Martin Mehner - Generalprobe -Leben aus Musik-

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Generalprobe -Leben aus Musik-: краткое содержание, описание и аннотация

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Musik, wenn sie in unser Leben tritt, verwandelt uns. Die einen mehr, die anderen weniger. Schon Goethe wusste: «Wer die Musik liebt, ist nur ein halber Mensch. Wer sie aber treibt, der ist ein ganzer Mensch.»
Die Sammlung vereint alle zehn Geschichten der Edition Generalprobe – im April 2011 schaffte sie es in die Top Ten der 2. Neobooks-Staffel.
Wir befinden uns auf den Spuren des Musik-Gens, denn die Handelnden sind ausnahmslos der Tonkunst verfallen.
Als Zugabe lesen Sie einen musikalischen Weihnachtskrimi: Trio Trombone.

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...okay, jetzt das dritte Satz, mit viel Gefuhl, aber eindringlich...

Aber gespielt habe ich immer nur für ihn. Ich glaube, das machen hier viele, für irgendwen spielen. Es geht einfach besser, wenn man einen Menschen hat, dem man gefallen möchte. Es ist völlig ausreichend, dass Belinari genießerisch den Kopf zur Seite legt, wenn die Geigen Solo haben. Dieser Mann fühlt die Musik, das sieht man, und manchmal schluckt er. Dann geht sein Adamsapfel kurz hoch und runter. Das mag ich, besonders wenn er nicht rasiert ist.

...in neunundsiebzig die Bratsche nicht so kratzig bitte, ihr seid da voll im Vordergrund, ganz weich, daa daa daa daa, da daa, da daa...

Jonda redet auf seine Nachbarn ein, selbst sein Flüstern ist unüberhörbar, und schaut demonstrativ zu den Bratschen hin. Idiot!

...vierter Satz, presto...

Ich muss mich konzentrieren, da sind ein paar heftige Passagen drin. Und sofort geht es wieder los, das Reißen in der rechten Schulter. Es schmerzt so sehr, dass ich in der Pause wohl noch eine Tablette nehmen werde.

...hundertsechsunddreißig ist Crescendo, nicht Forte, das gilt vor allem für das Blech, die Stelle machen wir noch mal, auf eins...

Es ist schwierig, leise und sauber Posaune zu spielen, noch schwieriger, wenn alle drei zusammen einsetzen und dann ins Crescendo gehen sollen.

Breitenstein, der dritte, hatte es am hartnäckigsten versucht, nachdem Ronald weg war. Selber geschieden, nach langem Zögern deutscher Staatsbürger geworden, kaum Kontakt zu seinen Kindern. Kenne seine ganze Lebensgeschichte. Er hat sich lange gesträubt, hier zu arbeiten und zu leben, nach dem, was seine Großeltern durchmachen mussten.

...danke schön, viertel vor eins bitte PUNKTLICH wieder hier sein...

Ich verschwinde sofort auf der Toilette und nehme meine Tablette. Den Rest der Pause verbringe ich draußen. Den Kragen hoch geschlagen husche ich an den ersten schnellen Rauchern vorbei, um eine Runde um das Gebäude zu drehen. Gerade noch rechtzeitig vor der Solistin schaffe ich es auf meinen Platz.

Marita Levandovska wird das Sibelius-Violinkonzert spielen. Das letzte Mal, als wir mit ihr arbeiteten, spielte sie ohne Schuhe. Als Solistin kann man sich so was eben leisten.

Solistin – mein Vater wollte immer, dass ich Solistin werde. Er hatte ja keine Ahnung, wie viel Mühe es für mich bedeutete, eine Tutti-Geigerin zu werden. Es ist mir nicht zugeflogen, wahrlich nicht.

...im ersten in die Violinen, kraftvoll, aber nicht eckig, dija dija dija dija...

Da ist sie! Tatsächlich, sie zieht die Schuhe aus. Schwarz glänzende Plateauschuhe, die sie dicht neben das Dirigentenpult stellt. Und dabei lächelt sie. Weakland lächelt zurück, dann reißt sie plötzlich die Geige hoch und wartet auf den Anfang. Sie hat das Heft in der Hand, ganz klar.

Bei Sibelius leg ich mich immer besonders ins Zeug, ich gehöre zu denjenigen, die vorne auf der Stuhlkante sitzen. Meine Kraft kommt aus dem Becken. Bei anderen, Männern vor allem, kommt sie mehr aus der Schulter, noch verstärkt durch den Kopf. Ich liebe das, wenn diese starken Kerle hier die Töne mit einem kräftigen Nicken markieren. Das sieht so souverän aus! Bei den Celli machen das sogar die Frauen. Und Belinari natürlich auch. Dann blitzt sein Hals auf. Wüsste gerne, wie die in der Beziehung die Rollen verteilen. Aber das werde ich wohl nicht mehr erfahren.

...das war noch nicht gut, das geht noch viel weicher, dija dija dija dija daaa dadaaaaaaa...

Als der Arzt mir die Eröffnung machte, dass ich aufhören müsste, brach für mich eine Welt zusammen. Mein erster Gedanke war: Ich kann doch gar nichts anderes!

Das ist keine Übertreibung: Nicht mal kochen kann ich. Habe Zeit meines Lebens vor allem Geige gespielt und mir den Posten hier erarbeitet. Man verdient nicht so schlecht in so einem Orchester, aber für mich war es auch immer anstrengend. Manche Kollegen, denen es eher zufällt, die nicht viel üben müssen, die haben es leichter.

...da da daa da da daa , wo waren in neunundneunzig die Klarinette, ihr konnt noch louder!

Tja, es ist schon erstaunlich, wie der spielt, bei den vielen Zigaretten, die er so raucht. Seine meist olivgrünen Poloshirts riechen oft danach. Die Zweite, Rebecca, steht zu Unrecht in seinem Schatten, ich finde ihren Ton noch weicher, noch runder.

...weiter bitte und schon mal vorab, in Takt vierundvierzig/fünfundvierzig ein deutliches Por-ta-to in die Celli, so wie es da steht...

Keiner hatte mir sagen können, dass ich zum Arbeitsamt muss, BEVOR ich arbeitslos werde. Das war ein Aufstand! Die wollten mir nicht mal das Geld zahlen. Und ich hatte es gewagt, nach einer Umschulung zu fragen! Rebecca brachte mich schließlich auf die Idee mit dem Shiatsu. Sie meinte, da könnte ich doppelt profitieren.

...dritter Satz, energico, Marita...

Die Levandovska steht auf Zehenspitzen, ihre Haare sind so wirr, dass ich Angst kriege, sie könnten über die Saiten fallen. Diesen dritten Satz spiele ich auswendig. Ich sehe im Augenwinkel, wie die Bögen aller Geigen gleichzeitig auf- und abwärts gehen. Meine Nachbarin schlägt klatschend die Seite um und wirkt ein wenig hektisch. Es ist das Finale. Es ist mein Finale.

Minutenlanger Applaus für die Solistin. Ich beteilige mich und checke dabei schon mal vorsichtig den Weg zum Ausgang.

Von hinten nähert sich jemand. Ich spüre es und stehe auf, aber er ist schon da. Thibaut nimmt mich einfach in den Arm.

Personal Identification Number

Robert Schilling, Tontechniker

Während ich, eilig, wie meistens, auf dem Weg in den Verkaufsraum der Tankstelle meine Brieftasche herausfingere und nach der Geldkarte suche, weiß ich bereits, dass irgendetwas anders ist. Ein unbestimmtes Gefühl hat sich meiner bemächtigt, Scham vielleicht. Oder auch Trotz. Unwillkürlich bleibe ich vor dem Regal mit den Motorölen und anderem Autozubehör stehen, scheinbar interessiert, aber in Wirklichkeit versuche ich mich zu sammeln und zu begreifen, was mich durcheinander gebracht hat.

Eigentlich hätte mich die Entdeckung von eben völlig kalt lassen können, aber so ist es nun mal nicht, im Gegenteil: Es hat mich kalt erwischt.

Zumindest wird mir der Grund meiner Verwirrung langsam klar. Ich kann also endlich bezahlen gehen.

Die Kassiererin kennt mich bereits. Wir haben, so mit Blicken, schon oft geflirtet. Ich tanke hier meistens und auch gern, und sie lächelt mir wie immer äußerst herzlich zu: "Mit Karte?"

"Ja ja, kleinen Moment noch bitte..."

"Darf’s noch was sein?"

Heute fragt sie aber mit einem Unterton, der mir bisher so nicht aufgefallen ist.

Lieber schaue ich ihr nicht wieder in die Augen.

Und dann plötzlich durchfährt es mich, heiß und spitz: Ich weiß meine Geheimnummer nicht mehr. Ich kann gar nicht bezahlen. Bargeld habe ich keins, höchstens einen Fünfer und einige Münzen. Das wird Probleme geben. Ich werde meinen Ausweis dalassen müssen und 24 Stunden Zeit bekommen, um das Geld vorbeizubringen.

Verdammt, ich wusste es! Normaler Weise hätte ich mir die PIN beim Hereinkommen schon viermal innerlich vorgesagt und dazu gesungen. In dieser Art pflege ich, mir viele Nummern, Telefonnummern, PIN-Nummern und was nicht alles zu merken.

Heute aber habe ich vergessen zu singen und mir auch nichts vorgesagt. Ich war noch abgelenkt gewesen von dem blöden Vorfall vorhin am Waldsee. Und auch jetzt fällt mir die kleine Melodie aus vier Tönen nicht wieder ein. Mit 2 beginnt sie. Oder? Mit 3?

Dabei funktioniert mein System sonst immer, und es ist ganz einfach:

Jede Ziffer entspricht einem Ton auf der Durtonleiter, logischer Weise gemäß dem zugehörigen Intervall. Die 1 ist also der Grundton, die 5 die Quinte usw. Für die Null nehme ich einfach den Leitton unter dem Grundton. Jede Ziffernfolge ergibt eine kurze Melodie, und je schräger, desto leichter ist sie zu behalten.

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