Jessie Adler Gral - Dämon und Lamm

Здесь есть возможность читать онлайн «Jessie Adler Gral - Dämon und Lamm» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Dämon und Lamm: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Dämon und Lamm»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Die Geschichten in Dämon und Lamm erzählen von obsessiver Liebe, die sich in Verzweiflung, eiskalten Zorn und Rachedurst verwandelt. Sie beleuchten auch die dunkle Seite der Liebe, so in einer Geschichte über Kindesmissbrauch, in der das erwachsene Opfer seinem Peiniger die Maske des Gutmenschen vom Gesicht reißt. Eine der Storys entführt uns in die Zeit der Hexenverfolgungen, eine weitere in die Zeit der Mayas. Erleben Sie, wie die schwangere Geliebte eines Therapeuten, eine fünfzehnjährige Mayaprinzessin, eine perfide beklaute Schriftstellerin und eine besessene Stalkerin mit Liebe, Eifersucht und Rache umgehen.
Die Geschichten sind klug komponiert und lebendig und einfühlsam – gelegentlich auch drastisch – erzählt. Dieses Buch bietet spannende und intelligente Unterhaltung.

Dämon und Lamm — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Dämon und Lamm», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Taubenuss ist nämlich überzeugt, sie hätte mich mit meinen überaus persönlichen Erinnerungen fest unter dem Daumen, und ich würde es nicht wagen, etwas gegen sie zu unternehmen. Das geht aus ihren Machwerken und den darin eingeflochtenen vorsichtigen Drohungen klar und deutlich hervor. Dabei kräht doch nach dem, was in meinen Erinnerungen steht, heute kein Hahn mehr. In jedem ins Internet gestellten Teenagererguss liest man viel schärfere Sachen. Aber klar, in ihrem Herzen ist Karla natürlich eine kleine Spießerin und findet meine Erinnerungen deshalb so spektakulär . Und natürlich rührt ihre lächerliche Fehleinschätzung auch daher, dass sie glaubt, die Welt interessiere sich für Schriftsteller. Arme Karla. Die Welt interessiert sich für Paris Hilton, Dieter Bohlen und Angelina Jolie, nicht für Schriftsteller. Deine vermeintliche Waffe ist stumpf, Taubenuss, und wenn du endlich begriffen hast, was wirklich auf dich wartet, wird es zu spät sein.

Am nächsten Morgen schlang ich ein Croissant herunter und trank drei Tassen schwarzen Kaffee. Dann flitzte ich mit dem Rad zum Hauptbahnhof, um von einer Telefonzelle aus die Kulturredaktion des Kölner Reports anzurufen. Der Kulturredakteur ist ein sensationslüsterner Kerl namens Bert Randow, den ich bei der Vernissage der naiven Malerin Veronique Sarkowski kennengelernt hatte. Sarkowski malt grauenhaft schlechte Bilder, aber das gehört nicht hierher. Von Randow meldete sich mit einer tiefen heiseren Stimme, der man den jahrzehntelangen Whiskykonsum deutlich anhörte. „Am Haus von Karla Taubnessel gibt es eine Sensation zu sehen“, haspelte ich in den altmodischen Hörer.

„Karla wer?“

„Karla Taubnessel, die bekannte Literatin.“

„Ach die“, brummte Randow. „Und worin besteht die Sensation?“

„An ihrem Haus stehen wüste Schmähungen, die sollten Sie sich nicht entgehen lassen.“

„Hören Sie“, begann Randow und machte ein schlürfendes Geräusch; offenbar trank er gerade Kaffee. „Zunächst mal brauche ich Ihren Namen und anschließend-“

„Taubnessel wohnt im Pfauenweg 9“, unterbrach ich ihn und hörte, wie er mit Papier raschelte und geräuschvoll zu kauen begann. „Und mein Name ist Cindy Ribbentrop.“

„Ach nee!“, sagte Randow feixend.

Ich hängte den Hörer ein und stürzte aus dem Bahnhof. Zu blöd, diese Sache mit von Ribbentrop. Warum ich ausgerechnet auf den Namen einer Nazigröße verfallen war, konnte ich mir selbst nicht erklären. Aber immerhin hatte ich das von weggelassen und meine Stimme verstellt. Tatsächlich hatte ich versucht, die blecherne Mickymausstimme von Taubenuss nachzuahmen, indem ich höher sprach als normal und etwas atemlos und piepsend, was mir aber nicht recht gelungen ist.

Doch Bert Randow hatte offenbar trotz allem angebissen, denn am nächsten Morgen waren die Schriftzüge an Karlas Haus der Aufmacher des Kölner Reports. Auf der Titelseite prangte ein Foto von Taubenuss, die mit empörter Miene auf ihre geschändete Hauswand starrte. Ich verschlang den Artikel mit hungrigen Augen. Er war ein wenig hämisch geraten, also scheint auch Randow Taubenuss nicht gerade ins Herz geschlossen zu haben. Der beigefügte zweite Schnappschuss war auch nicht viel schmeichelhafter. Karla sah aufgeblasen aus und noch dicker als sonst, und ich erspähte einen Anflug von Hamsterbacken.

Zum ersten Mal, seit ich Taubnessels Schandtaten entdeckt hatte, atmete ich frei durch. Ich schlenderte mit dem Kölner Report in der Hand in meine Küche, wo Kalamaki aufgekratzt um meine Knöchel strich. Ich köpfte einen Piccolo und trank das erste Glas im Stehen, mit genüsslich zurückgelegtem Kopf, während Kalamaki seine rosa Nase gegen meine Waden stupste, um mir klarzumachen, dass er mitfeiern wollte.

Ich gab Kalamaki ein kleines Stück Camembert, sein derzeit bevorzugtes Lieblingsleckerli, und zog mich mit dem Kölner Report und einem frisch gefüllten Sektkelch ins Wohnzimmer zurück, wo ich auf mein Cordsamtsofa sank. Kalamaki folgte mir geräuschlos und sprang auf meine Knie. Er trampelte eine Weile mit den Pfoten auf mir herum, ehe er es sich bequem machte und in einem tiefen, fast grollenden Ton zu schnurren begann. Ich schloss meine Hände um meinen Kater und lächelte gelöst. Zum ersten Mal seit mehr als einem Jahr fühlte ich mich von dem rasenden Schmerz befreit, den Taubnessel mir mit ihren bösartigen Teufeleien zugefügt hat.

Wie ein Flashback blitzte ihre Website vor meinen Augen auf. Ein nicht sehr attraktives Foto von ihr hängt über dem aufgeblasenen Text wie eine düstere Gewitterwolke. Karla twittert auch gern und häufig. Dabei erläutert sie ihren Lesern, in welch einsamen Qualen sich eine Künstlerin winden muss, um ein Werk zu gebären. Was in ihrem Fall besonders peinlich ist, da sie noch nie etwas anderes geboren hat als ungelenke Dialogversatzstückchen, die ihre von mir geklauten Texte mehr schlecht als recht aneinanderbinden. Wirklich erstaunlich, dass sie ihren Lesern noch nicht erzählt hat, wie oft sie am Tag Pipi macht.

Ich lächelte und hob mein Glas in der Parodie eines Trinkspruchs.

Du wirst noch Heulen und Zähneknirschen, Taubenuss!

Karla.Als ich die Schmierereien an meinem Haus sah, war mir sofort klar, dass die nur von Jammerliese sein konnten. Von diesem armseligen Plasma, das sich nicht mal wehrt, wenn man ihr alles klaut, was sie je verzapft hat. Dieses Geschmiere an meiner Frontwand ist doch bloß das Werk einer wütenden Maus, das nehme ich überhaupt nicht ernst. Ich werd das der Presse gegenüber auch gar nicht weiter kommentieren. Dieser ekelhafte Randow, der wie aus dem Nichts heraus plötzlich vor meiner Haustür stand, schien sich über meine Fassungslosigkeit auch noch zu amüsieren. Na, ich habe den unverschämten Burschen stehenlassen, bin ins Haus gerannt und habe Martin im Büro angerufen. Diese verdammten Pressefuzzis sind doch richtige Aasgeier. Alle wollen sie einem ans Leder.

Leider kriege ich im Moment sowieso ziemlich viel Gegenwind. Für meinen Roman Eisbären überall hab ich ein paar unglaublich unverschämte Kritiken kassiert, da musste ich echt schlucken. Dolf Klöver, der Cheflektor des Hauschildtverlags, behauptete, mein Zeug sei mechanisch zusammengehauen und ein total seelenloses Geschreibsel, das man sofort vergäße, sobald man das Buch aus der Hand gelegt hat. Da käme einfach gar nichts rüber, kein sinnvoller Gedanke und kein lebendiges Gefühl. Dieser widerliche Schmierfink! Der kommt ganz oben auf meine Hassliste. Leider haben auch noch ein paar andere Kritiker in das gleiche Horn getutet. Natürlich muss man diesen Kritikermist nicht wirklich ernst nehmen, aber er macht mich wütend. Was fällt diesen jämmerlichen Typen ein? Die sind doch alle bloß giftig, weil ich erfolgreich bin. Die wären selbst gern Schriftsteller, können es aber nicht. Diese Kerle sind einfach grün und gelb vor Neid.

Siri.Es ist mir ehrlich gesagt schleierhaft, warum Taubenuss unbedingt Schriftstellerin sein will, da sie doch zum Schreiben so gut wie keine Begabung zeigt. Warum sattelt sie nicht auf Einbrecherin um? Als Gesetzesbrecherin ist sie nämlich ein beachtliches Talent. Aber natürlich muss man sich bei einer kriminellen Karriere im Schatten halten, während Taubenuss doch auf Teufel komm raus ins Rampenlicht will. Wenn man ihr Internet-Tagebuch liest, begreift man sofort, dass sie sich für einen verkappten Rockstar hält.

Es ist wirklich jammerschade, dass ich Karlas kriminelle Machenschaften erst nach fünf Jahren entdeckt habe. Und wenn sie nicht so dreist gewesen wäre, eine meiner Figuren - die dänische Ärztin Mathilda Palmgren - komplett zu übernehmen, hätte ich es vermutlich nie gemerkt. So aber stolperte ich bei einer Internetrecherche über die Rezension eines Romans namens Krähen im Nebel, Raben im Geäst , in dem die dänische Ärztin Mathilda Palmgren eine tragende Rolle spielt. Und so kam alles ans Tageslicht.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Dämon und Lamm»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Dämon und Lamm» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Dämon und Lamm»

Обсуждение, отзывы о книге «Dämon und Lamm» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x