Gunther Dederichs - Die Therapeutin und er

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Die Rahmenhandlung des Romans ist eine wenig mehr als ein Jahr währende Beziehung zweier Menschen Mitte fünfzig in den Nullerjahren, unterbrochen von situationsbedingten Assoziationen und Rückblicken des Ich-Erzählers auf dessen Biografie und damit einhergehenden Zeitbetrachtungen.
Die Partnerin, Therapeutin, ironiefrei, bestimmend, sensibel, impulsiv, unternehmungslustig, hedonistisch, mental und intellektuell geprägt von der Studentenrevolte und deren Nachfolgebewegungen, der Ich-Erzähler hingegen eher skeptisch gegenüber den Zeitströmungen. Dessen weitgehende Weigerung, ihren Wünschen und Forderungen nachzukommen, führt schließlich zum Ende der Beziehung.

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Als sie seine vermeintliche Ähnlichkeit mit dem besagten Schauspieler erwähnte, konnte sie seine Mutter natürlich noch nicht kennen, über die er bis dahin auch kaum mehr als eine beiläufige Bemerkung gemacht ha­ben dürfte.

Das Frappierende an der Sache ist, dass sie ihre Charakterisierung seiner Person einige Monate später sogar mit einer aus ihrer Sicht überzeugenden Be­grün­dung hätte vortragen können.

So weit aber war es damals noch nicht.

Die Assoziation, wenn auch nicht direkt mit An­tho­ny Perkins, so doch allgemein mit in irgendeiner Weise Abgründigem, Abartigem, Zwielichtigem, Heimlichtuerischem, hatte Jahrzehnte zuvor schon Stunkie ihm gegenüber gehabt, was unter anderem darauf gründete, dass er regelmäßig gegen Abend allein im nahegelegenen Park spazieren ging, die meiste Zeit – damals selbst unter Studenten noch unüblich – unrasiert war und eine Zeitlang in einem blutroten und – da von ihm aus Unwissenheit zu heiß gewaschenen – hautengen Frotteepullover rumlief, seinem, wie Stunkie es nannte, Kinderschänder - beziehungsweise Mörder-Haarmann-Pullover , in Anspielung auf jenen homosexuellen Serienmörder, den Vampir / Werwolf von Hannover , der in den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg mehr als zwanzig Jungen und junge Männer durch Bisse in den Hals tötete und anschließend zerstückelte. Jedenfalls machte sich Stunkie eine Zeitlang einen Spaß daraus, ihn mit der großteils – aber eben nur großteils! – gespielten Vermutung zu konfrontieren, er suche den Park nur deshalb auf, um auf den dortigen Spielplätzen kleinen Jungen nachzustellen. Warum in dem Zusammenhang nie von kleinen Mädchen die Rede war, entzieht sich seiner Kenntnis, vermutlich aber, weil Stunkie das als weniger abartig betrachtete, da es sich dann zumindest noch um Menschen des anderen Geschlechts gehandelt hätte. Er selbst fand das Ganze eher lustig und spielte das Spiel bereitwillig mit. Rainer, der ein Jahr nach ihm einzog, übernahm die Stunkiesche Kinderschändertheorie und wurde quasi der dritte Mann im Spiel. Als sie in irgendeinem Zusammenhang von einem unschönen Erlebnis in ihrer Kindheit erzählte – er hatte damit gerechnet, dass sie sehr schnell auf ihre Kindheit zu sprechen kommt, hatte vom ersten Moment an diesen Eindruck von ihr gehabt –, begann sie zu weinen. Nach kurzem Zögern ergriff er ihre Hand. Zu seinem Erstaunen bedankte sie sich für diese Geste. Nach einer Stunde etwa bekam er das Gefühl, dass sie ihm bereits alles Wesentliche von sich berichtet hatte. Ihre Offenheit und ihr Vertrauen ihm gegenüber fand er zwar sympathisch, er selbst war jedoch anders gestrickt, hatte nicht das Bedürfnis, gleichermaßen detailliert von sich zu berichten. Kurz bevor sie gingen, stand ein noch relativ junger Mann zufällig in ihrer Nähe. Er musste etwa Mitte dreißig sein und trug eine bunte gestrickte Hose, wie man sie manchmal bei Leuten sieht, die sich eher der alternativen, esoterischen Szene zuordnen, die hier also durchaus am richtigen Ort waren. Sie schaute einen Moment in dessen Richtung, dann wendete sie sich wieder ihm zu und meinte in abschätzigem Ton, sie finde solche Hosen weibisch. Er war ein wenig befremdet über ihre Bemerkung, nicht nur wegen der Wahl ihrer Worte, auch über die Vehemenz, mit der sie ihre Ansicht zum Ausdruck brachte. Er selbst empfand ihre Reaktion – zumal gegenüber jemandem, dem sie nichts Konkretes vorzuwerfen hatte – als unangemessen und versuchte vergeblich, das in Einklang zu bringen mit ihrer sensiblen Seite, die er inzwischen auch kennengelernt hatte. Es war nicht das erste Mal, dass er Zeuge solch extremer Divergenzen zwischen großer Sensibilität in Bezug auf die eigene Person und der Tendenz zu ausgesprochen negativen Urteilen über andere wurde, was ihm stets unvereinbar schien. Entweder ist man sensibel oder nicht. Entweder neigt man dazu, mehr als gemeinhin üblich über eigene Erlebnisse zu trauern und hat dann konsequenterweise Skrupel, sich in verletzen­der Weise über andere zu äußern, oder man ist grundsätzlich von grobschlächtigerer Art, schreckt also vor solchen Bemerkungen nicht zurück, ist dann aber auch weit davon entfernt, über eigene problematische Erfahrungen in Tränen auszubrechen, zumal wenn sie etliche Jahrzehnte zurückliegen. Nach einigem Überlegen entschieden sie sich, zum Wochenmarkt zu gehen, der auf einem recht weitläufigen Platz nur wenige hundert Meter entfernt stattfand, nicht weit von der Wohnung, in der er vorübergehend Unterkunft gefunden hatte, nachdem seine Frau ihn zum ersten Mal ersucht hatte, aus der gemeinsamen Wohnung auszuziehen. Damals aber hatte die Trennung nur einige Wo­chen gedauert. Schließlich hatte sie ihn gebeten, zu ihr zurückzukommen. Als sie zum Markt kamen, wurde bereits mit dem Abbauen der Stände begonnen. Nachdem sie dort noch schnell eine Runde gedreht hatten, kaufte er ihr einen voluminösen Blumenstrauß, den sie auf ihren Vorschlag hin sogleich zu ihr nach Haus brachten. Ihre Wohnung lag im oberen Stock eines vierstöckigen Gebäudekomplexes aus den Zwanzigerjahren, in einer reinen Wohn- und Schlafgegend, in der es weder Geschäfte noch irgendeine Art öffentlichen Lebens gab, zwar noch im weiteren Sinne zum Stadtzentrum gehörend, das pralle Leben aber fand hier nicht mehr statt. Es war genau die Art von Umfeld, die man, sofern man ein Faible dafür hat, als ruhige Gegend bezeichnet, mit anderen Worten, nicht gerade ihr Leib-und Magenviertel. Auch die Leute dort waren nicht unbedingt nach ihrem Geschmack, wie sie ihm zu verstehen gab. Ihre Bemerkung kam für ihn keineswegs überraschend. Er konnte sie sich ohnehin weit besser in einem urbaneren Viertel vorstellen. Sie gingen zuerst in die Küche, wo sie eine Kristallvase aus dem Schrank holte, die Vase mit den Blumen, nachdem sie rasch eine Stelle freigeräumt hatte, auf den Tisch stellte und sich sodann an ihrem Espressokocher zu schaffen machte. Sie habe ihn aus Italien mitgebracht, erklärte sie, während sie weiter damit hantierte. Leider gebe es Geräte dieser Art in Deutschland nicht. Hier werde meist nur billiges Zeug aus Alu­minium angeboten, das nicht viel tauge. Den Kaffee tranken sie gleich in der Küche. Als Sie ihm wieder von einem unerfreulichen Ereignis in ihrem Leben erzählte, strich er ihr über die Wange. Sie begann daraufhin von neuem leise zu weinen. Während er sie anschaute, wies sie auf eine leicht gerötete Stelle in ihrem Gesicht, die sie vorsichtig mit dem Finger berührte und dabei erklärte, ihre Haut reagiere dort extrem auf Stimmungen. Ihr Arzt habe sie gewarnt, dass dort sehr leicht Hautkrebs entstehen könne. Sie solle diese Stelle deshalb genau beobachten. Er nahm sich vor, ihr keinen Anlass für negative Stimmungen zu geben, die bei ihr Hautkrebs verursachen könnten. Schließlich wollte er nicht ihr vorzeitiges Ableben auf dem Gewissen haben. Wahrscheinlich wäre das sogar fahrlässige Tötung.

Als sie darauf zu sprechen kamen, wie sie sich eine Beziehung miteinander vorstellen, bemerkte er unter anderem, er habe nicht die Absicht, sie in irgendeiner Weise einzuengen, worauf sie erst einmal nichts erwiderte. Einige Tage später kam sie darauf zurück und brachte ihre Befürchtung seiner eventuellen mangelnden Bereitschaft zum Ausdruck, sich wirklich auf sie einzulassen, eine verbindliche Beziehung mit ihr einzugehen.

Er fragte sich, ob sie zu den Menschen gehört, die stets die Wahrheit hinter der Wahrheit suchen und darüber nachsinnen, was mit dem Gesagten tatsächlich zum Ausdruck gebracht werden sollte.

Über der Kommode neben dem Bett hing ein – wie sie ihm erklärte – von ihr selbst gemaltes Bild. Es bestand aus mehreren unterschiedlichen, auf den ersten Blick willkürlich zusammengewürfelten Motiven, zwischen denen er trotz ernsthaften Bemühens keinen Zusam­men­hang erkennen konnte. In der Hinsicht zumindest er­innerte es ihn ein wenig an Gemälde von Chagall.

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