Je mehr ich mich im Laufe meines Lebens von den Konzepten und Lehren von Institutionen, Religionen, Philosophien, Gesellschaft, Kultur verabschiedete, um meinen Weg des Herzens zu gehen, umso intensiver wurde meine Verbindung mit Gott. Ich wurde freier und erfuhr mehr und mehr Führung und eine tiefe Liebe. Gottes Botschaften brachten mir Klarheit, sie stimmten mit meiner inneren Wahrheit überein. Durch Austausch mit anderen spirituell ausgerichteten Menschen und Lektüre entsprechender Bücher erfuhr ich, dass ich nicht allein bin mit meinen Erlebnissen, Empfindungen und Gedanken und dass mein Weg der für mich richtige ist. Ich betone noch einmal: es ist meinWeg, der nicht für alle anderen Menschen gültig ist. Jeder muss seinen eigenen Weg gehen und seine eigenen Entscheidungen aus dem Gefühl heraus treffen. Was für mich jetzt stimmig und gültig ist, kann morgen wieder anders sein und ist für andere noch lange nicht richtig.
Heute, nach vielen Erkenntnisprozessen, in denen sich Illusionen, Bedeckungen, Schleier und tief sitzende Ängste lösten, löse ich mich auch von dem Begriff „Gott“. Dies ist nicht einfach, denn er prägte einige Jahrzehnte mein Leben und Bewusstsein. Meine Erfahrung jedoch hat mich erkennen lassen, dass der Begriff „ LIEBE“ für mich stimmiger ist.
Gott ist keine Person, schon gar nicht eine männliche Person, wie es in vielen Sprachen üblich ist. Diese Einstellung hat in den drei großen Weltreligionen Judentum, Islam, Christentum, besonders in der katholischen Kirche zur Diskriminierung der Frau geführt und bis heute viel Leid in die Welt gebracht. Noch vor hundert Jahren wurde den Frauen sogar abgestritten, eine Seele zu besitzen! Noch heute, im aufgeklärten 21. Jahrhundert wird Frauen in dieser Kirchengemeinschaft das Recht auf Priesterschaft verweigert. Nur in der protestantischen Kirche hat sich ein Wandel vollzogen, allerdings ist dieser auch noch nicht so alt. Auch in anderen Religionen besitzt die Frau eine völlig untergeordnete Position.
Dieses und andere kirchliche Gesetze und Regeln sind von Menschen aufgestellt, die Abhängigkeiten schaffen und Macht ausüben wollen. Sie kommen nicht von Gott und der LIEBE! Liebe bemächtigt sich anderer nicht, Liebe macht und lässt frei. Vor ca. 500 Jahren gab es durch Martin Luther eine reformierende Bewegung in der christlichen Kirche, die mehr Freiheit und Klarheit gebracht hat. Nun ist es Zeit für den nächsten Schritt – die eigene Göttlichkeit anzunehmen, die LIEBE als Mensch zu leben.Autoritäres, dominantes, selbstherrliches, verlogenes Machtgebaren in welchem Bereich des menschlichen Lebens auch immer hat keine Zukunft mehr. Das Licht und die LIEBE werden sich durchsetzen und den Menschen in die Wahrheit, Freiheit und den Frieden führen.
Gott im Sinne von LIEBE ist Energie, ein Gefühl, ein inneres Wissen, das aus dem Herzen und nicht – wie Gedanken – aus dem Verstand kommt wie eine mathematische Gleichung. Natürlich versuchen wir als Menschen, uns Gegebenheiten zu erklären, einen Begriff dafür zu finden, damit alle in der Kommunikation miteinander wissen, wovon gesprochen wird. Ein Tisch ist ein Tisch, aber es gibt immens viele Varianten eines Tisches, dies hängt vom Auge des Betrachters ab. Gott wird auch als Schöpfer, All-Geist, (Ur-) Quelle, Leben, Essenz und anderes mehr bezeichnet. Damit stimme ich überein. Aber für mich persönlich ist der Begriff „LIEBE“ treffender, weil ich dieses Gefühl vermittelt bekomme. Ich verstehe darunter die wahre Liebe, die keine Bedingungen stellt, die akzeptiert, was ist und ewig ist. Wo du also in diesem Buch auf den Begriff LIEBE (groß geschrieben) triffst, kannst du nach deinem aktuellen Verständnis auch Gott, eine andere Bezeichnung oder einen anderen Namen einsetzen, wenn dir dies eher zusagt.
Erkenne dich selbst -
und du erkennst Gott
und die Göttlichkeit in allem, was ist.
Wilma Mergen
Diese immense LIEBE fühlt sich warm, nährend, verständnisvoll, weich, sanft, gütig an. Sie ist immer wieder auch sehr mächtig, stark, klärend, um nur einige Empfindungen wieder zu geben. Wir alle kennen diese Energie, aber nicht alle erkennen sie bzw. können sie annehmen. Viele Menschen leben (leider) immer noch in der Illusion und dem Glaubensmuster, dass sie von der LIEBE getrennt sind, ja sogar ihrer nicht würdig sind. Wie viele Menschen sprechen mit gesenktem Kopf Sonntag für Sonntag überall auf der Welt im christlichen Gottesdienst den Satz: „Herr, ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach, aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund“? Wenn wir Teil der LIEBE bzw. LIEBE sind, warum sind wir ihrer dann nicht würdig? Wer spricht uns dieses Geburtsrecht ab und aus welchem Grund? Hier geht es um Trennung, Macht und Ohnmacht, aber nicht um Einheit und LIEBE.
Da Gedanken und besonders Worte eine immens manifestierende Wirkung haben, stelle man sich nur einmal vor, welche Macht diese Aussage besitzt. Ich verweise auf die Forschungen von Dr. M. Emoto, der Gedankenkräfte in ihrer fördernden und schädigenden Art sichtbar gemacht hat. Sie geht als Energie ins morphogenetische Feld, ins Universum und kosmisches All-Bewusstsein, mit dem alle und alles verbunden sind. Sie hält uns klein, erniedrigt uns und raubt uns unsere eigene Kraft und Macht über uns selbst und unser selbstbestimmtes Leben.
Je mehr unser spirituelles Wachstum und Bewusstsein wächst, umso mehr wird unser Planet energetisch angehoben. Dazu erhalten wir die entsprechende Unterstützung auch aus der geistigen Ebene. Dieser Vorgang wird auch als Aufstiegsprozess oder Dimensionswechsel der Erde und Menschheit bezeichnet. Durch diese stetige energetische Anhebung wird auch die Möglichkeit zur Manifestation unserer Gedanken und Wünsche beschleunigt. Von daher ist die Selbstkontrolle und Pflege unserer Gedanken sehr wichtig. Gedanken sind schöpferische, gestaltende Energie.
Ein weiteres Beispiel: Im apostolischen Glaubensbekenntnis, das für alle christlichen Kirchen gilt, steht die Behauptung über Jesus: „er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; von dort wird er kommen, zu richtendie Lebenden und die Toten“. Wenn Jesus als Sohn der LIEBE die Aufgabe hatte, die allumfassende LIEBE in die Welt wieder zu bringen bzw. die Menschen wieder daran zu erinnern, woher sie kommen und wer sie sind, wieso sollte er dann richten? LIEBE bewertet, urteilt und verurteilt nicht, LIEBE liebt und akzeptiert. Jesus wurde und wird als Retter, als Erlöser bezeichnet, als menschlicher Ausdruck der LIEBE, da kann er unmöglich richten, in Gut und Böse trennen, die einen in den Himmel, die anderen ins Fegefeuer oder in die Hölle schicken.
Auch diese Energie geht millionenfach in die Welt, ohne dass diese Worte in Frage gestellt und auf ihre Wahrheit überprüft werden. Selbst wenn sie nur nachgesprochen und wie ein auswendig gelerntes Gedicht wiedergegeben werden, so haben diese Texte eine Wirkung! Darüber sollte sich jeder einmal Gedanken machen. Dies sind nur zwei Beispiele, um zu verdeutlichen, was Menschen unbewusst tun, nur weil sie dieses Verhalten von anderen freiwillig oder unfreiwillig gelernt, unkritisch übernommen, verinnerlicht und sich z. B. auch aus Angst angepasst haben. Wir befinden uns im 21. Jahrhundert und nicht mehr in der schweren Energie des Mittelalters, wo die Menschen noch autoritätsgläubig(er) bzw. –hörig(er) waren.
Daher:
Achte auf deine Gedanken, sie werden deine Worte.
Achte auf deine Worte, sie werden deine Taten!
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