Alexander Nadler - Handover

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Nachdem Claude Duchamp seinen Bruder tot in dessen Frankfurter Wohnung aufgefunden hat, macht er sich – gegen den Rat der Polizei – selbst auf die Suche nach dessen Mörder. So schwierig sich dabei das Auffinden und Zusammenfügen der einzelnen Puzzlesteine auch gestaltet, so wird ihm doch allmählich bewusst, dass sein Bruder allem Anschein nach einem weltweit operierenden Verbrechersyndikat zum Opfer gefallen ist. Doch warum?
Da er die Antwort auf diese Frage in Hong Kong zu finden hofft, macht er sich auf den Weg nach Asien, wo er bei einem Zwischenstation in Thailand bei einem mysteriösen Autounfall beinahe ums Leben kommt.
Während seiner Recherchen in Hong Kong, das kurz vor dem Handover an China steht, begegnet Claude Alicia, die er auf deren Einladung hin auf ihrer Konzerttournee durch die Volksrepublik begleitet. Zurück in Hong Kong lernt Claude während der Übergabefeierlichkeiten schließlich jenen Mann kennen, den er für den Tod seines Bruders verantwortlich macht.

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Der schwere schwarze Samtvorhang hinter der Tür, der vor unbeabsichtigtem Lichteinfall während der Laborarbeit zusätzlich Schutz bieten soll, ist zurückgeschoben. Gleich neben der Tür jene an einen Feuermelder erinnernde Warnleuchte, die den Eintretenden signalisieren soll, ob im Labor gearbeitet wird oder nicht. Claude kennt diese bereits aus Mailand, wo Philipp sie sich hatte installieren lassen, nachdem ihm Freunde ein paar Mal unbeabsichtigt die Früchte stundenlanger Arbeit zunichte gemacht hatten. ‚Erloschen dies Licht, wie dasjenige meines Bruders’, sinniert der ins Fotolabor Tretende.

Neonlicht erhellt den nach außen hermetisch abgedunkelten Raum, dessen Fenster Philipp durch einen schwarzen, lichtundurchlässigen Bretterverschlag verbaut hat. Ein großes Waschbecken aus Edelstahl und Regalbretter voller Fotochemikalien, ein fast zwei Meter langer Arbeitstisch, darauf Vergrößerer und Belichtungsmesser, der Schrank, in dem Philipp seine Fotopapiere aufzubewahren pflegte. ‚Philipps Hexenküche’ hatten sie sein Labor immer genannt, denn in ihm wurde der Ermordete zum Magier, zauberte er jene erstaunlichen, sich in den Köpfen der Betrachter festsetzenden Bilder hervor, die zu seinem Markenzeichen geworden waren, ohne dabei in Klischees abzudriften. Wohl eines seiner letzten Zauberkunststücke waren die im Flur hängenden Augenpaare, die Claude hier zum ersten Mal sieht, in der sein Bruder eine völlig neue Ausdrucksform, Aussageform gefunden hatte.

„Haben Sie schon irgendetwas gefunden?“, wendet er sich an die beiden Fahnder, deren Verneinung ihn nicht überrascht.

„Ist Ihnen mittlerweile etwas aufgefallen, selbst wenn Sie es für unwichtig, unbedeutend halten mögen. Uns hilft alles“, suchen die Befragten ihrerseits neue Erkenntnisse zu gewinnen.

Auch Claude bleibt lediglich eine negative Antwort, was ihn verstimmt, zu gerne möchte er helfen Licht in die für ihn völlig unverständliche Tat zu bringen, allerdings geht ihm jegliche Ahnung ab, wo er seine Nachforschungen ansetzen könnte. Beklommen von der Abgeschlossenheit des Raumes zieht es ihn wieder in Richtung Wohnzimmer, in dem zwischenzeitlich die Rouleaus hochgezogen worden sind, die wärmenden frühnachmittäglichen Sonnenstrahlen die beklemmende Szenerie in eine als unwahr, unpassend empfundene Geruhsamkeit hüllen. Müdigkeit überfällt Claude, ursächlich bedingt durch die Zeitverschiebung, ausgelöst von der so unvermutet anbrandenden sonnendurchfluteten Nachmittagsatmosphäre, in der von der Härte, Brutalität des Lebens abgeklärte Menschen emotionslos ihrem Job nachgehen. Erschöpft lässt er sich in einen der Sessel fallen, die zu viert um einen großen, runden Glastisch gruppiert sind. Sich zurücklehnend, dämpft der ihn überwältigende Wunsch nach Schlaf die Geräusche aus dem nebenan liegenden Schlafzimmer und vom Balkon, auf dem er den Kommissar und dessen Assistenten - sich in der geöffneten Glastür widerspiegelnd - hantieren sieht. Von unsichtbaren Kräften gelenkt, sinken die Augenlider nieder, die wirr umher kreisenden Gedanken zerfließen im Nichts, doch schon schrecken ihn sich nähernde Stimmen und metallisches Klappern auf. Scheppernd setzen die beiden Eingetretenen einen silbergrauen Metallkasten neben seinem toten Bruder ab, wie er ihm aus Kriminalfilmen bestens bekannt ist, der ihm stets einen Schauder des Schreckens eingeflößt hat wegen seiner Kälte und Formlosigkeit, gleichsam ein Spiegelbild des Geschehenen, an dessen unumkehrbarem Ende er steht.

„Herr Kommissar.“ Krüger lässt eine Weile auf sich warten, gibt Mihailovic, soweit Claude dies in der Spiegelung erkennen kann, gestikulierend noch irgendeine Anweisung. Während er sodann vom Balkon ins Zimmer tritt, richtet sich einer der beiden Träger, mit einer Kopfbewegung auf den Toten weisend, an den Hereinkommenden: „Können wir ihn schon mitnehmen, Herr Kommissar, oder brauchen Sie ihn noch?“

„Moment mal! Stephan, seit ihr hier fertig? Die fragen, ob sie den Toten mitnehmen können.“ Die Emotionslosigkeit und Sachlichkeit, mit der - als ob es sich um irgendeinen Gegenstand handle - über seinen Bruder gesprochen wird, sticht Claude tief ins Gemüt; kaum dass er sich beherrschen kann, seiner Entrüstung, seinem Schmerz lauthals Gehör zu verschaffen.

Aus dem Schlafzimmer kommt das Okay, dem Krüger durch eine ausladende Armbewegung in Richtung des Getöteten seinen Segen gibt. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, machen sich die beiden Dunkel-Gekleideten an die Arbeit. Das Abheben des Deckels, das vorsichtige Hochheben des Niedergestreckten, gepaart mit dem Bemühen, die auf den Teppich gezeichneten Umrisse nicht zu verwischen, das Hineinlegen des leblosen, schwer durchhängenden Körpers in den Metallsarg, das fachmännische Zurechtrücken eben desselben, das Wiederaufsetzen des Oberteils - alles geschieht routinemäßig, mit fast bewundernswerter Gelassenheit. Waren es zwanzig oder dreißig Sekunden? Mehr auf keinen Fall. Der Kommissar tauscht noch ein paar Worte mit den beiden Sargträgern, doch dringen diese nicht mehr in Claudes Bewusstsein, sein Blick fixiert - die Sinne urplötzlich wieder hellwach - den nunmehr inhaltslosen Strichzug, der sich über den Teppichboden zieht, die Formen eines menschlichen Körpers in groben Zügen nachzeichnend, die Persönlichkeit, Individualität seines Bruders damit mit einem Male auf ernüchternde Weise zerstörend, ja verneinend.

Seine Augen folgen den Konturen der Linie, der Lebenslinie, oder besser vielleicht Todeslinie seines Bruders, die ihm die Grenzen, die Begrenztheit menschlichen Daseins nachhaltig bewusst werden lässt. Wie er selbst, war Philipp eine Kämpfernatur, die wusste, wofür sie einzutreten hatte. In langen Diskussionen hatten sie Pläne gefasst, Ideen ausformuliert, wie sie, mit Hilfe ihres Mediums und den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln, ihren Beitrag zur Bewahrung der Welt mit all ihren mannigfaltigen Daseinsformen beisteuern könnten. War er gewiss auch kein lautstarker Verfechter und Propagandist ihrer Vorstellungen gewesen, so vermochte es Philipp weit mehr als er selbst, sich und seine Thesen auch vor größerem Publikum selbstbewusst und überzeugend zu vertreten. Er selber scheute große Auditorien, bemühte sich durch die ihm eigene stille Überzeugungsarbeit seinen Teil beizutragen, in Form von Büchern, Artikeln und Ausstellungen, in denen er die noch immer existierenden Schönheiten dieser Welt einzufangen und zu präsentieren versuchte, andererseits aber auch auf die Miseren und Missstände schonungslos hinwies. Ihre Vergangenheit hatte sie gelehrt, das Leben als Kampf anzusehen, als Kampf um und für das gemeinsame Überleben, einen Kampf, in dem sie allerdings nur friedliche, deswegen aber keineswegs weniger streitbare Mittel zuließen. Bilder und Wörter waren ihre Waffen, mit denen sie mitunter schmerzlicher trafen als dies martialisches Rüstzeug vermocht hätte. Es schien in der Familie zu liegen. Ihr Großvater, in den sinnlosen Metzeleien bei Verdun anno 1916 von Granatsplittern schwer verletzt, hatte sein Überleben der aufopferungsvollen Bereitschaft einer zwanzigjährigen Krankenschwester zu verdanken gehabt, die die Mitschuld ihrer Nation an diesem Blutbad persönlich nur dadurch einigermaßen ertragbar gefunden hatte, dass sie sich bis an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit für die Betreuung verletzter Kriegsgefangener einsetzte. Kaum einer habe ihm damals ernsthafte Überlebenschancen eingeräumt, als er eingeliefert worden sei, hatte ihnen - seinem Bruder und ihm - ihre Großmutter erzählt. Als Paul Duchamp, ihr Großvater, nach einer Woche der Bewusstlosigkeit endlich die Augen geöffnet habe, sei sie gerade an seinem Bett gestanden und habe in diesem Augenblick, in dem ein zum Sterben verurteilt Geglaubter ins Leben zurückgekehrt sei, jene mit Worten nicht fassbare Macht gespürt, die Liebende beim Anblick ihres Auserwählten befällt. Mehr als ein halbes Jahr habe es gedauert, bis Paul wieder soweit hergestellt gewesen sei, dass er in ein Kriegsgefangenenlager überwiesen werden konnte. So unendlich lang sie die Stunden an seinem Krankenlager empfunden hatten, wie im Fluge vergangen seien sie ihnen vorgekommen, als sie, die sich allen von oben verordneten Feindbildern zum Trotz ineinander verliebt hatten, auseinandergerissen worden seien, nicht wissend, ob sie einander jemals wiedersehen würden, könnten, dürften. Beider Wille und Einsicht sei jedoch stärker gewesen als obrigkeitliche Verblendung. Gleich nach Kriegsende habe er, der Franzose, begonnen, sie, die Deutsche, zu suchen. Ein Jahr habe es gedauert, bis sie einander wieder gegenübergestanden seien, wobei jeder von ihnen jenes unauslöschliche Feuer gespürt habe, das zur Umschiffung und Überwindung mutwillig und gedankenlos aufgebauter Vorurteile notwendig ist. 1920 habe Paul seine Wilhelmine dann vor den Traualtar geführt, in einem kleinen Dorf an der französisch-belgischen Grenze, auf neutralem Boden. Als 1924 Jean, ihr Erstgeborener, zur Welt gekommen sei, hätten sie bereits seit knapp zwei Jahren in der Nähe von Aachen gelebt, konfrontiert mit all den Problemen, die eine Ehe wie die ihre zu dieser Zeit mit sich gebracht habe. Sie seien bestrebt gewesen, ihren insgesamt vier Kindern, zwei Jungen und zwei Mädchen, jenen Spross der Liberalität einzupflanzen, der völkertrennende Barrieren niederzureißen imstande sei. Jean, Philipps und Claudes Vater, hatte seinen Söhnen oft von den schmerzhaft empfundenen Sticheleien berichtet, mit denen er und seine Geschwister immer und immer wieder drangsaliert worden seien, die leicht in Beleidigungen, und mitunter auch in offenen Fremdenhass umgeschlagen seien. Die Ermahnungen seiner Eltern, stets friedlich und auf Ausgleich bedacht zu bleiben, seien angesichts der sich epidemieartig ausbreitenden braunen Gesinnung nicht immer leicht einzuhalten gewesen, und doch habe in ihnen, trotz der erschreckenden Umwälzungen, die Überzeugung gesiegt, dass Auseinandersetzungen nur mit friedlichen Mitteln zu führen seien. Nur eine schwere Lungenentzündung hatte ihren Vater davor bewahrt, gegen das Heimatland seines Vaters ins Feld ziehen zu müssen. Ihr Großvater selbst, in den letzten Wochen noch zum Volkssturm gepresst, hatte die erstbeste Gelegenheit genutzt und war übergelaufen, so dass er bereits einige Wochen nach Kriegsende zu seiner Familie zurückkehren konnte, die den Wahn der vorausgegangenen Jahre relativ unbeschadet überstanden hatte, sah man von den psychischen Auswirkungen einmal ab. Und dann, in den Nachkriegsjahren, war jene Frucht erst richtig aufgegangen, die ihre Großeltern gesät hatten, wie Claude aus dem Munde seines Vaters erfuhr. Alexander, der jüngste der vier Geschwister, sei Anfang der sechziger Jahre als Entwicklungshelfer nach Afrika gegangen, später dann nach Südamerika, wo auch Marie, die zweitälteste, mit ihrem brasilianischen Mann und Familie lebte und sich für die vom Leben Benachteiligten einsetzte. Isabelle, die Drittgeborene, sei nach ihrem Studium als Austauschlehrerin nach Frankreich gegangen und habe sich dort niedergelassen. In zahlreichen deutsch-französischen Austauschorganisationen tätig, sei sie 1973 bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen. Ihre Eltern - Jean und Katharina - schließlich zogen sich, nach dem Ausscheiden des Vaters aus dem Auswärtigen Amt nach Südfrankreich zurück, wo sie Seminare zu Fragen der Dritten Welt abhielten.

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