Wenn wir die geistige Welt um Hilfe bitten oder einen Wunsch abgeben, dann geben wir energetisch die Information über den Zustand der Unordnung in unserem Leben ab. Dies ist der Moment, an dem wir in unserem Leben etwas ändern wollen und von unserer Seele schon darauf vorbereitet wurden. Unsere Seele und ihre Mitseelen nehmen die Information auf und präsentieren uns die Lösung, die bereits gemäß unserem Seelenplan und der Seelenkonferenz vorliegt. Die Lösung und Hilfe kann ein Gedanke, eine Erkenntnis sein. Es kann auch ein Mitmensch sein, der uns eine Information oder Hilfe zur Verfügung stellt. Seine Seele hat den Hilferuf vernommen und er tritt in Erscheinung. Er ist dann der Lichtblick, der Engel. Mit seiner Hilfe können wir wieder Ordnung in unsere Situation bringen, heilen und die anstehende Veränderung durchführen. Wir alle sind geistige Wesen, Energie, sind Engel, die sich gegenseitig helfen, unterstützen und begleiten. Dazu gehören auch Pflanzen, Tiere, Steine – kurz: alle materiellen und immateriellen Wesen und Teile der göttlichen Schöpfung.
Im Gegensatz zum menschlichen Bewusstsein der Dualität und Polarität gibt es auf der geistigen Ebene auch keine Geschlechtlichkeit und keine Hierarchie. Aufgrund von Erfahrungen und Entwicklungen sind die Aufgaben unter den Lichtwesen bzw. Seelen entsprechend verteilt. Hier wird nicht bewertet, gibt es kein Bewusstsein von Besser oder Schlechter, Höher oder Niedriger, Größer oder Kleiner. In der LIEBE sind alle gleich und damit gleichwertig.Deshalb sind wir als Menschen aufgefordert, dieses Bewusstsein der Gleichwertigkeit auch im Irdischen zu leben, denn wir leben es gleichzeitig als Seele. Die Vorstellung, dass wir als Seele und als Menschen alle Brüder und Schwestern, beste Freunde sind, kann hier vielleicht hilfreich sein.
Wenn sich eine Seele für ihre Entwicklung vorgenommen hat, die bedingungslose Liebe im Irdischen zu leben, wird sie in Situationen geraten, in denen sie lernen kann, Lebensumstände, Verhaltensweisen und Wesensarten von Mitmenschen zu akzeptieren, wie sie sind, zu verzeihen, in Liebe loszulassen. Zu diesem Zweck inkarniert sie solange, bis sie ihre „Lektion“ vollständig gelernt, alles erfahren, alles aufgelöst, ihre Aufgabe erfüllt hat. Ihre Wegbegleiter stellen ihr alles dafür Notwendige zur Verfügung wie Missbrauch (körperlich oder energetisch), Ehebruch, physische oder psychische Schmerzen, Vergewaltigung, Unfall, Mord u. a. m.. Aus menschlicher Sicht werden diese leidvollen Erfahrungen verurteilt, aus seelischer Sicht sind es Geschenke. Sie geschehen aus wahrer Liebe, damit die Seele sich weiter entwickeln, ihre Aufgabe erfüllen, ihr Ziel erreichen kann.
Zuletzt hat sie sich diese Umstände selbst herausgesucht, ihren Plan selbst erstellt. Begegnen wir einem Mitmenschen in unserem irdischen Leben, der uns vertraut vorkommt, zu dem wir uns hingezogen fühlen, für den wir Liebe empfinden, so können wir sicher sein, dass er bei der Konferenz der Seelen und der Erstellung des Seelenplans anwesend war und bei der Verteilung der Rollen und Aufgaben für die Wegbegleiter die Hand gehoben und „Hier, ich mache das!“ gerufen hat.
Aus diesen Gründen gibt es auch keine Schuld; Schuld ist ein menschliches Konzept, eine Illusion. Wir haben uns unsere Erfahrungen und Lernprogramme alle selbst aus Liebe zu uns, zum Ganzen und zur LIEBE ausgewählt! Denn die Erkenntnisse, Erfahrungen und Auflösungen, die jeder einzelne Mensch auf seinem Lebensweg erlebt, gehen nicht nur in den Erfahrungsschatz seiner Seele über, sondern stehen allen Wesen des gesamten Universums, der gesamten Schöpfung Gottes, der LIEBE, zur Verfügung! Wenn ich etwas für meine Heilung im Irdischen tue, z. B. mich von einer Angst löse, dann profitieren auch alle anderen Wesen davon!
Viele kleine Leute, die in vielen kleinen Orten
viele kleine Dinge tun, können das Gesicht der Welt verändern
(und das Universum, Anmerkung von mir)
Wenn du den ersten Schritt tust,
kommt der Himmel dir entgegen.
aus Afrika
Alles, was ist,
ist wahre Liebe.
Alles, was geschieht,
geschieht aus wahrer Liebe.
Mit deiner Seele nur kannst du
erkennen und verstehen.
Denn deine Seele ist wahre Liebe
und sie lebt durch, für, mit und
in der wahren Liebe.
Wilma Mergen
Je tiefer meine Einblicke in die Beziehung von geistiger und irdischer Welt, je intensiver meine Verbindung mit meiner Seele und mit Gott wurden, umso schwieriger wurde es für mich, meine Empfindungen und Bilder in menschliche Sprache zu transportieren. Ich bemühe mich, meine Erläuterungen in einer einfachen, verständlichen, klaren Form zu vermitteln wie die Botschaften sind, die ich von Gott erhalte. Meine Aussagen sollen weniger den menschlichen begrenzten Verstand füttern, ihm haben wir lange genug die Vormacht gegeben. Vielmehr sollen sie das Gefühl anregen, den Menschen in der Weite seines Herzens und inneren (Seelen-) Bewusstseins berühren. In Wahrheit sind wir Energie, sind wir Liebe. Liebe sieht und versteht mit dem Herzen; da braucht es keine Erklärungen und Worte. Dennoch werde ich versuchen, mein Bild bzw. Gefühl von Gott, Liebe, Seele so einfach und klar wie möglich mit Worten zu vermitteln, denn wir leben nun einmal in der Materie und besitzen das Gefühl wie auch den Verstand.
Ich bin im christlichen (katholischen) Glauben aufgewachsen und habe von meinen Wegbegleitern wie Eltern, Erziehern, Lehrern, Pfarrern u. a. ein Bild von Gott vermittelt bekommen, das dem Bewusstsein der Zeit und der Menschen entsprach. Hier gibt es für mich nichts zu bewerten, jeder handelte nach bestem Wissen und Gewissen. Wenn eine Seele in einem menschlichen Körper inkarniert, bleibt die Verbindung zur geistigen Ebene erhalten. Deshalb nehmen viele Kinder die nicht sichtbare Welt wahr und kommunizieren mit ihr. Je älter das Kind wird, je mehr der Verstand geschult wird, umso mehr tritt die Empfindung und Medialität zurück. Als Kind habe ich mich immer mit den Lichtwesen unterhalten und sie wahrgenommen. Im Laufe der Jahre wurde mir von Gott erzählt. Es entstand in mir die Vorstellung, dass Gott ein männliches, übermächtiges, von mir weit entferntes Wesen irgendwo im Himmel ist, das mich stets mit erhobenem Zeigefinger beobachtet, mich richtet, ja sogar bestraft, wenn ich gegen seine Gesetze/Gebote verstoße. Beispiele aus der Bibel, die diese Vorstellung untermauerten, gab es genug oder Sprüche im Alltag wie „kleine Sünden straft der liebe Gott sofort“. Mein Gefühl sagte mir aber stets etwas anderes, jedoch als Kind sind die Erwachsenen die Autoritäten. Und ein Kind will Liebe und Zuwendung haben, also gehorcht es und folgt den Anweisungen – bis zu einem gewissen Alter. Für mich lag auch immer ein Widerspruch in den Aussagen der Erwachsenen, denn wie kann ein strafendes, richtendes Wesen als „lieber“ Gott bezeichnet werden?!
Als mir dann das Leben und Wirken von Jesus nahegebracht wurde, veränderte sich vieles. Er war ein Mensch wie du und ich, ein Bruder. Er erzählte von der Liebe Gottes, von seinem Vater, mit dem wir als seine Kinder immer verbunden und vereint sind. Er wies darauf hin, dass Gott uns stets Hilfe schickt durch seine Engel, dass wir ein ewiges Leben haben, in seiner Liebe stets geborgen sind. Gott war dadurch für mich zwar immer noch weit entfernt und unerreichbar, aber Jesus wurde für mich der Vermittler zwischen ihm und mir. Dennoch stimmte dieses Bild mehr mit meinem inneren Gefühl überein. Mit zunehmendem selbständigen Denken, Handeln und Vergleichen mit anderen Religionen und Philosophien stellte ich viele Glaubensmuster der Erwachsenen in Frage und löste mich mehr und mehr von ihren Vorstellungen.
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