Marianne Le Soleil Levant - Skyline Deluxe

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Ein fotorealistisches Märchen für Erwachsene. Ein Buch wie ein Gedicht. Dem träumerischen Freigeist und Musiker Tom erscheint auf Geschäftsreise beim Hotelfrühstück in Bangkok eine Japanerin am übernächsten Tisch. Er findet sich fasziniert von ihrer unerklärlichen Anziehungskraft auf ihn. Seine hilflosen Versuche einen Kontakt herzustellen, verhindern ihren selbstbewussten Auftritt nicht. Der wundersame Gleichklang als Paar zweier Individuen unterschiedlichsten Hintergrunds in einer speziellen Konstellation mündet aus dem konsequent liebevollen Vortasten in eine intensive Liaison auf allen Ebenen.
Der ekstatische Encounter kondensierten Gefühlserlebens in der komfortablen Umgebung eines Fünf-Sterne-Ambientes lässt ihre liebevolle Zuneigung rasant aufblühen. Einfühlsame, persönliche Gespräche wechseln mit philosophisch, weltanschaulichen Diskursen ab, zärtliche Übersteigerung schmückt profane Alltagshandlungen des Kennenlernens und die erotische Erkundung ihrer körperlichen Vereinigungen kommt in deren Heftigkeit nicht zu kurz. Sie haben viel Spaß und nicht wenige komödiantische Szenen garnieren den Verlauf.
Die so plötzlich Vertrauten sind auf ihre jeweils eigene Art sanft und frech, unbeholfen und lustig.
Im Komplementär der gleichsam toleranten, wie strengen asiatischen Gesellschaft und die sich nicht weniger ergänzenden Vorteile des Wohlstandes mit seinem Anspruch anständiger Korrektheit taumeln sie in freundschaftliche Romantik getränkt durch ihre weltfremde amour fou.
Das Glück hat einen Haken. Beide kennen ihn. Es war ihre Idee. Er war einverstanden.
Skyline Deluxe ist eine metaphysische Liebesgeschichte, deren Handlung in Echtzeit verläuft.
Irre sexy. Extrem klug. Super interessant. So sehr romantisch. Total amüsant. Und ganz schön lustig.

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Das Tempo stieg und wurde wieder gedrosselt, um die Frequenz erhöhen zu können, was zu wild hechelnden Sirenenklängen führte. Selten unterbrochen von japanischen Anfeuerungen. Chi hatte ihre Arme um ihn geschlungen und hing wie eine Schaukel in seinen.

Das gegenseitige Reiben der Brustwarzen machte sie unglaublich an und Thomas spürte an seinen, wie ihre noch wuchsen. Ihre Schenkel und Po in seiner Hand spannten sich mehrmals schubartig wie beim Orgasmus. Thomas umklammerte sie und ergoss sich von der Wollust übermannt heftig. Chi quittierte seinen Höhepunkt mit entfesseltem Juchzen. Sie hielten sich. Er ließ sie zurück in die Kissen sinken und blieb mit seinem Penis noch mit einigen vorsich­tigen Stößen in ihr. Sie tauschten unzählige Küsse bis sich Thomas trotz seiner Erschöpfung noch abgestützt langsam aus ihr heraus­zog. Er balancierte auf Ellenbogen und Knie. Er hatte Angst, die Last seines Gewichtes könnte sie erdrücken, wenn er auf ihr zu liegen käme. So zierlich erschien sie ihm plötzlich.

„You do me good. Very good“, flüsterte Chi in sein Ohr. Ihre Stimme klang wie ein Engel aus weiter Ferne, obwohl er ihre Lippen an seinem Ohr spüren konnte. Unendlich bezaubernd und fast unhörbar, doch vollkommen klar. „Thank you. I like.“

Thomas war sprachlos.

Niemals vorher hatte sich eine Frau bei ihm für den Sex bedankt.

Man verstand: Sie, die Frauen meinten sicher dafür keinen Anlass zu geben. Schließlich wollte man sich nicht beklagen.

Es klang wie für ein unerwartet wertvolles Geschenk und fraglos total aufrichtig.

„Wir müssen jetzt schlafen. - We have to sleep now“, befahl sie neben ihm liegend in gebieterischem Ton und küsste ihn wieder. „Sweet Dreams“, sagte sie noch, zog die Decke hoch und schlief fast sofort ein. Thomas lag nackt neben ihr und sah das zauberhafte Wesen an. Er rührte sich nicht. Er dachte, ihr Schlaf sei noch nicht stabil und wollte sie nicht stören. Aber Chi schlief schon selig und tief. Er küsste ihre Stirn. Sie regte sich nicht. Ihre Lippen. Sie schlief. Es gingen ihm Gedanken durch den Kopf. Vom Frühstück und der Dusche. Dann spürte er die kalte Luft der Air Condition, zog auch seine Decke zu sich heran und schlief ein, ohne den Blick von ihr gewendet zu haben.

Etwa zwei ein halb Stunden später erwachte Chi und schlich auf die Toilette. Thomas schlummerte tief. Letztlich war er relativ veraus­gabt. Die Aufregung hatte ihm das Einschlafen nicht erleichtert, aber jetzt wollte der Körper sich regenerieren und seine Psyche wusste, dass alles gut war.

Hatte Chi noch in ihrem Zimmer gepinkelt, bevor sie zu Thomas gekommen war, meldeten sich jetzt zum Harndrang die Austern.

Sie wollte bei einer Darmentleerung lieber für sich sein, aber als sie auf der Toilettenschüssel saß, war deutlich, die Austern wollten den Weg aller verzehrten Nahrung gehen und sich zeitnah verab­schieden. Blödsinn das hinauszuzögern. Thomas schlief ja. Nach der Reinigung mit dem vorhandenen Toilettenpapier nahm sie eine tiefere mit ihren feuchten Tüchern vor, die sie zum Abschminken mitgebracht hatte. Und noch mal. Sie dachte an eine Dusche, fürch­tete aber, das würde Thomas wecken. Sie führte noch ein drittes feuchtes Tuch ein. Es war jetzt sauber. Sie dachte an die Länge von Thomas' Penis. Na ja, sie könnte ja duschen. Sie wollte eigentlich den Geruch von ihrem Sex nicht abwaschen. Der Gedanke an sein Sperma, ihrem Schweiß gefiel ihr überraschend gut. Sie wollte ihren After sauber haben.

Sie nahm die geruchlose Glycerin-Creme, die sie im Supermarkt gekauft hatte und schmierte ihren Darmausgang mit dem Finger gut ein. Es kam wieder diese Art Gedanke auf, der sie fragte, ob sie das ist, die das tut. Sie hatte jetzt diesen Plan. Teil des Experiments. Bisher war sie nicht so. Hatte sie diesen Plan insgeheim schon in dem Supermarkt gefasst, als sie die Creme mitgenommen hatte? Sie war sich nicht sicher. Wozu hätte sie das sonst kaufen sollen? Es war eine spontane Handlung. Sie hatte nicht darüber nachgedacht. Eine Art Reflex vielleicht. Einfach auch irgendetwas kaufen. Was, wenn Thomas sie nicht mit in den Supermarkt genommen hätte? War das schon Teil des Experimentes, als sie in den Aufzug zu ihm gestiegen war? Hatte sie den Entschluss unbewusst gefasst? Auf dem Restaurantboot? Weil der Sex so gut war? Die Creme hatte sie vorher gekauft. Richtig verstehen tat sie das nicht. Das war so was, das ihr eigentlich Angst machte. Sie spürte jetzt keine Angst mehr. Sie steckte sich genussvoll einen Finger mit Gleitcreme in den Arsch. Schließlich konnte sie entscheiden, wie sie wollte. Sie sah sich beim Händewaschen im Spiegel und lächelte. Da war eine neue Chi. Eine Chi. Keine Chiyoko. Etwas Schönes fand sie in ihrem Gesicht. Es gefiel ihr. Sie gefiel sich. Es war nur ein Augenblick. Sie hatte Durst. Sie erinnerte sich an den Honey Lemon Tea im Kühlschrank. Auf leisen Pfoten holte sie den Bademantel vom Schlafzimmerstuhl, stellte die Cremedose auf den Nachttisch und tapste in den Wohnraum. Sie schloss vorsichtig die Tür zum Schlaf­zimmer, knipste das Licht an, zog den Bademantel über, holte eine der Plastikflaschen aus dem Kühlschrank und sah das Sushi. Sie nahm ein Glas und setzte sich an den Esstisch. Deluxe Room. War schon toll. Zwei Balkone, Esstisch, Sofa, Spüle und so viel Platz. Sie trank.

Chi sah durch das Balkonfenster auf die Myriaden von Lichtern dieser mordsmäßigen Stadt. Hochhäuser, Geschäftsviertel, Hotels, Flachbauten, dreistöckige Mietshäuser, Restaurants, Stadtautobah­nen in drei Ebenen, dazwischen elektrische Schnellbahnzüge auf weiteren Trassen, Taxis, Slums, Klongs, Garküchen, Nebenstraßen, durch die kaum ein Auto passte, welche, durch die keines passte, Motorräder, Menschen, Menschen, Menschen.

Menschen, die alle ein Leben haben und von ihr und Thomas nichts wussten und sich darum auch nicht kümmerten. Gut, dass Thomas das Sushi gekauft hat. Sie holte eine Packung Maki aus dem Kühl­schrank und begann sie mit den beiliegenden Stäbchen, dem grünen Rettich und der Sojasoße anzurichten. Es war kein Ingwer dabei. Hm. Hätten die Thai sowieso zuhause. Na ja. Ging auch ohne. Sie trank kalten Honey Lemon Tea. Der Bademantel war offen. Chi sah auf ihre Brustwarzen herab. Sie mochte sie jetzt viel lieber als jemals zuvor. Chi aß und trank.

Thomas erwachte. Auch seine Blase war der Grund. Thomas wollte weiterschlafen. Er war müde und fühlte sich ausgezeichnet in diesem Bett. Er hielt die Augen geschlossen. Er war auch nicht richtig wach. Halbschlaftrance. Seine Blase drückte. Es hatte keinen Sinn, er musste aufstehen. Er wollte nicht aufstehen. Er öffnete die Augen. Er war alleine im Bett. Thomas stutzte. Er sah zum Stuhl. Da war nur ein Bademantel. Er sah zum Fenster hinaus auf Bang­kok. In seinem Kreislaufstadium war er sich einen Moment nicht sicher, ob er nicht alles nur geträumt hatte. Zu schön, um wahr zu sein. Was hatte er heute wirklich gemacht? Seine Blase drückte. Er war doch nicht irre. Thomas setzte sich auf die Bettkante. Zu schnell. Er wurde ein bisschen schwindlig. Er musste pinkeln. Es war ganz still. Sie war nicht da. Er bemerkte den Lichtschimmer unter dem Türrahmen aus dem Wohnzimmer. Hatte er vergessen das auszuschalten. Es war ganz still. Er wollte nicht nach ihr rufen. Thomas tastete im Bett nach Spermaflecken. Bei den Träumen wären da wohl welche zu finden. So oder so. Er roch die Erdbeer­seife. An sich. Er sah auf die Uhr. Halb vier durch. Um die Zeit aus einem Traum erwacht, konnte man sich einiges einbilden. Er wollte nicht aufstehen, um dem Platzen seiner wunderbaren Träume keine Gewissheit zu schenken. Wenn er in der Toilette wäre und keine Anzeichen ihrer Anwesenheit ausmachen könnte, wäre alles nur ein Wunschtraum gewesen und würde bald verblassen. Er war doch nicht irre. Er war auf dem Restaurantboot gewesen. Mit ihr und hatte sie zu ihrer Zimmertür gebracht. War dann allein in sein Zim­mer gegangen. Tja. Plausibel. Hier mit quengelnder Blase sitzen, war jedenfalls nicht die Erfüllung. Er stand auf. Der kräftige Strahl in die Schüssel entspannte ihn auf angenehme Art. Er ging zurück und holte seinen Bademantel. Zog ihn an und band den Gürtel vor dem Spiegel. Ganz schön zerknautscht. Thomas fuhr sich durch die Haare. Er hatte sich die Hände nicht gewaschen. Fiel ihm jetzt ein. Er wusch sich sonst immer die Hände nach der Toilette.

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