Harald Zilka - REMEMBER HIM

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Der 73jährige Albrecht hat niemanden, der sich an ihn erinnern wird. Seine Erinnerungen trägt er in einer Holzkiste mit sich herum. Eine magische Kiste. Von einem Drama aus dem Leben gerissen, wartet er auf den Tod. Denkt sogar an Selbstmord. Er beginnt, seine Wohnung auszuräumen und mit dem Leben abzuschließen. Als er eines Tages auf dem Friedhof ein fünfzehnjähriges Straßenkind trifft, das alles verloren hat, wird alles anders. Er weiß, dass sein Leben Sinn bekommt, wenn er ihr Leben rettet. Doch sie wehrt sich trotzig dagegen und gerät in einen Polizeieinsatz. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, denn er weiß – er muss gehen. Wenn es ihm gelingt, ihr Leben in die richtigen Bahnen zu lenken, wird sie sich an ihn erinnern…
Der gleichnamige Film über Leben, Sterben und das Weitergeben von Erinnerungen wurde 2012 mit TV-Star Günter Tolar (Made in Austria) verfilmt.

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KAPITEL 5

Das dunkle Refugium

Albrecht fand sich wieder in der Zwischenwelt zwischen Schatten der Erinnerungen und einem Ort, der einst sein Zuhause war. Dunkel von der Dämmerung, kühl von der abgeschalteten Heizung und muffig, weil wochenlang niemand ein Fenster geöffnet hatte, war seine Wohnung selbst wie ein fremder Planet. Als das Raumschiff Albrecht landete, war es kein großer Schritt für die Menschheit, sondern eher der tiefe Fall eines tragischen Schicksals. Seine Wohnung lag nicht weit entfernt von jenem Friedhof in Ober St. Veit, den ich anfangs erwähnte. Auch dieses Wohnhaus gibt es wirklich, ich könnte Ihnen den Straßennamen nennen, aber eigentlich spielt es ja keine Rolle. Die Wohnung war mit sechzig Quadratmetern nicht groß, besaß aber eine angenehme Raumaufteilung. Von der langgezogenen Küche konnte man auf einem kleinen Park blicken. Der Wohnraum und das Schlafzimmer hatten eine angenehme Größe und lagen an einer schwach befahrenen Straße. Die Möbel waren alt und schwer. Mahagoni im Wohnzimmer zeugte von einer Zeit, wo dunkle Möbel und schwere Tapeten mit dicken Blumen modern waren. Albrecht durchschritt mehrmals die Wohnung, versuchte überall Dinge zu finden, die ihm halfen, sich wohlzufühlen. Er fand aber nichts. Das Problem mit der Akzeptanz des Sterbens ist nämlich, dass man sich von allem verabschieden muss, was zu Lebzeiten Bedeutung hatte. Kommt dann etwas dazwischen, kann man nicht einfach zurückgehen und sagen: na schön, dann lebe ich weiter. Im Halbdunkeln wirkte Albrechts Nest durchaus behaglich, nur bei hellem Licht konnte man sehen, dass der Laminatboden an manchen Stellen abgestoßen und die Teppiche zerschlissen waren. Er schaltete überall die Lampen ein und zündete einige Kerzen an. Er stellte fest, dass er manche Gegenstände in der Wohnung suchen musste, weil er vergessen hatte, wo sie aufbewahrt wurden. Er versuchte eine Opern-Schallplatte aufzulegen, doch die schwere Musik brachte ihn zum Weinen. Abba schien unangemessen. Er fand nichts Essbares außer abgelaufene Dosensuppen und Pfefferminztee, den er hasste. Später ging er die Straße hinunter in ein kleines Lokal, aß ein Gulasch, und trank ein Glas kühles Bier. Auch das war eine neue Erfahrung. Albrecht kam noch aus einer Generation, wo man selten ins Restaurant ging. Er warf einen Blick auf den Tresen, wo jener Schlag von Menschen saß, die nicht bei einem Bier bleiben würden, und musste sich eingestehen, dass ihm auch diese Menschen fremd waren. Der nächtliche Spaziergang zurück in die Wohnung beruhigte ihn ein wenig, denn die Gerüche der Stadt, das Rascheln der Bäume und die nächtlichen Lichter der Straßenlaternen wirkten belebend auf seine Sinne. Der erste Schnee fiel und verzauberte die Straße in eine magische Winterlandschaft. Es stimmte ihn melancholisch. Albrecht schlief nicht viel in dieser Nacht, sogar die Geräusche seiner so vertrauten Wohnung beunruhigten ihn. Das Einschalten der Therme, die Wasserbewegung in den Heizkörpern und die Geräusche der anderen Mieter im Stiegenhaus waren unheimlich. Das Öffnen von Türen, verzerrt durch Hall, das Klimpern von Schlüsseln gab seinem Wohnhaus den Charakter einer Strafanstalt. Weggeschlossen vom Leben. Am nächsten Morgen erwachte er benebelt und betrachtete sein neues Leben. Er ging in die Küche, füllte Kaffeepulver in die Filtermaschine und stand dabei, um zu beobachten, wie der Kaffee sich in der Kanne sammelte. Nespresso war ihm kein Begriff, seine Generation hätte niemals so viel Geld für ein Getränk ausgegeben. Die Küche war oft ein Ort der Kommunikation gewesen, des gemeinsamen Kochens. Jetzt war es ein Raum, der noch da war.

Wahrscheinlich verbrachte er Tage damit, jeden einzelnen Gegenstand in seiner Wohnung in die Hand zu nehmen, zu befühlen und zu bewerten. Dinge, an denen man jeden Tag vorbeigegangen war, ohne dass man sie bemerkt hatte, kamen so zur Aufmerksamkeit. Es war unglaublich, was man alles aufbewahrte. Mit den meisten Dingen konnte er nichts mehr anfangen. So entdeckte Albrecht, dass viele seiner Habseligkeiten nicht mehr zu ihm gehörten. Diese Erfahrung warf ihn weg von dem reinigenden Weg der Akzeptanz zurück in eine noch viel tiefere Depression. Verschlimmert wurde die, wenn er Gegenstände fand, die er mochte. An diesem Tag, von dem er gar nicht wusste, wie viele Stunden er hatte oder wie viele ihm fehlten, folgte die erste Nacht, in der Albrecht darüber nachdachte, sich umzubringen.

KAPITEL 6

Die Dunkelheit

Zwischen drei Uhr nachts und dem Läuten des Weckers um Sechs, irgendwann im Morgengrauen, zwischen der Dunkelheit und dem Nebel des Schlafes, schien die Verzweiflung so erdrückend, dass der Gedanke an Selbstmord gar nichts Erschreckendes hatte. Selbstmord ist im wirklichen Leben nicht so subtil wie im Film. Albrecht dachte nicht über technische Anforderungen nach, er dachte nur an den Effekt, das Danach. Albrecht musste aber auch feststellen, dass es viele Hürden gab. Der Wunsch, sich umzubringen, ist schnell gefasst, die Überwindung und Umsetzung eine andere Sache. Die größte Hürde war er selbst. Selbstmord ist wider die Natur, die kein anderes Ziel hat, als die Arterhaltung. Sterben darf man nur, wenn man sich fortgepflanzt und der Bestand gesichert ist. Ja, bei Körperzellen gibt es Mechanismen, die nach gewissen Auslösern den eigenen Tod bewirken können. Krebs zum Beispiel, wenn die eigenen Zellen sich gegen den Körper wenden. Nicht vorgesehen war aber, dass der Wirt der Zellen diese Entscheidung selbst traf. Die Natur will Dinge kontrollieren. Der Körper, der Geist, die Vernunft, das Herz – alles sträubte sich dagegen. Natürlich war es nicht schwer, plausible Gründe dafür zu finden, warum nach dem Tod alles besser würde. Man konnte immer Gründe finden. Und egal, wie absurd eine Sache schien, es gab schnell Wege, sie von allen Seiten vorteilhaft darzustellen. Er würde nie wieder alleine sein, er würde nie mehr aufwachen, er würde, er würde… In der Dunkelheit der Nacht, wo die Einsamkeit am Stärksten ist, war diese Lösung gar nicht abwegig. In einer dunklen Nacht erscheint aber auch erklärbar, dass ein vorbeifahrender Schneepflug in Wirklichkeit ein verkleideter Ozeandampfer ist. Und das ist keine höhnische Parabel, sondern eine von Albrechts schlimmsten Nächten. In jener Nacht, wo er zwischen unruhigen Träumen in einem seichten, zerbrechlichen Schlaf lag, wurde er oft aus den Schlaf gerissen. Einmal war er im Traum auf einem Schiff gewesen, das ihn der Sonne näher brachte. Er spürte den Wind auf seinem Gesicht und hörte die Gischt gegen den Bug schlagen. Er ging hinunter aufs Backborddeck, wo man das Dröhnen des Motors hörte. Der Lärm des Motors war so realistisch, dass er nicht daran zweifelte. Diese Vorstellung war real. Er erwachte durch das Blitzen der roten Signallichter, die er für Positionslichter eines Schiffes hielt. Das Motorgeräusch dauerte an. Als sich der Schatten lichtete und er das Geräusch lokalisierte, wurde ihm klar, dass ein Schneepflug vor dem Fenster vorbeifuhr. Er weinte, bevor er wieder in einen unruhigen Schlaf fiel. So verlief die ganze Nacht und viele Nächte danach. Besonders am Morgen wurden die Dinge ins rechte Licht gerückt. Kaum dämmerte der neue Tag, durchströmten die Lebensgeister erneut seinen Körper und die Schatten der Nacht traten zurück wie ferne, undeutliche Gespenster. Auch wenn Albrechts Geist seinen müden Körper austricksen wollte und in seinem Kopf einen finsteren Plan schmiedete, tat sein Körper alles, um es zu verhindern. Es schossen ihm Hormone ein, die er vorher nicht kannte, es gab sogar Tage, an denen er sich zwar seelisch gebrochen, aber körperlich völlig fit fühlte. Er frühstückte, um danach mit seiner Arbeit fortzufahren. Einen listigen Plan, mit dem er Zeit schinden und sich vorbereiten wollte. Er kramte in seinen Zimmern und Kästen herum, begann Dinge wegzuwerfen und auszumisten. Zuerst war es nur ein kleines Müllsäckchen, dann füllte er einen fünfundzwanzig-Liter-Sack und dann einen Fünfziger, alles unter dem Vorwand, die Wohnung zu renovieren. Eine Renovierung, die niemals stattfinden würde. Sich der Dinge zu entledigen, die er nicht mehr benötigte, hatte auch den Vorteil, dass niemand in seinen persönlichen Sachen herumwühlen konnte, wenn er nicht mehr da war. Tatsächlich hatte er in den Achtzigerjahren einmal beobachtet, wie die Müllabfuhr die Gegenstände eines verstorbenen Nachbarn in den Müllwagen leerte. Wenn er genau nachdachte, fiel ihm sogar ein, dass im Krankenhaus die Habseligkeiten von Verstorbenen in kleinen Kisten verschwanden, wenn keine Angehörigen sie abholten. Nur wer durch den Park lief und sich am Ende des Geländes neben der Garage in den Müllraum verirrte, konnte dort ab und zu einige von diesen Kisten finden. Ausgelöscht und vergessen. Das Leben verlor durch den Tod. Er begann sich immer mehr von seinen Habseligkeiten zu entfernen. In gewisser Weise führte das zu einer Reinigung, wie wenn eine Beziehung beendet wird und man damit beginnt, die Wohnung neu zu putzen. Als würden die verräterischen Spuren der Vergangenheit damit entfernt. Eine neue Frisur, ein paar neue Klamotten, die wirkliche Veränderung fand an sich selber statt. Gleichzeitig erfuhr Albrecht durch die Reinigung seiner Räume mehr Beziehung zu der Wohnung und Ablenkung. Er begann sich von seinen Gegenständen zu verabschieden und er fühlte sich gut dabei. Er war dabei, sich zu ordnen. Er war dabei, abzuschließen.

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