann mit der ersten Salve. Kehl nahm sofort einen neuen Ladestreifen aus dem Munitionsbehälter. Nach dem letzten Schuss wechselte er mit zwei Handgriffen das Magazin und gleichdarauf feuerte die Dreisieben eine weitere Salve. Es wurden fünf Ladestreifen verschossen, bis Landenberger den Befehl zum Feuereinstellen gab. Die Übung wurde noch einmal wiederholt, die Dreisieben funktionierte einwandfrei. Eine halbe Stunde Später wurde auch die Bordkanone klargemacht. Am Geschütz standen drei Mann. Anreichen der Zehn-Komma-Fünf-Zentimeter Granaten, Laden und Abfeuern. Sieber war zufrieden und gab den Befehl zum Klarmachen des Decks. Die Männer stiegen ein, erst die Geschützbedienung und dann die Brückenwache. Sieber kletterte als Letzter durch das Turmluk und verschloss den Lukendeckel hinter sich.
»Auf fünfzig Meter gehen und halten.«
»Dann mal ab in den nassen Keller«, murmelte Petersen.
Oberleutnant Linden führte den Befehl aus, gab Anweisungen an die Zentralgasten. Das Boot glitt geräuschlos in die Tiefe. Dann wurde es durchgependelt, um die verbliebenen Lufteinschlüsse aus den Tauchzellen zu treiben. Nach dem Trimmen stand der Tiefenmesser exakt auf fünfzig Meter und die Lastigkeit zeigte, dass der Bootsrumpf waagerecht unter Wasser lag. Linden machte Meldung. Sieber quittierte es mit einem Nicken.
»Dann jetzt mal auf achtzig Meter gehen, halten und Halbefahrt voraus.«
Erneut wurde der Befehl in der Zentrale ausgeführt, das Boot wurde durchgependelt, getrimmt und die E-Maschinen auf Halbefahrt gebracht. Oberleutnant Linden meldete Vollzug.
»AK voraus!«, befahl Sieber nun.
»AK voraus!«, wiederholte Linden und ließ den Maschinentelegrafen bedienen. Das Boot nahm merklich an Fahrt auf. Linden überprüfte die Instrumente, die E-Maschinen liefen volle Fahrt.
»Melde, AK liegt an.«
Kaleun Sieber blickte sich in der Zentrale um. »Danke, meine Herren.« Dann wandte er sich an Linden. »Auftauchen, LI, wir haben heute ja noch etwas anderes vor.«
*
Obersteuermann Petersen brachte das Boot zurück in den Hafen. Außer dem Kommandanten ging keiner der Mannschaft mehr von Bord. Kaleun Sieber kehrte nach einer Stunde zurück. Um Punkt 13:00 Uhr gab er den Befehl zum Auslaufen. Diesmal wurde U-810 von der ersten Wache unter Oberleutnant Kuhnle zur Mündung der Blavet gesteuert und dort von zwei Sperrbrechern empfangen. Die Freiwache war vollständig auf Deck angetreten. Auch wenn die Sperrbrecher vorausfuhren, konnte es vorkommen, dass eine Mine nicht geräumt wurde und mit dem U-Boot kollidierte. Bei einem Minentreffer hatten die Männer auf Deck eine größere Überlebenschance als die Leute auf den Stationen. U-810 erreichte den Auslaufpunkt Bogenlampe und wurde dort von den Sperrbrechern verlassen. Es ging hinaus auf die Biskaya. Das Boot war jetzt auf sich allein gestellt. Bis zum Abend wurde kein Funkspruch mehr abgesetzt, der Gegner sollte U-810 vorerst nicht orten können. Michael stand an der Tür zum Funkraum. Greimel schüttelte den Kopf.
»Die wissen ohnehin, wo wir sind. Die wissen, wann wir ausgelaufen sind, die wissen, welchen Kurs wir jetzt nehmen, nämlich raus auf den Atlantik, was sonst. Ich glaube auf dem Stützpunkt gibt es mehr Spitzel als unsere eigenen Leute und ich möchte auch nicht wissen, was alles über die Lords nach draußen sickert.«
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