Jessie Adler Gral - Dämon und Lamm

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Dämon und Lamm: краткое содержание, описание и аннотация

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Die Geschichten in Dämon und Lamm erzählen von obsessiver Liebe, die sich in Verzweiflung, eiskalten Zorn und Rachedurst verwandelt. Sie beleuchten auch die dunkle Seite der Liebe, so in einer Geschichte über Kindesmissbrauch, in der das erwachsene Opfer seinem Peiniger die Maske des Gutmenschen vom Gesicht reißt. Eine der Storys entführt uns in die Zeit der Hexenverfolgungen, eine weitere in die Zeit der Mayas. Erleben Sie, wie die schwangere Geliebte eines Therapeuten, eine fünfzehnjährige Mayaprinzessin, eine perfide beklaute Schriftstellerin und eine besessene Stalkerin mit Liebe, Eifersucht und Rache umgehen.
Die Geschichten sind klug komponiert und lebendig und einfühlsam – gelegentlich auch drastisch – erzählt. Dieses Buch bietet spannende und intelligente Unterhaltung.

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Schräg vor Karlas gelbem Bungalow steht ein großer Kirschbaum, der von dem obligatorischen kleinen Grasfleckchen umgeben ist, das man Stadtbäumen zugesteht, damit sie nicht verdursten. An diesem kleinen Grasfleckchen ließ ich Armin lange herum schnuppern, während ich zu Karlas Fenster hochstarrte. Dieses kleine Grasareal wird von allen Hunden der Nachbarschaft aufgesucht, denn viele der in der Pfauenstraße lebenden Menschen sind zu faul, um ihre Vierbeiner lange auszuführen, da man „Gassigehen“ nicht mit dem Auto erledigen kann. Armin wurde es jedenfalls nicht langweilig, er las begeistert seine Hundezeitung.

Karla Taubnessel trat an das riesige Panoramafenster und stand mehrere Minuten lang unbeweglich hinter ihrer grobmaschigen Gardine, die einen trübseligen Beigeton aufweist.

Ich konnte ihre Nervosität bis in meine Zehenspitzen spüren.

Zu ihrer Abendlesung erschien Taubenuss in einem apfelsinenfarbenen Ensemble, das sich scheußlich mit ihrem eher rötlichen Teint biss. An ihrer Seite hatte sie einen Bodyguard, einen sonnengegerbten Kerl, der aussah wie ein Kleiderschrank. Der Bodyguard durfte mit ihr auf die Lesetribüne. Während der ganzen Lesung hockte er dicht neben ihr auf einem Kunststoffstuhl ohne Armlehnen und suchte mit zusammengekniffenen Augen den Raum ab. Dieser Bodyguard muss Taubenuss einen Haufen Geld kosten.

Karla erklärte dem Publikum, dass es Drohungen einer Verrückten gegen sie gegeben habe, weshalb sie sich einen Personenschützer habe zulegen müssen. Sie erhielt ein mitfühlendes Gemurmel von den fast ausschließlich weiblichen Zuhörern, in das sich Aufregung und Entrüstung mischte.

Ich stand in einem schlecht ausgeleuchteten Bereich der Uranus-Buchhandlung und war mit einer rabenschwarzen Perücke im Pagenkopfstil und einer furchterregenden Hornbrille getarnt. Dazu trug ich sehr zurückhaltende Kleidung in verwaschenen Graublautönen. Ich hielt mich auch ein wenig gebückt, wie es ein alter Mensch tun würde. So etwas verändert die Körpersilhouette enorm.

Taubenuss wirkte angespannt. Ihre Blicke geisterten nervös durch den Raum, doch sie erkannte mich nicht. Als sie die erste Seite umblätterte, zitterten ihre Finger, und ihre Blechstimme kippte mehrmals peinlich. Sie trank eine ganze Literflasche Mineralwasser aus und verlangte mitten in der Lesung eine neue. „Judy und Rudi standen verlegen im Türrahmen wie Hänsel und Gretel“, las Karla. „Sie hatten nicht den Mut, einander in die Augen zu sehen …“

Bis ihnen die Hexe einen Stoß ins Kreuz gab, sodass sie in den brennenden Ofen flogen, wo sie hingehörten , höhnte ich in Gedanken. Natürlich stammt dieser Blödsinn nicht von mir. Ich bin auch sicher, dass sie ihn nicht bei Henning Mankell oder Petra Hammesfahr abgeschrieben hat, wie es auch schon vorgekommen ist. Taubenuss schreibt nämlich auch von anderen ab, sogar von Margaret Mitchell und Nabokov, nur viel vorsichtiger. Nein, dieser Schwachsinn musste auf ihrem eigenen Mist gewachsen sein.

Noch bevor die Pause eingeläutet wurde, steuerte ich den engen Durchgang zur Damentoilette an. Ich versteckte mich in einer der beiden Kabinen und schloss die Tür ab. Die Uranus-Buchhandlung eignet sich gut für größere Leseveranstaltungen. Vor allem aber hat sie eine geräumige Gästetoilette mit separaten Kabinen für Damen und Herren, was man in einer Buchhandlung eher selten findet. Ich zog die schwarze Perücke aus und bürstete mein langes blondes Haar, bis es schön locker fiel. Die Perücke verstaute ich unter meiner viel zu weiten Jacke und klemmte sie in meinen Hosenbund. Natürlich nahm ich auch die schauerliche Hornbrille ab. Im Handspiegel zog ich mir in einem dunklen, fast schwarzen Brombeerton die Lippen nach. Ich puderte auch mein Gesicht ab, das vor Aufregung schon leicht glänzte. Dann setzte ich mich auf den Toilettendeckel und lauschte dem Stimmengewirr, das aus dem Lesesaal bis in die Toilette drang.

Ich wartete geduldig. Mir war klar, dass Taubenuss kommen würde, um ihr Makeup aufzufrischen. Und ebenso klar war, dass sie ihren Bodyguard nicht in die Damentoilette mitschleifen konnte. Zunächst kamen zwei Frauen in flachen Schuhen, die ich erst hörte, als sie den Waschraum betraten. Sie brachten den süßlichen Geruch eines Parfüms mit, das mir unbekannt war. „Eine komische Stimme hat sie schon“ sagte die eine. „So hab ich sie mir gar nicht vorgestellt, so dick und dazu die Mickymausstimme.“

„Na, Du hast es nötig, Lia“, gab die andere in unverhohlenem Spott zurück. „Du bist ja auch nicht gerade eine Elfe.“ Sie ging in die Kabine neben mir und pinkelte ausgiebig.

„Aber meine Stimme passt zu mir“, erwiderte Lia leicht pikiert, als das Plätschern des Urinstrahls aufgehört hatte. „Meine Stimme klingt angenehm und hat überhaupt keine Ähnlichkeit mit diesem blechernen Gequieke.“ Etwas fiel klirrend zu Boden und rollte über die meerblauen Bodenplatten auf meine Kabine zu. Es war ein Lippenstift in einer vergoldeten Hülse. Ich erhaschte einen Blick auf eine füllige Hand mit einem altertümlich geschliffenen Granatring, die den Stift vom Boden aufklaubte.

„Friede, Lia“, sagte die zweite Stimme lachend. „Ich hab’s nicht so gemeint, das weißt du doch. Sag mir lieber, wie dir die Lesung gefällt.“ Der Knopf des Händetrockners begann geräuschvoll zu summen.

„Tja, also im Buch hat’s mir besser gefallen. Alfredo ist schon ein toller Kerl, aber wenn das mit so einer piepsigen Stimme vorgelesen wird, vergällt es einem irgendwie den Genuss.“ Beide lachten, der Wasserhahn wurde zugedreht, und eine Handtasche mit einem Metallverschluss schnappte zu. Dann fiel die Tür hinter ihnen ins Schloss. Danach geschah eine ganze Weile überhaupt nichts, während ich aufgeregt mit den Zehenspitzen auf den Boden tappte. Das Stimmengewirr im Lesesaal war jetzt gedämpfter. Endlich hörte ich Taubenuss, die den aquamarinblauen Teppichbelag des Lesebereichs offenbar hinter sich gelassen hatte; ihre Stilettos knallten auf die steinernen Platten des Durchgangs.

Ich erhob mich vom Klodeckel und wappnete mich. Los jetzt, Siri! Schnapp sie dir!

Taubenuss stieß die Tür auf und polterte in den Vorraum. Sie kippte ihr Kosmetiktäschchen auf dem holzvertäfelten Waschtisch aus, drehte das Wasser auf und riss ungeduldig an der Tülle des Seifenspenders. Ich riss die Kabinentür auf, trat dicht neben sie und blickte ihr im Spiegel in die Augen.

Karla starrte mich an wie einen Geist. Sie roch nach Rauch, und ihre Nasenspitze glänzte. Ihre Augen waren rotgerändert vom Zigarettenqualm. Taubenuss ist nämlich eine starke Raucherin - ein Laster, mit dem sie gern während ihrer Lesungen kokettiert. Sämtliche Finger ihrer rechten Hand waren quittengelb vom Nikotin, und rings um den Mund hatte sie tief eingegrabene Furchen. Sie sah viel älter aus als auf den Fotos ihrer Website.

Karlas Augen flogen furchtsam zur Tür und hefteten sich dann wieder auf den Spiegel, aus dem heraus mein Gesicht sie unbarmherzig anstarrte. Schließlich schien sie sich zu einem Entschluss durchzuringen. Sie warf die Lippen auf, und ein Ausdruck anmaßenden Stolzes legte sich über ihre Züge.

Ich drehte ich mich zu meiner Feindin um und blickte ihr direkt in das leicht gedunsene Gesicht. Ein rasendes Verlangen brandete in mir auf, Karla zu packen und ihren Kopf gegen die Wand zu schmettern, wieder und wieder, doch ich kämpfte diesen atavistischen Impuls meines Reptiliengehirns nieder. Stattdessen zog ich die grauenhafteste Grimasse, zu der ich imstande bin, riss die Augen weit auf und fletschte die Zähne wie eine wahnsinnig gewordene Hyäne. Ich weiß, dass ich so wahrhaft furchterregend aussehe, denn ich habe mal in der Hitze eines Taek Wondo-Trainings eine solche Grimasse gezogen, und mein Sparringspartner, eins siebenundachtzig groß und fast hundert Kilo schwer, sprang einen Meter zurück und erstarrte vor Schreck.

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