Alexander Nadler - Handover

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Nachdem Claude Duchamp seinen Bruder tot in dessen Frankfurter Wohnung aufgefunden hat, macht er sich – gegen den Rat der Polizei – selbst auf die Suche nach dessen Mörder. So schwierig sich dabei das Auffinden und Zusammenfügen der einzelnen Puzzlesteine auch gestaltet, so wird ihm doch allmählich bewusst, dass sein Bruder allem Anschein nach einem weltweit operierenden Verbrechersyndikat zum Opfer gefallen ist. Doch warum?
Da er die Antwort auf diese Frage in Hong Kong zu finden hofft, macht er sich auf den Weg nach Asien, wo er bei einem Zwischenstation in Thailand bei einem mysteriösen Autounfall beinahe ums Leben kommt.
Während seiner Recherchen in Hong Kong, das kurz vor dem Handover an China steht, begegnet Claude Alicia, die er auf deren Einladung hin auf ihrer Konzerttournee durch die Volksrepublik begleitet. Zurück in Hong Kong lernt Claude während der Übergabefeierlichkeiten schließlich jenen Mann kennen, den er für den Tod seines Bruders verantwortlich macht.

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Philipp und er konnten nie verstehen, wie sich ein Mensch das Recht anmaßen kann, über das Leben eines anderen zu entscheiden, ganz gleich ob als Einzeltäter oder als Vertreter eines politischen Systems zur Durchsetzung angeblicher staatlicher Sicherheitsinteressen. Im Antlitz eines jeden einzelnen stehe seine Lebensgeschichte geschrieben, aus den Augen eines jeden lasse sich dessen Charakter herauslesen, dies war Philipps Überzeugung, deren Richtigkeit er des Öfteren auf überzeugende Art und Weise unter Beweis zu stellen vermocht hatte. „Lasse dir beim ersten Mal nichts vorgaukeln“, hatte er seinen Bruder in diese Kunst eingewiesen, „manchmal musst du lange warten, doch irgendwann erkennst du das wahre Gesicht deines Gegenübers, und fast immer verrät er sich durch seine Augen. Ob Gier, Hass oder Neid, Zuneigung, Sanftmut oder Melancholie, Aggressivität, Hoffnungslosigkeit oder Eitelkeit, Selbstbewusstsein, Kriecherei oder Koketterie, sie alle, und all die vielen Nuancen dazwischen beziehungsweise Kombinationen daraus, offenbaren sich in ihnen, du musst nur willens und fähig sein, die Zeichen und Züge richtig zu deuten, hinter die meist vorgehaltene Maske zu blicken.“ Philipp hatte ihn aber auch gewarnt, vor den Enttäuschungen, die er dadurch erfahren werde, denn schon bald werde er bemerken, wie viele Menschen eine Maske trügen. „Doch wirst du so auch deine wahren Freunde erkennen, auch wenn es nur sehr wenige sein werden. Aber auf sie ist Verlass. Und diese Erkenntnis wiegt viele Ernüchterungen auf.“ Und doch schien sich Philipp zumindest in einem Menschen geirrt zu haben: ein - dies belegt der leblose Körper in der Wohnzimmermitte nur allzu deutlich - fataler Irrtum.

Als Belegmaterial für seines Bruders These versteht Claude die beiden Fotoserien, die in schwarz eloxierten Bilderrahmen die Wände des Eingangsflures zieren. Sie gehören offensichtlich zu den neueren Arbeiten Philipps, zumindest sind sie Claude völlig unbekannt. Eine der beiden Schwarzweißserien, die kleinformatigere von beiden, links vom Eingang, bestehend aus fünf Aufnahmen, ist partiell handkoloriert, zur Steigerung und Akzentuierung eines jeden dieser eigenwilligen Porträts, so die Vermutung des in der Betrachtung und Analyse Versunkenen. Ebenso wie aus den Bildern auf der anderen Flurseite blickt ihn aus jeder dieser zirka vierzig Zentimeter breiten Aufnahmen ein Augenpaar an, herausgeschnitten aus den Gesichtern verschiedenster Menschen. Zwei Augen und ein Stück des Nasenbeins, das ist alles, und doch hinterlassen sie durch diese Komprimierung beim Betrachter einen nicht für möglich gehaltenen Eindruck. Die bildhafte Verdichtung, Herauslösung lässt Philipps These auf gar eindringliche Weise spürbar, erlebbar, nachvollziehbar werden. Ob in den mit überaus feinen Farbakzenten überarbeiteten Bildern oder in den reinen Schwarzweißaufnahmen auf der gegenüberliegenden Seite, in jedem einzelnen von ihnen steckt jener unverwechselbare, einmalige Ausdruck, der Charaktere formt.

Nicht nur als Beobachter fühlt sich Claude angesichts der Augenpaare rings um ihn herum, vielmehr fühlt er sich zusehends in die Rolle des Beobachteten versetzt, zur Selbstreflexion aufgefordert. Selbstbeobachtung, Selbstprüfung, sich selbst korrigieren, Fehler unumwunden eingestehen können, Maximen, an denen er und Philipp sich ausrichteten, es zumindest versuchten. Im stillen Zwiegespräch mit den eigenwilligen Aufnahmen seines Bruders werden diese gleichsam zu Mahnbildern an die eigene Person, Aufrufe zur kritischen Reflexion des Ichs, zur Zurücknahme des in westlichen Kulturkreisen weitverbreiteten überzogenen Egoismus, der zur Zersplitterung von auf lange Sicht überlebenswichtigen Gesellschaftsstrukturen geführt hat, Irritation und Kulturpessimismus, wenn nicht gar Kulturlosigkeit hinterlassend.

Ein von dem geheimnisvollen Licht Asiens durchflutetes Augenpaar umhüllt Claudes Gedanken mit der ihm so vertrauten Atmosphäre fernöstlicher Regionen, lässt ihn mental eintauchen in jene Welt, die ihn seit seiner Schulzeit fasziniert, ihm seither Halt gewährt, in der er sich wiederfindet, die durch zahlreiche Reisen ein Teil seines Ichs geworden ist, der dominanteste Teil seines Ichs. In diesen Ländern, bei diesen Menschen hat er sein Ego als das begreifen gelernt, was es wirklich ist, nämlich ein winziger Teil des Ganzen, hin und wieder ein mehr oder weniger bedeutsamer, insgesamt aber einer, der gleichberechtigt, gleichwertig neben unzähligen anderen steht, dabei nicht weniger als sie ist, aber auch nicht mehr. Seine Fähigkeiten und Möglichkeiten im Rahmen sozialer Gerechtigkeit einzuschätzen, sich zu bescheiden, seine Person nicht allzu wichtig zu nehmen, den anderen uneingeschränkt zu respektieren, in jeder Lebenslage, in jeder Lebensform, all diese Erfahrungen verdankt er zum größten Teil dem Umgang mit Menschen, hinter deren materieller Armut und Not oftmals mehr Würde und Menschlichkeit erlebbar waren als hinter den prunkvollen Fassaden und Roben genusssüchtiger Wohlstandsgesellschaften, deren gedankliche und lebensphilosophische Tiefenlosigkeit ihn in zunehmendem Maße erschreckt, Schlimmes befürchten lässt in Bezug auf das globale Miteinander.

Sind dies die Augen jener Schönen, deren Bilder lebensgroß im Wohnzimmer hängen, die mit ihrer Sinnlichkeit dem Wort ‚Eros‘ neuen Gehalt geben? Philipps Geliebte?

Daneben das Augenporträt eines energisch, entschlossen dreinblickenden Mannes, den Claude aufgrund der um die Augenwinkel spielenden Falten und sich andeutenden Tränensäcke auf fünfzig bis fünfundfünfzig schätzt. Von dicken Augenbrauen überwölbt, versinken die Augen in tiefen Höhlen, zwischen denen sich der scharfkantige Nasenansatz deutlich heraushebt. Die kleinen Pupillen vermitteln den Eindruck leicht entfachbarer Aggressivität. Philipp schien den scharfen Kontrast zwischen den beiden nebeneinander aufgehängten Bildern bewusst gewählt zu haben, um so den Ausdruck eines jeden von beiden noch zu verstärken. Hier das Harte, Rohe, Ich-Bezogene, dort das Weiche, Fügsame, Mitleidvolle - zwei Welten, festgehalten in zwei brillanten Aufnahmen, die die gegensätzlichen Pole menschlicher Natur für Claude auf bislang ungesehene Art und Weise sichtbar, spürbar machen. Ein fröstelnder Schauer läuft ihm angesichts dieser geballten Aussagekraft den Rücken hinunter.

Noch in anderen Paaren versuchte der Ermordete ganz offensichtlich Gegensätze menschlichen Lebens, menschlicher Erscheinungsformen einzufangen. Der tief zerfurchte Greis - oder ist es eine Frau? - hängt neben dem unschuldig in die Welt schauenden Neugeborenen, dessen Fragen an das ihm noch bevorstehende Leben der daneben hängende altersweise Blick zu beantworten scheint, oder es zumindest versucht. Am Ende des Ganges, neben der Wohnzimmertür, durch die die Sonne, gedämpft von den noch immer gesperrt heruntergelassenen Rouleaus, nachmittäglich warm Einlass in die Wohnung begehrt, der Versuch, eine Brücke zwischen Schwarz und Weiß zu schlagen: Ein Streifen fast kontrastlosen Schwarzes, in dem klares Augenweiß ebenso dunkle Pupillen einfängt, behauptet sich neben der fast genauso kontrastarmen Blässe der Aufnahme daneben, aus der zwei dunkle Pupillen hervorstechen.

Unwillkürlich tritt Claude in das vom Eingang aus rechts gelegene Zimmer, dessen Tür sperrangelweit offen steht. Spurensuche auch hier. Er erkennt in einem der beiden den Raum Inspizierenden den von Hauptkommissar Krüger Roland Genannten. Geradezu gleisend das Licht, das von keinem Rollladen am Einfall gehindert das Zimmer überflutet. Fotokoffer und -taschen, Studioleuchten, Reflexschirme und weiteres fotografisches Equipment füllen den vorderen Teil des Raumes, an der Wand rechts des Eingangs, durch deren Türdurchbruch Claude im Lichte einer Neonlampe das eigentliche Labor erkennt, Stahlschränke: Philipps Archiv. Unter dem Fenster auf der gegenüberliegenden Seite ein Leuchttisch mit danebengerücktem Arbeits- und Schneidetisch einschließlich darunter geschobenem Drehstuhl. Der ihm mit Namen bislang unbekannte der beiden im Raum sich aufhaltenden Kriminalbeamten verschwindet in Richtung Labor, wohin ihm Claude langsamen Schrittes folgt.

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