Harald Zilka - REMEMBER HIM

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Der 73jährige Albrecht hat niemanden, der sich an ihn erinnern wird. Seine Erinnerungen trägt er in einer Holzkiste mit sich herum. Eine magische Kiste. Von einem Drama aus dem Leben gerissen, wartet er auf den Tod. Denkt sogar an Selbstmord. Er beginnt, seine Wohnung auszuräumen und mit dem Leben abzuschließen. Als er eines Tages auf dem Friedhof ein fünfzehnjähriges Straßenkind trifft, das alles verloren hat, wird alles anders. Er weiß, dass sein Leben Sinn bekommt, wenn er ihr Leben rettet. Doch sie wehrt sich trotzig dagegen und gerät in einen Polizeieinsatz. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, denn er weiß – er muss gehen. Wenn es ihm gelingt, ihr Leben in die richtigen Bahnen zu lenken, wird sie sich an ihn erinnern…
Der gleichnamige Film über Leben, Sterben und das Weitergeben von Erinnerungen wurde 2012 mit TV-Star Günter Tolar (Made in Austria) verfilmt.

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Der Trick der Verdrängung ist, das man nach einer Woche wieder zurückfährt und nur die kurzen, persönlichen Eindrücke mitnimmt. Man grillt ja auch kein Steak, um vorher darüber nachzudenken, wie das Rind in den Gang getrieben wird, wo der Schlachtschussapparat wartet. Man fährt auch nicht nach Italien und erinnert sich dann an die Mafia oder die Arbeitslosigkeit der Jugend, sondern an die warmen Sommerabende mit Lasagne und Chianti, den salzigen Duft im Hafen und den Geruch von Pinien. Die Verdrängung begleitet uns das ganze Leben. Manche Menschen haben den Vorteil, dass sie über ihre Gefühle sprechen können. Sich Anderen zu öffnen, kann Verletzung bringen, aber auch Heilung. Im Tierreich scheint es bei den meisten Arten die gleichen sozialen Verfahren zu geben, die auch bei uns oftmals Linderung bringen. So erfuhr ich an jenem Abend, dass auch Tiere sich im Umgang mit ihren Artgenossen trösten. Bei Schimpansen und Primaten scheint die Trauer damit zu enden, dass die Betroffenen nach der Trauer anderen aus der Gruppe das Fell pflegen und dadurch über den Schmerz hinwegkommen.

Der Kontakt mit dem Lebenden und das Greifen nach sozialen Strukturen scheint das Einzige zu sein, was ein gebrochenes Herz heilen kann. Bei Tieren, die in Gruppen leben, funktionieren also die gleichen Rituale, die Menschen viele Jahrhunderte ebenfalls vollzogen. Besonders in ländlichen Gebieten wurden die Älteren seit jeher im Familienverband gepflegt, bis die Menschheit abbog und alternde Menschen und deren Tod aus der Gesellschaft verbannte. Wer hat schon die Kraft seine Mutter zu pflegen, während man sich gerade mit zwei Jobs über Wasser halten muss, um die Miete zu bezahlen und nebenbei noch den Kindern hinterherhetzt? Outsourcing wurde eingeführt, könnte man sagen und dabei fielen Menschen wie Albrecht durch das soziale System, die noch nicht alt genug waren, um zu sterben, aber auch zu wenig soziale Kontakte hatten, um gepflegt zu werden. Albrecht hatte keine Nachkommen und keine Familie. Er war nicht der Typ, der an lustigen Seniorenabenden oder Schachturnieren teilnahm. Zu groß war die Angst, dass die Menschen in sein Herz sahen und sein Geheimnis entdeckten. Nach seinem größten Verlust war er wie ein Haustier, das seinen Besitzer verliert und daran selbst zu Grunde geht. Ich bin mir sicher, Sie kennen jemanden, der von solchen Begebenheiten berichten kann. Eine der wenigen Erinnerungen, die ich aus meiner eigenen Kindheit habe, ist der Schäferhund meines Großvaters. Als mein Großvater starb, hinterließ er den steinalten Hund, dessen genaues Alter niemand kannte. Das Alter sah man ihm an, denn sein Fell war zottig und die Bewegungen langsam. Anzeichen auf eine Krankheit gab es aber nicht. Wie bei den meisten Hunden war die Nähe zu meinem Großvater das, was ihn am Leben hielt. Keine drei Wochen, nachdem Großvater starb, starb auch der Hund. Er hatte sich kaum mehr bewegt und kein Futter zu sich genommen. Als ich Albrecht, der eine besondere Vorliebe für Hunde hatte, diese Geschichte später erzählte, nickte der nur und sagte:

»Er starb am gebrochenen Herzen«. Die Wahrheit ist, dass ich gar nicht sehr bewandert bin, was man in ein gutes Buch hineinschreibt oder nicht. Die Geschichte von Albrecht ist auf jeden Fall eine, die das Leben geschrieben hat und das sind oft die Härtesten. Albrecht hatte niemanden mehr, der sich an ihn erinnern würde und das war für ihn schlimmer als der Tod. Er hatte sich aufgegeben und trieb mehr dahin, von einem Tag in den anderen, statt zu leben. Eine Abwärtsspirale, die nur dadurch durchbrochen wurde, dass er völlig unverhofft einen Menschen kennenlernte, der viel jünger war und fast ebenso verloren durch das Leben trieb. Eine Begegnung, die beider Leben verändern würde. Und sie begann dort, wo gewöhnlich die Geschichten enden, nämlich am Friedhof in Ober St. Veit, über den Hügeln von Ober St. Veit.

KAPITEL 1

Das Kind von der Straße

Das Mädchen mit den braunen Haaren und dem schmutzigen Overall war keine fünfzehn Jahre alt. Sie hatte mit der Welt gebrochen. Dass sie sich hier am Friedhof herumtrieb, war kein Zufall. Wer keine Angst vor Friedhöfen hat, kann diese Orte der Ruhe und Andacht zum Verweilen und Nachdenken entdecken. Die Bäume und Sträucher der Grabanlagen, die geschmückten Steine sind tatsächlich ein Anstoß zur inneren Einkehr. Der Friedhof lag in dem Wiener Außenbezirk Ober St. Veit. Den gibt es wirklich und er gilt als die älteste Spur menschlichen Lebens, nachdem Zeugnisse einer paläolithischen Siedlung hier gefunden wurden. Heinrich II. verschenkte es an die Bamberger Dombrüder, ehe es 1529 und 1683 von den Türken verwüstet wurde. Im Jahr 1762 verkaufte Kardinal Migazzi die Herrschaft St. Veit an Maria Theresia und diese ließ eine Straßenverbindung nach Schönbrunn anlegen, welche seit 1894 »Hietzinger Hauptstraße« heißt. Über diese oder das Wiental erreicht man die Straßen, in denen Albrecht wohnte und den Friedhof. Hat man das Wien-Tal verlassen und folgt den ansteigenden Gassen zum Roten Berg, ist es nicht mehr weit. Am Rande des Lainzer Tiergartens liegt die Gedenkstätte, wo auch Egon Schiele und Gustav Klimt ihre letzte Ruhe gefunden haben. Hier wurde auch der gleichnamige Hollywood-Film über das Leben von Gustav Klimt gedreht, mit John Malkovich in der Hauptrolle. Der Blick über die Stadt Wien und die ruhige Verkehrslage machten diesen Friedhof ganz sicher zu einem besonders inspirierenden Ort. Das Mädchen suchte auf dem Friedhof aber keine Inspiration. Sie war keiner Sekte oder Jugendbewegung zugehörig, die Gothic-Elemente verehrte und hatte kein starkes Verhältnis zu Gott. Sie hasste Gott mit der gleichen Abscheu, mit der sie sich selbst hasste. Auf dem Friedhof strich sie nur an wärmeren Tagen herum, wenn sie die Schule schwänzte. Die Wiener Einkaufsstraßen oder die Innenstadt waren dafür kein guter Ort, weil Massen von geschäftigen Menschen mit Aktentaschen und Einkaufstaschen wie eine Walze jede Ruhe hinwegfegten. Das Mädchen hatte sich im westlichsten Bezirk von Wien und im Wienerwald herumgetrieben, als sie vor einem Platzregen flüchten musste und sich nach erfolglosen Versuchen in Hausfluren in einer der Grüfte versteckte. Sich in den Kellern und Gängen von bewohnten Häusern herumzutreiben, war mit großem Stress verbunden, weil ständig Hausparteien kamen und gingen und man praktisch jederzeit mit großem Geschrei hinauskomplimentiert werden konnte. Die wenigen Nächte, die sie in bewohnten Häusern verbracht hatte, waren schlaflos gewesen, weil ständig irgendwo eine Tür anschlug oder der Lift sich bewegte. Das Flüstern der alten Kastanienbäume am Friedhof, das in manchen Nächten klang, als würden die Menschen, die hier ruhen, von ihrem Leben erzählen, machte ihr keine Angst. Das Mädchen mochte den Friedhof, weil sie in einer Stimmung war, die diesem Flair sehr nahe kam. Viele Habseligkeiten hatte sie nicht bei sich und ihre Kleidung war nicht so schmutzig, wie man es sich bei Land- oder Stadtstreichern vorstellte. Das lag daran, dass sie nicht auf der Straße lebte, sondern bei der Jugendfürsorge gemeldet war und dort betreut wurde. Die finsteren Zeiten, wo man Kinder in dunklen Heimen mit strengkatholischen Schwestern einsperrte, sind vorbei. Der letzte Versuch, gefährdete Kinder in ein sozialpädagogisches Heimkonzept zu integrieren, war in den 70er Jahren die »Stadt des Kindes«, ebenfalls im Westen von Wien. Damals galt die offene Struktur der Jugendbetreuung mit zahlreichen Sportangeboten als enormer Fortschritt, der sich letztlich aber nicht durchsetze. Die Kinder, die dort aufgewachsen sind, sind heute erwachsen. Albrecht hatte einen Schulfreund gehabt, der als Sport-Betreuer in diesen Einrichtungen arbeitete und später sollte das Mädchen auch große Bedeutung gewinnen. Die Gebäude der Kinderstadt wurden mittlerweile abgerissen und in Wohnungen umgewandelt. Das Schwimmbad, die Bibliothek und die Theaterbühne blieben den neuen Bewohnern erhalten. Der Trend der Jugendwohlfahrt ging danach zu anonymen, betreuten Wohngemeinschaften und flexiblen Versuchen, auch Ausreißern immer wieder habhaft zu werden, um sie zumindest mit Streetworkern zu versorgen. Die Auswirkungen der antiautoritären Erziehung, die sowieso eine junge Generation geschaffen hat, die sich wenig sagen lassen will, hat die Betreuung verändert. So war das Mädchen beim Jugendamt und in einer Wohngemeinschaft gemeldet, in der es Pflichten gab und auch die Schulbildung kontrolliert wurde. Dass sie zeitweise ausriss und für einige Tage verschwand, konnte aber nicht verhindert werden. Der Tag, als das Mädchen auf Albrecht traf, war der erste warme Frühlingstag nach einem bitterkalten, aber schneearmen Winter. Die ersten Strahlen der Sonne tauchten die Bäume und Grabsteine in ein orangefarbenes Licht, wie es nur im Frühling oder im Herbst zu bestaunen ist. Es war das erste Mal im neuen Jahr, dass sie auf den Friedhof kam. Schon am Weg von der U-Bahn durch die Gassen hinauf sah sie, dass die Menschen auf den Straßen die Winterjacken abgelegt hatten und hungrig nach Licht das neue Jahr begrüßten. Das Mädchen war froh, dass die Temperatur sommerlich wurde und sie mehr an der frischen Luft unternehmen konnte. Richtige Schwierigkeiten gab es nur, wenn sie die Schulleistungen nicht erbrachte, aber sie war nicht dumm und schaffte es mit wenig Mühe, die Aufgaben nachzubringen und abzuarbeiten. Größere Probleme hatte sie damit, anderen Menschen zu begegnen. Sie war zu einer Einzelgängerin geworden. Für ihre Jugend war ihr kein dunkler Ort dieser Stadt unbekannt. Sie kannte die Plätze der Drogensüchtigen und die Lokale, in denen die Prostituierten auf ihre Freier warteten. Sie hatte gesehen, wie Drogentote nach einem goldenen Schuss in Särge geladen wurden und sich die Gehirnmasse eines Opfers der Russenmafia in einer Seitengasse der Wiener Innenstadt verteilt hatte. Wie in allen großen Städten auf der Welt gibt es auch in Wien eine Seite, die nicht in den prächtigen Reiseführern angepriesen wird. Aber wie langweilig wäre eine Stadt, die nur mit sich schunkelnden Heurigengästen oder barocken Perücken im Schönbrunner Stil identifiziert werden würde. Schließlich hat auch nicht jeder Australier ein Känguru im Garten. Der Übergang von ihrem einst behüteten Leben und dem Leben auf der Straße ging so fließend, dass sie keinen Unterschied bemerkte. Das Mädchen hatte Bekannte in allen Gruppierungen, obwohl sie sich nirgends dazugehörig fühlte. Später würde sie sagen können, dass es zwei Dinge gab, die ihr Leben gerettet hatten: dass sie keine Drogen konsumierte. Sie wusste, was mit den Menschen passierte, die ihnen verfielen. Und ihr Leben veränderte sich, weil sie Albrecht begegnete.

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